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Rationales Nachricht m- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold» Calw» Freudenstadt und Neuenbürg

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Nnmmer 83

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ltensteig, Montag, den 8. April 1935

5 8.

Jahrgang

Nor »er Konferenz von Strefa

Vor der enMKrir kablnrttLsjtzuno - Eden erkrankt

Keln Italienische- Memorandum

Sas vorläufizr örfamrergebiM »er Sanziger BolttiaMwahlea

Danzig, 8. April. Die Danziger Volkstagswahlen hat­ten folgendes Gesamtergebnis:

NSDAP.

139 200

(109 029)

SPD.

37 530

( 37 882)

KPD.

6 880

( 14 566)

Zentrum

30 059

( 31336)

Liste Weise (Nationale Front)

9 760

( 13 596)

Liste Pietsch

750

( 0)

Polen

8100

( 6 743)

Die Zahlen in Klammern sind das Ergebnis der Volks­lagswahl vom Mai 1933.

Gauleiter Förster über das Sanziger Wahlergebnis

Danzig, 8. April. Vor der Bekanntgabe des Ergebnisses der Wahlen im Danziger Rundfunk hielt der Danziger Gauleiter der NSDAP. Albert Förster eine kurze Ansprache, in der er u. a. sagte: Der Sieg der national­sozialistischen Bewegung ist überwältigend. Von rund 230 000 abgegebenen Stimmen hat die NSDAP, allein 110 000 Stimmen erhalten. Damit ist vor aller Welt der Beweis geliefert, daß durch das Bekenntnis der übergroßen Mehrheit der Danziger Bevölkerung zum Nationalsozialis­mus Danzig eine urdeutsche Stadt ist. Die anständigen Deutschen in Danzig haben durch ihren Einsatz für die NSDAP, dem Führer Adolf Hitler ihren Dank abgestattet. Wir Nationalsozialisten wollen an diesem historischen Tage unser Gelöbnis erneuern, dem Führer treu und gehorsam zu folgen. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses im Dan­ziger Rundfunk fuhr Gauleiter Förster fort: Meine natio­nalsozialistischen Parteigenossen! SA.- und SS.-Männer, Politische Leiter und sonstige Mitkämpfer im Wahlkampf! Ihr habt jetzt das Ergebnis des Wahltages gehört. Ihr könnt alle stolz sein auf das, was die nationalsozialistische Bewegung heute erreicht hat. Euch allen, meine Partei­genossen und Anhänger der Bewegung, gebührt für diesen Sieg allein der Dank. Ohne eure aufopferungsvolle Tätig­keit wäre es nie möglich gewesen, diesen Sieg in so über­wältigender Weise erfechten zu können. Wir wollen das, was ich bereits vorhin erwähnt habe, uns auch jetzt wie­derum ins Gedächtnis zurückrufen und uns gegenseitig den Schwur leisten, genau so treu, fleißig und ehrlich weiterzu­kämpfen wie bisher. Der Kampf ging nicht für irgend einen einzelnen Menschen, er geht hier in Danzig allein für die deutsche Sache, allein für den Mann, den wir verehren und dem wir folgen, solange wir leben, für Adolf Hitler!

Ser Mm Danziger Staatspräsident Sr. RauMing grfliMet!

Danzig,?. April. Der frühere Danziger Senatsprä­sident Dr. Ranschning, der wegen schwerer Vertrauens- brüche aus der NSDAP, ausgeschlossen wurde, hat nach einer Meldung desDanziger Vorpostens" in der vergange­nen Nacht Danzig verlassen und sich ins Ausland begeben.

