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Tchwarzwälder Tageszeitung"

diele ein und fuhr fori: Dieses Gebier. in dem die erste Strecke der deutschen Reichsaulobabn geschaffen wurde, ist ein aller Knotenpunkt von wichtigen internationalen Verkehrs- und Han­delsstraßen. Er schloß mit der Versicherung: Eine Gefolgschaft wollen wir sein, und jeder Gefolgsmann wird freudig seine Eefolgichaftstreue durch die Tat zu beweisen haben und bewei­sen. Diese Treue, mein Führer, sei der Dank des deutschen Vol­kes sür diese Großtat, Ihre Großtat.

Rede eines Arbeiters

Ein Arbeiter begrüßte den Führer und führte u. a. aus: Ich freue mich. Sie im Namen meiner Arbeitskameraden, die an dem Bau der Reichsautobahn Frankfurt am Main -Darmstadt mit- geschafsen haben, begrüßen zu können. Mit der Errichtung der Autobahn haben Sie ein Werk in Gang gesetzt, das noch nach Jahrhunderten von dem Lebenswillen und der Größe dieser Zeit sprechen wird. Sie, mein Führer, haben uns nicht nur Arbeit gegeben, sondern auch, über Klassen und Stände hinweg, ein neues Deutschland errichtet, in dem jeder im anderen einen Arbeitskameraden, mitbestimmt am Aufbau unseres Vaterlan­

des, sieht. Wir Arbeiter find stolz darauf, dag w-.r unieren an der Fertigstellung dieser Teilstrecke haben beitragen können. Noch stolzer aber sind wir auf den neuen Geist, den Sie der Arbeit und den Arbeitern gegeben haben. Kameraden der Ar­beit. auch in dieser Stunde grüßen wir den ersten Arbeiter der Nation: Unserem Führer Adolf Hitler ein dreifaches Siegheil!

Sichtlich bewegt reichte der Führer dem Arbeiter die Hand. Beide Männer, der Führer und der Arbeiter, sahen sich dabei fest in die Augen, gleichsam als Bekräftigung der Tatsache, daß der deutsche Arbeiter mit der treueste Gefolgsmann des Füh­rers geworden ist.

Schließlich nahm, mn stürmischen Heilrufen begrüßt, Neichs- minister Dr. Eöbbels das Wort. (Rede folgt.)

Nachdem die Nationallieder gelungen waren, fuhr der Führer und seine Begleitung, die Wagen der Arbeiterschaft und die Ehrengäste die neue Reichsautobahnstrecke nach Darmstadl unter jubelnder Begeisterung der Volksgenossen, die die ganze Strecke besetzt hatten.

Am Endpunkt in Darmstadt wurden noch einige Ansprachen gewechselt. (Bericht folgt.)

Nr. 118

Beschäftigung voiksschulpslichtiger Kinder. Das Arbeitsbuch wird auf Antrag des Arbeiters oder Angestellten nach näherer An­weisung des Präsidenten der Reichsanstalr ausgestellt und zwar vom Arbeitsamt. An die Stelle des Arbeitsbuches kann ein vor­läufiger Ausweis treten. Die Ausstellung des Arbensbuckfes er­folgt kostenfrei. Bei Aufnahme der Beschäftigung hat der Ar- beiter oder Angestellte sein Arbeitsbuch unverzüglich dem Unter­nehmer zu übergeben, der es sorgfältig aujzubewahren hat. Der Unternehmer muß den Tag des Beginns, die genaue Art der Beschäftigung sowie den Tag ihrer Beendigung eintragen und besäh>inigen. Die Arbeitsämter führen Karteien über alle Ar­beitsbücher. Nach der Verordnung wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft, wer wissentlich von einem fremden Arbeits­buch Gebrauch macht, oder wer sein Arbeitsbuch einem anderen überläßt, oder wer unbesugt mehrere Arbeitsbücher führt. Für unichtige oder unvollständige Eintragungen in das Arbeitsbuch kann eine Geldstrafe bis zu ISO RM. oder Haft verhängt werde».

AUS SM Md MH

Altensteig, den 20. Mai 1935.

