Gegründet 1877

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Nationales Nachrichtm- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Altensteig, Dienstag, den 9. April 19SS

5 8. Jahrgang

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London, 8. April. Ministerpräsident Macdonald teilte am Monlag im Unterhaus auf eine Anfrage mit, datz die britische Regierung aus der Konferenz in Stress durch den Ministerprä­sidenten und den Außenminister vertreten sein werde. Der Fra­gesteller, Sir Austen Chamberlain, hatte vorherdas allge­meine Mitgefühl" mit dem Lordsiegelbewahrer Eden und dem Wunsch zum Ausdruck gebracht, datz er sich baldigst wieder erho­len möge. Macdonald fügte hinzu, er schließe sich dem Bedauern Chamberlains an. datz Eden nicht auch als einer der Vertreter der englischen Regierung in Streja anwesend sein könne

Die Annahme, datz Macdonald persönlich nach Stresa gehen werde, hat sich somit bestätigt. Nach den hier vorliegenden Be­richten ist nunmehr sicher damit zu rechnen, datz auch Flandin zu der Konferenz von Streja fahre« wird, sodatz die drei betei­ligten Länder England, Frankreich und Italien sämtliche durch ihre Regierungs-Chef vertreten sein werden.

Ser englische auswärtige KablnettSausschuß berat Simons Merhauserklüruag

London, 8. April. Nachdem das englische Kabinett in seiner Sitzung am Montagvormittag unter anderem beschlossen hatte, den Ministerpräsidenten Maodonald und den Außenminister Simon als die Hauptoertreter Großbritanniens nach Stresa zu entsenden, traf am Nachmittag der Kabinettsausschutz für aus­wärtige Angelegenheiten im Unterhaus zusammen, um den Ent­wurf der Erklärungen abschließend zu beraten, die Außenmini­ster Simon am Dienstagnachmittag im Unterhaus abgeben wird.

Diese Erklärung wird das Ergebnis der Reise Simons und Edens nach Berlin, Moskau, Warschau und Prag im einzelnen darlegen. Sie dürfte auch die Marschroute der britischen Abord­nung für Stresa erkennen lassen.

Angesichts der vielfachen Mutmaßungen empfiehlt es sich, den Inhalt der ausführlichen Erklärung Simons im Unterhaus ab­zuwarten.

Das AbendblattStar" befaßt sich mit einer Schilderung der außenpolitischen Ziele Italiens, das eine gemeinsame Front der Großmächte gegen Deutschland wünsche. Demgegenüber habe di? britische Regierung auf alle diese Prahlereien die ruhige Ant­wort gegeben, sie beabsichtige unvoreingenommen und ohne irgendwelche vorherige« Bindungen nach Stresa zu gehen.

Evening News" gibt in einer Vorschau der Meinung Aus­druck, daß das britische Kabinett geteilter Ansicht über die Frage sei, ob ein Ostpakt auf der Grundlage gegenseitiger Unterstützung von Nutzen sein werde. Wenn der Vertreter Englands in Stresa die Wahrheit sagen wolle, dann müsse er erklären, daß das bri­tische Volk für irgend einen Pakt mit den Sowjetrussen nicht za haben sei. Hoffentlich werde Simon die Gelegenheit benutzen, um La-val und der Welt zu verkünden, Laß England unter keinen Umständen einem Abkommen seinen Segen geben werde, das die oft- und westeuropäischen Mächte zu militärischer Zusammen­arbeit verpflichte.Evening News" fährt dann fort:Die Be­herrscher Sowjetrutzlands haben unermüdlich erklärt, datz Grotz- britanuien der Erzfeind sei, der vernichtet werden müsse, wenn der Kommunismus leben solle. Diese Auffassung habe sich nicht

geändert. Es würde Zeitverschwendung sein, wenn Sir John Simon in Stresa nicht erklären würde, datz die britische Politik keine Verwicklungen im Osten, keine Einkreisung Deutschlands und eine Luststreitmacht wünsche, die jedem Notfall gerecht werde.

