Nr. 254
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folg getragenen Abend aber machte er als Dirigent, dessen Wille der Wille des gesamten Chores ist und dessen Empfindung das vollkommenste Instrument von Stimmen auch vollkommen beherrscht.
Berussberatung durch die Hitler-Jugend. Die Hitlerjugend hielt am letzten Freitagabend eine Berufsberatung ab. Hierzu waren die Eltern derjenigen Jungen eingeladen, welche im Frühjahr aus der Schule entlassen werden. Bedauerlich ist, daß so wenig zu dieser wichtigen Beratung erschienen sind. Berufsberater Erhardt vom Arbeitsamt Nagold führte dabei u. a. folgendes aus: Wir sind dazu eingesetzt, dem Jungen bei der Berufswahl Wege zu zeigen und ihm mit Rat unter die Arme zu greifen, damit er rein fachlich in die Lage versetzt wird, den Beruf zu wählen, der für seine Veranlagung in Frage kommt. Von der anderen Seite aus wollen wir das, was die Hitler-Jugend als ihre Mitarbeit betrachten kann, von unserem behördenmätzigen Standpunkt aus unterstützen. Es handelt sich darum, daß der Junge in seinem Leben nicht nur eine Arbeit leistet, sondern einen Beruf erlebt. Er ist dazu berufen, d. h. daß er seine geistigen und körperlichen Gaben, die er erhalten hat, im Beruf erweitert und dann schließlich einem höheren Zwecke zur Verfügung stellt, nämlich der Volksgemeinschaft. Ein Beruf, den der Mensch für sich selber lebt, hat keinen Wert. Er lebt so egoistisch hin und läßt sich's gut gehen. Mancher Beruf entspricht dem Jungen nur als Liebhaberei, sonst könnte z. B. ein Junge, welcher zuerst das Mechanikerhandwerk erlernen wollte, nicht nach einem halben Jahr zum Bierbrauer übergehen. Es kommt auch vor, daß ein Junge auf dem festgesetzten Beruf beharrt, jedoch keine Lehrstelle erhält. In diesem Falle kann er den Beruf dann auf Umwegen, aber doch sicher, erreichen. Beispiel: Ein Junge will das Mechanikerhandwerk erlernen. Dieser Beruf, sowie sämtliche übrigen Metallberufe, ist überfüllt. Nun kann der Junge einmal auf den Bauschlosserberuf übergehen, denn die Vauberufe sind leer. Er erhält also hier eine Lehrstelle, von wo aus er das Mechanikerhandwerk erreichen kann. Wenn nun diesem entgegengehalten wird, daß die Bauberufe Saisonberufe sind, so darf man hierbei nicht auf das kleine achten, sondern auf die große Gemeinschaft. Wer würde später einmal die Fabriken bauen, wenn kein Junge mehr das Bauhandwerk erlernen würde? Die Aufstiegsmöglichkeiten liegen in jedem Beruf selbst und sind für den tüchtigen Jungen gleichermaßen. Die Verachtung von Berufen ist falsch, denn jeder Beruf ist volksnotwendig. Wenn jeder die Berufswahl ernst nimmt und stramm durchhält, dann kommt er auch auf den Beruf, der seiner Begabung zufteht. Wir treiben nur Berufsberatung, um den Jungen aufzuklären, aber einen Zwang können wir ihm nicht auferlegen, denn wir brauchen letzten Endes tüchtige Kerle. Er soll von Anfang an verantwortungsbewußt in der Berufswahl die Entscheidung mit seinen Eltern treffen. Dann ist anzunehmen, daß er den Beruf, den er ergreift, hundertprozentig dem Volk und Vaterland gegenüber verantworten kann. Zum Schluß erwähnte Eefolgschaftsführer Kaiser noch, daß die Hitler-Jugend nichi haben will, daß der Junge nur seinen Dienst macht, sondern daß er auch in den Beruf kommt, den er ausfüllt. Die Fähigkeiten, die in der Hitler-Jugend zu Tage treten, sind für den Beruf nützlich. Jeder Jungvolk- und HJ.-Fllhrer füllt hierüber über jeden Jungen eine Karte aus. was dem Arbeitsamt die Lehrstellenvermittlung erleichtert. Bei zwei fast gleichwertigen Jungen wird zuerst der Hitlerjunge vor dem anderen eingestellt, was ja letzten Endes auch selbstverständlich ist. Mit einem dreifachen „Sieg-Heil" auf unseren Führer und auf unser ewiges Deutschland fand der Abend seinen Abschluß.
