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SchtvarjwiilLe, T«L«»zeit»»E

Allein diejenigen irren sich, die glauben, daß dieses Opfer dem deutschen Mann abgepreßl werden mutz. Dos haben zu allen Jahrhunderten die deutschen Männer freiwillig geleistet und ne waren stolz auf diese ihre Leistung. Und nicht nur im Frieden hat der Deutsche als Soldat dieses Opfer freudig der Nation gebracht, sondern nicht minder auch dann, wenn die No: des Reiches ihn aufrief zum Schutze von Volk und Vaterland, Ter Deutsche war nicht nur ein guter Friedens soldai, son­dern er war stets auch ein tapferer Kämpfer,

Was bedeuten nun aber alle die Opfer, die von Euch und von uns heute gefordert werden, gegenüber den Opfern, die vor 20 Jahren vor Millionen von uns und unseren Kameraden ge­fordert worden sind. Möge jeder von Euch, wenn er je den Dienst . des Soldaten als schwer empfinden sollte, bedenken, dag acht Tage Trommelfeuer von den Bataillonen und Regimentern un­serer alten Armee mehr an Ovfer forderten, als der Dienst des Friedens eines ganzen Jahres, Das deutsche Volk in Waf­fen ist darüber nicht zerbrochen. Es zerbrach nur. weil es seine innere Freiheit, seinen inneren Glauben an sein Recht, verloren hatte. Dieser Glaube aber ist heule wieder gekommen, und diesen Glauben, meine Soldaten, haben nicht nur Hundertlausende von Euch, sondern Millionen und Millionen unserer Volksgenossen, umhüllen Euch mit diesem heißen Glauben, mit dieser Helgen Zuversicht und mit dieser warmen Liebe.

Und wenn Ihr persönlich Opfer bringen müßt an Gehorsam, an Pflichterfüllung, an Unterordnung, an Härte, an Ausdauer, an Leistungsfähigkeit: vergeßt nicht, meine Soldaten, das ganze deutsche Volk bringt auch für Euch große Opfer. Es ist für das deutsche Volk schwer, das aufzubauen, was hier und an zahllose» anderen Orten Deutschlands heule steht Schwere Opfer muß unser Volk bringen und bringt sie doch gerne. Denn es möchte erstens seine Söhne nicht schlecht gerüstet wissen und zweitens, es möchte nicht Deutschland weiterhin wehrlos sehen. Und so bringen wir diese Opfer denn fortdauernd gemeinsam Las Volk für Euch, Ihr für das Volk! Leide für Deutschland, unser Volk und liebes Deutsches Reich! Und wir bringen dieses Opfer außerdem in der Ueberzeugung, daß es kei­nes Krieges bedarf, um uns dafür zu entlohnen,

Einst hatte Deutschland eine stolze und tapfere Armee, hatte heldenhafte Kämpfer. Das ist bei deutschen Soldaten das Na­türliche, Aber sie war nicht nur im Kriege die große Wehr der Nation, sie war im Frieden die herrliche Schule unseres Volkes, Sie hat uns alle zu Männern gemacht und der Blick auf sie hat uns den Glauben immer aufrecht er­halten an die Zukunft unseres Volkes. Und diese herrliche alte Armee, sie ist nicht tot, sie ruhte nur und i st wieder auferstanden nun in Euch!

Ihr, meine Kameraden, tragt an der Spitze Eurer Waffe und an Eurem Helm ein unerhört hohes Vermächtnis, Ihr seid nicht

Biwüklrbrn iiiif

Der Führer an -ev Lagerfeuern -

Nürnberg, 17. September. lieber der Zeppelinwiese liegt feit dem Eintritt der Dunkelheit ein gewaltiger elfzackiger Stern, gebildet aus den Scheinwerferbatterien der Flugzeug­abwehrbatterien, die ihre Lichtbündel so an den nächtlichen Himmel werfen, daß sie sich genau im Zenit des Feldes treffen.

Rings um das Feld haben die Truppen ihre Zelte aufge­schlagen. Vor den langgestreckten niederen Zelten stehen die Gewehrpyramiden und links und rechts liegen die Tornister, auf den Tornistern die Stahlhelme, in mustergültiger Ordnung, so daß auch in der Dunkelheit jeder sofort seine Sachen finden kann.

