»M» 2

Nr. 243

undOeuvre", habe auch aus diese zweite Aufforderung auswei­chend geantwortet und sich Bedenkzeit erbeten.

Es stehe außer Zweifel, so schreibt dasEcho de Paris", daß die Haltung der französischen Regierung in keiner Weife den englischen Erwartungen entspreche, und es wäre falsch, wollte man sich die Tatsache verheimlichen, daß die französisch-englhchen Gegensätze von heute sich in sehr ernster Form in der Zukunft auswirken könnten. Der gleichen Ansicht ist auch dasOeuvre", das von einer sehr gespannten Atmosphäre in Genf spricht, ^n derVictoire" wendet sich Heros an die französische Oeffentlich- keit und fordert sie auf, den Machtfaktor England nicht zu unterschätzen. Es gebe in Frankreich Patrioten, die sich ein­bildeten. Laval solle England einfach den Rücken kehren oder ihm Unwahrhaftigkeil vorwerfen, wenn es behaupte, datz es aus­schließlich im Interesse des Völkerbundspaktes handle. Wenn man auf diese Weise in der hiesigen Presse vorgehe, so stelle das ein wahres öffentliches Uebel dar. Es wäre ein Unglück für Frankreich, wenn es ihm nicht gelinge, seine italienische Schwester zu verteidigen, ohne England zu kränken.

Italienische Stimmen gesen England

Mailand, 16. Okr.Eazela del Popolo" bringt wieder einen recht scharfen Leitartikel gegen England, das als Drahtzieher eines Krieges gegen Italien bezeichnet wird. Niemand könne leugnen, daß die Entscheidungen des Völkerbundes von England gewollt und aufgedrängt worden seien. Wenn sie nicht nhärfe: ausgefallen seien, so einfach deshalb, weil Frankreich sie Vor­schläge Edens nicht gebilligt habe. England scheine zum Krieg mit Italien kommen zu wollen. AuchPopolo d'Jtalia" setzt sich wieder einmal mit England auseinander. Italien bedrohe nicht das britische Weltreich, und dieses sei auch nicht im geringsten in Gefahr. Die englischen Interessen am Tanasee. dem Blauen Nil und seinen Nebenflüssen würden von Italien geachtet werden. Die italienischen Grenzen in Ostafrika würtm Hunderte von Kilometern vom Weißen Nil und von der Linie KairoSüd­afrika entfernt bleiben, und auch für Aegyoten fei in Lybien keine Gefahr vorhanden. Die Behauptung, daß das britische Weltreich in Gefahr sei, weil italienische Kolonnen im abessi- nischen Bergland vorgingcn, sei nicht aufrecht zu erhalten.

Entwicklung aus dem Kriegsschauplatz

Paris, 16. Okt. Wie Havas aus Diredaua meldet, soll Italien beabsichtigen, einen großen Teil seiner Somalitruppcn nach Erythrea zu schicken. Etwa 1600 Mann sollen bereits unterwegs sein. Italienische Flugzeuge hätten, so heißt es in dem Havasbericht weiter, die kleine Stadt Taffara und Khatama in der Provinz Ogaden mit etwa 300 Bomben belegt. Dabei sollen fünf Personen getötet und etwa 20 verletzt worden sein. Ein italienisches Flugzeug habe eine Notlandung in der Gegend von Ossa und ein zweites in der Gegend von Aski Tafaro vor­nehmen müssen. Die Besatzungen beider Flugzeuge seien von den Abessiniern gefangen genommen worden.

Nach Meldungen der Agentur Havas aus Addis Abeba hat ein Teil der Truppen des Ras Seyoum den Takkaze-Fluß überschrit­ten. Die Truppen des Ras Kassa hätten die Verbindung mit denen des Ras Seyoum hergestellt. Ein Gegenangriff zur Wie­dereroberung der Heiligen Stadt Aksum soll bevorstehen.

In Abessinien regnet es wieder

Asmara, 16. Okt. (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DNB.) Der Vormarsch der italienischen Truppen auf der So malifront gegen Harrar ist nach Besetzung von Gerlo- gubi kurz vor Golahai wegen starker Regengüsse zum Stehen gekommen. Es ist nicht ausgeschlossen, datz diese Regenfällc bis Ende November anhalten.

