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^Nationales Nachricht m- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 53

Altensteig,

Montag, den 4. März 1935

SS. Zahrga»»

Sir Mn Simon kommt am SommStas

ßowjktruWche StörungSversuche

Sturm an der SitieeMe

Ueberschrvemmung aus Usedom und Wollt» und im Gebiet des Peene und Haff-Moores

Swinemünde, 4. März. In der Nacht zum Sonntag tobte an der pommerschen Küste und der Swinemünder Bucht ein Nordost-Sturm von außergewöhnlicher Heftigkeit. Zeitweise herrschte Windstärke 1v. Zahlreiche Schiffe konn­ten die Ausreise nicht antreten, einige mutzten Swinemünde als Nothafen aufsuchen. Der Sturm treibt gewaltige Was- fermassen in die Bucht. Zn Swinemünde waren die Bootsanlegestellen überschwemmt. Die Fluten hatten teil­weise schon den Rand der Straßen am Bollwerk erreicht. Zn verschiedenen Ortschaften der Insel Wollt» sind Felder und Wiesen weithin überflutet. Einige Gehöfte am öst­lichen Teil der Insel Usedom, die Haardt an der Ostsee und die Achtcrwasser liegen, sind ernstlich bedroht.

Der Deich in der Gegend von Bärgefchow ist stark beschä­digt, so datz innerhalb kurzer Zeit ein mehrere tausend Mor­gen umfassendes Kulturgelände unter Wasser gefetzt wurde. Am Sonntagvormittag wurde der Freiwillige Arbeitsdienst zur Hilfeleistung eingesetzt. Ebenso wurde die Anklammer Borstadt Peendamm im Laufe des Sonntags unter Wasser gesetzt. Der Verkehr zu den Häusern kann nur durch Brücken notdürftig aufrechterhalten werden. Das Niederungsgebiet um Anklamm gleicht einem einzigen See. Feuerwehr und Technische Nothilfe mutzten in zahlreichen Fällen Vieh vor dem Ertrinken retten. In den Abendstunden des Sonntags ist ein Abflauen der Flut zu bemerken, so datz das Hochwas­ser seinen Höchststand erreicht haben dürfte.

AilsstandkvnsuA in SriMn'and

Flugzeuge bombardieren die aufständische Flotte

Athen, 3. März. Der Putsch der Anhänger von Veni­re! o s und Plastiras ist von der Regierung niedergeschla­gen worden. Den Aufständischen gelang es. unter Führung von Admiral Demesticha und Vizeadmiral Kollialexis die Flotte in ihre Gewalt zu bringen. In Athen waren die Kadettenschule sowie das Earderegiment der Eozänen zu den Revolutionären Lbergetreten. Freitag um 18 Uhr hatten die Revolutionäre nach harten Kämpfen das Arsenal ein­genommen. Da die meisten Marineoffiziere abwesend wa­ren, konnten sich die Aufständischen der Flotte bemächtigen und dampften nach Saloniki oder Kreta ab. Die Küstenbatterien er­hielten Befehl, die Schiffe zu beschießen, falls die Aufständischen sich nicht ergeben würden. Flugzeuge aus Tator nahmen die Verfolgung der aufständischen Schiffe auf. Die meuternden Schifte wurden von Flugzeugen mit Bomben belegt. Sie gin­gen bei der Insel Milos vor Anker. Es wurden darauf Ver Handlungen wegen der Uebergabe der Schiffe mit den Meuterern ausgenommen.

Die griechische Regierung hat den Belagerungs zu st a n d verhängt und ankündigen lassen, daß die Meuterer künftighin als Terroristen angesehen und entsprechend behandelt werden.

Das von den Aufständischen besetzte Arsenal von Salamina ist am Samstag früh von den Regierungstruppen ein­genommen worden.

Ministerpräsident Tsaldaris hat folgenden Aufruf an das griechische Volk gerichtet: Eine Anzahl von Wirrköpfen im Marinearfenal, in zwei Eardekompagnien und rn der Kadetten­schule haben sich gegen die rechtmäßige Regierung des Landes erhoben. Die Regierung hat den landesfeindlichen Aufstand mir ihrer bewaffneten Macht, die mit Treue und Hingabe den Kampf aufnahm, unterdrückt und ist völliger Herr der Lage. Das griechische Volk kann vollkommen ruhig sein Die Regie­rung, die in den vergangenen zwei Jahren alle Anstrengungen gemacht hat, die Reaktion niederzuhalten, hat sich jetzt gezwun­gen gesehen, mit aller Schärfe durchzugreifen gegen Agitatoren, um die Ordnung und die Ruhe der griechischen Bürger für alle Zeit sicher zu stellen. Wir schulden den Toten und Verwundeten dieses Kampfes tiefen Dank, ebenso wie der ganzen bewaffne­ten Macht des Landes.