In einigem Abstand von den Zelten brennen mächtige Lager­feuer, um die herum sich ein nächtliches Soldatenleben entwickelt, das von den Hunderttausenden, die auch am Abend die Ränge der Zeppelinwiese füllen, mit größtem Interesse verfolgt wird.

Einen märchenhaften Anblick bietet die Ehrentribüne, die von verdeckten Scheinwerfern angestrahlt wird. Das ganze Feld wird beherrscht von dem silbernen Hoheitszeichen, das in gewaltigen Ausmaßen die Ehrentribüne krönt. Leuchtend roi hebt sich vom Führerturm die Nationalflagge ab. Links und rechts von der Tribüne sind Geschütze, Kampfwagen, MG., Gewehrpyramiden, von Posten beschirmt, ausgestellt, hinter ihnen die ruhmreichen Feldzeichen der alten Armee, darunter auch die ältesten noch erhaltenen Fahnen des hessischen Grena­dierregiments in Darmstadt aus dem Jahre 1621, des 3. ost- preußischen Erenadierregiments aus dem Jahre 1626, des ersten Earderegiments zu Fuß aus dem Jahre 1688. Jedes Korps hat hier seine ältesten Fahnen gestellt. Eine der ältesten Standarten ist die des Bayerischen Chevaulegers-Regiments Nürnberg aus dem Jahre 1676, und endlich haben auch die vier Flaggen der ehemaligen Reichsmarine hier ihren Ehrenplatz gefunden, unter denen sich auch die gerettete Flagge des in der Schlacht am Skagerrak untergegangenen großen KreuzersVon der Tann" befindet. Kurz nach 21.66 Uhr trifft der Führer auf dem Zeppelinfelde ein. Das Viwakbild, das sich ihm bietet, ist ihm, dem alten Soldaten, nichts Ungewohntes. Uns alle anderen aber nimmt die Romantik des Bildes, aus früheren Kindheitstagen der Vorkriegszeit eine der schönsten Erinnerun­gen sofort gefangen. Zelte und Lagerfeuer sind die schönste» Atribute der Männerromantik und alte Lieder an diesen Lager­feuern Stunden schönsten Erinnerns.

Jede Formation hat ihren eigenen Feuerstoß, um den herum die Soldaten liegen, sitzen und kauern. Hier ist die Stimmung ernster, dort herrscht ausgelassene Fröhlichkeit. Einereisende Musikkapelle" begegnet uns zu allererst. Kameraden haben die Musiker auf die Schultern genommen und tragen ihre Musik­kapelle nun im Lager spazieren.

Vier kräftige Grenadiere sind in Röcke gesteckt worden und parodieren nun eine Kirmeß im Alpenland. An einem dritten Lagerfeuer kommt man uns mexikanisch. Kameraden sind mit Lassos auf der Lagd um das Lagerfeuer herum. Ein Truppen­teil führt wilde Stierkämpfe vor, bei einem anderen spielt sich ein komischer Boxkampf ab. Die Tanktruppen singen ihr neues Lied vor und die Flieger einen schmissigen Marsch. Die Matro- jen schunkeln zu einem St. Pauli-Lied.

Ueberall, wo der Führer ans Lagerfeuer tritt, in den ge­schloffenen Kreis der Soldaten, da ist er im Nu umringt und umdvängt von der Jugend der Nation, die im grauen und stahlblauen Rock oder in der weißen Matrosenbluse ihren Dienst

erwas lunnucy wemacytes. etwas Lraomonsto>es. was keine Vergangenheit hat, sondern, was es auch in Deutschland sonst gibt, es tritt zurück Himer dem, was ihr an Tradition zu ver körpern habr und verkörpern könnt! Ihr braucht wahrlich der deutschen Armee keinen Ruhmestitel erwerben, den besitzt sie bereits. Ihr braucht ihn nur zu be­wahren!