Schutzmaßnahmen für die Europäer n Abessinien

Addis Abeba, 16. Okt. Nach einer amtlichen abessinischen Mit­teilung will Italien von der Bombardierung offener Städte nicht Ab st and nehmen, hat sich aber bereit er­klärt, teilweise den Schutz der Europäer zu garantieren. In­folgedessen wird nunmehr in der Bahnstation Diredaua. wo 800 Ausländer leben, auf Grund eines Usbcreinkommens mit der französischen Regierung ein neutrales Gebier fest­gelegt. Im Einverständnis mit Ser italienischen Regierung sollen m diesem Gebiet die Europäer und Bahnangestellien untergcbrachi werden, um vor Bombenabwürfen sicher zu sein. Lin Ausschuß zur Festlegung oer Grenze dieser neutralen Zone wird noch in dieser Woche von Addis Abeba abreisen. Den gr­ämten Fremüenschutz übernimmt dort Frankreich.

Mrgüage 1M-11 werden imlersucht

Die grobe gesundheitspolitifche Aktion des Hauptamtes für Bolksgesundheit und der DAF. Kein LohnausfaU Freie Arztwahl

NSK. In einer Sonderbeilage zum amtlichen Nachrichten­blatt der Deutschen Arbeitsfront erlassen soeben der Leiter des Organisationsamtes der DAF., Pg. Claus Selzner, und der Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP., der Reichsärzteführer Dr. Wagner, gemeinsam die Durchführungs­bestimmungen für die ärztliche Untersuchung der Mitglieder der DAF. Zu eingangs dieser Durchfllhrungsbestimuungen heißt es:

Zur Erreichung des volksgesundheitlichen Zieles, das sich die NSDAP, gesteckt hat, ist notwendig, möglichst alle Volksgenossen und Volksgenossinnen nach den Grundsätzen des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP, zu untersuchen und diese Un­tersuchungen entsprechend auszuwerten. Damit soll, soweit not­wendig. jedem einzelnen deutschen Menschen geholfen werden, höchste Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erreichen und bis ins hohe Alter zu bewahren. Das Ziel ist nicht nur der nicht­kranke Mensch, sondern soweit erb- und rassebiologisch überhaupt erreichbar, der gesündeste und stärkste Mensch.

Zunächst sollen alle Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront als der größten Organisation der schaffenden deutschen Menschen, dieser llnterschung unterzogen werden.

Die große Zahl der zu Untersuchenden macht es notwendig, die Untersuchungen jahrgangsweise durchzuführen. Zunächst kom­men die Jahrgänge 1910 und 1911 zur Untersuchung."

- Das Hauptamt für Volksgesundheit und die DAF. appellieren denn auch in ihrer Durchführungsbestimmung an das Verant-

SchwarpsSld« L««e»-eit»»G

wortungsbewußtsein und den gesunden Menschenveriiand der zur Untersuchung einstweilen vorgesehenen Volksgenossen und sagen u. a.:

Wir hegen die Erwartung, daß die Erkenntnis der Bedeu­tung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit jeden schaffenden verantwortungsbewußten deutschen Menschen veranlassen wird, sich der Untersuchung in seinem eigensten Interesse zu unter­ziehen."

Außerdem wird noch darauf hingewiesen, daß dem zu Unter­suchenden keinerlei Kosten entstehen!

Es würde zu weit führen, wollte man nun die einzelnen Punkte der Durchführungsbestimmungen durchgehen. Es sei zu ihnen aber festgestellt, datz diese Untersuchungen in engster Zusammen­arbeit zwischen Deutscher Arbeitsfront und dem Hauptamt für Volksgesundheit stattfinden. Die DAF. stellt ihren Organisa­tionsapparat hierzu zur Verfügung, um leichte und schnellste Erfassung der zu Untersuchenden zu gewährleisten. Das Haupt­amt für Volksgesundheit aber hat seine 20 000 bei ihm zugelas­senen deutschen Aerzte, die besonders qualifiziert sind, in den Dienst der Sache gestellt. Bei der Organisation der Untersuchun­gen ist darauf Bedacht genommen, daß keinem deutschen schaffen­den Menschen hieraus irgendwelcher materieller Schaden an Lohnausfall usw. erwächst. Selbstverständlich ist auch die freie Arztwahl innerhalb des Kreises der zugelassenen Mediziner vorgesehen. Dazu kommt noch die Bestimmung des Abs. 5 der Durchführungsbestimmung:

