Nationales Nachricht rn- und Anzeigenblatt für die OberamLsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 51

Altensteig, Freitag, de« 1. März 1935

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5 8. Zahrga»,

MM ist die Saar,

deutsch immerdar

Gruß der Neichsschrifttnmskammer an die befreite Saar Von Richard Eu ringer.

NSK. Dem Dichter möchte es so scheinen, als sei die Saar, die deutsche Saar, durch ein Lied erobert worden; durch ein alltägliches Arbeitslied, das der Kumpel im Koh­lenbergwerk summt, freilich auf einen neuen Text, auf den feierlichen Text:

Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar...

Aber es war nicht der Text allein und es war nicht das Wort allein, das die Saar zurückerobert, sondern der Hei­matklang des Sanges, der Klang, der im Blute weiter- summt, ob man auch den Text verböte. Ter Klang im Blut, der Klang im Ohr, der Mutterlaut der grossen Sage, der sein Singen und Sagen nicht läßt, hat die deutsche Saar erobert, hat die Menschen zurückerobert für ihr Volks­tum und Vaterland, die ihr schon verloren glaubtet, ihr .Schwätzer und Hetzer, die ihr so meint, ihnen eben durch das Wort ein L für ein U vormachen zu können Das Wort" ist geduldig wie das Papier; aus Buchstaben lassen sich Silben stechen, und treibt ihr den Geist aus der Spra­che heraus, >o läßt sich mit Worten ein System a la Status quo bereiten. Den Klang aber, nein, den habt ihr nicht. Die Parole n i x w i e h e m m ", die könnt ihr logisch nicht widerlegen. Da springt der Volkswitz wie ein Quell auf, da bricht das Blut aus Grund und Boden und aus dem tiefen Schacht herauf, den eure Logik nicht ergründet.

In den Tagen der Entscheidung stieg uns anderen ein Eesicht auf, das Traumgesicht des Kampfes, im Gleichnis, und wir sahen in den Schacht, in die Grube, und sahen das Saarvolk wie verschüttet durch eine furchtbare Katastrophe, sahen es verschüttet und abgesprengt, abgeriegelt und ab- gesargt, lebenden Leibes, vom Muttervolke, in erstickender Beklemmung, und eine Mauer aufgedämmt, undurchdring­lich zwischen beiden, als sollten sie nie sich wiederfinden, um ein einig Volk zu sein. Da Hub drüben ein Gesang an und Hub, hüben ein Gesang an, und jo hörten sie sich singen, das Volk der Kumpel im Sarg des Schachts und das an­dere der Befreier. Da schöpften sie Mut, hüben und drüben, und wußten tröstlich: was uns trennt, das sind nur Berge und sind Mauern, Berge, die der Glaube versetzt, und Mauern, die der Wille einreißt, aber wir sind nicht zutrennen! Wir müssen nur glauben und müssen wol­len, dann reißen wir die Mauer ein, wir Kumpels dies­seits und jenseits der Mauer, wir Volk vom Volke, das sich befreit!

- Und nun haben wir es geschafft. Ihr habt euch be­freit und ihr habt uns befreit, wir haben euch den Sieg ersungen, den ihr uns ersungen habt, und wir liegen uns in den Armen. Fleisch und Blut sind wieder ein Leib und das Wort ist wahr geworden, das ihr mit euren Fäusten geglaubt habt.

Es geht ein Zug durch die deutsche Geschichte, seit Deutsch­land in Adolf Hitler aufstand, ein Zug wie in sagen­haften Zeiten: Wir ersingen uns die Freiheit! Horst Wessel sang die Straße frei, im Schritt der braunen Bataillone, und dein Singen an der Saar, Kumpel, hat uns Berge versetzt! Wir sind doch das Volk der Sänger und Dichter, wir erringen uns das Reich allen Spöttern zum Trotz mit Waffen, von denen sich Schulweisheit nichts träumt! Wir erobern nicht mit Kanonen, nicht mit Giftga­sen und Mörsern, sondern doch durch deutschen Geist!

