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Schwarzwälder Tageszeitung

von Potsdam im Jahre 1933 zusammengesührt werden konnten, so hoffe man anch, ein großes Einigungs - werk aller Frontsoldatenorganisationen zur Tatsache werden zu lassen. Für Uneinigkeit und Zer­rissenheit gebe es im Dritten Reich keinen Raum mehr.

Für die Riesenkundgebungen hatte die Gauleitung Bayerische Ostmark eine Reihe von führenden Mitgliedern der NSDAP, als Redner gewonnen.

Festnahme eines Knahenmörderr

Schwerin, 4. April. Die Landesstelle Melllenburg- Lübeck des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda gibt über dve Festnahme eines Kna­be nmörders einen Bericht heraus, in dem es heißt:

Im Februar dieses Jahres verschwanden in Schwerin die Schüler Neumann und Zimmermann, ohne daß es gelang, ihr Verbleiben feststellen zu können. Den Um­ständen nach war nicht damit zu rechnen, daß sich die ver­mißten Knaben verirrt haben konnten oder sich etwa aus Abenteuerlust von ihrem Elternhaus entfernt hatten. Dom Oberstaatsanwalt in Schwerin wurde diesen beiden Fällen mit größter Energie nachgegangen. Umfangreiche Such­aktionen waren ergebnislos. Von der Staatsanwaltschaft Schwerin werden nunmehr zum Vergleich einige schon wei­ter zurückliegende Fälle des Verschwindens von Knaben herangezogen; bei der Ueberprüfung des Materials ergab sich eine merkwürdige Uebereinstimmung, die kaum auf Zu­fälligkeiten zurückzuführen sein konnten.

Außer mehreren Fällen in Mecklenburg-Lübeck erschien auch das Verschwinden von drei Knaben in der Provinz Brandenburg, und zwar in Oranienburg und Neuruppin, unter den neuen Gesichtspunkten zur Nachprüfung. In allen inzwischen zur Erörterung herangezogenen Fällen hatte sich die Todesursache entweder gär nicht bezw. nicht einwand­frei feststellen lassen. Bei einer Besprechung im Polizei­präsidium bestand die Auffassung, daß es sich um eine Folge Von schweren Verbrechen an Knaben handelte, die einem einzigen Täter zuzuschreiben waren!.

Während noch die Staatsanwaltschaft Schwerin und die Mordinspektion Berlin umfangreiche Ermittlungen einge­leitet hatten, ereignete sich ein neuer Fall am 22. 3. 1935 in Wittenberge. Wie bereits in der Presse bekanntgegeben worden ist, wurde der neunjährige Schüler Thomas aus Wittenberge in einer Schonung vor der Stadt tot aufgefun­den. Auch in diesem Fall« ergaben sich wiederum die glei­chen schon in den anderen Fällen festgestellten Tatumstände, und wenn auch hier eine gewaltsame Todesursache nicht festzustellen war, so konnte es doch keinem Zweifel unter­liegen, daß auch dieser Knabe ein Opfer des unbekannten Täters geworden war.

Die für den Wittenberger Fall zuständige Staats­anwaltschaft Neuruppin forderte zur Bearbeitung dieses Einzelfalles sofort eins Mordkommission der Berliner Kriminalpolizei an. Ein wichtiger Hinweis ging der Staatsanwaltschaft Schwerin aus Ludwigslust zu. Dort hatte ein Mann, auf den die Beschreibung der Person ans Wittenberge paßte, im Dezember 1934 einen Knaben durch Versprechungen von Geschenken an sich gelockt. Er hatte ihn schließlich zu einem Treffpunkt außerhalb des Ortes Lud­wigslust bestellt. Die Mutter des Knaben war über das Ausbleiben ihres Kindes unruhig geworden und hatte es schließlich mit einem fremden Mann in Grabow entdecken können. Durch das Hinzukommen wurde der Fremde sicher vor einem neuen Verbrechen zurückgehalten. Er hatte zu­letzt dem Knaben eine Mark und einen Füllfedsrhaller ge­schenkt und ein späteres Wiedertreffen in Aussicht gestellt.