Soweit sich in erreichbarer Nähe des zu untersuchenden DAF.-Mitgliedes kein zugelassener Arzt des Hauptamtes für Volksgesundheit befindet, ist der zunächst wohnende Arzt ange­wiesen, bestimmte Sprechstunden für einen oder mehrere nahe beieinanderliegende Orte abzuhalten. Es ist also bei jedem DAF.-Mitglied, in dessen Wohnort sich kein zugelassener Arzt befindet, die Möglichkeit geboten, zumindest in nächster Nähe ei­nen vom Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP, zugelas­senen Arzt aufzusuchen."

Das ganze Werk in dessen Gang auch die Sozialversiche­rungsanstalten eingefügt wurden ist in monatelangen ver­antwortungsvollen Erwägungen zwischen den beteiligten Orga­nisationen vorbereitet worden. Nun ist es an den deutschen schaffenden Volksgenossen, an ihrem Teil seinen Erfolg zu ga­rantieren. Der Weg, der gegangen werden muß, um über den gesunden deutschen Menschen zur starken, kraftvollen Nation zu gelangen, ist vom Nationalsozialismus vorgezeichnet worden. Das deutsche Verantwortungsgefühl wird alle deutschen Volks­genossen, an die in nächster Zeit der Ruf ergeht, veranlassen, ihn zu beschreiten.

ZZ Millionen SM. AiMichr-Merschliß

Der Außenhandel im September

Die Außenhandelsbilanz schließt im September mit einem Ausfuhrüberschuß von 55 Millionen RM. gegen 50 Millionen im Vormonat. Die Einfuhr stellt sich fast ebenso hoch wie im August, nämlich auf 317,9 (317,6) Millionen, die Ausfuhr auf 373 (367.6) Millionen RM.

Innerhalb der Einfuhr haben sich besonders Lebensmittel uns Getränke auf 69,8 (64,8) Millionen erhöht, wobei vieh- wirtschaftliche Erzeugnisse den Hauptanteil hatten, z. B. Fleisch und Schmalz je plus 1,2 Millionen. Diese Steigerungen wurden teilweise ausgeglichen durch die Verminderung der Einfuhr von Küchengewächsen mit minus 3,4 Millionen. Die Einfuhr von Rohstoffen und Halbfertigwaren ging auf 205,5 (209.7) Millionen zurück, wobei namentlich die Holz- und Textilrohstoffeinfuhr sich oerminderte. Nach Ländern gegliedert hat die Einfuhr aus Rußland (Holz und Oelkuchen) und aus Italien und Holland besonders abgenommen.

Innerhalb der Ausfuhr waren die saisonüblichen Herüst- steigerungen nicht so stark wie erwartet. Gestiegen ist haupt­sächlich die Rohstoffausfuhr auf 66,8 (61,0) Millionen., wäh­rend die Fertigwarenausfuhr mit 299,6 (300,9) Millionen kaum verändert war. Beteiligt waren hauptsächlich Kohle und Koks mit je plus 1,9 Millionen. In der Gruppe Fertigwaren sind Textilerzeugnisse mit plus 4,1, Wasserfahrzeuge mit 3,6 Millionen stärker gestiegen, während die übrigen Gruppen meist Rückgänge zeigten.

Während des dritten Vierteljahres 1935 war der deutsch« Außenhandel in den einzelnen Monaten stets aktiv und zwar in ansteigender Linie. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der deutsche Außenhandel in den letzten drei Monaten des laufenden Jahres die gleiche Entwicklung nehmen würde wie in den vergangenen drei, dann würde 1935 ohne Passivsaldo abschließen.

BeMebsappell im Haufe des deutschen Handwerks

Rede Dr. Leys

Berlin, 16. Okr. Am Vortage der feierlichen Einweihung des Hauses des deutschen Handwerks in Berlin hielt Reichsorganisationsleiter' Dr. Ley in der Ehrenhalle des neuen Hauses einen Betriebsappell ab, zu dem die Gefolgschaften des deutschen Handwerks und der Reichsbetriebsgemeinschaft Hand­werk angetreten waren.