Die Lage in der Hauptstadt und im Lande ist jetzt w i e- der normal. Der Ministerpräsident erklärte, daß gegen die Schuldigen mit der ganzen Schärfe des Gesetzes vorggeangen werden würde. Der Kriegsminister teilte dem Reutervertreter mit, daß außer kleinen Zusammenstößen zwischen Regierungs­truppen und Aufständischen in Athen die ganze Bevölkerung der Regierung treu geblieben sei. Unter den Truppen habe es einige Todesopfer gegeben, und von den Aufständischen seien etwa 18 getötet worden. Fünf Kriegsschiffen der aufständische» Flotte ist « gelungen, die offene See zuerreichen.

Bemmleuslrase Randlos

Paris, 1. März. Ministerpräsident Flandin stellte im Verlaus der landwirtschaftspolitischen Aussprache am Freitag vormittag in der Kammer den Antrag, die landwirtschaftlichen Anfragen bis aus weiteres zu vertagen. Er knüpfte daran die Vertrau­ensfrage. Die Kammer entsprach mit 427 zu 126 Stimmen dem Wunsche des Ministerpräsidenten.

Berlin, 3. März. Die britische Regierung hat die Reichsrsgierung wissen lassen, datz der Besuch des britischen Staatssekretär des Auswärtigen in Berlin in dieser Wo­che ftattfinden wird. Sir John Simon wird am Donnerstag, den 7. März, abends» hier eintrefsen. Die beiden folgenden Tage sind für die in Aussicht gekommenen Besprechung»» bestimmt.

Kommt auch Ede«?

London, 3. März. Wie verlautet, wird die Entscheidung, ob Lordsiegelbewahrer Eden den Staatssekretär ds Aeußeren, Si­mon, bei seinem Besuch in Berlin begleiten soll, möglicherweise auf einer Kabinettssitzung am Montag fallen. Preß Association berichtet, daß zwischen Simons Berliner Besuch und seiner Reise nach Moskau vielleicht nur ein Zwischenraum von wenigen Ta­gen liegen wird. In dieser Zeit werde die französische Regierung auf diplomatischem Wege unterrichtet werden.

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Sowjetrufsische Störungsversuche

Moskau» 3. März. DieJswestija 'beschäftigt sich mit der bevorstehenden Reise des englischen Außenministers Simon nach Berlin in einem Artikel, in dem es heißt, datz

Saarbrücken, 3. März. Die Rundfahrt, die der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß und die noch anwesenden Reichs­leiter mehrere Stunden lang durch das zur Heimat zurückge­kehrte Saarland führte, brachte sie zunächst nach Burbach- Nach dem Regen des Vortages war endlich die Sonne strahlend hervorgebroche« und lag über der Landschaft. Schon in Bur­bach, das früher eine Hochburg des Kommunismus war, bekam man einen Eindruck von der Stimmung im Saarland. Kein Haus ohne Fahnen und Eirlandenschmuck. Den Straßenrand säumten dicht gedrängt die Menschen, Jugend mit Fähnchen in der Hand.

I Lieder jubeln auf beim Eintreffen des Stellvertreters des Füh-

die englische Preffe mit Liebe, Aufmerksamkeit unb Takt den Voben für d-ie Reise Simons nach Berlin vorbereite. Die Times", so sagt hieZsioestija", zeige einen solch hohe« Grad von Anstand gegenüber Deutschland, datz es schon a» Unanständigkeit gegenüber Frankreich grenze. Das Blatt erinnert daran, datz die englische Regierung gemeinsam mit ber französischen ein Schriftstück unterzeichnet habe, bas die gegenseitige Unterstützung bei der Forderung des Abschlus­ses des Ostpaktes enthalte. In Moskau wolle man glau­ben, daß Simon mit seiner Reise nach Berlin die Festigung der Organisierung des Friedens verfolge. Die Taktik aber, die darin bestehe, datz man Deutschland auf den Mund sehe und seine Wünsche aus seinen Auge« ablese, werde im End­ergebnis zu einer Verstärkung der Spannung in Osteuropa führen, was sehr schlechte Ergebnisse zeitigen könne. Die englische Taktik lehre Europa etwas schlechtes. Am Schluß seiner Ausführungen begnügt sich das Blatt nicht allein mit einer Kritik der englischen Politik, sondern versucht auch in unsachlicher Weise, Macd-onald unmittelbar anzugreifen.

Sir 3oW S'wou nach Moskau eisiskladen

London, 1. März. Der Sowjetbotschafter in London hat jetzt bestätigt, datz von seiner Regierung eine förmliche Einladung an Simon ergangen ist, Moskau einen Besuch abzustatten.

volklingen find die Arbeiter aus den Betrieben gekommen. In ihren braunen Kitteln mit rußigen Gesichtern stehe» sie an der Straße und grüßen den Stellvertreter des Führers. Ira­ker wieder hört man den Ruf:Wo ist der Führer?" Man hat ihn allgemein hier erwartet. Weiter geht es über Wehr­den und Hostenbach nach Saarlonis. Partegenoffe Heß. im Wagen stehend, wird auch hier wiederum mit Jubel de grüßt. In langer Front ist der Arbeitsdienst «»getreten, de« der Reichsminister abschreitet. Kurzer Aufenthalt ist wieder i» Mcrzig. Auch hier ist der Arbeitsdienst «»getreten. Ehe e»

RlilWommWr Sr. Mtkler

über -le Vteissestaltuog

Leipzig, 3. März. Beim herkömmlichen Pveffeabend am Sonnrag, den das Leipziger Messeamt den zur Messe zu­sammengekommenen Schriftleitern und Berichterstattern aus aller Welt gibt, sprach der Reichskommiffar für die Preisüberwachung, Oberbürgermeister Dr. Gördeler, über seinen Aufgctbenkreis und sein Wirken in der Wirt­schaft Zunächst waren die Gäste, darunter Reichsstatthai- ter Mutfchmann und der sächsische Wirtschaftsminister Lenk durch den Präsidenten des Leipziger Messeamtes, Dr. Rai­mund Köhler, begrüßt worden.