Der deutsche Sinn, der deutsche Sang, hat die Saar zu­rückerobert wie er das Reich zurückerobert aus den Krallen undeutscher Schwätzer! Das wollen wir wissen und wieder lernen, und wollen es auch die anderen lehren, die Völker jenseits unseres Volkes, damit sie erkennen, wir sind nicht Eroberer fremder Länder, fremder Landstriche und Provin­zen, sondern die Eroberer Deutschlands! Wir erobern uns das Volk, das uns Fremdlinge abgeschwätzt, ewig schwei­fende Emigranten, die vom Volk zu Volk herumziehen, um die Völker zu zersetzen.

Wir erobern uns unser Volk, unser eigenes Volkstum, wieder und den Boden seines Blutes! Wir erobern uns un­sere Scholle, unserer Väter Sitte wieder, unsern Werk- und Arbeitsplatz, unsere Stätte hier auf Erden? Wir gehen nicht auf Raub aus mit Haßgesängen, wir stimmen das Werklied des Friedens an! Wir singen und sa­gen uns wieder zum Volk, friedlich werkend unter Völkern, die gleich guten Willens sind! Denn wie sollten wir Länder erobern, die nicht ewig deutsches Land sind, mit Liedern wie dem von der Saar, die nichts singen als die Liebe zum Ei­gentum und Angestammten! Das müssen endlich auch die einsehen, die der Geist noch nicht angeweht hat, der neue Geist des neuen Reiches. Es ist Adolf Hitlers Geist, der Geist des schlichten Arbeitsmenschen, der sich seinen Platz erkämpft in der Verteidigung seines Eigensten, aber nicht auf Beute auszieht.

Und sie haben es schon eingesehen: die völkischen Män­ner aller Völker lernen es an unfern Siegen, daß wir um den Frieden kämpfen, um den Frieden unseres Volkes nach lauter Zwietracht und Feindseligkeit, nach einem Unfric densvertrag, der die Welt in Haß zerstückelt. Sie sehen es, daß wir nicht Waffen schmieden, dis der Rache Rost ver­zehrt, sondern uns den Geist ertrotzen, der Breschen bricht durch Hindernisse, und Berge wegräumt zwischen den Völ­kern.

Des Geistes will die Welt erfüllt sein. Wir freuen uns der Kumpels drüben, der Patrioten und Muskoten drüben in den andern Völkern, gegen die wir einst gekämpft, daß sie um ihr Volkstum kämpfen, daß sie ihr Heiligstes hei­lig halten, daß sie ihre Sänge singen wider den Haß der ewigen Hetzer. Erobern sie so sich ihr Volk, wie wir das

EM-AlNSlst!

Berlin, 28. Februar. Die Gefühls, die Führer, Volk und Vaterland dem Saarland bei seiner Rückgliederung entgegenbringen, die Freude über die Wiedervereinigung, der Dank an die Volksgenossen, die in Treue an ihrem Deutschtum festgehalten halben, und der Wille zur Versöh­nung mit denen, die bisher irregeleitet, mit ehrlichem Be­mühen den Weg zur neuen Volksgemeinschaft zu finden suchen, haben auf dem Gebiete der Strafrechtspflege ihren sichtbaren Ausdruck in einem Amnestiegesetz gefunden.

Für das Gebiet der politischen Verfehlungen hat die Reichsregierung bereits vor der Rückgliederung Erklärun­gen abgegeben, die der Sicherstellung der Freiheit und Auf­richtigkeit der Volksabstimmung dienten. Darüber hinaus bringt die Saarlandamnestie einen großherzigen Enaden- erweis für Vergehen allgemeiner Art. Die Abtrennung des Saargebietes hat so tief in alle Lebensverhältnisse ein­gegriffen, daß manche Straftat, selbst da, wo eine unmit­telbare wirtschaftliche Not nicht Vorgelegen hat, nur aus diesen Verhältnissen zu erklären war. Mit Rücksicht auf diese besonderen Verhältnisse, unter denen die Saarbevöl­kerung zu leiden hatte, ist die Begrenzung der amnestie­würdigen Strafen ihrer Höhe nach erheblich weiter gefaßt worden als in den letzten innerdeutschen und den im Saar­lands früher ergangenen Amnestien. Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr werden erlassen. Anhängige Verfahren, in denen keine höhere Strafe zu erwarten ist, werden einge­stellt. Dadurch, daß von diesem weitgehenden Gnadenerlaß erheblich Vorbestrafte ausgenommen sind und daß ferner Zuchthausstrafen ganz ausgeschlossen bleiben, wird ver­hütet, daß die weitherzige Begrenzung volksschädlichen Ele­menten zu Gute kommt. Freiheitsstrafen bis zu 3 Monaten und Geldstrafen werden ohne Rücksicht auf Vorstrafen des Täters erlassen.

