Leite L
Nr. 2Zy
beigetragen werde. Vorläufig ist hier noch nicht bekannt, ob England Schiffe aus dem Mittelmeer zurückgezogen oder hierüber feste Beschlüsse gefaßt habe. Die italienische Maßnahme sei von dem Geiste getragen, die schon genug verwickelte Lage im italienisch-abessinischen Streit nicht noch durch neue Verwicklungen ick Mittelmeer weiter zu erschweren, sondern alles zu tun. was zu einer Erleichterung der Atmosphäre führen könnte.
Zur politischen Lage wird hier erklärt, es treffe keinesfalls zu, daß bereits über einen festen Plan verhandelt werde. Es handle sich bei den augenblicklich in Gang befindlichen diplomatischen Besprechungen nach wie vor um Fühlungnahmen, die darauf gerichtet seien, die augenblickliche Lage einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Angaben, auf welcher Linie sich diese Verhandlungen bewegen, werden von italienischer Seite nicht gemacht. Man betont in hiesigen politischen Kreisen überdies, daß das Schwergewicht der Besprechungen in Paris und London liege.
Aendernng der englischen Flotlenstarke
im Mittelmser unwahrscheinlich London, 24. Okt. Wie in London amtlich bestätigt wird, bat der Staatssekretär Suvich am Dienstag dem britischen Botschafter, Sir Eric Drummond, mitgeteilt, daß die italienische Regierung Anweisung für die Zurückziehung einer Division italienischer Truppen aus Lybien gegeben habe.
Wie der diplomatische Berichterstatter des Reuter-Büros hierzu ergänzend berichtet, war diese Mitteilung mit keinerlei Bitte Italiens hinsichtlich einer gleichgearteten Geste Englands verbunden. Die italienische Geste werde in London warm begrüßt, doch werde darauf bestanden, daß diese Geste nicht als Teil eines Handels mit England betrachtet werden dürfe. In Londoner amtlichen Kreisen werde nichts endgültiges zu diesem Thema mitgeteilt, doch sei klar zum Ausdruck gebracht, daß es unwahrscheinlich sei, daß England im Augenblick seine Flotten st ärke im Mirtelmeer ä » dern werde.
Es werde darauf hingewiesen, daß Italien in Lnbien etwa 75 000 Mann stehen habe, die sich aus drei Divisionen zusammensetzten und bei denen es sich um 60 000 Mann italienische Truppen und 15 000 eingeborene Truppen handele. Darüber hinaus befänden sich in Lybien Tanks und Flugzeuge. England dagegen habe in Aegypten lediglich 25 000 Mann, nämlich 15 000 Mann britische Truppen und 10 000 Mann ägyptische Truppen. In London glaube man, daß Italien die ersehnte Division von Lybien nach Tripolis verladen werde, obwohl Suvich dem britischen Botschafter gegenüber keinerlei Aeußerungen über den Bestimmungsort dieser Truppen gemacht habe.
Der englische Botschafter erneut Sei Laval
Paris, 24. Okt. Ministerpräsident und Außenminister Laval hatte am Donnerstag eine längere Unterredung mit dem englischen Botschafter. Man nimmt an, daß Laval bei dieser Gelegenheit dem Botschafter die Anregungen der italienischen Regierung zur friedlichen Lösung der abessinischen Frage übermittelt hat.
Laval dementiert Anregungen Mussolinis Paris, 24. Oktober. Der französische Außenminister erklärt zu der von mehreren Pariser Blättern veröffentlichten Meldung, wonach Laval von Mussolini Anregungen für eine Lösung des italienisch-abessinischen Streites erhalten und sie dem englischen Botschafter übermittelt habe, daß in den Unterredungen zwischen Laval und dem englischen Botschafter von Anregungen dieser Art noch nie die Rede gewesen sei.