Und wenn wir hier in Stahl und Erz gerüstet stehen, dann ist cs nicht deshalb, weil wir es für nötig empfinden, des deut­schen Volkes Ehre zu reparieren. Soweit diese Ehre vom Sol­daten getragen wurde, hat sie uns niemand in der Welt bisher zu nehmen vermocht! Deutschland hat seine militä­rische Ehre nicht verloren und am wenigsten im letzten Krieg. Wir brauchen diese Ehre daher uns auch nicht zurück­zuholen. Wohl aber sorgen wir in Zukunst dafür, daß nicht so viel Heldentum und so viel Opfer vergeblich sind, so wie es einst war.

Diese alte Armee, deren Fortführung Ihr seid, deren Re­präsentant und Traditionslräger Ihr sein müßt, har auf dem Altar des Vaterlandes die größten Opfer üargebracht. die zemals von einer Wehrmacht ihrem Volke gegenüber ge­fordert worden waren.

Zeigt Euch dieser Opfer würdig und wert! Sorgt dafür, daß sich die Nation au- Euch genau so verlassen kann, wie üe sich einst verlassen konnte auf unser altes herrliches Heer, auf unsere alte Armee und Wehrmacht! Sorgt Ihr da­für, daß das Vertrauen der Nation Euch immer genau so ge­hören kann, wie es einst der Armee gehört har, dann wird Euch das deutsche Volk lieben, es wird in Euch -einen besten Teil sehen, so wie es Jahr für Jahr seine besten Söhne in diese einzigartige Organisation schickt. Dann wird dieses Volk an seine Armee glauben und wird jedes Opfer gern und freudig dafür bringen in der Ueberzeugung, daß dadurch der Friede der Nation gewahr: wird und die Erziehung des deutschen Volkes gewährleistet ist.

Denn Ihr seid Männer geworden, und wir wollen, daß die ganze deutsche Jugend durch Viele herrliche letzte Schule geht und genau io Mann wird, wie Ihr es seid Wir wollen ein hartes Geich lechr heranziehen, das itark ist, zuver­lässig, treu, gehorsam und anständig, >o daß wir uns unseres Volkes vor der Geschichte nicht zu schämen brauchen.

Das ist Sie Lilie der Nation die Hoffnung und Forderung der Nation an Euch! Und ich weiß, Ihr werdet diese Forde­rung und diese Hoffnung und diese Bitte erfüllen, denn Ihr des neuen Deutschen Reiches neue Soldaten!

Die Rede des Führers wurde von den Hundertlausenden der Zuschauer auf Sen Tribünen mit jubelnden Beifallsstürmen begleite:.

der orpptlinwikfk

Großer ZapsenMM und Müchug

für Deutschland tut. Spontan fliegen die Arme hoch nift> ein Siegheil auf den Führer folgt dem anderen. Eine richtige enge Kameradschaft zwischen den Soldaten und ihrem obersten Be­fehlshaber hat sich entwickelt.

Kurz vor 22.66 Uhr geht der Führer, nun begleitet vom Reichskriegsminister Generaloberst v. Blomberg, und den Ober­befehlshabern der drei Wehrmachtsteile, zur Ehrentribüne hin­auf. Dann rücken gegenüber in breiter Front die Musikkorps an und mit einem Marsch vor zur Tribüne. Daneben und da­hinter gruppieren sich Soldatenchöre. 'Um r/, vor 22.66 Uhr marschieren die Spielleute und Musikkorps der Wachtruppe Berlin auf. Der Kommandeur meldet dem Führer:Mein Führer! Großer Zapfenstreich der Wehrmacht zur Stelle".

Dann locken die Trommeln und aus allen Biwaks auf dem großen Felde marschieren die Truppen vorbei.

Die Serenade des Großen Zapfenstreiches wird mit dem Pappenheimer Reitermarsch eröffnet. Dann singen die Sol­daten und Matrosen die alten wundervollen Soldatenlieder. Der Hurra-Marsch des bayerischen Jnf.-RegimentsKönig" beschließt die Serenade. Der Große Zapfenstreich wird auf dem preußischen, bayerischen und sächsischen Zapfenstreich gebildet, dem sich dieHarmonische Retraite", gespielt vom Trompeter­korps des Art.-Regiments Nürnberg, anschließt. Dann steigt ernst und feierlich das Gebet zum Himmel.