Die auf diese Meldung hin angestellten Ermittlungen haben ergeben, daß Dr. Rauschning in seiner Dar^iger Wohnung tatsächlich nicht mehr aufzufinden ist. Nach zu­verlässigen Nachrichten soll Dr. Rauschning sich bereits im Auslande befinden. Dr. Rauschning hatte noch am Sams­tagfrüh, also unmittelbar vor dem Abschluß der Danziger Wahlen, in der Presse der Sozialdemokratie und des Zen­trums einen ofsenenBriefan den Danziger Gauleiter Förster veröffentlicht, der nach Form und Inhalt den Tat­bestand des Landesverrats erfüllt und sich in keiner Weise von den übelsten Erzeugnissen der Separatisten und Emigranten unterschied. Es ist bezeichnend, daß er noch vor Beendigung der Danziger Wahlen durch Flucht ms Ausland die Folgerung aus seinem Handeln gezogen hat.

Wie sagte doch Pg. Reichsminister Dr. Goebbels am Vorabend der Danziger Wahlen:Anscheinend hat Rauschning Angst, er könne erschossen werden. Er braucht aber gar nicht erschossen zu werden, denn er hat sich mora­lisch getötet.">

Die Erzeugungsschlacht zur Sicherung der Dolks- eruähruug gilt auch Dir, Städter. Zeder, der Bauernarbeit versteht, Lehre zurück aufs Land!

London, 7 April. Im Gegensatz zu früher zeigt sich jetzt ui unterrichteten britischen Kreisen das Bestreben, der Konfe­renz von Srresa große Bedeutung beizumessen. Man nimmt ,.n, dag auf dieser Konferenz die gesamte Lage in Europa gründ­lich durchgesprochen werden wird. Es ist noch nicht endgültig beschlossen worden, wer Großbritannien auf der Konferenz ver­treten wird Simon hat bereits mit dem italienischen Botschafter in London, Erandi, eine Unterredung über das Programm der Konferenz von Slresa gehabt. In maßgebenden britischen Krei­sen wird angenommen, daß die Erörterungen in Stresa damit beginnen werden, daß von britischer Seite ein Bericht über die Ergebnisse der Reise Edens vorgelegt wird, und daß darauf allgemeine Erörterungen über die künftige Politik der ver­tretenen Mächte folgen werden. In amtlichen britischen Kreisen wird erklärt, daß im Gegensatz zu umlaufenden Gerüchten kern Memorandum Mussolinis im britischen Auswärtigen Amt ein­gegangen sei. Zugleich wird jedoch darauf hingewiesen, daß Be­sprechungen über die Punkte, die in Slresa erörtert werden sollen, zwischen London und Rom staltgefunoen haben.

Inzwischen haben sich während des Wochenendes erneut Stim­men geltend gemacht, die dazu angetan sind, einer einseitige» Beeinflussung der Oeffentlichkeit im Sinne der unermüdlichen Werbetätigkeit der Sowjelregierung sowie Ser Verkennung der Beweggründe der deutschen Politik entgegenzuwirken.

Paris, 7. April. Das Interesse der Presse wendet sich immer stärker den bevorstehenden Besprechungen in Stresa zu. Aber es fehlt ihr augenscheinlich noch an einheitlichen Richtlinien. Einige Blätter versuchen, die beteiligten Regierungen scharf zu machen, indem sie behaupten, daß man in Deutschland schon nicht mehr mit irgend welchen festen Beschlüssen in Stresa rechne Ein Teil Ser Presse ist in dem gleichen Sinne bestrebr. England vor neuer Nachgiebigkeit oder Unentschlossenheit zu warnen. Auf alle Fälle macht sich bisher noch das Fehlen eines bestimmten Planes bemerkbar. DerTemps" meint, daß der >og. informatorische Abschnitt seit der Rückkehr Edens nach Lon­don abgeschlossen sei und daß die Regierungen von England, Frankreich und Italien nun endgültig Sicklung zu den in Stresa zu fassenden Beschlüssen nehmen würden. DasJournal" er­wartet bis Dienstag nähere Nachrichten über den Eindruck, den der französische Plan vom 3V. März in den interessierten Län­dern gemacht habe.

