GEĻL-t

««i^ <.

M

ML

für die

' '"^!MW

.

LADKÄMM^iWÄ^tzi

Nachrichten- und

cziröe Nagold» Ealw» Frsudenstadt

Neuenbürg

AÄM»*»'».! «»»»0. ». M«H IM »Inschl. 1» 4 G«s»r».-»tb.. »»» », 4 Z»ftell«»g,geb.: ». »g.

ttnschl. kr ^ »t»L»«,»»r I »iKjtl«. 1» 4. B»i Xicht«üchei«r» »er Zeit. i»f. höh. Gewalt UMieteßl,. »»Acht lei» U»s»r»ch a»f «ieser»», »e, Zeitr./kelerr.:Ta«»en»l?/ Tel. »21.

A»zeize«»rei»: Die 1sp»lt Millimeterzeile oder deren Raum S 4, Xeklame 1b L, FLr teleph. erteilte Aufträge Lhrrnehmrn wir kein« Gewähr. Rabatt nach Tarif, der jedoch BiH gerichtl. Eintreib, od. Konkursen hinfällig wird. Erfüllungsort Altenfteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 1VS

Altensteig, Samstag, den 11. Mai 1935

S8. Jahrgn»,

Laval in Warschau

Berlin, 10. Mai. Außenminister Laval passierte am Freitag vormittag Berlin auf seiner Fahrt nach Warschau mit dem Nord-Exvreß. Bei seiner Ankunft auf dem Bahnhof Zoologischer Garten um 8.23 Uhr stieg der französische Botschafter in Berlin, Francois Poncet, in seinen Akrgen, um ihn bis nach Frankfurt a. O. zu begleiten. Auf Sem Schlesischen Bahnhof, wo der Expreß einen Aufenthalt von 20 Minuten hatte, waren der russische Botschafter Suritz und Herren der französischen Bot­schaft zur Begrüßung erschienen. Von deutscher Seite war Le- gationsrat von Nintelen, der Leiter der Abteilung Westeuropa des Auswärtigen Amtes, zugegen. In der Begleitung des fran­zösischen Außenministers befanden sich auch seine Tochter, der Generalsekretär des Quai d'Orsay, Leger, und sein Kabinetts­chef Nochat.

Paris, 10. Mai. Der Warschauer Aufenthalt Lavals beschäf­tigt die Pariser Oeffentlichkeit mehr als das eigentliche Reise­ziel Moskau Es handelt sich um die Vereinigung der französisch­polnischen Beziehungen nach dem Abschluß des französisch-sowjet- russischen Beistandspaktes. Vorsichtig hütet sich die französische Presse vor allzu großen Erwartungen. Für die allgemeine Stim­mung kann als bezeichnend die Stellungnahme der außenpoli­tischen Mitarbeiterin desOeuvre" herangezogen werden, sie schreibt, Laval werde in Warschau wahrscheinlich eine ziemlich zurückhaltende Aufnahme finden. Es scheine, daß die polnische Regierung Anweisung gegeben habe, jede spontane Kundgebung der Bevölkerung zu verhindern. Laval werde, fährt das Blatt fort, m Warschau darauf Hinweisen, daß der französisch-russische Beistandspakt keineswegs gegen Polen gerichtet sei, denn er sti nur für den etwaigen Fall eines Angriffes Deutschlands gegen Rußland oder gegen Frankreich unterzeichnet. Selbst in dem Falle, daß Polen Sowjelrußland angreifen würde, dürfte Frank­reich nach den Bestimmungen des französisch-sowjetrussischen Ver­trages seinem Sowjetverbündeten keine andere Hilse leisten als die im Artikel 16 der Völkerbundssatzungen im Falle einer Ver­letzung dieser Satzungen vorgesehene Hilfe. Je nach der Auf­nahme, die diese Erläuterungen Lavals in Warschau finden, werde sich der Außenminister eine Vorstellung von einer Teil­nahme Polens an einer Organisierung der Sicherheit machen.

