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Altensteig» den 8. Februar 1935.

Der Fremdenverkehr in AltensteiL. Dieses Thema be- ! M gestern ckbetr-d eine Versammlung im Saal des z Lasthauses zurTraube". Wenn auch nicht alle gekommen waren, die man bei einem für Aliensteig so wichtigen Thema hätte erwarten dürfen, so war es doch eine stattliche Be­sucherzahl, die sich eingesunden hatte. Nach der Begrüßung und einem Referat des Vorsitzenden L. Lauk über die Flemdenrerkehrsbewegung und -Arbeit in Altenstoig, nach ergänzenden Mitteilungen seitens des Bürgermeisters Kalmbach und einem kurzen finanziellen Rechenschafts­bericht -seitens des Kassiers R. Kappler, fand eine über­aus anregende Aussprache über die Fremdenverkehrs- delange von Altensteig statt,/'Dadurch, daß der hiesige Fremdenv-eriehrsausschuß eine Einrichtung des Eewerbe- vereins war, der der Auflösung verfallen ist, war es not­wendig zu entscheiden, wer nun Träger der I rem Len ver­kehrsjache in Altensteig werden soll. So stand dieser Gegen­stand zunächst zur Diskussion und nach derselben wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, einen selbständigen Verein zu gründen unter dem NamenFremdenverkehrsverein Alten­steig" und L. Laut zum Vorsitzenden desselben bestimmt. Die Anwesenden traten fast restlos dem Verein bei. Die Versammlung war einmütig der Auffassung, daß alles getan werden müsse, um Altensteig als Luftkurort vorwärts zu treiben und auf die Höhe zu führen, da Altensteig alle Voraussetzungen, die man an einen Luftkurort billigerweise stellen kann, von Natur aus hat. Freilich ist in dieser Rich­tung noch manches zu tun und die reiche Aussprache gab Fingerzeige dafür, was alles zu geschehen hat, um Alten­steig vollends zu einem wirklich gastlichen und begehrten Luftkurort zu machen. Es ist dem Vorstand und Beirat, der vom Vorsitzenden noch berufen wird, Vorbehalten, diese Fingerzeige und Richtlinien, die bei der Aussprache sich herausgeschält haben, zu verfolgen nnd sie fruchtbringend zu gestalten. Mit Recht wurde seitens des Bürgermeisters und Stadtbaumeisters noch besonders das die Stadt ver­unstaltende Reklame-Plakatunwesen gegeiselt und hervor­gehoben, daß die vielen unschönen Reklame-Plakate im In­teresse des Aussehens der Stadt vollends verschwinden müßten. Beschlossen wurde, dafür am Bahnhof neben einer Orientierungstasel von Altensteig und Umgebung und eines Lageplans der Stadt, die Möglichkeit zur Reklame für die einzelnen Geschäfte und Gasthöf-r zu geben, die ein beson­deres Interesse daran haben, die Fremden auf ihr Geschäfts- Unternehmen hinzuweifen. Stadtbaumeister Weber hat hier eine sehr dankenswerte Vorarbeit geleistet und ihm ist auch die Ausführung dieser Orientierungs- und Reklame- tafü übertragen worden. Der Vorsitzende konnte den Abend mit dem Dank an alle Erschienenen und mit beson­derem Dank an diejenigen, die in der Diskussion Anregun­gen gegeben haben, schließen mit der Aufforderung, alles für unser Heimatstädtchen zu tun und im Sinne unseres Führers nach dem GrundsatzGemeinnutz geht vor Eigen­nutz" zu handeln, in allem Tun zuerst an die Interessen der Stadt und was ihr zur Förderung dient, zu denken und dann erst an die eigenen Interessen/ Es ist kein Zweifel, daß durch die gestrige Versammlung^md die darin gefaßten Beschlüsse und Anregungen die Frem-denverkehrsbewegung in Altensteig in ein neues Stadium getreten ist. Wir wollen gerne hoffen, daß den vielen Mitgliedern, die der Verein in seiner gestrigen Eründungsversammlung schon gefunden hat, zahlreiche weitere ans der Einwohnerschaft hinzutreten, damit die Fremdenverkehrsbewegnng auch von dem einheit­lichen Willen nnd einheitlichen Opfer der Einwohnerschaft getragen und von ihr zu einem glücklichen Ziel geführt wird.