Die Fahrt ins Blaue", die gestern von der Reichsbahn durchgeführt wurde, erfreute sich besonders starkem In­teresse. Mit unbekanntem Reiseziel ging die erste Anfahrt bis Eutingen, wo die Zusammenstellung der 800 Fahrtteil­nehmer, aus dem Nagoldtal, Alpirsbach, Schramberg, Freu­denstadt etc. -erfolgte und daselbst ein genaues Tagespro­gramm ausgehändigt wurde. Heber Herrenberg ging die Fahrt nach Reutlingen. In Gruppen wurde die Stadt unter Führung besichtigt und das Mittagessen in einzelnen Gasthöfen eingenommen. 12.10 Uhr gings weiter über Honau nach Station Lichtenstein, von wo aus um 1.10 Uhr eine herrliche zwanglose Wanderung über Schloß Lichten­stein, Nebelhöhle nach Unterhalten mit eingehenden Be­sichtigungen sich anschloß. Hellster Sonnenschein und eine prächtige Fernsicht machte die schöne Wanderung zu einem hohen Genuß und zerstreute die Bedenken in Eutingen vor­mittags restlos, daß es eineFahrt ins Weiße" werden könnte. In frohester Stimmung trafen sich dann alle 800 Teilnehmer in Unterhausen unter den Klängen einer Musikkapelle zur Rückfahrt um 6 Uhr abends. Höchste Be­friedigung lag auf allen Gesichtern. Eine glänzende Or­ganisation ließ dieFahrt ins Blaue" für alle zu einem frohen Erlebnis werden. s.

Mischehe. Das Wllrtl. Staaisministerium gibt bekannt: Der BegriffMischehe" wirb zur Zeit in verschiedenem Sinne gebraucht. Während der Nationalsozialismus hierunter die The zwischen Menschen verschiedener Rassenzugehöcigkeii oerst-chi. wen­det die Kirche diele Bezeichnung auf die Ehe zwiichen Angehöri­gen verschiedener Konfessionen an. Der Reichs- und preußische Minister des Innern hat ungeordnet, daß im behördlichen Ver­kehr das WonMischehe" nur in dem Sinne zu gebrauchen ist, daß hierunter eine zu einer Raffenmiichung führende The zu ver­stehen ist, d. h. eine solche, die zwischen einem Arier und einer Nichiarierin oder umgekehrt geschlossen wird.

Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche. Durch Verordnung des Wllrlt. Innenministers ist bestimmt worden, daß die Beschickung von Zucht- und Nutzviehmärkien. Viehver- steigerungen und -ausitellungen innerhalb und außerhalb Würt­tembergs m>r Kiaueniieren (Rindern, Schafen. Ziegen, Schwei­nen) aus Württemberg verboten ist. Demgemäß darf auch die vom 28. Mai bis 2 Juni d. I. itatifindende Ausstellung des Reichsnähr st andes in Hamburg mit Klauenvieh aus Württemberg nicht beschickt werden. Das aus Württem­berg außerwürttemberglschen Schlachioiehmärkien zugeführie Klauenvieh (Rinder. Schafe, Ziegen, Schweine) muß innerhalb zwec Tagen am Markts« abgeichlachiei werden.

Die starke Verbreitung der Mau!- und Klauenseuche unter den im Lande befindlichen Schafherden bringt die große Gefahr mit sich, daß die Seuche bei der jetzt stattfindenden Schafschur durch die berufsmäßigen Scherer und Schererinnen, die fremd« Schafe bei verschiedenen Schafhallern scheren, verschlepp! wir», und zwar sowohl in weitere Schafherden als auch in Eehöite mit Viehhaltung. Deshalb sind auch in dieser Wnhrugend«

Magaaymen ungeordnet worden.

