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Ehambrrialn

iibrr bie tntecnolionale Lage

London, 22. Sept. Schatzkanzler Neville Chamberlain hielt in Chelsea (Schottland) eine Rede zur internationalen Lage. Der Minister wies zunächst die Angriffe Lloyd Georges zurück und betonte dann, dag England zweifellos einem ebenso schwie­rigen wie gefährlichen Problem gegenüberstehe. Allgemein werde anerkannt, daß es sich im vorliegenden Fall nicht nur um einen Streit zwischen Italien und Abessinien handele, sondern um die viel wichtigere Frage der gesamten Zukunft des Völkerbundes als Instrument zur Aufrechterhaltung des Friedens.

Chamberlain erläuterte hieraus den der britischen Außenpoli­tik in Genf zurückliegenden kollektiven Sicherheitsge­danken, der auch die Haltung Englands im abessinifchen Streitfall bestimmt. Das Vorgehen Englands in Genf sei durch den Verlauf der Ratstagung und der Vollversammlung hinrei­chend gerechtfertigt, aber noch lasse sich nicht sagen, dag die von Frankreich und England abgegebenen Erklärungen und die Be­mühungen des Fünferausschusses zu einer Lösung führen wür­den, die den Krieg verhindere. Zum mindesten aber dürfe man hoffen, dag diese Demonstrationen, die in >o einwandfreier Weise den Glauben an die Macht und Nützlichkeit des Völkerbundes wiederhergestellt hätten, zu einer Begrenzung, wenn nicht zu ei­ner Verhinderung der Feindseligkeiten und jedenfalls zu einer Linderung der Leiden und Verluste führen werden, die einem Krieg in Afrika notgedrungen folgen müßten.

Chamberlain forderte alsdann seine Zuhörer auf, kaltes Blut zu bewahren und daraus zu vertrauen, dag die Italiener wenn sich die Leidenschaften erst einmal abgekühlt Hütten wieder ihren alten Freunden Gerechtigkeit widerfahren liegen und sich erneut bereit erklären würden, mit England im Interesse der Auf­rechterhaltung des europäischen Friedens zusammenzuarbeiten In diesen schwierigen Wochen set es immer klarer zutagegetre­ten. daß England aufs schwerste beeinträchtigt sei, weil seine Verteidigungsstreitkräfte auf einen gefährlich nied­rigen Stand gefallen seien. Diese Lage sei für ein großes Land untragbar und helfe nicht der Sache des Friedens. Keine Na­tion sei dem Frieden ergebener als England, aber keine habe auch durch einen Krieg mehr zu verlieren, einen Krieg, der Eng­land nicht geben könne, was es wünsche. England sei eine über die ganze Welt verbreitete Macht. Die Sicherheit seiner über den Globus verstreut liegenden Besitzungen hänge von der Fä­higkeit Englands ab, sie zu beschützten, und selbst Indien und die Dominions könnten sich nicht sicher fühlen wenn die britische Flotte nicht die See b Haupte. Wenn England seinen Verpflichtungen nachzukom­men wünsche, müsse es stark genug fein, um seine Worte in die Tat umsetzsn zu können. Jetzt sei die Zeit gekommen, um die britischen Streitkräfte auf das Minimum dessen zu bringen, was England zu seiner eigenen Selbstachtung brauche.

MchllinMage in Sens

Veränderte Stellungnahme Frankreichs

Eens, 22. Sept. Der 6. Ausschuß der Völkerbundsversammlung hat zu dem norwegischen Antrag auf Reorganisierung der Flüchtlingsfllrsorge Beschlüsse gefaßt, aus denen sich ergibt, daß dem norwegischen Antrag bis auf weiteres keine praktische Folge gegeben werden soll. Es wird nämlich festgestellt, daß die Frage der Neuregelung der Hilfe für die Flüchtlinge so vielseitig und schwierig sei, daß es vorzuziehen sei, im Rahmen der bereits be­stehenden Beschlüsse der Völkerbundsveriammlung etne erneute Prüfung vorzunehmen. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, ei­nen Sachverständigenausschuß einzusetzen.