Friseur-Jnnungsversammlung. Am Sonntag, 27. Oktober, hielt die Friseur-Innung Nagold-Calw im „Waldhorn" in Nagold eine Mitgliederversammlung ab. Obermeister Helbling verlas nach der üblichen Begrüßung die zahlreichen Eingänge von den Behörden und gab u. a. die Vorschriften des Bezirksinnungsmeisters über die nun durchzuführende Lehrlingsausbildung und fachliche Weiterbildung der Gesellen und Meister, die neuen Prüfungsbestimmungen und die Lehrpläne für die Fachschule bekannt. Meister und Eltern haben sich in Zukunft daran zu halten, daß Lchrlingseinstel- lungen nur noch durch Vermittlung des Arbeitsamts vorgenommen werden dürfen. — Kassenwart Weinstein sprach sodann in längeren, von gründlicher Sachkenntnis zeugenden Ausführungen über das Wareneingangsbuch und betonte, daß dessen Einführung eine berechtigte, notwendige und wirklich soziale Einrichtung sei und man deshalb von jedem Steuerpflichtigen die formrichtige und gewissenhafte Eintragung verlangen könne und müsse. Zahlreiche Musterbeispiele verschiedenartiger Fälle aus der Praxis, eigens für diesen Zweck zusammengestellt, waren sehr lehrreich, ehenso die Beantwortung verschiedener Anfragen der Mitglieder. — Sehr interessant war auch der Fachvortrag über „Theaterfrisieren und Schminken", den der bekannte Theaterfriseur Vogel aus Stuttgart hielt. Er schminkte und frisierte verschiedene Charaktere und gab durch seine staunenswerte Fertigkeit und seine Aufklärungen allen Kollegen viele wertvolle Anregungen und Belehrungen. — Von großer Wichtigkeit ist für die Kollegen, wie auch für deren ganzen Kundenkreis, was Obermeister Helbling und Kassenwart Weinstein über das Verbot des Rasiersteins und die Einhaltung der Sonntagsruhe W sagen hatten. Die Verwendung des Rasiersteins nach dem Rasieren im Allgemeingebrauch ist verboten, weil eine solche Verwendung der notwendigen Hygiene widerspricht, auch wird die adstringierende und desinfizierende Wirkung viel besser mit Kölnisch Wasser, Pitralonlösung usw. erreicht. Wenn der Stein bisher immer noch in manchen Betrieben verwendet wurde, so war das ein Verstoß gegen die hygienischen Vorschriften, die gesetzliche Geltung haben, und eine Disziplinlosigkeit gegenüber dem Verufsstand. Wird der Stein von einem Kunden gewünscht, so steht er ihm als Verkaufsartikel zur Verfügung, und darf dann nur für ihn persönlich benützt werden. Es hat also der Rasier stein /sofort schlagartig aus allen Friseur- geschäftcn zu verschwinden; die Rasur zu den ortsüblichen Preisen ist mit dem Abwaschen oder gewöhnlichen Abspritzen , beendet. Als weit besserer Ersatz für den Stein kann den Kun- ! den Kölnisch Wasser, Toilette-Essig, Pitralonlösung und in der rauhen Jahreszeit Hautcreme angeboten und mit dem ortsüblichen kleinen Zuschlag berechnet .werden. Nichtberechnung dieser besonderen Leistung fällt unter die gesetzlichen Bestimmungen über unlauteren Wettbewerb und das Zugabe-Unwesen und kann deshalb nicht in Frage kommen. Die Sonntagsruhe ist streng einzuhalten. Jeder Mensch, der arbeitet, hat berechtigten Anspruch auf einen geregelten Feierabend und jeder anständig denkende Mensch gönnt seinem Mitmenschen den rechtzeitigen Arbeitsschluß und seinen Sonntag. Die Volksgemeinschaft muß auch hier zur Tat werden, indem man gegen- smtig aufeinander Rücksicht nimmt, umsomehr, da ja bei verbotener Sonntagsarbeit der Friseur sich der Gefahr empfindlicher Bestrafung aussetzen muß. Wohl sind Uebertretungen uur in ganz vereinzelten Fällen bekannt, sie müssen aber künf- «g ganz ausgeschlossen sein. Es ist auch verboten, in oder außer ^m Hause Kunden zu bedienen, die schon vorher bezahlt haben. Jegliche Betätigung im Friseurberuf ist für den Sonntag verboten, auch dann, wenn sie unentgeltlich erfolgt. Die Friseur- mnung wendet sich an alle Volksgenossen mit der Bitte, sie in chren Bestrebungen tatkräftig zu unterstützen. Der Bezirks- Jnnungsmeister für Württemberg ließ bereits mit den streng