«

Polnische Presseslimmen

Warschau, 10. Mai. Das RegierungsblattGazeta Polska" schreibt, Vertreter der französischen Regierung seien in Warschau immer gern gesehene Gäste. Der Besuch Lavals sei durch den Abschluß des sowjetrussisch-sranzösischen Vertrages besonders aktuell. Selbst wenn der Text des Paktes völlig durchsichtig wäre, würde sich zweifellos die Notwendigkeit ergeben, seine politischen Ziele und seine praktischen Aussichten zu klären. Das Blatt versucht, mehrere Mißverständnisse der französischen Presse aufzuklären und betont dann, daß die polnische Politik weiterhin, selbstverständlich auf der Grundlage der Gegenseitigkeit, an dem Bündnisvertrag mit Frankreich und dem Nichtangriffspakt mit Sowjelrußland loyal festhalten werde. Da jedoch der französisch- sowjetrusstsche Vertrag in Einklang mit dem Völkerbunüspakt gebracht sei, der Frankreich. Sowjelrußland und Polen verpflichte, entstehe die Frage nach den politischen Zielen. In Warschau habe man die Ueberzeugung. daß das Ergebnis der Besprechungen mit Laval positiv sein werde.

Das MilitärblattPolska Zbrojna" erklärt. Polen stelle sich loyal zu den übernommenen Verpflichtungen, weise aber zugleich darauf hin, daß nichts die guten Beziehungen Polens mit seinen westlichen und östlichen Nachbarn verderben dürfe. Manche anti- polnischen Stimmen der französischen Presse müßten in Polen Verwunderung erwecken. Die polnischen Beziehungen zur Sowjet­union und zu Deutschland hätten die französische Presse zu einem antivolnischen Feldzug veranlaßt, der aber auf die Linie der polnischen Politik keinerlei Einfluß ausüben könne, da Polen Mau wisse, was es wolle und sich völlig klar sei über sein Ge­wicht und seine Kraft in Osteuropa.

Wirtschaftliche Sanktionen nudurchsührkar

London, 16. Mai. In einem Aussatz imDaily Telegraph" erklärt der ständige spanische Delegierte beim Völkerbund, Sal­vador de Madariaga, die in der neulichen Genfer Entschlie­ßung erwähnten wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen einen Angreifer für praktisch un­durchführbar. Er verweist u. a. darauf, daß finanzieller Und wirtschaftlicher Boykott so lange unmöglich sei, solange die Haltung der Vereinigten Staaten von Gleichgültigkeit oder Geg­nerschaft zeuge oder einfach nicht vorauszusehen sei. Hierzu komme die Tatsache, daß bisher der Völkerbund wiederholt Ab­neigung gezeigt habe, sogar bei offener Verletzung der Satzungen vorzugehen. Es sei zwecklos, den Arm des Völkerbundes zu närken. da nicht sein Arm. sondern Hirn und Herz in der Ver­gangenheit versagt hätten. Auch sei zu bedenken, daß der Abbruch wirtschaftlicher Beziehungen für manchen Staat eine Katastrophe bedeuten würde, während dem schuldigen Staat vielleicht nur ge- ktnger Schaden zugefügt würde. Es bleibe nichts anderes als der Druck der öffentlichen Meinung, um internationale Disziplin. tu erzwingen.

k EMllMM der AusWllMg .ZNUI Mt Volk"

Alfred Slosenberg spricht

Düsseldorf, 10. Mai. Am Freitagmittag versammelten sich die Vertreter der deutschen Presse zur Vorbesichtigung der ReichsausstellungFrau und Volk" in den Ausstel­lungshallen am Rhein. Vor dem Rundgang wies Gau- Frauenschastsleiterin Frau Blass auf den Sinn der Aus­stellung hin, die einen Rechenschaftsbericht der bisherigen Frauenarbeit im Dritten Reich geben wolle.

Der Rund gang durch die säst fettige Ausstellung vermittelte ein interessantes Bild der einzelnen Arbeits­gebiete der deutschen Frau. Die Ausstellung ist von An­fang bis Ende äußerst interessant ausgeLaut. Es wird hier von den nationalsozialistischen Frauenorganisationen pla­stisch und eindringlich allen Volksgenossen die Bedeutung des Frauenschaffens und -Wirkens vor Augen geführt. Die Ausstellung ist nicht nur die Repräsentantin deutscher Frauenarbeit in kulturellem und sozialem Sinn, sondern auch eine vorbildliche Lehr- und Erziehungsschau und eine einzigartige Lehrschau deutschen Arbeitsfleißes.

