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MS Stadt und Land

Altensteig, den 15. April 1935.

Bericht über die Eemeinderatsfitzung vom 10. April 1935

Anwesend: Bürgermeister Kalmbach und acht Mitglieder Entschuldigt: Kalmbach und Beutler'

Zunächst gibt der Vorsitzende einen kurzen Ueberblick über die deutsche Gemeindeordnung, die am 1. April 1935 in Kraft getreten ist. Sie ist ein Grundgesetz des national­sozialistischen Staates und schafft ein einheitliches Reichs- aemeinderecht, von dem aus sich der Neuaufbau des Reiches vollziehen wird. Für Württemberg sind einschneidende Aende- rungen damit verbunden. Bis zum Erlaß näherer Durchfüh- rungsvorfchriften gilt jedoch die wiirtt. Eemeindeordnung wei­ter abgesehen von einigen grundsätzlichen Bestimmungen, die mit dem 1. April schon Geltung erlangt haben. Näheres ist ja schon aus Abhandlungen in den Zeitnngen und Zeitschriften bekannt. Wenn der Bürgermeister nnn auch allein entscheidend und verantwortlich ist, so ist doch wie seither eine gründliche Beratung aller wichtigen öffentlichen Fragen mit dem Ge- meinderat nötig und zweckmäßig; nur so kann auch der Ee- meinderat seine ihm zugeteilte Rolle, Vermittler zwischen Rat­haus und Einwohnerschaft zu sein, richtig erfüllen.

Das Ergebnis des letzten befristet freihändigen Stamm­holzverkaufs wird mitgeteilt; der Zuschlag ist den Höchst- Sietenden erteilt.

An den Kosten der Kleinmotor sprrtze haben die Zen- tralkasfe zur Förderung des Feuerlöschwesens und der Kreis­verband Nagold je ein Drittel mit je 114t Mark übernommen, letzterer mit der Bedingung, die Spritze im Bedarfsfall auch für Ueberlandzwecke zur Verfügung zu stellen. Die Zentralkasse hat ferner zu den durch die Motorspritze notwendig gewordenen Schlauchbeschaffungen einen Beitrag von 50 Prozent des Auf­wands gewährt.

Die Verhandlungen über die Kostendeckung des Straßen­baues Simm ersfeldBesens eld (Fortsetzung der Kleinenztalstraße) sind nun abgeschlossen. Die dem Kreisver­band auferlegten Kosten werden auf die Markungsgemeinden und die vom Straßenbau berührten Waldbesitzergemeinden aus­geteilt, soweit sie nicht vom Kreisverband selbst übernommen wurden. Wenn auch die Stadtgemeinde, wie schon früher be­tont, kein Interesse an der Straße hat, so war nach Lage der Umstände es nicht zu umgehen, doch einen Kostenbeitrag zu lei­sten. Unter Berücksichtigung des Wertes der vom Stadtwald abzutretenden Fläche im Metzgehalt von ca. 3,18 Hektar beträgt der von der Stadtgemeinde noch aufzubringende Barbeitrag td. 900 Mark.

Die Leichen besorgerin, Frau Eberhardt, hat ihren Dienst auf 1. Juli ds. Js. wegen Wegzugs gekündigt. Vor der Wiederbefetzung wird ein Bewerberaufruf ergehen.

Martin Luz, Gerber, hat städtischen Platz durch einen Abort­anbau überbaut. Die Fläche wird ihm mit 5 Mark je gm käuf­lich abgetreten.

Wie allen anderen Lagergemeinden, hat der NS.-Ar­beitsgau Württemberg auch hier einen neuen Unter- kunftsvertrag unterbreitet. Derselbe wird nach dem fest- gestellten Entwurf anerkannt. Wesentliche Aen^gungen finan­zieller Art sind damit nicht verbunden.

Den auf 1. April ds. Js. aus dem hiesigen Arbeitslager aus­geschiedenen Arbeitsdienstmännern ist in Würdigung der guten Leistungen des Arbeitsdienstes ein kleines Andenken (Fotobild von Altensteig) gereicht worden, das freudig ausgenommen wurde.

In Fürsorgesachen hat in einem Fall die Landcsfür- sorgebehörde die Hälfte der Anstaltskosten übernommen und in einem anderen Fall die Zwangserziehung angeordnet. In einem weiteren Fall wird die Ortsfürsorgepflicht anerkannt, vorbehältlich des Ersatzes durch die Angehörigen.

