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1« Nachrichten- «Ad Anzeigenblatt für die OberamtsbezirLe Nagold, Calw.

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Nummer 282

Altensteig.

Montag, den 28. Oktober 1935

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Abschied von AelchMltWtu Lome

Sie TrlMrfeierllchkeiteli ln Dessau tm Vetteln -es Führers

Sr. Göbbeis z»r Woche beb Buche-

Rede in der Weimarhalle

Weimar, 27. Okt. Reichsminster Dr. Eöbbels sprach Sonn­tag mitag in der Weimarhalle in Weimar auf der Kundgebung zur Eröffnung der Woche des deutschen Buches.

Nach einer einleitenden Würdigung Weimars als der Stadt Goethes und Schillers und damit als der Stadt deutscher Dicht­kunst kam Dr. Eöbbels auf den Wert der deutschen Dich­tung und des deutschen Buckes zu sprechen.

Völker und Zeiten mögen vergehen, bleiben aber wird das, was ihre Staatsmänner und Soldaten an geschichtlichen Lei­stungen vollbrachten, was ihre Bildhauer und Baumeister in Marmor und Stein verewigten, was ihre Dichter und Denker an Unsterblichkeit dem Buche einhauchten. Staatsgebilde und Kriegsbildwerke. Bauten und Bücher sind die Mittel, mit denen ein Volk sein Leben über die Jahrtausende hinweg erhalten kann." Das sei aber nur dann möglich, wenn die Kraft, die sie im Innern beseelt, dem Volke selbst entspringt. Das Volk müsse Pate stehen bei der Geburt der ewigen Kunstwerke, die aus sei­ner Seele geschaffen, allein auch zu seiner Seele wieder zu spre­chen vermögen. Auch unsere Zeit bedarf wieder dieser höchsten Bindung zwischen Volk und Dichter.

Der nationalsozialistische Staat habe, soweit es an ihm liege, diese neue Blütezeit einer künstlerischen Periode in Deutschland auf das beste vorbereitet und Hemmungen beseitigt, die ihr ent­gegenstanden.

Da das Buch für Millionen Volksgenossen vor allem ein Mit­tel der Unterhaltung und Entspannung im schweren Alltag sei, erscheine es um jo wichtiger, dag seichter Kitsch durch handfeste und brauchbare Tageskost ersetzt würden. Unterhaltung dürfe »icht mit Volksverdummung und gewissenloser Eeschästemachs- rei gleichgejetzt werden. Darum sei es eine gebieterische Aufgabe, produktiv und anregend einer guten und brauchbaren Unter- haltungsliteratur den Weg zum Volke zu eröffnen und ibr wei­teste Entwicklungsmüg!schleiten zu sichern. Daneben stünden die umfangreichen Maßnahmen zur Förderung dichterische^ und schriftstellerischer Werke von Rang, denen der Eingang ins Volt frei gemacht werden müsse.

Dr. Eöbbels schloß seine packende Rede mit den Worten: Im Bekenntnis zum eigenen Geistesgur drückt das nationalsozialisti­sche Deutschland seine Achtung und Bewunderung vor dem Eei- ftesgut anderer Nationen aus und glaubt auch hierin seinen Beitrag zur seelischen Versöhnung der Völker zuzusteuern, die dem politischen Frieden immer vorauszugehen pflegt.

Sie Feierlichkeit -es s. November M München

Berlin, 27. Oktober. Die NSK. meldet aus München: Am

7. November erfolgt die Ueberführung der bisher außerhalb Münchens beerdigten Toten nach München, die tm Laufe des

8. November auf dem Nordfriedhof aufgebahrt werden. Die übrigen Toten des 9. November liegen in den Hallen des Nord­friedhofs, Ostfriedhofs und Waldfriedhofs aufgebahrt. An sämtlichen Särgen stellt die SA.-Gruppe Hochland eine Ehren­wache.

Am Abend des 8. November findet eine Kundgebung der alten Kämpfer von 1923 statt, an der auch die Hinterbliebenen der in München Gefallenen teilnehmen. Im Anschluß daran marschieren die alten Kämpfer Kompagnieweise nach den Fried­höfen, wo ihre gefallenen Kameraden aufgebahrt sind. Von hier aus erfolgt nachts die Ueberführung der Toten aus Lafetten zur Feldherrnhalle. Die Ehreneskorte wird dabei von der Wehrmacht gestellt und den Lafetten folgen die Kameraden vom

9. November 1923, eine Kompagnie des Reichsheeres, ein Sturm ES.-Verfügungstruppe, eine Abteilung Arbeitsdienst, ein Sturm SA., eine Gefolgschaft HI-, eine Bereitschaft politischer Leiter.