Eine zweite envliM KabinettsMuna

London, 9. April. Das englische Kabinett trat am spä­ten Nachmittag des Montag unerwarteter Weise noch ein­mal zusammen. Die Sitzung dauerte etwa 2 Stunden. Wie verlautet, wurden in der Sitzung die Vorbereitungen für die Konferenz von Stresa weiter besprochen. Baldwin, der eine Rede in Llandrindod (Wales) hielt, sowie der Domi­nion-Minister Thomas waren nicht anwesend.

Preß Assoviation" meldet, es sei nicht zu erwarten, daß die Mitteilung des Außenministers Sir John Simons am Dienstag irgendeine neue Erklärung über die englische Po­litik sein werde. Die englische Regierung werde voraus­sichtlich bis Stresa warten, bevor sie sich über den nächsten Schritt zur Befriedung Europas äußern werde. Es bestehe keine Wahrscheinlichkeit, daß die britische Regierung einem Kurse zustimme, der neue Verpflichtungen mit sich bringe. Die Hauptlinien der englischen Politik würden dieselben wie in der Vergangenheit seit nämlich die Stärkung des durch d-en Völkerbund dargestellten Friedenssystems. Dies lasse vermuten, daß voraussichtlich erneut Bemühungen vor- geschlagen würden in der Richtung, zu besseren Beziehungen mit Deutschland zu gelangen. Die Hoffnung, daß die Kon­ferenz von Stresa den Weg für eine größere Konferenz vor­bereite, an der auch Deutschland teilnehmen würde, bleibe bestehen.

Times" steht englisch-französische Meinungsverschiedenheiten in Stresa voraus

London, 8. April. Wie der Pariser Korrespondent der Times" berichtet, scheint Frankreich den Wunsch zu haben, datz Großbritannien in Stresa erklärt, es werde Frankreich unter Anwendung von Machtmitteln unterstützen. Das Fehlen einer klaren Andeutung der künftigen Haltung Großbritanniens werde > in Patts mit der realistischen Politik Italiens verglichen. Es werde die Ansicht ausgedrückt, daß Stresa, wenn es nur zu einem j Austausch von Informationen führe, keinen Zweck haben würde.

Die besonderen Bedingungen, die sich aus den Beziehungen Großbritanniens zu den Dominien und den Vereinigten Staaten ergäben, würde« in Frankreich anscheinend nicht berücksichtigt und es mache ganz den Eindruck, als ob die Besprechungen z» neuen Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der beiderseitigen Berpslichtungen und Verantwortlichkeiten führen würden.

Der Führer wünscht Eden baldige Genesung

Berlin, 8. Aptti. Der Führer und Reichskanzler hat dem Lordsiegelbewahrer Eden seine aufrichtige Anteilnahme an dessen Erkrankung ausgesprochen und seine besten Wünsche für baldig« Wiederherstellung übermittelt.

Am Vorabend des Geburtstages Ladendorfts tn Tutzing

Tutzing (Am Starnberger See), 8. April. Föhn peitscht den Starnberger See und zerreißt die Wolken, so daß die schnee­bedeckte Alpenkette zeitweise scharf hervortritt und die Venedik- tenwand heriiberleuchtet auf das trotz seiner Schlichtheit ein­drucksvoll und massig wirkende Haus Ludendorff, ein richtiger deutscher Herrensitz, der Land und See weithin beherrscht. Lei­ber setzt mit zunehmender Dämmerung starker Regen ein, ver­mag aber der Begeisterung der zahlreichen Menge keinen Ab­bruch zu tun, die sich vor dem Hause des Generals staut, um den großen Heerführer aus dem Weltkrieg am Vorabend seines 70. Geburtstages zu ehren. Um 19.30 Uhr fährt eine Abord­nung des Kyffhäuserbundes vor, die dem Generäl die herzlichsten Glückwünsche zum 70. Geburtstag überbringt. Unmittelbar dar­nach kommen Vertreter der alten Schützen von Tutzing, denen gegenüber der General die Hoffnung ausdrückt, daß das neue Heer vom Geiste der alten Wehrmacht beseelt sein möge. Spä­ter marschiert mit brennenden Fackeln derLiederkranz" von Tutzing auf. Nur wenigen der Neugierigen glückt es, mit den Eangesbrüdern in den Garten zu gelangen. Hunderte drängen sich vor dem Tor, das der General darauf öffnen läßt. Mit sichtlicher Ergriffenheit lauscht er dann mit seiner Familie den ChörenWo gen Himmel Eichen ragen" undDeutschland mein Deutschland", die machtvoll den Sturm und Regen LLettönen.