Weitere Gegenstände wurden in nichtöffentlicher Beratung verhandelt.

Generalversammlung der Gewerbebank Altensteig

Am Samstagabend tagte in der Bahnhofrestauration die Generalversammlung der Gewerbebank. Direktor Wucherer erösfnete dieselbe, begrüßte die er­schienenen Genossenschafter und erösfnete die Tagung. Zu Punkt 1 Bericht und Rechnungsvorlage führte dann Direk­tor Wucherer aus, daß er vor allem mit großer Befriedi­gung feststellen könne, daß feine im Vorjahr ausgespro­chene Erwartung, daß sich die Besserung am Holzmarkt auf düs Geschäftsjahr 1934 günstig auswirken werde, und daß die Maßnahmen der Reichsarbeits- und Wirtschaftsmini­sterien auch für die übrige Wirtschaft förderlich sein werden, sich im Wesentlichen erfüllt habe, wie das Ergebnis des Berichtsjahres zeige. Die Umsätze hätten sich nicht un­wesentlich erhöht. Der Umsatz auf einer Hauptbuchseite sei von 8,3 Millionen im Vorjahr aus 9,4 Millionen gestiegen. Auch die Einlagen in laufender Rechnung und die Spareinlagen, ohne die kein Bankinstitut leben könne, hät­ten sich um 70 000 Mark erhöht und es sei zu hoffen, daß durch das unbedingte Festhalten an der Währungsstabilität durch Reichsbankpräsident Dr. Schacht der Sparsinn weiter entwickelt werde. Den weiteren Ausführungen von Direk­tor Wucherer ist noch zu entnehmen, daß in fünf gemein­samen Sitzungen von Vorstand und Aufsichisrat die Auf­sichtsräte über alles unterrichtet und die Ausleihungen der Bank einer Prüfung unterzogen worden seien. Der Vor­sitzende berichtete dann noch über die vom Revisionsver­band verlangten Sicherheiten bei Ausleihungen, an die die Bank streng gebunden sei. Elf Fälle von landw. Entschul- dungsversahren seien bei der Bank zur Zeit anhängig, deren Abwicklung sich aber noch nicht übersehen lasse. Mit einem Zins- eventuell auch Kapitalnachlaß müsse aber leider gerechnet werden. Der Mitgliederstand sei leider etwas zurückgegangen und betrage am Jahresschluß 1934 363 Mit­glieder gegen 377 anfangs 1934, dadurch sei auch die Haft­summe von 377 000 RM. auf 363 000 RM. gesunken. Direk­tor Wucherer schloß seinen Geschäftsbericht mit dem Dank an die Geschäftsfreunde für ihre Unterstützung und bittet "uch um rege Inanspruchnahme der Bank im neuen Ge­schäftsjahr, damit die Gewerbebank Altensteig weiter zum Segen von Handel, Gewerbe und Landwirtschaft wirken könne.

Kassier Burghard trug hierauf die Bilanz vor, ' mn einem Reingewinn von 10 928.79 RM. abschloß, d Vorstand und Aufsichtsrat der Generalversammlung s gendermaßen zur Verteilung vorschlägt: 5 Prozent Di denoe auf das dividendenberechtigte Eeschäftsguthaben «327.30 RM, 982 RM. dem Reservefonds zu überweis """1619.49 RM. aus neue Rechnung vorzutragen.

... BfKstandsmitglied Mezger gab dann noch einen ai jährlichen, detaillierten Auszug aus dem Eeschästsberi«

SchwarzwSlder Tageszeitung"

? aus dem hervorging, daß die Bank in der Hauptsache den j Kleinkredit pflegt, auch auf die Entfchuldungsverfahren bezw. landw. Schuldenregelung ging der Redner des nähe­ren ein. Weiter berührte er die Zinssenkung ab 1. April 1935 und gab zugleich bekannt, daß die Eewerbebank im ! Soll und Haben den Zins um st/- Prozent gesenkt habe.

Anschließend erstattete dann ebenfalls Vorstandsmit- s glied Mezger den Revisionsbericht des Verbandsrevi­sors, der in der Zeit vom 1. bis 3. August die Kasse revi­dierte und zu Beanstandungen keinen Anlaß hatte.