Rom, 7. April. Der italienische Staatssekretär für Aeußeres, Suvich, Ist am Sonntag nach Rocca delltz Laminate gefahren, wohin sich Mussolini bereits am letz­ten Freitag zurückgezogen hat. Trotz der regen diplomati­schen Fühlungnahme zwischen Rom, Paris und London wird von zuständiger italienischer Seite versichert, daß Rom , für die Zusammenkunft in Stresa weder einen Plan noch ! ein Memorandum über feste Vorschläge in Paris und Lon- j Lon habe überreichen lassen. Die italienische Presse betont , weiter in ihren Auslandsberichten die schon mehrfach Le- ! kündete Uebereinstimmung zwischen Italien und Frankreich.

j Sie Erkrankung - LordmgelbewalmrS Eben

i Keine Teilnahme Edens an der Kabinettssitzung und an i der Stresa-Konferenz

j London, 8. April. LorLgeheinrsiegelbewahrer Eden ; Wird, wie amtlich mitgeteilt wird, infolge seiner Erkran- i kung an der Sondersitzung des Kabinetts am heutigen Mon- ! tag nicht teilnehmen können. Ebenso ist er außer Stande, ! Len Staatssekretär des Aeußern Simon zu der auf Don- ! nerstag festgesetzten Konferenz in Stresa zu begleiten, z Am Samstag hatte Eden, wie bereits gemeldet, infor- e melle Besprechungen mit Sir John Simon und dem ständi- i gen Unterstaatssekretär des Aeußern, Sir Robert Äansit- f tart, über das Ergebnis seiner Gespräche in Moskau, War- j schau und Prag.

j Nach Empfang der Mitteilung von Edens Erkrankung z sprach der Staatssekretär des Aeußern, Sir John Simon, - am Sonntagnachmittag bei Eden vor. Im Namen des z Ministerpräsidenten MacLonald wurde folgende Mittei- k lung an die Presse gegeben: Der Ministerpräsident ist aus z persönlichen und politischen Gründen von tiefstem Ve- r dauern über die Erkrankung Edens erfüllt.

Rüst über Staat und Kirche

Köln, 8 April Am Freitag abend fand in der Rheinlandhalle eine große kulturpolitische Kundgebung statt, an der die Er­zieher der Rheinprooinz, sowie Führer und Führerinnen des LdM. und Abordnungen der Deutschen Arbeitsfront leilnah- men. Reichserziehungsminister Rust hielt eine Rede, in der er u. a. zu den religiösen Fragen aussührte:

Jene, die meinen, oaß auch eine religiöse Einigung möglich fei. müssen sich darüber klar werden, » auf den Mann, der diese Frage löste, schon seit 4VV Jahren vergeblich gewartet wird. Luther har nicht gesiegt, und auch die Gegenreformation hat den Kampf nicht gewonnen. Deshalb ist Deutschland weder ein Land des Protestantismus, noch ein Land des Katholizismus. Wenn aber das deuifche Volk in einem einzigen großen Willens- emsay seine Kräfte zusammensatzt. dann wird es keine Macht der Erde geben, die dieses Volk wieder in der Geschichte zurück- zuwersen vermag. Adolf Hitler ist bei seiner Ablehnung eines Anspruches religiöser Sendung nicht stehe« geblieben, sondern als Führer der narlonalsoziaiistischen Bewegung weitergegangen. Er l)at in aller Deurlichkeit den Satz in sein Programm hinein­gesetzt: Der Nationalsozialismus bekennt sich zum positiven Christentum Wenn aber in verschiedenen Kreisen geglaubt wird, » der Streik um kirchliche Dinge fortgeführt werden muß. dann soll er dort ausgetragen werden, wo der Platz dafür ist. Wir wollen das Kreuz auf den Kirchen schützen, aber wir wollen das Hakenkreuz auf den Thing- und Sportplätzen leuchten lassen. Wir kommen niemandem ins Gehege und müssen fordern, daß man auch un» bei der Lösung aller Frage», die wir uns nichi selbst aufgelaven haben, nicht Hinei,iredet Die Kirche ist nach ihrer ganzen Art auf politische Fragen nicht eingestellt. Wenn wir eine oolitische Glaubensgemeinschaft haben wollen, warum »erlangt man von uns. daß wir uns unsererseits auf dem Gebiete der religiösen Fragen betätigen? Zweimal hat der Führer fein Wort gegeben, daß er nicht nur die Kirche, sondern auch ihre Bekenntnisse schützen werde.