Schlittschuhsport. Dem Tauwetter ist rasch wieder empfindliche Kälte gefolgt. Ter hiesige Schlittschuh- See zeigt eine vorzügliche Eisdecke, so daß nun dem Eis­laufsport wieder gehuldigt werden kann.

Nagold, 7. Februar. (Besitzwechsel.) Das Gasthaus j.Waldhorn" ging dieser Tage durch Kauf um die Summe von 36 000 Mark in den Besitz des Gg. Seeger, Obst- und Gemüsehandlung, über.

Freudenstadt, 7. Februar. (Freudenstädter Allerlei.) Der Verjasser des rasch bekannt gewordenen BuchesEin Christ erlebt die Probleme der Welt", Gustav Adolf Eedat spricht zur Zeit hier und zwar über das Welt­geschehen unserer Tage. Der Einsührungsvortrag fand am Mittwochabend statt und zwar im Ringhof. Weitere Vor­träge waren für Donnerstag und Freitag in Aussicht ge­

nommen und wegen Uebersüllung des Ringhofsaales muß­ten sie in die Stadtkirche verlegt werden. Heute Freitag­abend folgt der Schlußvortrag über das Thema:Der Schatten Gandhis". Das große Unglück beim Boschen loch verursachte ein Rätselraten über die Ur­sache der Katastrophe, ob Gase im Müllalfuhrplatz eine Explosion verursachten, oder ob das Wasser die Ursache ist. Man ist allgemein der Ansicht, daß -das Master die trei­bende Krasi war, denn das Voschenloch, das schon drei Jahrzehnte den Unrat aus Freudenstadt aufnehmen mußte, ist ein Bergeinschnitt, dem das Wasser von den Höhen auf natürlichem Wege zufloß. Bemerkenswert bei der Kata­strophe ist noch der Umstand, daß die Stadtverwaltung wegen der üblen Dünste, die die Schuttablagerung verur­sachte, Forstwart Roh, der mit seiner Frau und mit seinem Sohn das Opfer des Unglücks wurde, wiederholt veranlaßt hat, das Haus zu räumen, wozu er sich jedoch nicht ent­schließen konnte. Nun ist es ihm und seiner Frau zum Grab geworden. Die Schneemassen in Freuden­stadt sind trotz des gewesenen Tauwetters noch nicht ge­wichen und hindern den Verkehr ungemein. Ta die Finanz­mittel der Stadt nicht a-usreichen, die in einem bösen Zu­stand befindlichen Straßen, die den Autoverkehr besonders hindern, zu säubern, hat Kreisleiter Lüdemann alle Volks­genossen von Freudenstadt aufgerufen, sich am Säuberungs- werk zu beteiligen.

Stuttgart, .. sG ^ lv e r d e a e r e l n wird aus -

gelöst,) Am Mittwoch fand rm Landesgewerbsmuscum eine außerordentliche Generalversammlung des Stuttgarter Gewerbeveieins statt. Aus dem Beruht über die Auslösung des Vereins, den der Vorsitzende. Viktor Hochstetler, erstat­tete, ist folgendes hcroorzuheben: Der Gewerbeverein muß aufgelöst werden, nachdem seine Ausgabe in oer Hauptsache von den Innungen übernommen worden und in den Plan des ständischen Äufbaus für die Eewerbevereine kein Raum mehr ist. Nun ist aber die Lage, was den Stuttgarter Ee- werbeverein belrifst, anders als die oer Eewerbevereine draußen im Lande In Stuttgart gehören die Eewerbevcr- einsmitglieder ungefähr zu je einem Drittel dem Handel, dem Gewerbe und der Industrie an. mährend die Gewerbe­oereine draußen in den mittleren und kleineren Städten weit überwiegend Handwerker in ihren Neihen haben. Die Auslösung des Cewerbevereins Stuttgart setzt voraus daß zuerst eine Aenberung der hier in Frage kommenden Satzungsbestimmungen oorgenommen wiro, da eine Auflö­sung des Vereins nur von einer Zweidrittelmehrheit be­schlossen werden kann. Diese Satzungsänderung wurde ent­sprechend vorgenommen.