Die Amnestie ist ihrem inneren Grunde entsprechend auf Taten beschränkt, die von Saarbewohnern begangen find. Entscheidend ist dabei, daß der Täter zur Zeit der Tat seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Saarlande hatte. Die Tat muß ferner innerhalb des Saar­landes, oder, soweit Devisenzuwiderhandlungen in Betracht kommen, im Verkehr zwischen dem Saarland und dem übri­gen Reichsgebiet begangen worden sein. Die Erstreckung der Amnestie auf solche Zuwiderhandlungen steht im Ein­klang mit den Erleichterungen, die die Verordnung vom 13. Februar 1936 für den Devisenverkehr mit dem Saar­land geb ra cht hat. ^

Sie MergM drs eaargMIS an den Suterno-schutz erfolgt

Saarbrücken, 28. Februar. Am Donnerstagnachmittag erfolgte die offizielle Uebergabe des Saargebietes durch die Regierungskommission an den Dreierausschuß des Völker­bundes. Hierüber wird folgende amtliche Mitteilung aus- gegeden:

Am 28. Februar um 17.20 Uhr hat am Sitz der Regie­rungskommission des Saargebietes die Uebergabe an den Dreierausschuß des Völkerbundes stattgefunden. Nach Er­ledigung der Formalitäten gab Präsident Knox einen Uebevblick über das Werk der gegenwärtigen Regierungs­kommission und der vorangegangenen Kommissionen wäh­rend der letzten 15 Jahre, wobei er dem Dreierausschuß die Anerkennung für das von ihm vollbrachte Werk aussprach.

Den Worten des Präsidenten Knox schloffen sich das französische Mitglied Maurice und das saarländische Mit­glied der Regierungskommission Koßmann an. Der Dreierausschuß gab in seiner Antwort seinem Dank für die Mitarbeit der Mitglieder der Regierungskommifsion Aus­druck, die das Werk des Dveierausschuffes sehr erleichtert habe.

unsere erobern, so verbindet uns ein Geist, der Geist, der die Hindernisse wegräumt, aus denen wir uns einst be­schaffen. Sie stehen aus ihren Gräbern auf. wie wir aus unsern Gräbern aufstehen und wir werden in einem Geist uns eines Tages die Hände reichen als Nationalsozialisten hüben und drüben, als Sozialisten jeder Nation, als red­liche Kumpels hüben und drüben. Wenn dann die Stimme der Völker spricht, so wird der Schwätzer schweigen müssen, der alle Sprachen radebrecht, weil ihm die Stimme des Blutes versagt ist. Das gibt, wenn keinen Völkerbund, dann Loch noch ein Bündnis der Nationen, das wirklich den Frie­den garantiert, den Frieden nationaler Ehre und sozialistischer Werkgemeinschaft.

Des Geistes, Brüder an der Saar, habt ihr ein Gleich­nis vorgelebt, weithin sichtbar, vor den Völkern!

Ar WrhrmaAt

am Lag der RüWikdermig brr Sam

Berlin, 28. Februar. Anläßlich der Rückgliederung des Saargebiets finden am Freitagoormittag als Befehl des Reichswehrministers, Generaloberst v. Blomberg, in allen Standorten Appelle statt, an denen auch die Hesresbeamten, Angestellten und Arbeiter teilnehmen.