Der französische Vertreter Berenger wies in der Ausspra­che darauf hin, daß sich Frankreich zwar nach wie vor der morali­schen Pflicht bewußt sei, den Flüchtlingen finanzielle Hilfe zu leisten, daß aber von seinem Land keine neuen finanziellen Opfer verlangt werden könnten. Er kam dann aus die Gefahr zu sprechen, die darin bestehe, Elementen, allerverjchiedenster Art und Herkunft eine allzu große Geltung zu verschaffen, im Gegenteil müsse dafür gesorgt werden, daß diese Leute schritt­weise wieder in den Rahmen ihrer Herkunft zu­rückgegliedert würden. Die Flüchtlingswiitschaft dürfe nach Ansicht Frankreichs keinesfalls etwas Endgültiges werden, noch durch eine zu nachsichtige Bürokratie unterstützt werden. Im Gegenteil müßten Maßnahmen getrosten werden, die eine allmähliche Abstellung der durch die Flüchtlinge geschaffenen Miß stände herbeisühren.

Die Rede des Senators Berenger beweist, daß sich in der Hal­tung des amtlichen Frankreich zur Flüchtlingsfrage in den letz­ten zwei Jahren ein bemerkenswerter Wandel vollzogen hat. Auf der Septembertaaung des Jahres 1933 hatte man gerade unter Führung des Herrn Berenger geglaubt, das Flüchtlings- und Emigrantenproblem zu einer hochpolitischen internationalen Angelegenheit mit deutlicher Spitze gegen Deutschland machen zu sollen. Man glaubte damals im Namen der Menschenrechte nicht genug auf diesem Gebiet tun zu können. Wenn heute der gleiche französische Vertreter in entgegengesetztem Sinne spricht sc liegt das nicht nur an der finanziellen Belastung Frank­reichs, sondern auch in den schlechten Erfahrungen, die man im Laufe der Zeit mit den anfangs io stürmisch begrüßten Opfern desdeutschen Faschismus" gemacht hat.

Zugunglück in DresdenNeustadt

Dresden, 21. Sept. Aus dem Bahnhof Dresden-Neustadt ist ein mit Schulkindern besetzter Sonserzug von einer Rangierabteilung m der Flank« angefahrcn worden. Es sind ein Toter, sechs Schwer- und sechs Leichtverletzte zu beklagen. Es handelt sich durchweg um Dresdener Schulkinder. Di« Schuld­frage ist noch nicht geklärt. Die Feuerwehr und der Gerätezug der Reichsbahn waren schnellstens zur Stelle. Infolge des Un­falles waren verschiedene Ausfahrtgleise zeitweise gesperrt Die Schulkinder befanden sich anläßlich desAllgemeinen Schul­wandertages" auf einer Fahrt nach Bautzen. Wie die Reichs- bahndirektion Dresden mitteilt, sind insgesamt sieben Wagen entgleist, wovon vier umstürzten. Die verletzten Kinder wurden dem Krankenhaus Friedrichsstadt zugeführt.

Einheitliche Einzelhandelslehre

ab April 1936

Berlin, 21. Sevt. Für die Hunderttausende junger Deutscher, die als Lehrlinge im Einzelhandel für den Dienst in der Volks­wirtschaft ausgebildet werden, wird laut NdZ. voraussichtlich ab 1. April 1936 im ganzen Reichsgebiet eine reichseinheitliche Ausbildung gewährleistet sein. Die maßgebenden Stellen der Deutschen Arbeitsfront haben in Gemeinschaft mir den Fach­gruppen des Einzelhandels Ausbilüungsrichtlinien aufgestellt, die dem Lehrvertragsschcma den praktischen Inhalt geben wer­den. Gleichzeitig mit den Richtlinien wurde unter der Bezeich­nungLehrheft" ein Berufsleistungsbuch geschaffen, das lediglich dazu bestimmt ist, daß der Lehrherr halbjährlich genaue Ein­tragungen über den Ausbildungslehrgang darin vornimmt', da­mit bei der Prüfung des Lehrlings die Prüfenden sich ein Bild vom Werdegang seiner Ausbildung machen können. Die Einzel- handelsfachgruppen haben, wie der Referent der Wirtschafts­gruppe Einzelhandel in derDeutschen Volkswirtschaft" zu dieser Angelegenheit u. a. noch mitteilt, in Zusammenarbeit mit der DAF. Ausschüsse gebildet.