Außer diesem wichtigen Hinweis teilte ein Gendar­meriekommissar aus Grabow einen Fall aus dem Jahre 1930 mit. Damals hatte ein Mann, der auch dem Namen nach festgestellt werden konnte, zwei Knaben unter Verspre­chungen an sich gelockt und sie anch schließlich zum Teil mit Gewalt in ein Gehölz verschleppt. Nur einem Zufall war es zuzuschreiben, daß auch damals die Kinder vor dem Schlimmsten bewahrt blieben. Der Entführer der Kinder konnte aber festgestellt werden als der jetzt 65jährige Uhr­macher Adolf Seefeldt. Die Ueberprüfung der Per­son des Seefeldt führte zunächst zu der überraschenden Fest­stellung, daß er vielfach wegen Sittlichkeitsverbrechens vor­bestraft war, und daß diese Verbrechen eine merkwürdige Uebereinstimmung mit dem unaufgeklärten Verschwinden und Tod der Kinder in Mecklenburg und in der Provinz Brandenburg aufwiesen. Seefeldt pflegt als Uhrmacher in Mecklenburg und der Provinz Brandenburg umherzu­ziehen, um Reparaturaufträge zu suchen. Er nächtigte auch zum größten Teil bei Kunden, zuletzt auch hat Seefeldt sich in Schwerin ausgehalten und war dann plötzlich verschwun­den. Nachdem die übereinstimmenden Beschreibungen der verdächtigen Personen mit Seefeldt in einigen Fällen fest- gestellt worden waren, ein Zeuge, der den Schüler Tho­mas mit dem fremden Mann in Wittenberge gesehen hatte, erklärte, Seefeldt nach dem Lichtbild mit aller Bestimmr- heit als diese fremde Person wieder erkannt zu haben wurde am Anfang dieser Woche in einer gemeinsamen Be­sprechung der beteiligten Justiz- und Polizeistellen bei der Oberstaatsanwaltschast in Schwerin der Plan für eine große Fahndung nach Seefeldt festgelegt.

In dem Raum zwischen der Küste und der Linie Magde­burg Brandenburg Berlin Frankfurt a. O. wurden sämtliche Gendarmerie- und Polizeibeamte« in einem be­sonderen Merkblatt und einem Lichtbild des gesuchten See­feldt ausgestattet, um nun schlagartig die Fahndung ein­fetzen lasten zu können, die, falls Seefeldt sich in dem vor­erwähnten Gebiet befand, zum Erfolg führen mußte. Die­ser erstrebte Erfolg trat auch schon 48'Stunden, nachdem die Person des vermutlichen Täters sestgestellt war, nämlich am 3. April 1935 ein. Seefeldt konnte in Wutzetz im Kreise Neuruppin von den örtlich zuständigen Gendarmerieposten ! ermittelt und festgenommen werden. Eine unmittelbar ; schon nach seiner Festnahme vorgenommewe Gegenüberstel- ! jung mit Zeugen in Wittenberge führte zu der Gewißheit, daß mit der Festnahme des Seefeldt auch der Mörder des Heine« Thomas gefaßt war. Noch am gestrigen Abend wurde Seefeldt nach Schwerin weitertransportiert. Sofort wurde mit den Vernehmungen begonnen. Schon auf Grund

der bisher getroffenen Feststellungen ist kaum zu zweifeln, daß Seefeldt der gesuchte Knabrnmörder ist. Aller Wahr­scheinlichkeit nach werden noch weitere Verbrechen ihrer Aufklärung entgegensehen. Mit dieser Festnahme ist die Bevölkerung von einem der schlimmsten Volksschädlinge befreit worben.