Wenn aber wie heute in der großen evangelische« Kirche eine volle Einheit über das Bekenntnis nicht erreicht wird, dann «st es natürlich auch iitr den Staat ungeheuer schwer, sein Wort zu erfüllen. Der Schwierigkeiten, die ich ge­rade in diesem Punkte uns entgegenstellen. bin ich mir voll bewußt. Aber gerade deshalb will ich. daß alles geschieht, da­mit die maßgebenden politischen Führer, nor allem dir Führer der Jugend, nach dem Befehl des Führers handeln und damit die letzte Möglichkeit denen nehmen, denen es nicht um Gott

geht, sondern um eine langsame llnterminierung einer Be­wegung, mit der heute und für immer Deutschland auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Ich muß nun heule sagen, daß es nicht mehr angeht, in diesem Punkte zweierlei Marschrichtung ,»Massen. Die Forderung, die sie stellen können, ist die. Saß ihnen in ihrem religiösen Empfinden und in ihrer religiösen Zielsetzung von uns keine Schwierigkeiten enigegengestellt wer­den. Ich erkenne diese Forderung an. Ich stelle die Gegen­forderung: Für die Jugend unseres Volles, sie einst in eiser­ner Geschlossenheit, wenn sie Männer geworden find, beieinander stehen sollen, muß es heißen: eine Jugend steht unter einer Flagge, und die sitzt da (wobei der Minister auf die an der Kundgebung teilnehmende Hitlerjugend hinwies. Langanhaltender stürmischer Beifall.) Ich werde in der nächsten Zeit mit verschiedenen Maßnahmen dieser Jugend auch von mir aus noch stärker unter die Arme greifen.

Ich habe ein Wort an die Erzieher des Rheinlandes zu richten: Wer sagt: ,Zch stehe zum Staat", den frage ich: Wo ist der Beweis? Ich will wissen, ob du dafür sorgst, was später kommt. Für die Gegenwart find Partei und Staat da. Der Er­zieher ist für die nächste Generation da. Wenn wir eine Gene­ration weitergeführt haben, wenn wir einmal an einer Gene­ration einen Beweis geliefert haben, dann liegt der deutsche Wer- ossrn.

Sr. Schacht über dir Sparkassm

Berlin, 7. Avril. Der Deutsch« Sparkassen- und Eiroverband hielt in Berlin die alljährlich stattsindende Generalversammlung ab. Es wurde eine Aenderuug Ser Satzungen beschlossen, mit der eine wichtige Etappe in der Entwicklung des Sparkassen- organisationswejens erreicht »ft: bedeutet sie doch vor allem, daß der Deutsch« Sparkassen- und Eiroverüano gleichzeitig als die zuständige FachgruppeSparkassen" innerhalb der Reichs­gruppe lBanken" und damit innerhalb des Gesamtrahmens des Ausbaues der gewerblichen Wirtschaft anerkannt worden ist.

Der langjährige und verdiente Führer der Sparkassenorgani­sation, Präsident Dr. Kleiner, ist in den Ruhestand getreten. Gleichzeitig hat der Reichswirtschaftsminister zum neuen Präsi­denten des Deutschen Sparkassen- und Eirovcrbandes Ministe­rialdirektor Dr. He > ntze bestellt.

Aus der Tagung betonte Reichsbankpräsident Dr. Schacht, daß durch Sie erfolgte Umgestaltung der Satzungen Sen Spar-