Die Reichsleitung der NS.-Frauenschast chatte am Vor­abend der Eröffnung der Ausstellung nach Düsseldorf zu einem Vegrüßungsabend eingeladen, der sich zu einer erhebenden Feierstunde gestaltete. Nach einleitenden Worten von Frau Scholz-Klink ergriff der Beauf­tragte des Führers zur Ueberwachuug der Schulung und Erziehung der gesamten nationalsozialistischen Bewegung,

Reichsleiter Alfred Rosenberg,

stürmisch begrüßt, das Wort. Er führte u. a. aus: Wir verneinen eine Gedankenwelt, die sich seit 1000 Jahren be­müht hat, den Lebenskameraden des Mannes als eine Ver­lockung des Teufels und als minderwertig zu disamieren. Wir glauben, daß die Rückkehr zur Anerkennung der Gleich­wertigkeit und zur Wiederherstellung der Ehre des deut­schen Muttertums eine der Voraussetzungen einer wirklichen Wiedergeburt überhaupt ist. Unser Volk braucht gesunde undstarke Menschen, und gesunde und starke Men­schen können aber nur von kraftvollen und be­wußten Frauen geboren werden. In ihrer Hand liegt die weltanschauliche erste Haltung des Heranwachsen­den Geschlechts, von ihr wird die seelische Richtung der kom­menden Volksgemeinschaft abhängen, in ihre Hand ist die biologische Gesundheit Deutschlands gelegt und damit über­haupt die Voraussetzung für Charakterbildung der deut­schen Nation.

Wir sind der tiefen Ueberzeugung, wenn verdeutsche Mann und die deutsche Frau ihre Pflichten auf , dieser Welt erfüllen, im Dienste der Ehre und der Freiheit > des deutschen Volkes in tiefer Achtung vor einander, sie da­mit auch einem religiösen Gebot auf dieser Welt nachkom- ! men. Diese Erfüllung eines Gesetzes bedeutet das, was das I

! nationalsozialistische Programm germanisches Sittlichkeits­gefühl nennt.

Unsere Augen richten sich aus die Kind e r, aus denen die Hoffnungen von uns allen ruhen. Sie bilden das lebendige Volkstum unserer Tage und sind berufen, dis Sendung durchzuführen, die sich unser Geschlecht erkämpfen mußte. In dieser Volksgemeinschaft und kameradschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft grüße ich heute an ihrem Ehrentag die Mütter des ganzen deutschen Volkes, jene, die da waren, jene, die heute leben und alle jene, die noch kommen werden.

Sr. Frilk über bis Frauenarbeit

Düsseldorf, 10. Mai. Der Reichs- und preußische Minister des Innern, Dr. Frrck, gewährte einem Mitglied der Berliner Schristleitung derRheinischen Landeszeitung" aus Anlaß der Eröffnung der AusstellungFrau und Volk" in Düsseldorf eine Unterredung. Dr. Frick äußerte sich über die Frage der Frauen­arbeit. Er sagte: In der Deutschen Arbeitsfront allein sind mehr als 11 Millionen werktätige Frauen zusammengefaßl. Fast zwei Fünsrel aller Erwerbstätigen sind Frauen. Nach dem Weltkrieg ist die Frauenarbeit gewaltig gestiegen: Die Not der Nach­kriegszeit hat Tausende von Frauen gezwungen, anstelle ihres Mutterberufes oder neben ihm einem Erwerb nachzugehen. Das ist vielfach eine Ursache von schlimmsten Folgen für die Familie und für die Frauen selbst geworden. Der ureigentlichste Beruf der Frau ist es nun einmal, als Mutter und Erzieherin der Kinder dem hohen Dienst an der Nation zu obliegen. Der Na­tionalsozialismus will daher die Frau in weitestmöglichem Umfarige wieder der Familie zurückgeben. Darum hat die Reichsregierung bei allen Steuermaßnahmen, bei den Ehestandsdarlehen, bei der Besoldung ihrer Beamten, Angestellten und Arbeiter immer darauf Rücksicht genommen, die Lebenslage ber Familien so zu gestalten, daß die Frauen nicht gezwungen werden, einem Beruf nachzugehen, sondern sich voll und ganz der Familie widmen können. Auf dem Gebiete wird noch un­endlich viel zu leisten sein. Ueber das Ziel aber, die Frauen der Familie wieder zurückzugeben, find wir uns völlig im klaren und arbeiten Tag für Tag an seiner Verwirklichung. Ich bin überzeugt, daß die Mitzstände auf dem Gebiete der Frauenarbeit mit Ser Zeit völlig verschwinden werden. Die Reichsregierung strebt diesem Ziele unentwegt zu. Die Voraussetzung dazu heißt: Schaffung eines größeren Lebensspielraumes für die Fa­milie. Diesem Ziele gilt der ganze Kampf der Regierung und letzten Endes alle ihre Maßnahmen. Allerdings wird es immer eine Anzahl Berufe geben, die ihrem ganzen Wesen nach den Frauen Vorbehalten bleiben. Das sind aber auch Berufe, die weder soziale noch andere Schäden im Leben der Frau ver­ursachen, Berufe, die ihnen zukommen und Vorbehalten bleiben.