durchgeführten Vetriebskontrollen beginnen und hat z. V. in Gmünd allein drei Geschäfte schließen lassen, die sich den Vorschriften widcrsetzt haben. Da diese nun jeden Tag auch bei uns einsetzcn kann und dann öfters wiederholt werden wird, ist die strenge Einhaltung der Sonntagsruhe und der gesetzlichen Vorschriften unbedingt notwendig. — Den gemütlichen Teil dieser wichtigen Versammlung verschönerte mit flott gespielten Weisen die Ältensteiger Friseur-Kapelle.
Haiterbach, 29. Oktober. (Seinen Verletzungen erlegen.) Der in der Notwehr angeschossene Karl M aser von hier ist am Sonntagfrüh im Kreiskrankenhaus seiner Verletzung erlegen.
Freudenstadt, 29. Oktober. (Ueberschwemmungen und Hochwasser im Murgtal.) Gewaltige Wassermassen wälzest sich seit Sonntag in den Betten des Forbachs und der Murg talabwärts. Am Montagfrüh fingen dann die schmutzigbraunen Fluten an flachen Talstraßen an, über die Ufer zu treten. In pfeilschnelbem Lauf, zischend und gurgelnd ziehen die Wasser dahin, alles mit sich reißend, was nicht irgendwie dem gewaltigen Druck Hallt zu bieten vermag. Der Schnee, der auf den Gipfeln der Schwarzwakdberge bereits wieder bis zu 30 Zentimeter hoch lag, ist durch die ungewohnt starken Regenfälle des Sonntags und der Nacht darauf zerronnen. Dieser Regen und dieser Schnee haben sich zum rasenden Element Zusammengetan, das nun unten im Tale sein Unwesen treibt. Im Forbachtal sind einige Stauwehre abgerissen worden. Auch im Unterlauf des Forbaches, in Baiersbronn, haben die reißenden Fluten Unheil angerichtet. Von Obertal abwärts nach Mitteltal- Baiersbronn bot sich im Laufe des gestrigen Tages ein Schauspiel, das man als schön bezeichnen möchte, wäre der damit verbundene Schaden nicht. Die sonst nicht gerade reißende Murg ist zum wilden Gebirgsbach geworden. Der Flurschaden ist bereits groß genug und der Sachschaden nicht minder. Teilweise ergießt sich das Wasser bis zu einem Meter tief über die Wiesen hin. An den Bäumen und Büschen stoßen sich die Wellen. In Mitteltal haben am Montagfvllh die überraschend gekommenen Fluten ein Wehr zerstört und flugs verließ der Bach sein normales Bett, mit eminenter Schnelle ergossen sich die Wasser über die Talwiesen hin, so stark, daß z. V. in dem niedergelegenen Gasthaus zum „Lamm" der Keller 1 in tief und die Wirtschaftsräume 20 bis 30 Zentimeter tief unter Wasser standen. Unter solchem Wasserdruck hoben sich im Keller die Fässer und mußten befestigt werden. Um einen Ausweg für die Wasser zu schaffen, mußte man durch eine Straße einen Wassergraben ausheben. Mit der Kleinmotorspritze der Vaiersbronner Feuerwehr hat man das Wasser aus dem Keller gepumpt. Auch in anderen Kellern stand das Wasser bis zu 30 Zentimeter hoch. Das Stauwerk Kirschbaumwasen hat festgestellt, daß sein Wasserznfluß vom Sonntagnachmittag bis Montagnachmittag um das Hundertfache, von 4 Kubikmetern in der Sekunde auf 400 Kubikmetern gestiegen ist. Eine Begleiterscheinung des Hochwassers waren dann auch die Hochwafserfischer, dis sich laut altem Recht aus der reißigen Murg ihr Fischmahl sicherten.