TödlicherUnsall. Am Mittwochabend wurde in der Langen Straße, kurz vor der Kreuzung Hojpiralstraße, ein sechsjähriger Junge, der sich aus die kurze Deichsel eines Möbelwagen-Transportanhängers gesetzt hatte, herunler- geworsen und von dem Anhänger überfahren Er war sofort tot. Der Führer des Möbelwagens fuhr sehr langsam, da er eine Hausnummer juchte. Der Unfall ist besonders trau­rig. da der getötete Knabe das einzige Kind oer Eltern war.

Leoicberg, 7. Febr. (Not der Kleinbauern.) Eine große Anzahl kleiner und kleinster Betriebe des Dürrege­biets im Hinteren Amt unseres Kreises ist durch die ge­ringe Nauhsutterernle des letzten Jahres in schwerste Nah- rungs- und Futtersorgen gebracht worden Der jetzt noch l vorhandene, teilweise schon verringerte Viehbestand kann ^ in vielen Fällen nur dann durchgehalten werden, wenn ! Hilfe einsetzt. Aus diesem Grund haben der Kreisleiter, der i Bezirksbauernsührer, der Kreisamrsleiier und die NSV. s eine Hilfsaktion für die in Not befindlichen Kleinbauern des Hinteramts eingeleitel. Die Pariei versucht nun auf dem Wege einer Futtermittelsammlung im besser gestellten Strohgäu und durch Aufkauf weiterer benötigter Fmter- ^ mittel diese Not zu beheben.

! Wborach, 7. Febr. (Tödlicher Sturz.) Der etwa s 80jährige Leichendesorger Härdiie von hier bcsand sich aus 1 der Rückfahrt von einem Leicheniransport. 2m Auto wurde ' es ihm schlecht. Er wollte anscheinend das Fenster öffnen, s öffnete dabei aber die Tür und stürzte so unglücklich aus ! dem fahrenden Wagen, daß er nach seiner Einlieserung ins ' Städtische Krankenhaus Ulm verstarb, l Mittel-Viberach. 7. Febr. (Ertrunken.) Vormittags

- vergnügten sich zwei sechsjährige Knaben mit Wersen von ? Steinen in den hochgehenden Raibach. Der kleine Joseph s des Wagnermeisters Hagel von Oberdorf rutschte aus, fiel

- in den Bach und wurde von den Fluten mitgerissen. Der s andere Junge holte rasch Hilse herbei. Es gelang auch bald, : den Verunglückten zu bergen, jedoch konnte der herbeige- s rusene Arzt nur noch den Tod seststellen.

Lauffen a. N>, 7. Februar. (Backhaus stürzt ein.) Die Anwohner d-er Heilbron-ner Straße in Lauffen a. N. wurden am Montagfrüh in nicht geringen Schrecken ver­setzt. Das seit einigen Tagen außer Betrieb befindliche Backhaus stürzte unter großem Getöse und Krachen zusammen. Das Dach des Backhauses war seit vielen Jahren mit starken Rissen durchzogen und dürste durch den schroffen Temperaturwechsel der letzten Tage in Bewegung gekommen sein. Der Teil, unter dem sich die Oefen been­den, und selbst der etwa iL/- Meter hohe Kamin stehen noch. Der Rest muß allerdings auch abgebrochen werden, da Ein­sturzgefahr besteht.

SiaalrklrlkM Grsum Mr die NeW'kM!ndkordnun!l

Stuttgart, 7 Febr. UeberDie nationalsozialistischen Leit­gedanken im Ausbau von Staats- und Gemeindeverwaltung" hielt am Mittwoch abend in der Technischen Hochschule Staats­sekretär Graue rt vom Reichs- und vreußischen Jiuienmiinste- rium einen Vortrag. Staatssekretär Trauert, der in SS.-U-u- iorm erschien, drückte zu Beginn seines Vortrages seine besondere Freude darüber aus, daß er an diesem Tage zum erstenmal als Staatssekretär nach Württemberg kommen konnte, um damit den Gedanken zu verkörpern, daß seine Arbeit im Reichsinnenminr- sterium auch, vielleicht in noch höherem Maße sogar, den außer­preußischen Gebieten gelte. Der Redner betonte den grundsätz­lichen Gegen atz der nationalsozialistischen Weltanschauung gegen das demokratisch-parlamentarisch« System und behandelte dann die wesentlichen Bestimmungen der neuen Eemeindeorv- n u n g. wobei er auf die früheren Verhältnisse zurückgriff