UnierfuLung gegen den Knabenmvrder Seefeldi

Berlin, 8. April Zur Bearbeitung der von dem Knabea- mörder Seefeldt begangenen Verbrechen ist bei der Staatsanwalt­schaft Schwerin eine Sonderkommissio» gebildet worden. Zur Zeit werden von der Sonderkommistion nicht weniger als zwölf Fälle geprüft, in denen in den verschiedensten Orten der Mark und Mecklenburgs Knaven vermißt wurden, die dann nach kür­zerer oder längerer Zeit ermordet aufgefunden wurden. In allen diesen Fällen kann kaum ein Zweifel an der Täterschaft des Seefeldt bestehen. Es ist festgestellt, daß die Zeit des Verschwin­dens der Kinder immer mit dem Aufenthalt Seefeldts an dem gleichen Ort oder in seiner Umgebung zusammensällt.

NallrnS asriklm. Zuklinfttpremamm

Paris, 8 April. Ein Sonderberichterstatter desParis So'n" baue in Mafiava eine Unterredung mit dem Oberitkommandie- rendeii der ttalieinichen Ttreitkräfre. General de Von». Der General wies die Behauptungen und Gerüchte von einem un­mittelbar bevorstehenden bewaffneten Konflikt mit Abessinien wen von sich:Gewiß befinden sich einige Flugzeuge und auch viele Offiziere an Ori und Stelle. Letztere iollen ein starkes, unseres Landes würdiges Lingeborenenheer ausheben. Außer­dem ist ein regelrechtes Straßen- und Wegenetz anzulegen." Im weiteren Verlauf der Unterredung aber entwickelte de Lono ein weitausgreiiendes Zukunftsprogramm. das wohl erhebliches Auf­sehen erregen dürfte. Er führte u. a aus:Die Beunruhigung Abessiniens ist uns gleichgültig. Sehr bald wird man Verein­barungen treffen müssen, um unser nachbarschaftliches Verhältnis zu regeln Wir können keine Nachbarschaft mit barbarischen Ge­genden hinnehmen, in der praktisch unabhängige Häuptlinge Völker tyrannisieren, die Anspruch aus den Nutzen ihrer Arbeit hätten Nach dieser Nichtung ist ein« große, schöne, humanitäre Mission gegeben die ebenso edel wäre, wie seinerzett der Kampf gegen die Sklaverei. Seine Sklaven behandelt der Abessinier besser als bis unglücklichen Völker, die er zu Dienstleistungen zwingt. An diese denke ich. Die Welt kennt noch nicht ihre Lage. Mehr als 10 Millionen und dazu verurteilt, 'ras Leben unterernährter armer Teufel zu führen. Denn die abesstnische Verwaltung nimmt ihnen säst alles.

Wenn Italien jemals berufen werden sollte, dieses W-rk -urchzu führen. wirs es »eine volle Pflicht tun Aber vorläufig ist von Krieg keine Neve. Wir arbeiten wir beschäftigen unsere Arbeitslosen Denn Arbeit bedeutet Friede. Die Zukunft wird über unsere Rolle entscheiden falls wir berufen sind, eine solche zu spielen. Für uns handelt es sich nicht darum, die Sache Ita­liens zu vertreten iondern die der Menschheit, und zwar io, wie sie unsere weiße Nasse aufsaßt Denn das möge man sich merken, das jetzige Problem ist ein N a s ie n k o n s l > k t und insofern ist er sehr ernst. Denn ganz Europa wird davon betroffen."