Am Samstag, den 9. November, marschieren die Kämpfer des Jahres 1923 vom VLrgerbräukeller durch die Straßen des historischen Marsches vom 9. November 1923 zur Feldherrnhalle. Dieser Weg soll den Opfergang der nationalsozialistischen Be­wegung veranschaulichen. Der Weg von der Feldherrnhalle zu den Ehrentempeln versinnbildlicht den Sieg und die Auferstehung der Gefallenen im Jahre der Freiheit 1935. Unter Aufrufung des Namens der Gefallenen werden die Särge nacheinander in die Ehrentempel gebracht und in den Sarkophagen beigesetzt. Dabei wird jeder Namensrus von der HI. mitHier" beant­wortet. Mit der Aufziehung der Ehrenwache vor den Tempeln ^findet die Feier ihren Abschluß.

Gleichzeitig finden im ganzen Reich Feiern statt, die orts­gruppenweise unter Beteiligung sämtlicher Gliederungen und der angeschlossenen Verbände durchgeführt werden. Bereits am Abend des 8. November werden an sämtlichen Gräbern und Mordstellen der im Kampf um die nationalsozialistische Bewe­gung Gefallenen Ehrenwachen aufziehen. Im Rahmen der Feier des 9. November findet dann die Ueberführung des älte­sten Jahrganges der Hitler-Jugend in die SA. statt.

Dessau. 26. Okt. Ein trüber regnerischer Herbstmorgen ging am Samstag über der anhaltinischen Hauptstadt auf. Immer neue Menschenmassen strömten hinein die Stadt, um an der Trauerfeier für Gauleiter Loeper teilzunehmen. Im Friedrichs­theater war der tapfere Streiter Adolf Hitlers im Schmucke der Kränze, Blumen und Orden aufgebahrt. Viel zu klein ist der Raum, um alle oie zu fassen, die dem Staatsakt beiwohnen wollten.

Um 10.45 Uhr war der Sonderzug des Führers auf dem Bahnhof eingelaufen. In langsamer Fahrt ging es dann durch ein dichtes Spalier zum Friedrichstheater. Vor dem Theater er­stattete der Divisionskommandeur dem Führer Meldung, ebenso die Führer der Ehrenkompagnie des Infanterieregiments 33. der Leibstandarte und der Trauerparade.

Der Führer sprach zunächst Frau Loeper in herzlichen Wor­ten seine persönliche Anteilnahme aus. Frau Loeper nahm zwi­schen dem Führer und dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß Platz. In der großen Trauerversammlung erblickre man fast alle Reichsleiter, Reichsführer, fast alle Gauleiter, die Mr- nister der Länder Anhalt und Braunschweig, das gesamte Füh­rerkorps des Gaues Magdeburg-Anhalt, sowie die Führer sämt­licher NS.-Formationen. Der EesangschorSei getreu bis in den Tod" leitete über zu den Traueransprachen. Als erster sprach der anhaltische Staatsminister Freyberg. Er erinnert an die alte Kampfgemeinschaft, an die Zeiten, da er als Verteidiger den Hauptmann aus dem Magdeburger Gefängnis führen konnte und schilderte das Charakterbild des Toten mit den Worten:

Rücksichtslos gegen sicy selbst, aber unerbittlich gegen die Feinde Deutschlands führtest Du mit heiligem Eifer unb inne­rer Glut den Kampf Dein Wort war gewaltig und gewann Dir die Herzen des ganzen Landes Anhalt. So führtest Du in Anhalt den Nationalsozialismus zum Sieg."

Der braunschweigische Ministerpräsident Klagges griff in seiner Ansprache zurück auf die Tätigkeit Loepers während der Kampfzeit in Braunschweig. Klagges hob besonders oie Tätigkeit Loepers auf dem Gebiet der Volkswohlfahrt hervor. Niemals habe man in befriedigter gesehen, als wenn er die Meldung entgegennehmen konnte, daß wieder eine Arbeitsstätte eröffnet oder gegründet sei. Das Wohl der großen Masse aller schaffen­den Menschen lag ihm besonders am Herzen: er fühlte sich für das Wohl eines jeden Einzelnen verantwortlich.