Freudenstadt, 20. Mai. (Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins. Freudenstadt im Schnee). Nachdem am Samstagabend im Saal des Kurhauses das 50jährige Bestehen der Ortsgruppe Freu­denstadt gefeiert war, folgte am Sonntag die 7 1. Haupt­versammlung des Schwarzwaldvereins. Am Abend zuvor war es schon recht unfreundlich, rauh und stürmisch. Ueberrascht waren die vielen Besucher, die von überall her in Freudenstadt übernachtet hatten, als sie morgens eine vollständig weiße Landschaft erblickten, denn über Nacht war lustiger Schneefall eingetreten. Bei der Haupt­versammlung, die einen sehr harmonischen Verlauf nahm, waren von 155 Ortsgruppen 108 anwesend. Nach den Be­grüßungsansprachen wurden die Rechnungsergebnisse des verflossenen Jahres durchgesprochen und den Rechnern des seitherigen badischen und wllrttembergi'schen Vereins Ent­lastung erteilt. Der Voranschlag für das neue Jahr wurde nach dem Vorschlag des Hauptausschusses ohne Aenderung angenommen. Auch die Präsidentenwahl wurde auf Vor­schlag des Ehrenpräsidenten Dr. Seith einstimmig durch Zuruf vorgenommen. Zum Ort der nächsten Hauptver­sammlung wurde Baden-Baden bestimmt und nach flotter Erledigung der Tagesordnung die Generalversamm­lung mit einemWald-Heil" auf das deutsche Vaterland und den Führer geschlossen. Nach einem Konzert im Kurhaus fand das gemeinsame Mittagessen im Hotel zumRappen"statt. Es wurde durch verschiedene Anspra­chen gewürzt und im Anschluß daran ein Spaziergang zum Lase Stokinger gemacht. Das Wetter hatte sich in­zwischen aufgehellt, der Schnee war in der Hauptsache ver­schwunden und so fand die Tagung in Freudenstadt noch einen recht freundlichen und schönen Ausklang.

Hirsau, 18. Mai. Ministerpräsident Mergentha­ls r mit den Herren vom Kultusministerium weilte für kurze Zeit in Hirsau. Sie statteten der Aureliuskirche und dem Kloster einen Besuch ab und interessierten sich insbe­sondere lebhaft für die vorgesehene bauliche Ausgestaltung der Peter- und Pauls-Kirche.

MMkis letzte Met

von Warschau nach Krakau

Warschau, 18. Mai. An der ganzen Eisenbahnlinie von War­schau bis Krakau, die der Sonberzug mit dem Sarge Pilsudsk'S in der Nachi zum Samstag befuhr, hatte sich die bäuerlich« Be­völkerung eingefunden, um von dem großen Toten Abschied zu nehmen. Vielerorts waren riesige Fe»er rechts und links der Bahnlinie angezündet. Freiwillige Feuerwehren aus den anlie­genden Orkichasten bildeten mir Pechfackeln ein Ehrenspalier Vielfach war die Bevölkerung zu Fuß und auf Wagen schon am Fre.lag mittag an der Bahnstrecke angekommen und harrte dort aus bis in die tiefe Nacht hinein trotz Regenwetters. Auf den größeren Bahnhöfen wurde ein kurzer Aufenthalt eingelegt, bei dem von Geistlichen an Feldaltären Messen gelesen wurden. Zm Sonderzug wurde der Sarg m einem offenen Wagen in der Mitte des Zuges befördert. Auf der ganzen Fahrt hielten O'si- ziere und Soldaten am Sarge die Ehrenwache. Damit man den Sarg des Nachts auch weithin sehen konnte, wurde er von kleinen Scheinwerfern beleuchtet.

Am Samstag früh nach 8 Uhr traf der Sonderzug mit der Leiche des ersten Marschalls Polens auf dem Hauptbahnhof i n Krakauein. Damit hatte der Nationalhelü Polens seine letzte weite Reise durch sein geliebtes Vaterland beendet. Als Ser Sarg von den polnischen Generälen vom Wagen gehoben wurde, grüßten der Sraatspräsident mir der Regierung und die mili­tärischen Sonderabordnungen und ausländischen Vertreter. Der Kardinal-Erzbischof Kakowski mit den anderen kirchlichen Wür­denträgern sprachen Gebete. Von der Straße her tönte dumpfer Trommelwirbel herüber und in der ganzen Stadt läuteten die Glocken. Durch ein langes Spalier von Offizieren trugen die Generäle den Sarg auf die Lafette, die auf dem Lahnhofsplatz wartete. Unmittelbar hinter dem Sarg führten General Rydz- Smigly sie Gattin des Dahingeschiedenen und andere Offiziere die beiden Töchter. Der Staatspräsident folgte Langsam for­mierte sich der Trauerzug. in dem auch die deutsck-e Abordnung mir General Göring an der Spitze und dem deutschen Bot­schafter von Moltke sowie die drei Vertreter der deutschen Wehr­macht schritten.