Dann nimmt der General Las Wort. Er dankt für die Auf­merksamkeit und fordert auf zur Einigkeit und Geschlossenheit. Darauf bringt der Vorstand des Sängerchors ein dreifaches Hurra auf den Feldherrn aus. Es folgten bei Scheinwerferlicht Vorführungen des Turnvereins Tutzing, für die General Luden- borsf ebenfalls mit markigen Worten dankte.

SMwülMe für General LudenboM

Berlin, 8. April. Reichsminister Dr. Eöbbels hat Gene­ral Ludendorff zu seinem 70. Geburtstag folgendes Glückwunsch­telegramm gesandt:

Dem großen Feldherrn des Weltkrieges, der vier Jahre lang die schwerste Verantwortung trug, die jemals auf Menschen­schultern lag, dem mutigen Bekenner einer neuen völkischen ! Weltanschauung, dem unerbittlichen Streiter im Kampf gegen die überstaatlichen Mächte zum 70. Geburtstage meine ergeben- s ften und aufrichtigsten Glückwünsche." >

Die Eauleitung Bayerische Ostmark hat an General ! Ludendorff folgendes Glückwunschtelegramm gesandt: !

Dem Feldherrn, dem völkischen Mahner und großen Deut- > schen entbietet der südöstliche Grenzpfeiler des Reiches treu- s «rgebene Heilgttiße zum 70. Geburtstag." ^

Berlin, 8. April. Aus Anlaß des 70. Geburrstages des Eene- ! rals der Infanterie Ludendorff werden der Reichswehrminister ^ Generaloberst von Blomberg und der Ehef der Heeres- j leitung, General der Artillerie Freiherr von Fritsch dem ! Frldherrn am 9. April persönlich die Glückwünsche der Wehr- ! macht überbrmgeu. !

Am Tage der Feier werden um 8 Uhr vormittags Doppelposten des Reichsheeres vor dem Hause des Generals Ludendorff in § Tutzing aufziehen. Um 11 Uhr nimmt eine Ehrenkompagnie mit den Fahnen des ehemaligen Füselierregiments General Luven- s

dorsf (Niederrheinisches Nr. 39) in Anwesenheit des Befehls- ! Habers im Wehrkreis 7 sowie der übrigen Vorgesetzten der ! Truppe Aufstellung. Eine Abordnung des Vereins des ehemali- i gen Füselierregiments 39 ist an der Ehrung beteiligt. Der Reichs- > wehrminister und der Chef der Heeresleitung werden gemeinsam ^ mir General Ludendorff die Front der Ehrenkompagnie ab- jchreiten. Darnach findet ein Vorbeimarsch der Truppe statt.

Der Reichskriegsopferführer an Lndendorff

Berlin, 8. April. Der Reichskriegsopferführer Oberlindober bat an General Ludendorff folgendes Glückwunschtelegramm gesandt:

Die in der nationalsozialistischen Kriegsopferverjocgung ver­einigten Frontkämpfer und Kriegsopfer entbieten Eurer Ex­zellenz zum 70. Geburtstag ihre aufrichtigen Glückwünsche. Diese gelten dem Bezwinger von Lüttich ebenso wie sie den Dank für den Feldherrn in sich schließen sollen.

Der Reichsverband Deutscher Offiziere au Ludendorff

Gerlin, 8. Avril. Der Reichsverband Deutscher Offiziere ge­denkt in seiner Verbanvszcitschrift mit folgenden Worten Ses 70. Geburtstages des Generals Lndendorff:

An seinem 70 Geburtstage gedenken wir dankbar des großen Soldaten Ludendorfs, insonderheit seiner treibenden Kraft ber der letzten Heeresvorlage vor dem Weltkriege, des tapferen ctrontsoldaten und energischen, taktischen Führers bei Lüttich, aes Organisators und Strategen von höchster Initiative und fast uoermeiischlicher Arbeit und Willenskraft im ganzen Kriege, «ein Name kann in Deutschland nur mit dem Andenken an den Weltkrieg überhaupt vergesse,, werden.

gez. Graf von der Goltz."