Nach dem Spielen des Saarliedes wird folgender Erlaß des Reichswehrministers bekanntgegeben:

Nach mehr als 15jähriger Trennung kehrt das Deutsche Saarvolk am heutigen Tage in das nene Deutschland heim. Anderthalb Jahrzehnte fremder Herrschaft, Verfolgung und Willkür haben die deutsche Gesinnung der Bewohner dieses Grenzgebietes nicht zu brechen vermocht, sondern sie nur gestärkt. Eine Lügenhetze, die ein anderes Deutschland als das Deutsch­land Adolf Hitlers vorspiegelte, ist schmählich zusammengebro­chen. Der 13. Januar 1935 wurde zu einem beispiellosen Triumph für die Stimme des Blutes, der Vaterlandsliebe und der Schicksalsverbundenheit aller Deutschen. Für alle Zeiten unserer Geschichte wird dieser Tag der Volksabstimmung an der Saar ein leuchtendes Beispiel für die sieghafte Kraft deutschen Volkstums, deutschen Freiheitswillens und deutschen Selbst­bestimmungsrechtes bleiben. Wir Soldaten wollen uns an dem Siegeswillen und der Zähigkeit des Saarvolkes ein Beispiel nehmen. Es sind die gleichen seelischen Kräfte, die den fried­lichen Kampf an der Saar zum glücklichen Ende führten, wie wir Soldaten sie in der Feuerprobe des Ernstfalles bewähren müssen. Wir grüßen in dieser Stunde unsere Brüder und Schwe­stern an der Saar. Wir danken ihnen für die Hingabe und die Opfer, die sie für uns und für Deutschland brachten. Wir ver­einigen uns mit ihnen in dem Gelöbnis unwandelbarer Treue zu Volk und Reich. Wir ehren Deutschland und in ihm das Saarland, indem wir rufen:

Unser Führer und Reichskanzler, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, und unser großes deutsches Vaterland: Hurra, Hurra, Hurra!"

An den am Abend im ganzen Reichsgebiet stattfinden­den öffentlichen Kundgebungen beteiligt sich die Wehrmacht mit starken Abordnungen. In Standorten der Wehrmacht marschiert der Zapfenstreich an der Spitze der von den Ver­bänden und so weiter veranstalteten Fackekzüge, nach deren Beendigung der große Zapfenstreich gespielt -wird.

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Sr. Göbkels au Gauleiler Mrlkel

799 999 RM. für notleidende Volksgenossen im Saargebiet

- Berlin. 28 Febr. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP Reichsminister Dr. Eöbbels. hat an Gauleiter Bürckel folgendes Telegramm gerichtet:

Die nationalsozialistische Bewegung begrüßt ihre heimkehren­den Brüder und Schwestern von der Saar am Tage der Rück­gliederung mit einem Bekenntnis zum deutschen Sozialismus. Ich stelle Ihnen, lieber Parteigenosse Bürckel. aus Mitteln der Reichspropagandaleitung für die notleidenden Volksgenosse« i» Saargebiet den Betrag von 70Ü0Ül> RM. zur Verfügung.

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! Generaldirektor DorvmSller übernimmt persönlich die Saar-Stfendaynen

> Berlin, 28. Febr. Zusammen mit der Reichsregierung begibt sich der Generaldirektor -er Deutschen Reichsbahngesellfchaft. Dr. Dorpmüller, zu den Feierlichkeiten der Rückgliederung des Sarr- gebietes nach Saarbrücken, um dort die Saarbahne» und die drei früheren elsaß-lothringischen Grenzeisenbahnstrecken für die Reichsbahn zu übernehmen.

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llebertragung der großen Kundgebung bereits ab 18 Uhr Berlin, 28. Februar. Zur Rundfunkübertragung anläß­lich der Saar-Heimkehr am 1. März teilt die Reichssendelei- tung mit, daß die große Kundgebung vor dem Regierungs­gebäude nicht um 20 Uhr, sondern bereits um 18 Uhr über­tragen wird.