EMM der militärischen Sverailonen
in Ostafrika
Asmara, 24. Okt. (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DNB.) Hiesige maßgebende Kreise äußern sich möglichst wenig über den Stillstand der militärischen Operationen in Ostafrika. Es verstärkt sich mehr und mehr der Eindruck, daß dieser Stillstand hauptsächlich auf die Ausgleichsverhandlungen in Europa zuriickzusirhren ist. Eine Reihe von Pressevertretern ist aus Erythrea abgereist, vielfach ist man in Presfekreisen der Ansicht, daß die Feindseligkeiten schon im Dezember endgültig durchgeführt sein würden. Auf italienischer Seite erklärt man, daß weitere militärische Operationen schon ' deshalb gegenstandslos erschienen, weil sich jetzt eine „allmähliche politische Durchdringung" vollziehe. Selbst aus den Gebieten Abessiniens, die jenseits der von den italienischen Truppen besetzten Stellungen lägen, träfen täglich Abordnungen «in, in denen sich die Bewohner den italienischen Behörden zur Verfügung stellten und Genugtuung über die Eroberung durch Italien bekundeten. DieZeit arbeite alsofür Italien.
Aus dem Danakil-Gebiet werden Aufklärungsflüge der Italiener gemeldet, bei denen kleinere abessinische Gruppen festgestelli werden konnten. An der Somalifront, die gegenwärtig 500 Kilometer von der Küste entfernt ist, werden Straßen von der Küste bis zur Front für den Magenverkehr hergerichtet.
Aus dem Gebiet von Entiscio, zwischen Adua und Adigrat, wird ein belustigender Vorfall gemeldet. Die italienischen Genietruppen hatten dort mit großen Affenherden zu kämpfen, die die neugelegten Telephonlinien zu zerstörten versuchten.
Italienische Bauunvollauskäuse
vor Znkrafttreten der Sühnemaßnahmen
London, 24. Okt. Reuter berichtet, daß mit Rücksicht auf die in Kürze zu erwartende Inkraftsetzung der Genfer Sühnemaß- nahmen die Ausfuhrhändlcr in Alexandrien alle verfügbaren Baumwollballen in Aegypten zur sofortigen Verschiffung nach Italien aufkaufen. Die beispiellose Hochkonjunktur setzte bereits vor einer Woche ein, nachdem Italien sich entschlossen habe, Baumwolle bar zu bezahlen. In der Zeit von 17. bis 24. Oktober sind aus dem Innern des Landes 70 600 Baumwollballen in Alexandrien eingetroffen, während in der gleichen Zeit des Vormonats nur 25 100 Ballen angekomm-m waren. Die ägyptischen Staatseisenbahnen sind dem großen Andrang kaum noch gewachsen.
Ser Z. Novlmber In München
Richtfest der Parteibauten und anderer Neubauten — Einweihung der Ludwigsbrücke und des NS.-Aerzte-Hauses
München, 25. Okt. Der 3. November wird in der Geschichte der Stadt München als Hauptstadt der Bewegung und Hauptstadt der deutschen Kunst ein besonders denkwürdiger Tag werden. Der Einklang der beiden Begriffe wird an diesem Tage vielfältigen monumentalen Ausdruck finden. Die Ludwigsbrücke wird in ihrer neuen Gestalt feierlich eingeweiht, die großen Führerbauten der Partei am Königsplatz, der inzwischen mit 22 000 Platten ausgelegt worden ist. werden Richtfest halten und ebenso wird der Neubau im alten Botanischen Garten an der Stelle des ehemaligen Glaspalastcs sein Richtfest feiern. Dazu wird schließlich das NS.-Aerzte-Haus in der Brisn- nerstraße seiner Bestimmung übergeben.
Die Ludwigsbrücke ist die älteste und ehrwürdigste Brücke über die Isar in München. Sie ist dadurch mit der Geschichte des neuen Deutschland besonders eng verbunden, daß am 9. November 1923 über sie der Weg der nationalsozialistischen Kämpfer in die Stadt München hinein führte. Sie hat verkehrspolitisch große Bedeutung und mußte schließlich vollkommen neu gestaltet werden. Die neue Brücke ist ein ingenieurtechnisch glänzender Zeuge deutscher Geistes- und Handarbeit und in ihren schönen Formen eine edle Zierde der Hauptstadt der Bewegung. Die Einweihung der Brücke wird um 11 Uhr vormittags mit einer Ansprache des Oberbürgermeisters Fiehler erfolgen.