Dann ertönt das Kommando:Stillgestanden! Das Ge­wehr über! Präsentiert das Gewehr!" Und während in den Biwakfeuern bengalisches Licht aufflammt, das den Platz ge­spenstisch erleuchtet, erklingt das Deutschlandlied und das alte Kampflied der Bewegung, das Horst Wessel-Lied.

! Bei den WortenDie Fahne hoch" steigen im Mittel­feld an drei schlanken Masten die Nationalflagge und die der Wehrmacht auf.

Dann meldet der Kommandeur des Zapfenstreiches:Mein Führer! Großer Zapfenstreich beendet!" Und der Führer antwortet ihm weithin vernehmbar:Ich danke!"

Während die Biwakfeuer langsam verglühen, marschieren die Truppen, die am Zapfenstreich teilgenommen haben, durch die Stadt zum Hotel des Führers. Vor ihnen her und zu beiden Seiten scheint ganz Nürnberg mitzumarschieren. Die Kamera­den der Kampfverbände der nationalsozialistischen Bewegung geben ihnen das Geleit. Die ganze Straßenbreite ist von den jungen Prachtgestalten ausgefüllt, die strammen Schrittes, vor­bildlich ausgerichtet und von dem Jubel der Massen begleitet, ihren Abschied von der Stadt des Reichsparteitags feiern.

AmDeutschen Hof" wartet der Truppe eine neue Freude und Ueberraschung. Der Führer ist noch einmal herausgetre­ten vor das Haus und grüßt die Musikkorps, die Fahnen und die beteiligten Verbände. Man kann sich keinen schöneren Aus­klang dieses Reichsparteitages der Freiheit denken, als diesen Zusammenklang der Herzen, Liese Begeisterung für die Waffen­träger der Nation, die Verbrüderung zwischen Grau und Braun und Schwarz. Die Menge fühlt es, daß es ihre Soldaten find, die hier vorbeimarschieren und so kennt der Jubel kein Ende, wenn der Führer den Verbänden durch Gruß dankt. Einzelne Formationen werden mit Sonderapplaus bedacht. Ein lautes Ah! geht durch die Menge, als die schwere Artillerie vorbeifährt und minutenlang dauert das Händeklatschen. Eine« Sonder-

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applaus erhalten dann auch die schneidigen Tankfahrer in ihre» schwarzen Baretts und ihen totenkopsgeschmückten schwarz-blauen Uniformen.

Es ist genau Mitternacht, als die letzten Fahrzeuge den Deutschen Hof" passieren. Der Reichsparteitag der Freiheit hat sein Ende gefunden. Langsam verglimmen die Lichter, ver­löschen die Scheinwerfer, die die Altnürnberger Giebel und die gotischen Chöre der Kirchen bestrahlten, jene Zeugen echtesten Deutschtums.

Der Abtransport der Parlettagsleilnehmer

Nürnberg, 16 Sept. Die Reichsbahnüirektion Nürnberg teilt mit: Der Sonntag brachte nochmals mit den planmäßigen Zü­gen einen starken Ansturm von Reisenden zu den Veranstaltun­gen des Reichsparteitages. Die Sonderzugsbewegung für den Abtransport war am Samstag schon abgeschlossen. Es trafen am Sonntag noch rund 64 666 Reisende mit der Reichsbahn in Nürnberg ein. so Laß die Gesamtzahl der im Eisenbahnverkehr mit Sonder- und Regelzügen während des Parteitages angekom­menen Teilnehmer rund 767 666 erreicht hat. Im Berichts­abschnitt (Sonntag, 15. September, 6 Uhr, bis Montag. 16. Sep. tember, 6 Uhr) wurden 88 Rücksonderzüge mit HI. und SA. abgefertigt. Damit haben bereits 157 Sonderzüge mit Partei­tagsteilnehmern Nürnberg wieder verlassen.

Italienische Stimmen zur Reichstagsrede des Führers

Mailand, 16 Sept. Die Reichstagsrede des Führers wird von den norditalienischen Blättern ausführlich wicdergegeben. Ja den Ueberschriften werden besonders die scharfe Mahnung an Litauen, das Memelstatut zu achten und die Aufforderung an die Signatarmächte sowie die strenge Neutralitätserklärung zum italienisch-abessinischen Streit hervorgehoben.Lorriere della Sera" weist daraus hin, daß Hitler kurz, nachdrücklich und mir Schwung gesprochen habe.Stampa" hebt hervor, daß in Deutschland dem Kommunismus das Tor versperrt sei.Ga- zeta del Popol" schreibt, in politischen Kreisen messe man den Erklärungen des Kanzlers über die Memelfrage grüßte Bedeu­tung bei. Es sei das erstemal, daß die deutsche Regierung direkt, ringreife und eine Warnung erhebe.