Calw» 29. Oktober. (Ein riesiger Scherbenhaufen.) Ein eigenartiger Unfall ereignete sich dieser Tage mittags auf der Nagoldstraße zwischen llnterreichenbach und Weißenstein. Ein in Richtung Unterreichenbach fahrender Lieferwagen, der große Glasscheiben geladen hatte, wurde von einem entgegen kommenden Lastwagen gezwungen, scharf rechts zu fahren. An dem herabhängenden Ast eines Baumes blieb der Verschlag desGIases hängen und wurde dadurch vom Auto gerissen. Von der Glasladung, die einen Wert von ungefähr 500 Mark gehabt Haben soll, blieb nur ein riesiger Scherbenhaufen übrig.
Schwann, 29. Oktober. (Polizeilich geschloffen.) Eine hiesige Metzgerei wurde für 14 Tage polizeilich geschlossen, weil der Inhaber Kuhfleisch zweiter Güte als Fleisch erster Güte verkauft hatte.
Conweiler, 29. Oktober. (Raufhändel.) Am Sonntagabend kam es in einer hiesigen Wirtschaft unter den jungen Leuten zu Raufhändeln, die einen solchen Umfang annahmen, daß fünf Mann der Landjägermannschaft Neuenbürg und Schwann nötig waren, um wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Fünf der Raufbolde wurden polizeilich entfernt und vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Höfen a. E., 29. Okt. Am Sonntag feierte Schreinermeister Georg Rohrer und seine Ehefrau Luise, geb. Barth, im Kreise ihrer nächsten Angehörigen das Fest der goldenen Hochzeit. Meister Rohrer, gebürtig aus Kälber bronn bei Freudenstadt, kam im Jahre 1880 als Schreinergeselle nach Höfen und gründete hier nach seiner Verheiratung im Jahre 1885 eine Bau- und Möbelschreinerei, die er durch unermüdlichen Fleiß und große Tüchtigkeit immer mehr emporbrachte und der er seine Spezialität, das Legen von Parkettböden, angliederte. Während der 76jährige Jubelbräutigam seit einiger Zeit an Asthma zu leiden hat, ist seine Partnerin mit 72 Jahren noch äußerst rüstig und rührig. — Am gleichen Tag fand die Hochzeit des Zellenleiters Pg. Friedrich Knöller statt, der hier als erster im Ehrenkleid der Bewegung zur Trauung erschien. Zur Trauung waren auch die politischen Leiter der Bereitschaft 2 (Höfen, Neuenbürg und Birkenfeld) erschienen. Dem jungen Hochzeiter wurden zahlreiche Ehrungen erwiesen.