Hierauf wurde von der Generalversammlung die Bilanz genehmigt und Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig Ent­lastung erteilt. Ebenso wurde dem Vorschlag von Vor­stand und Aufsichtsrat über die Verteilung des Rein­gewinns zugestimmt.

Nach einem hochinteressanten Vortrag von Vorstands­mitglied Mezger über die Entwicklung und Geschäftsbele­bung innerhalb Deutschlands und der Weltwirtschaft, kam » man zum letzten Punkt der Tagesordnung: Wahlen. Auch hier wurden die turnusmäßig ausscheidenden Herren Frie­drich Maier, Karl Silber und August Seeger einstimmig Wiedergewählt.

Zum Schluß dankte Direktor Wucherer allen feinen Mit­arbeitern, ganz besonders aber Vorstandsmitglied Mezger für seine hochinteressanten Ausführungen bei der heutigen Generalversammlung und für die viele Mühe, die er sich damit gemacht habe. Fabrikant Zimmermann dankte dann noch namens des Aufsichtsrats dem Vorstand für seine ersprießliche und verantwortungsbewußte Tätigkeit, wofür Direktor Wucherer herzlich dankte und damit die Ver­sammlung schloß.

Abreise der Saarländer. Heute früh verließen uns unsere Volksgenossen aus dem Saargebiet wieder, die sich seil 1. April zur Erholung bei uns befanden und die von ihrem hiesigen Aufenthalt sehr befriedigt waren. Zum Ab­schied batten sich am Bahnhof der zur Zeit stellv. Ortsgrup- peiileiter Ruppert, Bürgermeister Kalmbach, die Gastgeber und die Stadtkapelle eingefunden. Am Sams­tag noch hatte unsere Saarländer eine sehr genußreiche Fahrt nach Wttdbad geführt, zu der hiesige Autobesitzer ihre Wageic zur Verfügung gestellt hatten.

Lausbuberei. In der Nacht zum Samstag, den 13. April, wurde von Bukenhand an der Gartenmauer der Frl. Henß- ler, Karlshdhe, von den Betonpfosten die aufgelegten Platten heruntergerissen und diese in den Eac- ten geworfen. In letzter Zeit mehren sich derartige Buben­streiche in hiesiger Stadt. Es ist Aufgabe der Bevölkerung' dahingehend mitzuwirken, die Uebeltäter ihrer gerechten Strafe zuzusühren. In der heutigen Zeit ist es nicht an­gängig, das, was mit Mühe und Not aufgebaut wurde, mutwillig zu zerstören. Auf die Nachtschwärmer ist ein besonderes wachsames Auge zu halten.

Ein einziger deutscher Soldatenbund? Zu obiger Frage, die kürzlich auf Kundgebungen in der Bayerischen Ostmark aufgeworden wurde, teilt der Bundessührer des Kyffhäuser- bundes, der mit 34 000 Vereinen bei weitem der größte f aller Soldatenbünde ist, folgendes mit: Der Wunsch, daß ! einmal der Zusammenschluß aller deutschen Soldaten zur Wirklichkeit werden möge, ist bei allen beteiligten Stellen ! vorhanden. Wenn jetzt auf einigen Kundgebungen der Hoffnung auf baldige Verwirklichung dieses Wunsches aus­fällig Ausdruck gegeben ist, so liegt keinerlei Veranlassung für die Kameradschaften des Krssfhäuserbundes vor, auf Grund dieser einseitigen Aeußerungen irgendwelche Be­fürchtungen für ihren Bestand zu hegen. Die Interessen­vertretung aller Kameradschaften des Kysfhäuserbundes bei diesen Einigungsbestrebungen liegt allein bei der Vundesführung.

Nagold» 15. April. (Besitzwechsel.) Das Fabrik­anwesen der Fa. Knoll L Pregizer an der Altensteiger­straße ging in den Besitz des Tuchfckbrikanten W. Weit- : brecht über.