ZweLverSandReichSANteilaz MrMrz"

Nürnberg. 8. April. Unter dem Vorsitz des Neichsministers Kerrl, der vom Führer zur Leitung des ZweckverbandesReichs- parteitag Nürnberg" berufen ist, sowie unter Beteiligung des Gauleiters Julius Streicher, hat am 6 April die erste Sitzung dieser Körperschaft im Prunksaale des Rathauses zu Nürnberg stattgefunden. Bauherr sür die gesamten Eroßanlagen des Reichsparteitages wird von nun an der Zweckverband sein, in dessen Eigentum auch die in Frage kommenden Grundstücke übergehen werden Die städtischen Grundstücke werden dazu als Sacheinlagen eingebrachl, im übrigen wird aber d;e Stadt von der Tragung weiterer Baukosten entlastet. In der Luitpold- Arena sollen die Tribünen-Anlagen mit entsprechenden Unter­führungen zu einem einheitlichen geschlossenen Vrld zusammen­gezogen und die noch vorhandenen restlichen Holztribünen durch massive Erd- und Steintribünen ersetzt werden Die Tribünen­anlagen sollen bis zum Reichsparteitag 1935 soweit sertiggestellt werden, daß sie benutzt werden können Die Ausführung der ei­gentlichen Monumentalbauten wird unmittelbar nn Anschluß daran in Angriff genommen Zu dem Sofortprogramm gehört neben der Ausführung verschiedener Straßenbauten und von Massenlagern vor allem auch die Errichtung einer m breitem Stratzenzug gehaltenen Unterführung des Bahnkörpers südlich des Dutzendteich-Bahnhofes in der Richtung Stadion-Regens­burger Straße. Für alle diese Arbeiten hat der Zweckverband die Mittel schon bereitgestellt, sodaß auch nach der ftaanziel.en Seite hin alles geschehen ist, um zu ermöglichen, daß die Arbei­ten und Vergebungen sofort ausgenommen werden können Da der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg mit der Führung der lausenden Geschäfte beauftragt wurde, und der ganze in Frage kommende Apparat der Stadtverwaltung dafür eingesetzt wird, ist die Gewähr geboten, daß die Arbeiten trotz der Kürze der noch verfügbaren Zeit ihren bestimmungsmäßigen Verlauf nehmen.

Anweller iv den Vereinigten Slaalen

Bisher 34 Tote

Neuyork, 8. April. Die Südstaaten sowie der Mittelwesten der Vereinigten Staaten sind von furchtbaren Unwettern heim- gesucht worden, oie zum Teil in Form von Wirbel stürmen, zum Teil in Form von Schnee- und Regenstürmen auftraten und neben schweren Verlusten an Menschenleben unermeßlickien Sach­schaden oeruriachten. Von Wirbelstürmen wurde nicht nur, wie bereits gemeldet, der Staat Mississippi heimgesucht, sondern auch die übrigen Südstaaten Louisiana Texas, Alabama und Florida. Die Zahl Ser Todesopfer beträgt in diesen Gebieten bisher 34 Ueber 100 Personen erlitten Verletzungen und Tausende sind obdachlos. Besonders schwer geschädigt wurde die Ortschaft Eloster im Staate Mississippi, wo insgesamt 150 Gebäude zerstört wurden, darunter drei Kirchen. In Louisiana brachte der Sturm ein Hausboot zum Kentern. Zehn Menschen fanden den Tod in den Wellen Zahlreiche Städte und Dörfer sind in Dunkelheit gehüllt, da die Stromleitungen meilenweit zerstört sind. In Texas wurde auch in einigen Ocl- feldern großer Schaden angerichtet. Die Staaten des Westens und Mittelwestens litten unter schweren Schnee- und Regen­stürmen,

Nr. 84

Unwetter auf den Wilknvinen

Manllla. 8 April. D'e Provinzen Samar und Mbay sind vo, einem schweren Taifun heimgesucht worden, der ungeheuren Schaden anrichtete. Man befürchtet, daß zahlreiche Personen ums Leben gekommen sind. Tausende sind obdachlos. In Boron- gan an der Östküste vo» Samar wurden 25Per!onen getö­tet und fast alle Gebäude zerstört 2n Catbalogas, der Haupt­stadt von Samar, sind vier Todesopfer und zahlreiche Verletzte zu beklagen. Der Schaden wird dort allein auf mehrere 100 00« Dollar geschätzt.