Im Anschluß an die Einweihung der Ludwigsbrücke werden die Veranstaltungen des Tages mit dem Richtfest der Partei- dauten am Königsplatz ihren Höhepunkt erhalten Führerhaus und Verwaltungsgebäude werden künftig die äußeren Repräsentanten der Hauptstadt der Bewegung sein. Sie werden aber auch die wahrhaft königliche Anlage, die König Ludwig I. geschaffen hat, ihrer höchsten künstlerischen Vollendung entgegenführen und damit ein dauerndes Ruhmesmal des Künstlers und Kunstförderers Adolf Hitler werden.
Die Pläne für die Umgestaltung des alten Botanischen Gartens, des Platzes, auf dem der mit ungeheuren Kunstschätzen seinerzeit abgebrannte Glas palast stand, stammen ebenso wie die Pläne für die Parieibauten von Professor Troost, Sen Ser Führer mit der Neugestaltung der ganzen Anlage beauftragt hatte. Als Prozessor Troost allzu früh aus seinem Schaffen gerufen wurde, hinterließ er eine größere ausgearbeitete Skizze. Die Professoren Bieber und Wackerle haben dann die Neugestaltung durchgeführt.
SoMrlaoong des WarMukr Elims
Koscialkowski begründet das Vollmachtsgesetz
Warschau, 24. Okt. Die Sondertagung des Warschauer Sejms, die zur Verabschiedung eines Vollmachtgcsetzes für die Regierung einberufen worden ist, wurde in Anwesenheit der gesamten Negierung und vieler Diplomaten eröffnet.
Sofort nach Eröffnung ergriff Ministerpräsident Koscialkowski das Wort, um das von der Regierung beantragte Vollmachtgesetz zu begründen, das den Staatspräsidenten ermächtigen soll, Gesetze in wirtschaftlichen und finanziellen Fragen auf dem Verordnungswegc zu erlassen. Die Vollmachten sollen zeitlich begrenzt sein und am 15. Januar 1936 erlöschen. Der Ministerpräsident erklärte, daß er die Richtlinien des Gesamtprogramms seiner Regierung der Kammer bei Einbringung des Staatshauhalts, 0. h. bei der ordentlichen Tagung im November, darlegen werde.
Die Rede des Ministerpräsidenten war ein starker Appell an die Kammer und an die Bevölkerung, nn engsten Vertrauen mit der Regierung zusammenzuarbeiten und Seren festen Willen, die brennenden Wirtschaftsfragen einer Lösung zuzuführen, opferwillig zu unterstützen Wenn Polen einem besseren Morgen entgegengehen wolle, müsse auch unter großen Opfern zunächst und zu allererst einmal der Staatshaushalt ins Gle'chgewicht gebracht werden. Das Gleichgewicht des Staatshaushaltes habe nicht nur wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch politische. Eine gute öffentliche Wirtschaft sei zugleich das wichtigste Fundament für die auswärtige Politik.
Im Einzelnen erklärte der Ministerpräsident, daß die polnischen Staatseinnahmen, die vor fünf Jahren über drei Milliarden betragen hätten, sich gegenwärtig nur auf 1900 Millionen belaufen. Auch bei größter Beschränkung aller Ausgaben seien diese Einnahmen nicht genügend, um die dringenden Bedürfnisse zu decken. Daher müsse an eine Erhöhung der Einnahmequellen und an eine weitere Ersparnis auf der Ausgabenseite herangegangen werden. Die Regierung werde also eine Reformder Einkommen st euer durchführen, die die Steuersätze erhöht und den Kreis der Steuerzahler erweitert Weiter werde eine außerordentliche Besteuerung der Vergütungen eingeführt werden, die aus öffentlichen Fonds gezahlt werden. Gleichzeitig sei es unvermeidlich, in allen Ressorts und in den staatlichen Unternehmungen mit unbedingter Konsequenz weitere Sparsamkeitsmaßnahmen durchzuführen. Um die Lasten der Oeffentlichkeit zu erleichtern, werde die Regierung die Senkung der Lebenshaltungskosten, d. h. der Mieten für kleine Wohnungen und der Tarife für Elektrizität. Gas usw. sorgen. Mit besonderem Beifall begrüßte die Kammer die Ankündigung ver Regierung, daß sie die Lasten der Landwirtschaft senken werde, da eine rentable Landwirtschaft unerläßliche Vorbedingung der wirtschaftlichen Besserung sei. Weiter werde Sie Regierung den Kampf um die Senkung der Industriepreise fortführer. und zunächst mit einer Senkung der Gütertarife beginnen Der Ministerpräsident richtete am Schluß seiner Rede einen Appell an den Opferwillen der Beamtenschaft und ließ damit erkennen, daß die beabsichtigten Sparmaßnahmen sich auch auf die Lage der Beamtenschaft auswirken werden
Die Beisetzung des verewigten Reichsstatthatters Loeper
Dessau, 24. Okt. Nachdem in diesen Tagen oer Bevölkerung Gelegenheit gegeben worden ist, noch einmal stillen Abschied von dem verewigten Reichsstatthalter Loeper un Relchsstatthalter- haus zu nehmen, wird die sterbliche Hülle am Freitag abend zwischen 23 und 24 Uhr vom Reichsstatthalterhaus zum Friedrich-Theater übergeführt und dort in aller Stille aufgebahrt werden.