Neuenbürg, 29. Oktober. (Erhängt. — Amtswakter- tagung.) Heute früh wurde eine Ende der 20er Jahre stehende weibliche Person im Keller ihres elterlichen Hauses erhängt aufgefunden. Schon vor etwa anderthalb Jahren hatte sie einen Selbstmordversuch unternommen. — Am Sonntagnachmittag fand im „Bären" eine gut besuchte Amtswaltertagung der NeichSbetriebs- gemeinschaft Handel statt, bei dem auch das Handwerk zugegen war. Pg. Stahl von der NS.-Hago-Führer- schule Berlin-Wannsee sprach über die wirtschaftlichen Aufbaumabnahmen des Nationalsozialismus. Die Versammlung wurde von Kreisamtslsiter Plappert-Wildbad geleitet.
Birkenfeld, 29. Oktober. (Die Freibadfrage entschieden. — Neue Apotheke.) Die Freibadfrage ist nun in
Zusammenhang mit der Pforzheimer Stadtverwaltung entschieden worden. Die Stadt Pforzheim als Eigentümerin der alten Birkenfelder Mühle hat ihre Zustimmung gegeben, daß das Freibad dort durch die Gemeinde Birkenfeld erstellt wird. Die Pläne werden vom Ortsbauamt Birkenfeld im Benehmen mit dem Pforzheimer Stadtbauamt bearbeitet. — Vor einigen Wochen wurde an der Adolf-Hitler-Straße der BauderneuenApo- theke begonnen. Das äußere Bild des stattlichen und schmucken Giebelhauses läßt sich im großen Nahmen nun bereits erkennen. Am Freitag wurde nach Arbeitsschluß das Richtfest gefeiert.
Svl, a. St., 29. Okt. (Betriebsunfall.) Am Montag geriet in einem hiesigen Großbetrieb der erst 19jährige Aroe^er Ringwald in eine Transmission, in die sich die Kleider verwickelten, jodaß der Unglückliche herumgeschleudert wurde, bevor er von seinen Arbeitskameraden befreit werden konnte. Außer Arm- und Beinbrüchen trug der Verletzte auch innere Verletzungen davon, denen er nachts im Bezirkskrankenhaus erlag.
Oberndorf, 29. Okt (Bran d.) In der Nacht zum Sonntag brach im Futterhaus der Schlichem-Klamm-Wirtschaft Feuer aus. Die gesamten Ernlevorräte verbrannten Der Schaden beträgt etwa 10 000 RM. Die Vrandursache ist noch nicht geklärt.
Margrethausen, OA. Balingen, 29. Okt. (Verbrüht.) Das vier Jahre alte Söhnlein des Konrad Mauthe fiel im Waschhaus in einen Zuber mit heißem Wasser. Obwohl es sofort in das Krankenhaus Ebingen verbracht wurde, konnte das junge Leben nicht mehr gerettet werden. Es starb an den erlittenen Verbrühungen.
Stuttgart, 30. Oktober. (80. Geburtstag.) In bester Rüstigkeit kann Generalleutnant Max Frhr. Thumb v. Neuburg seinen 80. Geburtstag begehen. Während des Weltkrieges tat er in Namur als Kreischef noch Kriegsdienst.
Nürtingen, 29. Okt. (SchwererEinbruch.) Ein Einbruch wurde in der Nacht aut Montag in dem Goldwarengeschäft von Ernst Schweizer in der UHIandstraße verübt. Die Einbrecher kletterten an einer durch die Spalierbäume gedeckten Stange in ein neben dem Laden befindliches Zimmer, in dem sie die Fensterscheiben eindrückten. Darauf erbrachen sie die zum Laven führende Türe, verschlossen im Laden alle zum Hause führenden Türen und räumten nun die Ladenfenster und Behälter aus. Vor allem hatten sie es auf Waren von hohem Goldgehalt abgesehen. Sie erbeuteten 92 Eheringe, weitere 250 Goldringe im Wert von 7 bis 40 NM., sowie eins Anzahl Double-Herrenuhrkerten.