Schüler-Eingaben an den Minister unstatthaft

Berlin. 8. April Der Reichserziehungsminister führt, wie die Wandelhalle meldet, in einem Erlaß aus. daß sich in zunehmen­dem Maße einzelne Schüler oder Klassensührer ooer auch me!>. rere Schüler gemeinschaftlich in Schulangelegenheften unmittel­bar an das Ministerium wenden Derartige Eingaben seien durch, aus ungehörig und unstatthaft Die allein zuständige Stelle für die Entgegennahme der Anliegen der Schüler sei der Direktor. Den Schülern soll das Erforderliche von den Schulleitern eröff­ne! werden.

Altensteig, den 9. April 193S.

Der beste Rundfuiiksprecher gejucht. Die Neichsiende- leitung schreibt auch in diesem Jahr wie im vorigen wiede­rum einen Sprecherwettbewerb ausWir juchen den besten Rundfunksprecher". Zweck der Veranstaltungen lst. weite Kreise der Volksgenossen zur Mitarbeit am Rundfunk zu acwinnen. Vom i. April bis 15. Juni finden die Ausichei- dungswettkämpse bei den einzelnen Kreisen statt, sie werden veranlaßt von den Kreisgruppen des Reichsverbands deut­scher Rundfunkteilnehmer Vom 16. Juni bis 15 Juli iol- gen die Bezirksausscheidungskämpfe beim Neichsiender Stuttgart. Vom 1'6. Juli bis zur zweiten Hälfte des August kommt dann der Reichsausscheidungskamps bei der Reichs- sendeleitung und dem Neichsverband deutscher Runvsunk- teilnebmer in Berlin anläßlich der Großen deutschen Funk­ausstellung.

Das Amt des Eemeinderats. Da die Deutsche Eemeinse- ordnung am 1. April in Kraft getreten ist, ist gegenwärtig überall die Berufung der neuen Gemeinderäte im Gange. Von zustän­diger Seite wird deshalb, wie das NdZ meldet, daraus hin- gewiesen daß oie Annahme des Amtes als Gemeuiderat nur aus wichtigen Gründen abgelehnr werden kann. Als wichtiger Grund gilt namentlich, wenn der Bürger 1. ein geistliches Amt verwaltet 2. ein öisentllches Amt ver­waltet und die Anstellungsbehörde iestitelll, daß die ehrenamt­liche Tätigkeit mit «einen dienstlichen Pilichte» nicht vereinvar ist, 3. schon «echs Jahre ein öftentiiches Ehrenamt oerw.ii:et hat. 4 minveitens vier minderjährige Kinder hat 5. minvestenr zwei Vormundschaften oder Pslegeichaften sühn. 6 hälftig oder tangdauernd von der Gemeinde geschäftlich abwesend ist 7. an­haltend krank oder 8. mehr als 60 Jahre alt ist. Ob ein wich­tiger Grund oorliegt. entscheidet die Gemeinde Sie kann nach den Bestimmungen der Gemeindeorvnung einen Bürger, der ohne wichtigen Grund eine ehrenamtliche Tätigkeit ablehnt oder ins- derlegt in eine Buße bis zu 1000 RM. nehmen und ihm das Bürgerrecht bis zur Dauer von ieckis Iadren aberkennen.