Er erläuterte die neue Konstruktion des Eemeinüerats, der als beratende Körperschaft in Zukunft mit der Verwaltung eine Einheit, keinen Gegensatz zu ihr bieten wird. Die National­sozialistische Partei wird als Repräsentantin des Volks Sie Gemeinüemitglieder berufen, wobei auch aus den wertvollen fachmännischen Rar von Nichtmitgliedern nicht verzichtet werden wird. Di« Einrichtung von Fachbeiräten wird die Arbeits- ircuüigkeit des Eemeinöerats erhöhen, der bei der Entschließung über Haushaltspläne und andere besonders wichtige Fragen der Gemcindcverwaltung vom Bürgermeister gehört werden muß. Besonders eingehend beschäftigte er sich mit dem Kapitel, das die Fragen der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Gemeinden regelt. Tie Gemeinüeordnung wendet sich gegen die lieber» steigerung des Prinzips der Eemeindebetriebe und verlangt von den Gemeinden die Befolgung des Grundsatzes: Keine Aus­gaben ohne Deckung, also ausgeglichenen Etat mit Berücksichti­gung der Fehlbeträge aus den früheren Zähren Die Entwick­lung de; Sicuereingänge läßt honen, daß die Gemeinden diese Forderungen erfüllen können. Die Ordnung der Gemeinde- ii ranzen wird nur zum Segen der Gesaiiuwirtschaft sein.

Die Einsührungs- und Schlußworte des sehr gut besuchte» Vortragsabends, dem auch Ministervräsideut Professor Merzen» thaler und sämtliche Minister sowie führende Vertreter oer Behörden. Partei, der Wehrmacht und der Polizei beiwohnten, sprach Wirtschaftsminjster Professor Dr. Lehnich. Die Zuhörer­schaft dankte dem Redner durch starken Beifall.

NeWwfh'Unnisler a. D. Segler 68 Mre all

Der von Ludwigsburg gebürtige frühere Reichswehrminister Eeßler feierte am Mittwoch in stiller Zurückgezogenheit auf seinem Gut im Allgäu seinen 80. Geburtstag. Schon früh kam er nach Bayern, wo er seinem juristischen Studium oblag Nach Verwendung am Münchener Eewerbegericht wurde er im Zahr« 1911 zum Oberbürgermeister von Rezensburg und im Frühjahr 1914 zum Oberbürgermeister von Nürnberg gewählt. Zm Zahr« 1919 wurde er W>ederausbau-Minister und übernahm nach dem Kapp-Putsch des Frühjahrs 1920 das Reichswehrministenunr, an dessen Spitze er beinahe acht Zahle stand Der Zubilar hat an dem Ausbau der neuen deutschen Wehrmacht großen Anteil. Auch an anderen Stellen hat er seine vaterländische Pflicht ;» den Vordergrund gestellt.

W eder-Eröffnung dk? AiMymchis SvaWngen

Spaichingen, 7 Febr. Spaichingen hat die Aufhebung t>e» Amtsgerichts durch die frühere Regierung nie verwinden können. Sen, Stadrvoritand. Bürgermeister Thurner, wurde nimmer müde, gegen das ieiner Stadt zugemuieie, durch nichts begrün­dete Opfer anzukämpscn. Es blieb der nationalsozialisliscl)«» Staatsführung Vorbehalten, das begangene Unrecht wieder gut­zumachen U>-ter Einlösung eines von Ministerpräsident Mer- genthalcr schon im Zahre 1931 gegebenen Versprechens har die neue württembergische Regierung am 25. Oktober 1934 die Wie­dererrichtung des Amtsgerichts Spaichingen >n Form einer Zweigstelle des Amtsgerichts Tuttlingen beschlossen. Dieser Tage fand -n feierlicher Form die Wiedereröffnung statt, die durch ist« Anwesenheit des Zunenministers Dr Schmid und des Staats­sekretärs Walsmann eine besondere Note erhalten hat.

Der Vater hat öreSalem" sthon gekannt

unö gern geraucht, genau wie setzt Ser Sohn. Man schätzt noch Qualität in Stützt nutz Lantz unü legt noch immer wert auf Traöition.

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