§ Sprollenhaus bei Wildbad, 12. April. Die zehn Jahre alte Tochter Jda des Landwirts und Taglöhners Karl Zundel kam, als sie ihrem Vater beim Dungsühren auf das Feld behilflich war, auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise unter die Räder eines mit einer Kuh L-espann- . ten Handkarrens und wurde überfahren. Das Rad ging dem bedauernswerten Kind über die Brust, so daß es sehr schwere innere Verletzungen erlitt, denen das Kind auf dem Weg zum Kreiskrankenhaus Neuenbürg erlag. Das Unglück ist um so bedauerlicher, als die Mut­ter des Kindes schon seit längerer Zeit an einer Nerven­krankheit leidet.

l Wildbad, 12. April. Gestern stürzten zirka zehn Schafe eines durchziehenden Schäfers in die ziemlich hoch­gehende Enz. Der Schäferhund machte durch Gebell darauf aufmerksam, und dem sofortigen entschlossenen Handeln des Schäfers und seines Hütjungen war es zu verdanken, daß die Schafe vor dem Ertrinken gerettet wurden.

' Rohrdorf, Kreis Horb, 15. April. (Wegen 10 -4t ins Zucht­haus.) Um den kleinen Kassenabmangel von 8 -4t zu decken, veranlaßt«: den 47 Jahre alten, verheirateten Reichsbahnassisten­ten R. F. von Hochdorf, Kreis Horb, als damaligen Bahnhof­vorsteher von Entringen, im März 1934 zwei Frachtbriefe zu verfälschen. Er erhöhte durch Radierungen den Frachtbrief um je 5 -4t und trug diese falschen Beträge in eine Verrechnungs­karte ein. Die Empfänger der Fracht zahlten den erhöhten Be­trag. F. wurde im April 1934 feines Amtes enthoben und spä­ter im Disziplinarverfahren ohne Pension entlassen. Das dicke Ende kam nun in Rottweil hintendrein. Die Strafkammer ver­urteilte ihn wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung im Amt zu der gesetzlichen Mindeststrafe von einem Jahr Zucht-

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Betrmrrtmachlmg«» »er «SD«B.

Deutsches Jungvolk in der Hitler-Jugend Fähnlein Hohenmantel JungzugHerbert Norkus"

Jeder Jg. hat sofort feinen Beitrag für April und Mai an Jungzugkassier Friedrich Schöttle abzuliefern.

Der Fähnleinsiihrer.

Haus. Das Gericht verkannte nicht, daß die Strafe außer­ordentlich hart ist, zumal der Angeklagte seine Stellung verloren und den Schaden ersetzt habe; es wolle ein späteres Gnaden­gesuch befürworten.

Stuttgart, 13. April. (Lehrgang für Auslands­schulung.) Das Deutsche Ausland-Institut Stuttgart veranstaltet vom 29. April bis 4. Mar 1935 in Stuttgart einen Lehrgang zur Schulung von Volksgenossen aller Be­rufe für den Aufenthalt im Ausland. Die fachlich-beruf­lichen Vorausjetzungen werden bei jedem Teilnehmer als gegeben angenommen. Die in dem Lehrgang zu löfende Aufgabe ist eine volkspfychologifch-praktifch Einführung rn die Verhältnisse im Ausland im allgemeinen und die be­sonderen Bedingungen der verschiedenen Ziellönder.

Faurndau, OA. Göppingen, 14. April (Krastwa­ge n ü b e r j ch ' ä g t j i ch.) Ein mit vier Personen besetzter Personenkraftwagen eines Autobesitzers aus Wangen kam innerhalb des Ortes beim Ausweichen einem Randstein zu nahe. Dabei llberjchlug sich das Fahrzeug. Von Len Insas­sen wurde einer schwer verlebt.

Edersbach r>. F., 13. April. (Frecher Ernvrulys-- dieb stahl.) Nachts wurde in einem größeren Fabrikbe­trieb in Ebersbach ein Einbruch verübt. Dort hatte die Be­legschaft für einen Arbeitskameraden zu dessen Jubiläum eine Geldjammlung veranstaltet und eine hübsche Summe zufammenbekommen. mit welcher der Jubilar erfreur wer­den jollte. Als der Vertrauensmann nach der in «einem Tisch aufbewahnen Kassette sah, war diese samt dem Geld verichwunden. Dein Ebersbacher Landjäger gelang es. den Täter ausfindig zu machen Es bandelt sich um einen im B-trieb täiig gewesenen jungen Mann, der einem Fassaden­kletterer gleich an der Außenwand der Fabrik und durch Einfcvlaqeo einer Feuüerschcjbe ins Innere eliidrang