Die Beisetzungsseierlichkeit findet am Samstag statt. Um 11.15 Uhr beginnt der Staatsakt im Friedrick-Tbeater. Vor
gesehen ist ein Vorspiel aus Parsifal, dem ein Vörspruch «ei getreu bis in den Tod" folgt. Es schließen sich die Tra'lier. ansprachen an. Ein Trauermarsch folgt. Unter den leiien Klän- gen des Liedes vom guten Kameraden wird dann der Sarg vom Theater zum Wagen getragen. Das Trauergeiolge begibt sich durch ein Spalier von SA.-Männern nach dem Vorort Milder- see, wo der Sarg vor der Ehrenhalle aufgebahn wird. Dann sprechen zwei Geistliche und im Anschluß der stellvertretende Gauleiter Staatsrat Eggelin. Unter Trommelwirbel wird der Sarg zur Gruft getragen. Zum Schluß werden die Kränze n'^->*aelegt.
Dr. Zöllner
Vorsitzender des ReiHskirchenausschuffes
Der Reichskirchenausschuß hat die ihm durch die Verordnung des Reichs- und preußischen Ministers für die kirchlickzen Angelegenheiten vom 3. Oktober 1935 übertragenen Befugnisse übernommen. Zum Vorsitzenden des Reichskirckzenausschusfes ist Generalsuperintendent D. Zoellner bestellt. Das Büro des Rei1>s- kirchenausschusses befindet sich in Berlin-Charlottenburg 2, March- strafte 2 (Deutsche Evangelische Kirchenkanzlei). Dorthin sind alle Zusendungen zu richten.
Der Landeskirchenausschuß hat die ihm durch die Verordnung des Reichs- und preußischen Ministers für die kirchlichen Angelegenheiten vom 3. Oktober 1935 übertragenen Befugnisse übernommen. Zum Vorsitzenden des Landcskirchenausschusses ist Generalsuperintendent D. Eger bestellt. Das Büro des Landeskirchenausschusses befindet sich in Berlin-Lharlottenburg 2, Ie- bensstr. 3 (Evangelischer Oberlirchenrat). Dorthin sind alle Zusendungen zu richten.
Katastrophale Wolkenbrüche über Mazedonien
Sofia, 24. Okt. Ueber einen Teil von Bulgarisch-Mazedon'e» gingen am Mittwoch abend und nachts schwere Wolkenbrifthe nieder, die große Schäden anrichteten. In der Ortschaft Simitli überschwemmten zwei in den Fluß Struma mündende Gebirgsbäche, die in kurzer Zeit meterhoch anschwollen, sämtliche Slraßen. Zahlreiche Brücken, Häuser, Scheunen und Stallungen wurden von den Fluten fortgerissen. Die Eisenbahnlinie nach Petrisch ist streckenweise weggeschwemmt und mußte außer Verkehr gesetzt werden. Sämtliche Fernsprechleitungen sind unter« brockien.
Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat das nächtliche Unwetter auch viele Menschenopfer gefordert, deren Zahl noch nicht feststehr. 40 beim Straßenbau beschäftigte Arbeitslose, die in einem Lager bei Simitli untergebracht waren, wurden in der Nacht von dem Sturm überrascht und zum größten Teil davongerragen. Nur 10 Arbeiter konnten der Katastrophe entgehen. Bisher sind vier Leichen geborgen worden, während das Schicksal der übrigen 26 Arbeiter noch ungewiß ist. Man befürchtet, daß die meisten von ihnen umgekommen sind Dft Regierung hat Militär und Rettungskolonnen in das Unglücks« gebiet entsandt. Das Ausmaß der Verwüstungen ist noch nicht zu übersehen.
Die vier Heimattreuen von Malmedy ausgebürgert
Lüttich, 24. Okt. Im Ausbürgerungsprozeß gegen die vier Heimattreuen Bürger von Malmedy wurde am Donnerstag vormittag von der Ersten Kammer des Appellationshofes in Lüttich das Urteil verkündet. Sämtliche Beklagten, Joseph Dehottay, Peter Dehottay, Heinrich Dehotlay und Paul Foxius. wurden auf Grund des Gesetzes vom 30. Juli 1934 der belgischen Staatsangehörigkeit verlustig erklärt, weil sie „schwere Verletzungen" ihrer Staatsbürgerpflichten begangen hätten. Das Urteil ist endgültig. Nach dem Gesetz besteht keine Berufungsmöglichkeit gegen seine Durchführung.
Die Organisationen der Heimatbewegung werden in dem Urteil als Organe hingestellt, die darauf ausgegangen seien, die Angleichung der Belgien durch den Versailler Vertrag zugefallr- nen Gebiete zu verhindern. Dir Auffassung, daß das Ausbllrge- rungsgesetz im Widerspruch zum Versa-ller Vertrag und zur belgischen Verfassung stehe, wird in der Urteilsbegründung zurückgewiesen. Es wird erklärt, der Versailler Vertrag habe n'cht gewollt, daß Belgien iolche Bürger für immer behalten müsse, die eine gegen den Bestand des Staares gerichtete Tätigkeit entwickeln würden. Die Urteilsbegründung zitiert weiter ausführlich Briefe und Schriftstücke, aus denen lediglich hervorgeht, daß die Beklagten sich für eine friedliche Lösung der Frage Eupen-Mal- medy durch eine ordnungsmäßige Wiederholung der Abstimmung eingesetzt haben. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Urteilsbegründung die These des Staatsanwaltes, daß die v'.er Führer der Heimattreuen Bewegung sich fortgesetzt im Sinne einer Abtrennung Eupen-Malmeüys von Belgien zugunsten einer fremden Macht betätigt hätten. Die Organisationen der Heimatbewegung und die Zeitung „Der Landbote" hätten eine Tätigkeit entfaltet, die auf die Verwirklichung dieser Bestrebungen gerichtet gewesen sei.
Sanklionskonferenz am 31. Oktober
Genf, 24. Okt. Der Präsident der Sanktionskonferenz, Vas« concellos, hat die Sanktionskonferenz auf den 31. Oktober nachmittags 17 Uhr einberufen. Am Vormittag desselben Tages soll auch der Arbeitsausschuß seine nächste Sitzung abhalten.
Gangsterkrieg in USA.
Neuyork, 24. Okt. Der berüchtigte Neuyorker Gangster Durch Schulz alias Arthur Flegenheimer, wurde in einer kleinen Spelunke in der Nähe von Neuyork von einer gegnerischen Bande mit Maschinengewehren nieüergeschossen. Schultz und zwei Mann seiner Leibwache wurden schwer verletzt. Seine zwei bei dem Ueberfall schwer verletzten Leibwächter sind inzwischen gestorben. Kaum eine Stunde nach diesem Ueberfall ratterten schon wieder die Maschinenpistolen, diesmal auf dem Broadway. wo an der belebtesten Eck« zwei andere Mitglieder der Bande des Schultz in einem Friseurladen von feindlichen Gangstern nieüergeschossen wurden. In den letzten Wochen sind in Neuyork insgesamt sieben Gangster tot aufgefunden worden. Die Mörder konnten niemals gefaßt werden.
Schultz Hane in den letzten Jahren der Prohibition den gesamten Bierhandel Neuyorks kontrolliert. Er hat zahlreiche Morde auf dem Gewissen und ist der letzte Gangster der Pro« hiditionszeit, dem es gelungen war, den Verfolgungen der Polizei zu entschlüpfen.