Slttckr Augsburg-Mniblkg klekttls»

Nürnberg,, Mai. Am 10. Mai eröfsnele der Generaldirek­tor der Deutschen Reichsbahn. Dr. Dorpmüller de» elektrischen Betrieb aus der Strecke AugsburgNürnberg. Mir der Elektri­fizierung der Strecke AugsburgNürnberg ist der zweite Ab­schnitt der zukünftigen elektrischen Nord-Siid-Lime Berlin- NürnbergMünchen vollendet Zugleich ist die durchgehende elek­trische Verbindung zwischen Berlin und Rom ihrer Verwirk­lichung ein weiteres Stück nähergekommen. Nach zweijähriger Bauzeit kann View größte ser für die Elektrifizierung vorgesehe­nen Strecken mit Beginn des Sommersahrplans 1935 den elek­trischen Betrieb ausnehmen. Die vorbereitenden Arbeiten setzten bereits >m 'Mai 1933 ein. Sie umfaßten eine große Zahl bau- technischer Arbeiten, die sich aus die ganze Länge der 137 Kilo­meter langen Strecke ausdehnten. Im ganzen mußte» 146 Kilo­meter Gleise mir Fahrleitung versehen werden, deren Form mit Rücksicht aus di« hohe Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometer besonders auszubilöen war. An neuen Zugkräften waren er­forderlich 11 Schnellzugslokomotiven mit 120 Kilometer-Stunden. 16 Personenzugs- und Güterzugslokomotioen mit 90 Kilometer Stuudengeschwludigkeit. ferner wurden beschafft 10 zweiteilige Wechselstromtriebwagen für 160 Kilometer Höchstgeschwindigkeit Von den Ge>amtkosten mit rund 34 Millionen RM. entfalle. 62 o H. aus die Aenüerung bestehender und die Schaffung neuer ortsfester Anlagen, am die Beschaffung neuer Triebfahrzeuge 38 v. H. Die elektrotechnische Großindustrie ist hierbei nur mit einem Dritte! beteiligt und Hai zahlreiche Aufträge an ihre llnterlieferer weirergegeben. Die übrigen zwei Drittel treffen auf die sonstigen Industrie- und Gewerdezweige sowie auf Unterneh- nier mit fast 50 Gruppen, An über 550 Firmen wurden größere Aufträge erteilt und 490 000 Arbeitslosen-Tagewerke werden nach

Durchführung -er Restarbeiten geleistet sein. Zur Finanzierung ser Baumaßnahmen hatte der bayerische Staat 1933 ein Dar­lehen von 6 Millionen RM. gewährt, die bayerische Gemeinde- bank Schatzanweisungen in der Höhe von 10 Millionen RM. übernommen. Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AE. Berlin stellte ein Darlehen von 2 Millionen, die Reichs­anstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung eine Erundforderung von über 3 Millionen RM. zur Verfügung. Der Rest, insbesondere die Kosten der Fahrzeuge, wurde aus Reichs­bahnmitteln gedeckt.

»

Der Abschluß der historischen Fahrt auf der elektrifizierten Streck» AugsburgNürnberg

Nürnberg, 10. Mai. Nachdem der erste Zug auf der Strecke Augsburg-Nürnberg nach Eröffnung des elektrischen Betriebes mit den Festgästen in Nürnberg eingetroffen war, versammelten sich die Gäste im Hauptbahnhof Nürnberg zum Mittagessen, zu dem sich auch Gauleiter Julius Streicher in Begleitung de« Nürnberger Polizeipräsidenten Dr. Martin einfand. Während des Essens begrüßte der Präsident der Reichsbahndirektioa Nürnberg, Dr. Beyer, die Gäste und gab einen Rückblick auf Li« in den letzten zwei Jahren geleistete Arbeit. Er gedachte, während sich die Versammlung von ihren Plätzen erhob, beson­ders der fünf Arbeiter, die bei dem Umslellungswert ihr Leben verloren hüben. Besonders warme Worte der Anerkennung fand der Präsident auch für das Personal der Reichsbahn. Mini­sterpräsident Siebert machte darauf die Mitteilung, daß di« bayerische Staatsregierung zur Wetterführung der Elektrisie­rung der Linie NürnbergLandesgrenze 15 Millionen Matt zur Verfügung gestellt habe. Das Werk werde vorwärts getrie­ben, bis die große Verkehrslinie von Deutschlands Südgrenz»