Mitielbiberrrch-Oberdorj, OA. Biberach, 13. April. (Sturmschaden.) Am Freitag nachmittag ging über die Markung ein heftiger Sturm, durch den zwei neuer­stellte Schuppen bei der Ziegelhlltte eingerissen wurden. Der Materialschaden ist groß.

letzte NmtzrWea

Gutes Ergebnis der Vertrauensratswahlen

Berlin, 15. April. Wie der Reichswahlleiter für die Vertrauensratswahlen 1935, Hauptamtsleiter Claus Selz- ner, demV.B." aus Anfrage über das Ergebnis der Ver­trauensratswahlen mitteilte, kann schon jetzt gesagt werden, daß die aus allen Teilen des Reiches vorliegenden Mel­dungen Ergebnisse ausweisen, welche, verglichen mit den Ergebnissen des Vorjahres, den Schluß zulassen, daß das Gesamtergebnis für die Vertrauensratswahlen 1935 ein um vieles höheres ist, als es dasjenige im Jahre 1934 war.

Pyrenäenexpreß bei Bordeaux entgleist 3 Tote und 18 Schwerverletzte

Paris, 14. April. Ein folgenschweres Eisenbahnunglück, das 3 Tote und 10 zum Teil sehr schwer Verletzte gefordert hat, ereignete sich in der vergangenen Nacht auf der inter­nationalen Strecke HendayeParis. Der sogenannte Pyrenäenexpretz, der kurz vor 2 Uhr in Bordeaux eintref- fen sollte, ist etwa 30 Kilometer vorher bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Marcheprime entgleist. Von den drei­zehn Magen sprangen sieben aus den Schienen und wur­den umgeworfen, oder ineinandergeschoben. Der Zug hatte im Augenblick der Entgleisung eine Geschwindigkeit von 108 Stundenkilometer. Es ist nur dem Umstand zu ver­danken, daß er sich aus modernen Stahlwagen zusammen­setzte, daß die Ausmaße des Unglücks nicht noch größer sind. Immerhin wurde ein Wagen 1. Klasse gegen einen schweren Granitpfeiler geschleudert und so stark zusammen­gedrückt, daß es zunächst überhaupt nicht möglich war, den darin befindlichen Schwerverletzten Hilfe zu bringen. Fünf Stunden lang war man bemüht, einen Angestellten der Eisenbahngesellschaft, dem beide Beine abgequetscht waren, und den man immer wieder durch Spritzen und Cognac stärkte, aus den Trümmern zu ziehen. Als dies endlich gelungen war, konnte man nur noch den inzwischen ein­getretenen Tod feststellen. Die Ursache des Unglücks soll angeblich darin zu suchen sein, daß ein Rad des vierten Wagens sich von der Achse löste.

Zusammenstöße mit Kommunisten in Paris

Paris, 15. April. In Paris kam es am Sonntag an verschiedenen Stellen zu Zusammenstößen zwischen Kom­munisten und der Polizei und Kommunisten und Mitglie­dern der Action Francaise. Die Kommunisten hatten be­kanntlich für den gestrigen Sonntag Straßenkundgebungen angesetzt, um gegen die Einführung der zweijährigen Dienstzeit zu protestieren. Es gelang ihnen aber nicht, einen geschlossenen Zug zu bilden, da starke Polizeikräfte einschritten und jeden Versuch im Keim erstickten.

Argentinischer Oeldampfer im Sturm untergegangen Besatzung ertrunken

Buenos Aires, 14. April. Auf dem La Plata-Strom ist bei heftigem Sturmwetter das argentinische Petroleum­schiffCaloria" untergegangen. Der Schiffsführer und die Besatzung sind ertrunken.

Gestorben

Breitenberg: Katharine Hörmann geb. Ehnis, 64 I. a.

Eültstein : Andreas Ruff, Bahnhofmeister a. D., 66 I. a.

Druck und Verlag: W. Ricker'sche Buchdruckerei in Allenstetg. Hauplschriftleitung: L. Lauk. Anzeigenlcilung: Eust. Wohnlich. Altensteig. D.-A. d. l. M.: 2100. Zzt. ist Preisliste Nr. 2 gültig.