Dr. Eördeler erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen an seine Rede bei der gleichen Gelegenheit im Jahre 1932 und unterstrich die Bedeutung der Maßnahmen der natio­nalsozialistischen Reichsregierung auf dem Gebiete der Be­kämpfung der Arbeitslosigkeit. Dann kam er aus sein eigenes Gebiet, die Preisüberwachung^ zu sprechen. Hier­über führte er im wesentlichen aus:

Das erste Ziel des Reichskommissars für die Preisüber­wachung konnte nur sein, zunächst alle weiteren Preisstei­gerungen abzustoppen. Es fragt sich, ob es im Augenblick noch andere Ziele der Preisüberwachung geben kann und ob ma.i sie jetzt in Angriff nehmen will. Die erste Frage ist zu bejahen. Die Antwort auf die zweite Frage ist und bleibt iowohl politisch wie wirtschaftspolitisch. Wenn es nämlich gelänge, die Preise nicht nur zu halten, sondern durch verständige Maßnahmen zu senken, so wäre das ein doppelter Vorteil. Vor allem würde die Kaufkraft immer lebendiger werden. Heute wird ja durch das Maß der öffentlichen Aufträge und durch andere Maßnahmen die Kaufkraft der breitesten Derbraucherschichten möglichst er­halten, so datz ein sinkender Preis sofort zu steigender Nach­frage irgendwelcher Art führen müsse. Selbst, wenn die überschüssige Kaufkraft nur gespart würde, wäre das ein entscheidender wirtschaftlicher Vorteil.

Bon besonderer Bedeutung aber würde eine solche Be­wegung der Preise für die Wettbewerbsfähigkeit Deutsch­lands auf dem Weltmärkte sein, dessen Waren in der Welt»

der teuren Erzeugung wegen, schwer abgesetzt werden kön­nen, nämlich dort, wo andere Böller als Wettbewerber anf- treten. Ein niedriger Preisstand würde außerdem auch der Erhaltung des Gleichgewichtes der öffentlichen Haushalte dienen. Durch die Senkung ihrer Ausgaben würde eine Senkung der öffentlichen Lasten eintreten. Dies wiederum würde zur Stärkung der natürlichen Lebensrechte der Volks­wirtschaft führen, und es wäre dem Staate möglich, all­mählich den Umfang der öffentlichen Arbeitsbeschaffungs- Mittel abzubauen. Eine Preisüberwachung, die solche Wirkung hätte, wäre also schon der Anstrengung wert.

Die Mittel dazu dürften aber nur rein organisch sein und müßten sehr vorsichtig angewendet werden. Man müßte die organischen Bestandteile der Preise prüfen und erfassen. Es kann sich aber immer nur darum handeln, die Gleichwertigkeit der Leistungen untereinander zu sichern. Dabei ist darauf hinzuweifen, wie wenig Preisbindungen aller Art dem Leistungsprinzip entsprechen. Sie hindern vor allem die Ausnutzung der besten Betriebe zur höchsten Leistungsfähigkeit. Das Bekenntnis zur Leistung ist immer ein Bekenntnis zum Mut, zur Selbständigkeit und zur Ver­antwortung. Das sind die königlichen Kaufleute, die Jn- dustrieführer und die stolzen Handwerker, die das richtige Urteil für das, was man zweckmäßig tut und das, was man zweckmäßig läßt, in sich tragen, die mit dem Risiko nicht spielen, aber das Risiko nicht scheuen. Solcher Naturen be­dürfen wir heute mehr denn je.

Auch der Weltmarkt, auf den die Leipziger Messe wieder einmal alle Augen richtet, wird beherrscht von Leistungen und er wird erschlossen, wenn die Völker gegenseitig ihre Leistungen anerkennen, denn nur dann kehren Achtung und Vertrauen zurück. Die Leipziger Messe des Frühjahrs 1935 hat die besondere Aufgabe, den Mick auf das gemeinsam und durch Leistung zu erreichende zu richten. Die Leipziger Messe, aus deutschem llnternehmergeist geboren, stellt sich freudig in den Dienst der sinnfälligen' Aufklärung und der intuitiven Erkenntnis.

Ale Rundfahrt des Stellvertreters des Führers durchs Eaarsediet

Der Sackchvg in Saarbrücken Das Echo der Saarfeier tm LuSlavd

rers. Von den Hochöfen herab heulen die Sirenen. In Obe