Die Ansprache des Führers

Dann sprach der Führer. Mit tiefbewegten, alle Herzen er­greifenden Worten des Dankes und der Teilnahme nahm der Führer Abschied von seinem alten Mitkämpfer und Gauleiter.

Wenn das Schicksal einen Mann besonders lieb hat und ihm das Schönste aus der Welt schenken will, dann gibt es ihm treue Freunde, Männer, die Freud und Leid mit ihm gemeinsam zu ertragen entschlossen sind, Männer, die nichts irre machen kann, Männer, die gerade in den Tagen der Not, besonders hart und entschlossen zu ihm stehen. Dieses Glück ist mir wie wohl we­nigen Menschen auf der Welt im reichsten Maße zuteil gewor­den. In der Zeit des großen Ringens um Deutschland, als ich auszog, mir eine Schar zu werben, um diesen Kampf mit mir zusammen zu bestehen, da fanden sich Männer zu einer Ge­folgschaft zusammen, wie wir sie nur aus alten Heldensagen kennen. Aber dieses Glück langer Jahre, es wird zum Schmerz, wenn ich es nun erlebe, wie der eine oder andere aus dieser Kampfgemeinschaft abberufen wird.

Zum zweiten Male in diesem Jahr stehen wir an der Bahre eines Kampfgenossen in diesem Streit um Deutschland Und wenn ich heute spreche, dann rede ich als der glückliche und doch jetzt so unglückliche Führer, der einen seiner alten Garde nun zu Grabe geleiten muß, einen Mann, wie es auch in un­serer Bewegung nur wenig egibt.

Er ist einst zu mir gekommen, als von dieser Bewegung nichts anderes zu erwarten war als Opfer und Sorgen, Ver­folgungen und Schmähungen- Er kam zu mir, als ich selbst ein gefangener Mann, wehrlos und von vielen aufge­geben ihm gar nichts bieten konnte. Damals, da stieß zu jener Schar unzertrennlicher Männer, die entschlossen waren, den Kampf sür ein neues Deutschland unter allen Umständen und auf jede Gefahr hin sofort wieder aufzunehmen und werter zu führen, auch dieser unbekannte Parteigenosse. Es war wirklich nur die Liebe zu Deutschland: denn sein Eingang in die Bewegung war verbunden mit den schwersten persönlichen Opfern: denn dieser Mann war vorher Soldat gewesen, und er konnte nichts anderes gewesen sern, als ein Soldat, Soldat aus der ganzen inneren Hingabe an diesen Be­ruf. Und nun mutzte er aus der Armee scheiden, da er sich für die Bewegung entschied. Das war sein erstes schweres Opfer, das erste Zeugnis der Liebe zu Deutschland.

Und dieser Mann der grenzenlosen Liebe zu Deutschland war auch ein Mann eines unerschütterlichen Glaubens; denn er kam nicht in dem Augenblick, da auch dem Zweifler die

Zukunft der Bewegung als etwas Selbstverständliches vor Au­gen stehen mußte. Nein, er kam in dem Augenblick, in dem viele, viele verzagten, da das andere Deutschland glaubte, triumphie­ren zu können. In dieser Stunde entschloß sich dieser Mann, zur Bewegung und damit zu mir zu kommen. Und vieler Glaube, den hat er gehabt in all den schweren Zeiten, die wir ourch- kämpften. Wir haben damals nicht davon geredet. Aber die ihn kannten und erlebten, die haben ihn kennen gelernt als einen Mann des unerschütterlichen Glaubens, der in keiner Sekunde daran zweifelte: Deutschland wird' wieder auferstehen durch diese Bewegung. Es mutz uns gelingen, und es wird uns ge­lingen, mag gegen uns stehen, wer will!