Auf dem Platz vor dem Bahnhof harrten in stummer Trauer die Abordnungen der verschiedensten militärischen und halb­militärischen Verbände, der Vereine und Abordnungen von Bauern aus allen Teilen des Landes. Nur das Schluchzen der Frauen und auch vieler Männer unterbrach die riefe Stille. Lange schwarze Fahnen kennzeichneten den Weg, den der Zua nahm.

Trauerrede für Wsubskl

Der polnische Staatspräsident hält den Nachruf

Krakau, 19 Mai. Im Anschluß an die Messe in der Marien- Kathedrale hielt der polnische Staatspräsident Mosclcky fol­gende TrauerredeZu den gekrönten Schatten hat sich srn Gefährte des ewigen Schlafs geteilt. Seine Schlüte ichmückt keine Krone, und seine Hand trägt kein Zepter. Uns dabet war er ein König über Herzen und ein Beherricher unteres Willens. In öOjährigem Leben voller Mühsal gewann er sich Herz für Herz, bis daß der Purpur seines geistigen König-reiches unum­schränkt sich über ganz Polen ausbreitete Durch die Künde« des Gedankens, den Mur seines Wollens, die Kraft ieiner Ta­ten, ritz er die Ketten von unfreien Händen, schmiedete Wehr­losen das Schwert, steckte die Grenzen ab und schmückte dre Fah­nen unserer Regimenter mit ewigem Ruhm. Die von Knecht­schaft Befleckten lehrte er die Ehre verteidigen, den Glauben an die eigenen Kräfte wecken, stolze Träume aus Adlerbahncn erd­wärts lenkend in harte Wirklichkeit verwandeln.

Er gab Polen die Freiheit, ferne Grenzen, Ach­tung und Krast. Durch seine Taten zündete er in allen bis an die äußersten Grenzen des Landes den Funken der Sehnsucht nach Größe. Millionen dieser Funken aber kehrten in Millionen von Herzen, von Liebe entflammt zu dem zurück, der sie entzündete, bis er selbst zum Lichte ward, das sich über un­ser ganzes Land ergoß, zur Flamme, in der das kostbare Erz schmolz, das von nun ab für alle Zeit in der nationalen Schatz­kammer unserer moralischen Werte verbleibt Ein großes Erbe hat dieser mächtige Beherrscher der polnischen Herzen und See­len hinterlassen.

Die Liebe, mit der wir Joseph Pilsudski bei seinen Lebzeiten umgeben haben, steigert sich heute und wird in Polen von Stunde zu Stunde hundertfach wachsen

Mögen die Huldigungen, die wir heute der Asche des großen Polen darbringen, zum Schwur oer Treue werden gegenüber seinen Gedanken, die in ferne Zukunft hineinreichen Mögen sie sich in die Pflicht umschmieden, den Stolz und die Ehre der Nation zu wahren. Mögen sie unseren Willen zu harter Arbeit und zum Kamps mit allem Schweren anspornen und in unseren Herzen seine tiefe Liebe zum Vaterlande entfachen.

Laßt uns Wachen an den Torrn unserer Häuser ausstellen, aus das uns nichts abhanden komme von dem mächtigen Erz der Tugenden, die er hinterließ, aus daß wir nichts verlieren von feinem reichen Erbe, und auf daß wir ihm, der zu Lebzei­ten um das Schicksal Polens, sich so schwer gemüht hat, den «wigen Frieden geben?

Damit war die offiziell« Trauerfeier beendet. Legionäre der verschiedensten Formationen trugen gegen Ab>- den Toten die schmale steinerne Treppe in die Königsgrufr hinab, dort­hin. wo die größten Heroen der polnischen Geschichte ihren ewi­gen Schlaf tun. Dort wurde der erste Marschall Polens neben dem Fürsten Poniatowski, den Königen Stefan Vatory und Jan Sobiewsky und den Dichtern Mickiewiecz und Slowacki beigejetzt.

Unterredung Göring Laval

Krakau, 19. Mai. 8m Verlauf eines Frühstücks, das sämt­liche Delegationen nach der Trauerseier im Hotel gemeinsam einnahmen, wurde zwischen Ministerpräsident Göring und Minister Laval eine private Unterredung verabredet, in der beiderseits mit großer Offenheit alle zwilchen de» beiden Völkern zur Debatte stehenden Frage« erörtert wurde», ohne daß dabei aus Einzelheiten ein- gegangeu wurde.