Reutlingen, 29 Okt. (Tödlich verunglückt.) Am Montag stieß kurz vor Nürnberg der 53 Jahre alte Kaufmann Hermann Engler aus Betzingen, der mit seinem Personenwagen in die alte Frankenstadt wollte, mit einem Lastkraftwagen derart zusammen, daß er dabei tödlich verunglückte
Schorndorf, 29. Okt. (Vom Starkstrom erfaßt.) Im Umspannwerk der Neckarwerke Eßlingen an der Göp- pinger Steige wurde der Elektromonteur Ziegler vom Starkstrom erfaßt. Er erlitt Verbrennungen an den Armen und Beinen, sodaß er ins Krankenhaus eingeliejert werden mußte.
Oedheim. OA. Neckarsulm, 29 Okt. (In eine Siedepfanne gestürzt.) In der Saline Friedrichshall-Iagst- feld ereignete sich am Sonntagmittag ein gräßlicher Unfall. Der Sieder Franz Klopfer stürzte in die kochend heiße Siedepfanne und verbrühte sich derart, besonders an Fuß und Arm, daß er sofort ins Krankenhaus Neckariulm übergr- führt werden mußte. An seinem Aufkommen wird gezwei- felt.
Wasseralfingen, 29. Okt. (Vom Schnellzug überfahren.) Am Montag vormittag war der verheiratete 31 Jahre alte Bahnunterhaltungsarbeiter Albert Krauß von Hipflingen an der Bahnstrecke Wafferalfingen—Hofen beschäftigt. Krauß ging, um wegen des Regens seinen Mantel zu holen, auf dem Gleis gegen das Wärterhaus zu. Wohl infolge des herrschenden Sturmes hörte Krauß den von Wasseralfingen heranbrausenden Schnellzug nicht. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und getötet.
Geüaliuim des 9. Novembers in Württemberg
Stuttgart, 29 Oki. Gaupropagandaleirer Pg. Mauer ber-cf die Mitglieder des Gauringes für nationalsozialistisch« Prova- ganda und Aufklärung, um ihnen die Richtlinien für den 9. November. den Totengedenktag der NSDAP., klarzulegen. Pg. Mauer streifte zuvor kurz den Ablauf der Feierlichkeiten in München selbst Im ganzen Reich finden aber unabhängig von den Feierlichkeiten in München selbständige Totengedenkseiern statt. Auf die Ausgestaltung derselben muß entsprechend der hohen feierlichen Bedeutung Vieles Tages der größte Wert gelegt werden. Die Geschlossenheit der Partei, d. h. die enge Zusammenarbeit aller Gliederungen und Verbände mit der zuständigen Parteidienststelle, muß bei der Durchführung dieser Feiern richtunggebend sein und beionders stark in Erscheinung treten. Diese Totengedenkseiern sollen gemeinsame Weihestunden der Parrei sein Wirkungsvolle Sprechchöre und künstlerisch wertvolle musikalische Darbietungen sollen die Feiern umrahmen. Im Mittelpunkt der Feiern steht die Totenehrung: der ranghöchste §A.» Führer verliest die Toten des 9. November und die Toten des Gaues: darnach hält der zuständige Hoheitsrräger die Weiherede. Im Rahmen der Feiern kann auch die Ueberfllhrung der HI. in die SA., SS. usw. erfolgen. In Stuttgart selbst wird an diesem Tage eine Feier >n der Stadthulle durchgeführt.
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Freiburg i. Br.» 29. Oktober. (Ein neuer Münsterbrunnen.) Seit -einigen Tagen ist man -babei, den nach dem Entwurf des Freiburger Architekten E. A. Meckel in feiner Vildhauerarbeit geschaffenen neuen Münster b r u n n e n auf dem Münsterplatz aufzustellen. Vor einigen Wochen wurde der alte Brunuen abgebrochen. Die künstlerische Gestaltung in hellgrauem Sandstein mit achteckiger großer Brunnenschale und vier Springröhren sind erkennbare Merkmale, daß der neue Münsterbvunnen in nächster Nähe des Hauptportals des Domes eine besondere Zierde und freundliche Belebung des Münsterplatzes und Freiburger Hauptmarktes sein wird.