Nächster Parteitag 1936 in Nürnberg

Nürnberg. 16. Sept. Bei der Zusammenkunft des Führerkorps der Partei am Sonntag abend im Deutschen Hof sprach der Füh­rer, wie die NSK. mitteilt, der Führerschaft der SA., der SS., des NSKK. und den anderen großen Organisationen der Partei Len Dank aus für die so erfolgreiche Arbeit, die von ihnen >m abgelaufenen Jahre geleistet worden ist. Der Führer teilte Sa- bei mit, daß der nächste Parteitag der NSDAP, im Jahre 1936 in Nürnberg stattfinden wird.

Sieg-Heil" bei ber Wehrmacht

Verlm, 16. Sept. Der Reichskriegsminister gibt einen Befehl des Führers und obersten Befehlshabers der Wehrmacht bekannt, wonach beim Hoch auf Führer, Volk und VaterlandSieg-Heil­zu rufen ist. allen anderen Gelegenheiten ist der alte Sol­datenrufHurra" zu gebrauchen.

Flaggenwechsel aus allen dem scheu Handelsschiffe«

Hamburg, 16. Sept. Der Führer der Deutschen Seeschiffahrt veröffentlicht folgende Anordnung:

Nachdem durch das Reichsflaggengesetz vom 15. September 1935 die Hakenkreuzflagge zugleich Handelsflagge geworden ist, führen alle deutschen Handelsschiffe die Haken­kreuzflagge am Heck oder Gaffel. Der Flaggenwechsel ist am heutigen Tage durchzufllhren.

Der Führer der Deutschen Seeschiffahrt, gez. Eßberger.

Auf dem Hapag-DampferHamburg", dem Flaggschtff der Hamburg-Amerika-Linie wurde am Montagmittag in einem fei­erlichen Akt die Hiffung der Hakenkreuzflagge vollzogen.

Ser Führer an Saluege

Nürnberg, 17. September. Der Führer und Reichs­kanzler hat an den Befehlshaber der deutschen Polizei, Generalleutnant der Landespolizei, Daluege, ein Tele­gramm gerichtet, in dem er seinem bewährten Mitarbeiter herzliche Glückwünsche zum Geburtstage in der Stadt der Reichsparteitage übermittelt.

Auflösung Zer katholischen Arbeitervereine

im Regierungsbezirk Münster

Münster, 16. Sept. Die Staatspolizei für den Regierungs­bezirk Münster teilt mit:

Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz« von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 in Verbindung mit Paragraph 14 des Polizeiverwaltungsgesetzes sind die katholi­schen Arbeitervereine im Bereich des Regierungsbezirks Münster mit sofortiger Wirkung wegen staatsfeindlicher Be­tätigung aufgelöst worden. Das Vermögen der genannten Vereine wurde beschlagnahmt.

Kürzlich wurde an der holländischen Grenze der Bezirkssekre­tär der katholischen Arbeitervereine den Bezik Bocholt, Joseph Jakobs aus Bocholt, festgenommen. In seinem Besitz wurden Aufzeichnungen staatsfeindlichen Inhalts und Schriften oorgefunden, die die verneinende Einstellung der katho­lischen Arbeitervereine gegenüber dem heutigen Staat deutlich zum Ausdruck bringen. Im Besitze des Jakob wurden ferne, verschiedene Briefe des Diözesanpräses Dr. Konermann, der oei Leiter der katholischen Arbeitervereine der hiesigen Diözese ist, vorgefunden. In einem der Briefe, der mit einem Vermerk Zur Vorsicht" oersehen ist, wird Jakob von Dr. Konermann an­gewiesen, Vertrauenswürdige von Haus zu Haus zu schicken, um die Tätigkeit der Arbeitsfront zu sabotieren, da der Deutschen Arbeitsfront kein Einbruch glücken dürfe.