Die Unterredung fand imHotel de France" statt. 2m unmit­telbaren Anschluß an die Unterredung verließ der General mit seinem Adjutanten im Sonderzug Krakau, um sich nach War­schau zu begeben. Eine Kompagnie der Eisenbahnbrückenbau- Abteilung erwies die Ehrenbezeugungen. Kurz vor der Abreise unterhielt sich General Göring in seinem Salonwagen mit dem Divisions- und Korpsgenerai oon Kralau.

Laval soll im unmittelbaren Anschluß an die Unterredung französischen Journalisten erklärt haben, daß er eine sehr inter­essante Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Göring ge­habt habe. Er, Laval, sei stets ein Freund der unmittelbaren Fühlungnahme und Aussprache gewesen.

Der abessinlsche Koeflltt ln Genf

Englische Vorschau

London, 18. Mai. 'Der abessinisch-iralienische Srreitfall wird voraussichtlich erst Mitte der Woche vom Bölkerbundsrat behan­delt werden. Der Großsiegelbewahrer wird bis dahin Bespre­chungen mit den Vertretern Frankreichs und Italiens führen.

Der diplomatische Mitarbeiter derMorningpost" berichtet, daß nur durch eine Verständigung zwischen den drei Mächten eine Spaltung im Völkerbund vermieden werden könne und Eden werde sein Aeußerstes tun. eine solche Verständigung zu erzielen, bevor sich der Völkerbundsrat ottt dem Fall beschäftige. Eden habe in Ser Vergangenheit beträchtlich« Erfolge in der Ueber- drückung gefährlicher Situationen erzielt, und man fetze in der gegenwärtigen Krise große Hoffnung auf feine Geschicklichkeit.

Der Korrespondent stellt dann die offenbar aus italienischer Quelle stammende und längst widerlegte Behauptung von einer moralischen und materiellen Unterstützung der Abessinier durch Deutschland auf und leitet aus dieser haltlosen Behauptung eine Berechtigung der italienischenVorsichtsmaßnahmen" ab. Wenn Ital-en, fährt der Korrespondent so«, jetzt feine militä­rische Ueberlegenheit in Abessinien durchsetze, dann werde es :m Falle einer europäischen Krise keine Störung von dieser Seite zu erwarten haben. Das erste Ziel Ser italienischen Streitkräfte sei es ein starkes Verteidigungssystem längs der von Italien beanspruchten Grenzlinie zu errichten und dann die beiden italie- niicyen Kolonien Erylrea und ilaliennch Somaliland zu ver­binden. Dies würde den Bau einer Eisenbahnlinie erforderlich machen, zu welchem Zweck Italien einen Gebiets st reifen auf der abessiniichen Seite der Grenzen von Britisch- und Fran- zösisch-Somaliland besetzen müßte.

Der englische Lorüsiegelbewahrer Eden reiste am Samstag nach Genf ad und es wird gemeldet, daß ihm die englische Ne­gierung insofern rreie Hand gegeben habe als er sich bemühen solle, den kriegerischen Absichten Italiens zwar ^ntgegenzutreten. aber gleichzeitig zu vermeiden, daß Italien aus dem Völkerbund getrieben werden könne.

Neue italienische Truppentransporte nach Ostafrika

Vier größere italienische Ueberfeedamvfer haben am Freitag von Neapel aus mit 5000 Mann der Division Eavinana und 1300 Facharbeitern Sie Ausreise nach Italienisch-Ostafrika an­getreten.

Av 1. Juni Einführung des Arbeitsbuches

Berlin, 15. Mar. Zn einer ersten Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Einführung des Arbeitsbuches bestimmt der Reichsarbeitsminister, daß das Arbeitsbuch vom 1. Juni 1935 ab eingeführt wird. Die Reihenfolge der Einführung bestimmt der Präsident der Reichsanstalt. Das Arbeitsbuch erhalten, wie das NdZ. meldet, Arbeiter und Angestellte einschließlich der Lehr­linge und Volontäre. Es gllt nicht für Beschäftigte mit mehr ils 1000 RM. Monatsgehalt, für Arbeiter und Angestellte, die ihren Wohnort im Auslände haben, für Beschäftigungen in der Heim­arbeit. über die Entgelt-Belege zu führen sind, sowie für die