Semsch-volnifche Wirifchastsverhandlungen

Berlin, 22. Sept. Bekanntlich finden seit etwas über acht Wo­chen in Berlin mit der polnischen Regierung Verhandlungen über den Abschluß eines Waren- und Zahlungsabkommens statt. Diese Verhandlungen haben nunmehr weitgehend zu praktischen Ergebnissen geführt. Die polnische Delegation ist nach Warschau zurückgereist, um ihrer Regierung über den Stand der Ver- handl'^gen Bericht zu erstatten und ihre Entscheidung in eini­gen grundsätzlichen Fragen einzuholen.

Verstärkung der Truppen m Tschechisch-Schlesieu

Warschau, 21. Sept. Die polnische Presse behauptet, daß die Tschechoslowakei wiederum die militärische Besatzung in den von der polnischen Minderheit bewohnten Gebieten von Tschechisch- Schlesien verstärkt habe. Neben dem vor kurzer Zeit dorthin verlegten 8. Infanterieregiment ist jetzt dort auch ein großer Teil des 40. Infanterieregiments einquartiert worden. Die Gendarmerie sei durch Einstellung von SOO Soldaten verstärkt. Die in den von Polen bewohnten Gemeinden vorgesehene- Eemeindewahlen seien auf unbestimmte Zeit verschoben worde,..

Gut abgelaufen. Gestern vormittag etwa um 10 Uhr ereignete sich auf der Kaufhausbrücke ein Verkehrs­unfall, wobei beinahe ein folgenschweres Unglück hätte entstehen können. Vor dem Easthof zurTraube" hielten^ einige große Verkehrsomnibusse aus Waiblingen, dabei ^ standen eine größere Anzahl Personen. Der Führer eines vorbeifahrenden Personenwagens, ebenfalls aus Waiblin­gen, schenkte die Aufmerksamkeit mehr den herumstehenden Personen anstatt dem Steuer seines Personenwagens. Da­durch fuhr derselbe über den Gehweg auf einen Randstein, wodurch sein Wagen beschädigt wurde. Viel gefährlicher war aber der Personenwagen für die auf dem Gehweg befindliche Tochter des Buchbindermeifters Köhler, die rasch entschlossen sich über das Geländer schwang und in den Hof des Malers Walz absprang. Bei dieser Gele­genheit dürfte erwähnt werden, daß das Parken auf einer Fernverkehrsstraße gefährlich und nicht statthaft ist. Die Fernverkehrsstraße und die Einmündung der Rosenftratze muß für den Verkehr frei bleiben. Es dürfte noch gesagi werden, daß die verkehrspolizeilichen Maßnahmen an die­ser gefährlichen Stelle als ungenügend angesehen werden müssen.

Neuer Roman. Wir beginnen heute mit der Veröffent­lichung unseres neuen RomansDas große Ein­maleins" von Hanna Passer, und freuen uns, mit die­sem ausgezeichneten Werke unseren Lesern einmal etwas ganz besonderes bieten zu können. Es bringt keine Sen­sationen, sondern es schildert ganz einfach das Leben und Schicksal kämpfender junger Menschen. Aber wie dies ge­tan wird, das ist das Besondere. Alle Gestalten leben, stehen leibhaftig und sympathisch vor den Augen des Lesers, jeder wird im Geschehen mitgehen, denn es zwingt zum Miterleben.

7V. Geburtstag. Gestern konnte im Kreise seiner Ange­hörigen Schuhmachermeifter Jakob Hammer seinen 7 0. Geburtstag begegen. Wir gratulieren nach­träglich.

Platzkonzert. Unter starker Anteilnahme der Bevölke­rung fand gestern abend ein Platzkonzert unserer Stadt- kapells, unter Stabführung von Musikdirektor Maier, auf dem Marktplatz statt. Die Witterung war außerordentlich günstig und es war so lauwarm wie in einer Sommernacht. Es wurde daher auch von jedermann sehr begrüßt, noch einmal vor Eintritt ungünstiger Witterung den Genuß eines abendlichen Promenadekonzerts hinnehmen zu können.

Sonderzug zum Volksfest. Bei genügender Beteiligung beabsichtigt die NS.-GemeinschaftKraft durch Freude", Kreisamt Nagold, einen Sonderzug zum 100. Volks­fest durchzuführen. Um eine Uebersicht zu bekommen, ob ein Sonderzug durchgeführt werdenen kann, bitten wi"

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Nr. 222

Anmeldungen für den Sonderzug am 29. September Igzg bis spätestens 24. Sept. 1935 an das Kreisamt Nagold Tel. 521 und 206, zu richten. In Altensteig werden die Anmeldungen von .der Buchhandlung Lauk entgegen­genommen.