Und dieser Glaube, der sich bei ihm in einer klaren und hell­seherischen Hoffnung offenbarte, der hat sich verbunden mit ei­ner einzigartigen Treue. Es ist heute für Millionen, die zu uns gestoßen sind nach dem großen Kampf, und für die Millionen, die, vielleicht gebannt von dem Erfolg der Bewe­gung, neben uns und hinter oder seitwärts von uns marschie­ren, garnicht verständlich, was diese Bewegung von ihren Mit­kämpfern an Treue fordern mußte, wie groß die Versuchungen waren, die laufend an die einzelnen Männer herangetreten sind. Wie auf der einen Seite das scheinbar Aussichtslose des Begin­nens sich verband mit den lockendsten Versprechungen auf der anderen Seite, und wie zu alledem manches Mal ja auch eine tiefe Verzagtheit stoßen mußte, wenn sich alles gegen uns ver­schworen zu haben schien, und wenn es oft ausiah, als ob uns das Glück ganz und gar verlassen Hütte. Wenn ich selbst damals als der best gehaßte Mann in Deutschland stand, wie leicht konnte da nicht die Versuchung an den einen oder anderen herankom­men, und ihm den Zweifel eingeben, ob es wohl gelingen kann, und selbst, wenn es gelingen sollte, ob das wiederum der Mann ist, der dieses Werk zum Erfolg führen wird, ob nicht das Schick­sal einen anderen bestimmt hat, oder ob die Zeit dazu über­haupt schon gekommen ist? Ich wertz, es gibt keinen dieser Mit­kämpfer, auf den nicht diese Versuchung gestoßen wäre. Einige sind ihr erlegen, die große, die weitaus große Mehrzahl mei­ner alten Garde aber, sie hat standgehalten.

Aber auch unter denen, die standhielten, ragten wieder ei­nige hervor, die über jede solche Anfechtung geradezu turmhoch erhaben schienen. Und einer unter diesen Allertreuesten, das war der Parteigenosse Loeper. Ich weiß das. Wir haben in der Kampfzeit nie davon geredet, ps hätte das ja auch keiner verstanden. Ich habe das niemals öffentlich erklärt. Aber heute, an der Bahre meines toten Kampfgenossen, da mutz ich das aus­sprechen, nicht mehr für ihn. aber für Deutschland, für die deut­sche Jugend, daß sie sich ein Vorbild nehmen möchte, und daß sie verstehe, daß dieses neue Reich uns nicht geschenkt worden ist, sondern schwer erkämpft werden mußte, daß dreser Kampf ein sorgenvoller war, und daß in diesem Kampf die Männer sich be­währen mutzten, daß nur ern Uebermaß an Liebe zu Deutsch­land, an Glauben, Opferwilligkeit und Treue diesen Kampf ge­winnen ließen. Das muß das deutsche Volk wissen! Denn ich will, daß die Namen dieser ersten Apostel unserer Bewe­gung eingehen in die Ewigkeit der deutschen Ge­schichte. Das ist der Dank für ihre Treue, das haben sie ver­dient. Und das hebt sie hervor gegenüber jenen, die schwach ge­worden sind und daher einmal auch dem Vergessen verfallen werden.

Parteigenosse Loeper war ein Fanatiker. Aber er war darüber hinaus auch ein in sich fester und harter, granitharter Mann, vielleicht für viele manchmal herzlos erscheinend, weil er ohne jeden Gedanken an einen möglichen Kompromiß den Dingen und den Personen gegenübertrat, und der dann, wenn andere vielleicht doch meinten, man müsse irgendeine Verstän­digung mit diesem Zustand oder jener Person suchen, sich wie ein unerbittlich warnendes Gewissen dagegen stemmte und er­klärte: Ich kann das nicht! Ich tue das auch nicht! Er war be­harrlich wie wenige, unermüdlich tätig und immer überzeugt: am Ende muß es uns doch gelingen!

So ist dieser Parteigenosse vielen von uns ein Vorbild gewesen auch in seiner menschlichen Einfachheit, in seiner per­sönlichen Schlichtheit und dem Fehlen jedes Pathos: nichts als ein Diener an unserem großen gemeinsamen Werk! Der Haupt­mann der Pioniere des Weltkriegs, er ist ein Hauptmann und Pionier geworden der nationalsozialistischen Weltan­schauung, unserer Revolution und damit unseres neuen Deutschen Reiches. Er ist damit kein Mann der Vergangenheit. Indem er diesen Kampf in seinem Leben kämpfte, lebt er für uns weiter rn seinem Tode. Er ist ein Mann für die deutsche Zu­kunft. Er verdient es, daß er herausgehoben wird aus der Masse der Hunderttausende und Millionen, um der Nation vor- gehalten zu werden für alle Zeiten.

Und dieses gilt besonders für die deutsche Jugend. Sie soll das hören und sie soll davon lernen! Sie soll es wieder