In einer großen grundsätzlichen Rede über Sinn und Be­deutung des Handwerks in der neuen Zeit betonte Reichsorgani» sationsleiter Dr. Ley, daß für uns Deutsche das Wort Hand­werk ein jahrhundertealter Begriff geworden sei. ja. daß es kaum ein anderes Volk gebe. Las ein Handwerk in unserem Sinne habe. Wir werden, so sagte Dr. Ley weiter, die beiden heute bestehenden Formen der Vetriebsgemeinschaft und der Innungen so verbinden, daß ein Höchstmaß von Leistung herauskommt. Daß dies geschehen wird, dafür ist mir der Reichshandwerks­meister ein Garant. Dr. Ley gab seiner Freude über den schönen und zweckmäßigen Vau Ausdruck, den Las Handwerk errichtet habe, und der Hoffnung, daß unter der Führung des Reichs­handwerksmeisters, seines alten Freundes und Kampfgenossen, die Mitarbeiter in diesem Hause mit Freude ihre Aufgaben er­füllen werden. Der Reichshandwerksmeister Schmidt dankte dem Reichsorganisationsleiter und überreichte Dr. Ley ein wertvolles Album mit Bildern vom Reichshandwerkertag 1935 und schloß mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue zum Führer Adolf Hitler.

Gelreidelagerhaus in Eppingen niedergekrannt

Karlsruhe, 1K. Okt. Im Lagerhaus der Eetreidelagerhaus- zenossenschast Eppingen und zwar im Mittelbau, brach am Diens­tag aus unbekannter Ursache Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit ausdehnte.

Der Mittelbau und auch ein Anbau, in dem sich die Büroräumlichkeiten und weitere Speicher befanden, brannten vollständig nieder. Während der große Silobau, der erst vor einigen Jahren aus Eisenbeton errichtet wurde, von den Flammen nicht angegriffen werden konnte, wurden doch die dort lagernde« Vorräte stark in Mitleidenschaft gezogen. Die riesigen eingelagerten Bestände in den anderen dreistöckigen Bau­ten wurde« vom Feuer vollständig vernichtet.

Es sollen 48 Eisenbahnwagen Weizen. 360 Zentner Zucker so­wie große Mengen Futtermittel, Mehl, Oelkuchen in den ein­zelnen Räumlichkeiten eingelagert gewesen sein. Auch die zahl­reiche« Geräte und Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Glücklicherweise gelang cs, aus den Eeschästsräumen die Bücher und Papiere zu retten. Der Schaden soll nach den bisherigen Schätzungen ungefähr 80V 000 RM. betragen.

Weniger Sahne, dafür mehr Voller

Berlin, 16 Okt. Die deutsche Milchwirtschaftliche Hauptver­einigung hat die Molkereien angewiesen, die Herstellung und den Verkauf von Schlag- und Kaffeesahne um 40 Prozent ihrer bisherigen Erzeugung zu vermindern und die dadurch freiwer­denden Rahmmengen zu Butter zu verarbeiten. Dadurch tritt eine gleichmäßige Kürzung der Rahmbezüge für alle Kafseewirt- schaften, Kafseebäckereien und Konditoreien ein. Diese vorüber­gehende Einschränkung des Schlagsahneoerbrauchs ist ein sozia­les Erfordernis, denn ehe der Kaufkräftige sich den Schlagsahne- zenutz gestattet, muß der normale Fettbedarf der weniger kauf­kräftigen Bevölkerung gesichert werden.

Tagesbefehl des Reichsjngendführers

zur Auflösung der Deutschen Burschenschaft Berlin, 16. Okt. Der Reichsjugendführer erläßt an die Hitler­jugend folgenden Tagesbefehl:

Am 18. Oktober 1935, dem historischen Tag des Wartburg­festes von 1817, wird die Deutsche Burschenschaft auf der Wart­burg ihre Auflösung und Ueberfiihrung in den Nationalsozia­listischen Deutschen Studentenbund verkünden. Mit diesem Schritt ist die Deutsch: Burschenschaft ihrer 120jährigen Tradition treu geblieben, indem sie zum Ausdruck bringt, datz oberster Grund­satz ihres Handelns Dienst am Volke ist. selbst unter Preisgabe ihres eigenen Daseins. Als Anerkennung ihrer selbstlosen Ein­stellung zum nationalsozialistischen Staat erteile ich hiermit den Mitgliedern der Hitlerjugend, die zugleich Angehörige der Deutschen Burschenschaft sind, die Erlaubnis, zum Wartburgfest am 18. Oktober 1935 zum letztenmal mit Band und Mütze in Uniform zu erscheinen.