Von der Gauführerschule Rötenbach. Am gestrigen Sonntag begann in der Eauführerschule Rötenbach ein neuer achttägiger Eemeinschaftskurs, an dem fünf­zig Betriebs- und Gefolgschaftsführer teilnehmen.

Von der NS.-Frauenfchaft. Am Freitag, den 20. September veranstaltete die NS.-Frauenschaft Altensteig einen Werbe­abend für einen Kindererziehungskurs. Nach den Vegrützungsworten der Frauenschaftsleiterin gab die Kreis­leiterin der NS.-Frauenschaft, Frau Ehemann- Nagold, ihrer Freude Ausdruck, daß auch Ältensteig für diesen Kurs vom Reichsmlltterdienst so reges Interesse zeigt und sie hofft gerne daß auch der Kursbesuch recht groß sei. Hierauf gab Fräulein Remppis, die Kurslehrerin, in frischer und natürlicher Weise Einblick in die Art des Kurses, über seinen Zweck und sein Ziel. Sie führte u. a. aus, wie leicht es doch im Verhält­nis sei ein Kindchen bis zu ungefähr drei Jahren zu leiten. Dann beginnen schon die Schwierigkeiten, denn das Kind ist ein scharfer Beobachter und zieht rasch seine Folgerungen, wenn das Handeln der Eltern, besonders der Mutter, nicht im Ein­klang steht mit dem, was von ihm verlangt wird. Das kleine Wesen zeigt aber auch schon Eigenheiten, denen richtig zu be­gegnen oftmals wirklich Kunst ist und eine feine, kluge Hand verlangt. Je größer und älter das Kind wird, umso leichter ist es möglich, daß die Mutter das Vertrauen des Kindes ver­liert, zum Nachteil für beide. Vielfach bedarf es nur eines wirklich guten Ratschlages für die Mutter, damit sie das ent­gleitende Kind wieder zurückgewinnt. Mit Beispielen aus ihrer reichen Erfahrung konnte Frl. Remppis zeigen und beweisen, daß so ein Kurs tatsächlich auch für die Mutter mit größeren und fast erwachsenen Kindern noch von Nutzen sein kann. Doch, wer da glaubt, wie jene gute Mutter aus dem Hohenlohischen, daß wie im Kochkurs, für jeden einzelnen Fall ein unbedingt richtiges Rezept diktiert und ausgeschrieben wird, der täuscht sich. Nicht unerwähnt soll die lustige Reihe von selbstangefertigtem Spielzeug bleiben, das aus unscheinbaren Dingen, wie Zünd­holz-, Schuhschachteln, Resten von buntem Papier entstand. Auch solche Handfertigkeiten können sich die Teilnehmerinnen des Kurses aneignen. Aus den Worten von Frl. Remppis und der Art, wie sie gesprochen hat, bekam man den Eindruck und die Sicherheit, daß der Kurs eine wichtige und ernste Ange­legenheit ist. Gestützt auf das gegenseitige Vertrauen und Zu­trauen bildet er eine wirkliche Volksgemeinschaft, die dazu dient, gute und deutsche Mütter zu schulen. Er erfüllt dadurch einen Wunsch unseres großen Führers Adolf Hitler. Der Kurs selbst dauert elf Tage und kostet 3 Mark. Damit die Hausfrauen nicht jeden Abend fort müssen, sind einigemale zwei bis drei freie Tage eingeschoben. Der erste Abend findet am 2. Oktober in der Frauenarbeitsschule statt. Eine Reihe Anmeldungen liegt schon vor. Weitere Teilnehmerinnen, speziell für einen Nachmittagskurs, können sich noch bei der Frauenfchaftsleiterin Frau Schlumberger, Ältensteig, melden. Im Hinblick darauf, daß im November eine Samariterinnen-Eruppe hier gebildet werden soll, sprach die Kreisfrauenführerin der Sama- riterinnen vom Deutschen Roten Kreuz, Frl. Günter- Nagold, erläuternde und einführende Worte über die Aufgabe des Roten Kreuzes und speziell der Samariterin. Uebcr den Beginn des Samariter-Kurses folgen noch weitere Bekanntmachungen. BdM.-Mädchen hatten es übernommen, durch hübsche Volks­tänze und Gedichte den Abend zu füllen.

Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Sparkassenleiter des Schwarzwaldkrcises in Nagold. Einer Einladung von Kreis­sparkassendirektor Ott zufolge fand diese Tagung am letzten Donnerstag im Rathaussaal in Nagold statt. Vertreten waren die Kreise (Sparkassen) Balingen, Calw, Freudenstadt, Horb, Oberndorf-Schramberg, Rottenburg, Rottweil-Schwenningen, Spaichingen, Sulz, Tübingen und Tuttlingen. Die vierstün­dige Tagung, an der auch erfreulicherweise Präsident Neuf- fer vom Württ. Sparkassen- und Giroverband in Stuttgart, und Landrat Dr. Lau ff er teilnahmen, zeitigte eine rege Aussprache über den vielseitigen Arbeits- und Aufgabenkreis der öffentlichen Sparkassen. Dank des Sparwillens und des Vertrauens der Bevölkerung ist in allen Kreisen ein erfreulicher Einlagenzuwachs zu verzeichnen, der die Sparkassen zur ausreichenden Kreditversorgung auf allen Gebie­ten in ihren Bezirken ermöglicht. Daß daneben die Sparkas­sen ihren Teil zum Aufbauprogramm des Reiches beitragen und ihrer Pflicht bewußt sind, beweisen ihre Zeich­nungen zur 4,5 Prozent Reichsanleihe, an denen die württcm- bergischen Sparkassen über dem Reichsdurchschnitt stehen. Die Senkung der K r e d i t z i n se n, bei welcher die öffentlichen Sparkassen bahnbrechend waren, brachte für die Gesamtwirt- schaft eine spürbare Erleichterung und wirkte sich in einer besse­ren Zahlungsmoral der Schuldner aus. Für die ländlichen Kreise vor allem ist eine baldige Bereinigung der landw. Entschuldungsfälle sehr zu begrüßen, schon im Hinblick auch darauf, daß alle die Fälle, in welchem die Entfchul- dungswürdigkeit wegen Nichtbezahlung der feit dem Verfahren angefallenen laufenden Zinsen in Frage gestellt ist, ausgemerzt werden. Die Tagung hat gezeigt, daß die Spar- kassenmänner des Schwarzwaldkreises von dem Willen und Wunsch durchdrungen sind, ihre ganze Kraft auf verantwor­tungsvollem Posten für den Dienst der Allgemeinheit einzusctzen.

Nagold, 23. September. (Goldene Hochzeit.) Am gestri­gen Sonntag feierte Eisenbahnoberschaffner a. D. Kaspar Schorpp und dessen Frau Luise geb. Dohm, beide trotz ihrer 76 Jahre bei bester Gesundheit ihr goldenes Ehejubiläum. Kaspar Schorpp, der 40 Jahre bei der Eisenbahn beamtet war, ist für treue Dienste mit der sil­bernen Verdienstmedaille und dem Wilhelmskreuz ausge­zeichnet worden.

Zwerenberg, 23. September. (Beerdigung.) Gestellt nachmittag wurde hier unter überaus zahlreicher Betei­ligung das Opfer der schweren Bluttat bei Oberweiler, Maria Wurster, zur letzten Ruhe bestattet. Nach einem Choral des gemischten Chors sprach der Geistliche in zu Herzen gehenden Worten über Johannes Kapitel 13, Vers 7Was ich tue, das weißt du jetzt nicht, Lu wirst es aber hernach erfahren".

Aichelberg, 22. September. (Ehrung.) Dem Gemeinde­pfleger Ioh. G g. Keck von Aichelberg wurde in Aner­kennung seiner Verdienste, die er sich in 25jähriger Tätig­keit um die Gemeinde erworben hat, vom Gemeinderat Aichelberg eine künstlerische Ehrenurkunde überreicht.

Calw, 21. September. (Lehrabteilung 5 der Bezirks­schule Südwest nimmt Abschied.) Die Lshrabteilung 5 der Bezirksschule Südwest des Reichsarbeitsdienftes verläßt heute nach Abschluß ihrer Ausbildungszeit Calw. Ihr Ab­zug bedeutet zugleich einen bedeutsamen Abschnitt in der Geschichte der Schule, denn die Lehrabteilung 6 war die