Tagung der Milchlieferungsgenossenschaste«. Am 4. April dieses Jahres fand im Saal desHerzog Christoph" in Stutt­gart eine sehr gut besuchte Versammlung 'der die Wiirtt. Milchoerwertung A.G. tragenden bäuerlichen Milchlicfer - aenossenschaften statt, zu der auch Landesbauernsührer Arnold sowie Vertreter des Milchwirtfchastsverbandes und Milchverforgungsverbandes erschienen waren. In einer aus­gedehnten Aussprache wurden Fragen des Aufbaues der Wiirtt. Milchverwertung, ihrer Zielsetzung, ihrer Bedeutung und ihrer Leistungen insbesondere auch für die Bauernschaft besprochen. Die Leistungen der Württ. Milchverwertung A.G. fanden all­seitig Anerkennung, ebenso wurde die Stellungnahme der bäuer­lichen Aufsichtsratsmitglieder und des Vorstands in denzur Be­sprechung stehenden Fragen von der überwältigenden Mehrheit der vertretenen Genossenschaften gebilligt und anerkannt.

Dornstetten, 8. April. (Vom Gemeinderat.) Aus der dies­maligen Sitzung des Gemeinderates ist das wichtigste Projekt der Bau einer neuen Straße im Hösle im Anschluß an die Was­ser- und Abwafferleitung. Baumeister Schmelzte erstattete aus­führlichen Bericht, aus dem man entnahm, daß dadurch 32 Bau­plätze an die Kanalisation angeschlosfen werden können. Da die Bauplätze im Höfle sehr begehrt sind, rechnet man mit einer leb­haften Bautätigkeit. Der Eesamtkostenaufwand beläuft sich auf 11000 -N, so daß die Gemeinde pro Bauplatz zirka 350 -il aus­geben mutz. Die neue Straße führt von Mechaniker Kilgus über den Brunnenbergweg, dann weiter als Verbindungsweg von der Elattakstraße bis zum Brunnenbergweg. Die Arbeiten werden heute Montag verakkordiert. In der Beschaffung von neuen Schullokalen erhielt die Haushaktungsfchule den ersten Stock vom .Ochsen". Die Gewerbeschule erhielt die Schulküche der Real­schule als Werkstatträume. An Neuanschaffungen wurden u. a. genehmigt eine Abdunkelungsvorrichtung für die Turnhalle.

Freudenstadt, 8. April. Die Kreisfachgruppe Imker hielt am Sonntagnachmittag imMurgtälerhof" hier ihre erste heurige Mitgliederversammlung ab, der auch Be­zirksbauernführer H. Haas anwohnte. Nach dem üblichen Ge­schäfts- und Kassenbericht durch den Vorsitzenden, Oberlehrer Kober, erstattete letzterer einen eingehenden Bericht über die Dertreterversammlung in Stuttgart am 30. 12. 1934. Den Haupt­gegenstand der Tagesordnung bildete die Besprechung der Frage, welche Aufgabe die Bienenzucht in der Erzeugungs­schlacht zu erfüllen habe und wie sie derselben gerecht werden könne. Auf Grund der vom Vorsitzenden gegebenen Richtlinien wurde die Verbesserung der Bienenweide sowie der Zucht beraten und beschlossen, sofort mit der Anpflanzung von Bienennährpflanzen zu beginnen und sich im Laufe des Sommers schlüssig zu machen, welche größeren Ausführungen im Herbst ln Angriff genommen werden sollen. Während der Schwarmzeit soll Bedacht darauf genommen werden, nur Schwärme aus guten Honigvölkern anzunehmen und die min­derwertigen Völker umzuweiseln. Nach der Erledigung dieses Hauptgcgenstan-des kamen noch verschiedene Fragen zur Bespre­chung, insbesondere die Gefahr, welche der Bienenzucht durch das Bestäuben und Bespritzen der Obstbäume erwachse. Kreis­baumwart Maier führte dabei eingehend aus, daß die Bcfllrch- ! tungen bei richtiger Ausführung Vieser Schädlingsbckämpfungs- ' maßnähmen wenn nicht vollständig grundlos, so doch wenigstens ! kehr übertrieben seien. Vezirksbauernführer Haas hob hervor, daß sowohl die Landwirtschaft wie lder Obstbau im Verfolg ihrer > Aufgaben wohl ihre eigenen Wege gehen müssen, dabei aber nicht