Zum Berliner Einslnrzungliilk

Nene Verhaftungen

Berlin, 16. Okt. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Di« Ermittlungen in dem Vorverfahren gegen Hoffmann und Ge­nossen wegen des Einsturzunglücks beim Bau der Nordsüd-S- Bahn in der Hermann-Göring-Straße sind inzwischen mit allem Nachdruck gefördert worden. Nachdem ein Gutachten des von der Staatsanwaltschaft hinzugezogenen Sachverständigen-Gremiums schwerwiegende Baufehler als Ursache der Ka­tastrophe festgestellt hatte, war die Frage zu klären, wer von den am Bau Beteiligten im einzelnen die Verantwortung stlr diese Mißstände zu tragen hat. Das Kontrollsystem der Reichs­bahn über die vergebenen Arbeiten erwies sich an dieser Stelle als unzulänglich. Dies war um so verhängnisvoller, als die Organisation der Berlinischen Ballgesellschaft in keiner Weise den Anforderungen entsprach, die bei derartigen Spezialarbeite» an ein Unternehmen gestellt werden müssen.

Da sich inzwischen ergeben hat, daß der seinerzeit in Haft ge­nommene Bauingenieur Joseph Karl Rath innerhalb der Ber­linischen Ballgesellschaft nicht, wie auf Grund der ersten Ver­nehmungen angenommen werden mutzte, technischer Oberbauleiter war, sondern datz seine Tätigkeit einen mehr kaufmännischen Charakter hatte, ist er inzwischen auf Betreiben der Staats­anwaltschaft aus der Haft entlassen worden. Gleichzeitig wurde Haftbefehl gegen den Reichsbahnoberrat Kurt Kellberg und den Reichsbahnbaufllhrer Wilhelm Schmitt erlassen und voll« üreckt.

Aus Statt M Laut

Altensteig, den 17. Oktober 1935.

Amtliches. Steuerinspektor Vertsch bei dem Finanz­amt Neuenbürg wurde aus dem Reichsdienst entlassen.

Versetzt wurde Zollsekretär Fl in spach bei der Zollaufsichtsstelle (St.) Schwaigern an die Zollaufsichts­stelle (St.) Bad Liebenzell.

Gegen den Mißbrauch der Kampflieder der national sozialistischen Bewegung. Der württ. Innenminister Dr. Schmid hat auf Grund des Paragraph 8 des Gesetzes zum Schutze der nationalen Symbole vom 19. Mai 1933 auf An­regung des Reichsministers für Volksaufklärung und Pro­paganda folgende Polizeiverordnung erlassen: Der Miß­brauch der Kampflieder der nationalsozialistischen Bewe­gung durch Umdichtung des Textes, durch Benutzung ihrer Melodie für einen fremden Text oder in ähnlicher Weise ist verboten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anord­nung werden gemäß Paragraph 9 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der nationalen Symbole vom 19. Mai 1933 mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bis zu zwei Wo­chen bestraft.

Spenden für das WHW. 1835/38. Die Eauführung Württemberg-Hohenzollern des WHW. 1935/36 macht noch­mals darauf aufmerksam, daß sämtliche Spenden von Lohn und Gehalt ausschließlich an die Gaufinanzabteilung des WHW. Stuttgart-ki., Gartenstraße 27, Konto Nr. 4600 bei der Württ. Landessparkasse und Postscheckkonto Stuttgart Nr. 103 abzufllhren sind. Eine Ausnahme machen die Reichsbeamten, deren Spenden bekanntlich direkt an die Reichsführung Berlin abgeführt werden. Unabhängig hiervon sollen die Spenden der Firmen an die Kreisfüh­rungen des WHW. abgeführt werden. Gemäß neuester