Ausruf trs Sämiger eeaattvrtWrutra

Danzig, 8. April. Der Präsident der Freien Stadl Danzig, Arthur Greiser, hat am Montag mittag nachstehenden Ausruf an die Bevölkerung der Freien Stadt Danzig erlassen:

Der vom Senat der Freien Stadt Danzig gewünschte und von der nationalsozialistischen Bewegung parlamentarisch herbei­geführte Appell an die Danziger Bevölkerung hat mit Sem gest­rigen Tage den Beweis erbracht, daß noch mehr als bisher die übergroße Mehrheit der Danziger Bevölkerung hinter der nario- nalsozialistifchen Partei und Regierung steht. Damit hat sie Danziger Bevölkerung eindeutig zum Ausdruck gebracht, daß sie mit dem Treiben und Wühlen der Opposition nicht einversta :: .-n ist. Die Oppositionsparteien haben dadurch ein- für allemal das Recht verwirkt, im Namen Ser Danziger Bevölkerung Schriften und Beschwerden an irgend eine Stelle zu richten. For­mal mögen sie im Recht sein, moralisch sind sie gerichtet.

Durch den eindeutigen Vertrauensbeweis der Danziger Be­völkerung, der durch die Abgabe von 30 000 Stimmen mehr als in den Volkstagswahlen im Mai >933 zum Ausdruck gekommen ist, wird die Regierung nach der Neubildung ihre schwere und verantworiungsvolle Ausbauarbeir nunmehr mit gestärkter Kraft fortsetzen und. vom Vertrauen des Volks getragen, vollenden.

Der Senat dankt der Danziger Bevölkerung durch erhöhte Pflichterfüllung. Das Volk hat gesprochen. Die Arbeit geht weiter! Für ein deutsches Danzig in nationalsozialistischem Geist! Heil Hitler!

Dr. 5rick an Gauleiter rarster

Berlin, 8. April. Der Reichs- und preußische Minister des Innern. Dr. Frick, hat an Gauleiter Förster.in Danzig folgendes Telegramm gerichtet: Das neue Bekenntnis Danzigs zu seinem Deutschtum wird im Reich begeisterten Widerhall finden. Dem treuen Danzig und Ihnen herzlichen Glückwunsch zu dem groß­artigen Wahlerfolg. Heil Hitler!

Skvßfeim im Pariser Nlilizvaiaft

Ern Turm der historischen Eonciergerie in Flammen Paris» 8. April. In dem Riesenkomplex des Palai» de Justice ist heute nachmittag ein Großfener ausgebrochen, das binnen kurzer Zeit schweren Schaden anrichtete. In der Eonciergerie, jenem zum Justizpalast gehörende« historischen Gefängnis, in dem Frantreichs unglückliche Königin Marie Antoinette die letzte Zeit vor ihrer Hinrich­tung verbrachte, wurde ein Dachgeschoß zerstört. Auch die Nachbargebäude haben bedeutenden Brandschaden erlitten. Das Feuer brennt auch jetzt noch weiter, konnte aber von den zahlreichen Feuerwehren, die zu seiner Bekämpfung am Brandplatz tätig sind, auf seinen Herd beschränkt werde«. In den Straßen um das Palais de Justice stauen sich z« Tausenden die Schaulustigen und starren in die Flammen und Rauchwolken, die aus der Brandstätte emporschlagen.

.Wommensaiiuilg -er -Een Eol-atemm-üa-e?

Bayreuth, 8. April. In drei Riesenkundgebungen, die am 6. und 7. April in Hof, Bayreuth und Bamberg statt­fanden, kam spontan der einmütige Wunsch aller Front­soldaten zum Durchbruch, anstelle der zahllosen Krieger­und Militäroereine am Geburtstag des Führers einen ein­zigen deutschen Soldatenbund unter nationalsozialistischer Führung zu erhalten. In unerschütterlicher Treue ständen bereits alle deutschen Kriegsopfer geschlossen unter der Führung des Pg. Oberlindober hinter dem unbekannten Soldaten des Weltkrieges, dem Volkskanzler Wolf Hitler. So wie ehemals die in nahezu 20 Organisationen oersplit- terten Kriegsopferorganisationen, die sich gegenseitig be­kämpften. zu einem großen Verband nach dem großen Tag