Veite r

Schwa rzwälder Tasesz«it»>rx"

Rr. 9

»ach ihren eigenen Worten nie im Leben ertriiumt hätten, di« Tränen herunter. Sie sielen den nächststehenden Saarbrückern am oen Hals und es gab ein herrliches Verbrüderungsfest. Di« Polizei, die unier Kommando ausländischer Offiziere mehrere ! hundert Mann aufgeboten hatte, verhielt sich korrekt und zurück- l hallend. i

Der stell» Landesleiter der Deutschen Front hat an alle Mit- i glieder der Deutiä^n Front einen Aufruf erlagen und samt- s lichr weiteren Empfänge von Abstimmungsberechtigten, auch solche aus dem Reiche, untersagt. Das Saarvolk hat bisher schon so viel über sich ergehen lassen müssen, es muß mit verbundenem Munde am kommenden Sonntag abstimmen: es wird auch seine Begeisterung noch einige Tage unterdrücken können, bis der 13. Januar ihm nach 15 Jahren seine Selbständigkeit wieder gibt. Am Donnerstag versuchten provokatorische Elemente Zu­sammenstöße herbeizusühren.

*

Die AussSnn"kkM<i der SaarEimmunysMe

Berlin, 10 Jan. Die Abstimmungszüge dürfen Lei Eintritt in das Saargebiet nicht mit Wimpeln. Erllnschmuck, Plakaten «der Anschriften (auch im Wageninnern) versehen sein. Tie Aufenthalte der Züge auf den Grenzstationen sind sehr kurz be­messen Eine Ausschmückung der Wagen kann daher höchstens in geringem Umfange und nur so zugelassen werden. Saß die Aus­schmückung beim Uebergang der Wagen in das Saargebiel leicht und rusch wieder entfernt werden kann. Namentlich mutz es ver­mieden werden, daß etwa Plakate fest angeklebt werden und daß Grünschmuck io sestgebunden wird, daß er nicht ohne weiteres obzunehmen ist Angesichts der Bedeutung der Saarabstimmung darf erwartet werden, daß die Reisenden der Abstimmungszüge sür die hier nötige Zurückhaltung Verständnis haben.

Adrette von AWimmunasvereSiiialen nach der Saar

Eleiwitz, 1» Jan. Am Donnerstag mittag traten die etwa 100 Abstimmungsberechtigten aus dem oberschlesischen Industrie­gebiet ihre Reise in die Saarheimat an. Aus diesem Anlaß fand auf dem Adolf-Hitler-PIatz eine Kundgebung statt, die eindrucks­voll die Schicksalsverbundenheit der oberschlesischen Grenzmark mit dem Saarland heroorhob.

Kiel, 10. Jan. Rund 200 aus dem Saargebiet stammende Männer und Frauen aus Kiel versammelten sich am Donnerstag, um die Fahrt ins Saargebiet anzutreten. Die Kieler Bevölke­rung nahm an diesem Ereignis großen Anteil. Unter den Saar­ländern befand sich eine neunköpfige Familie, die geschlossen ihr Treuebekenntnis für die deutsche Heimat ablegen wird.

Wien, 10. Jan. Der deutsche Gesandte von Papen ist mit seiner Famil:« zur Teilnahme an der Abstimmung ins Saar- gebiet abgereist.

AbMmmungkergrbnjS durch Rundsunk

über alle Sender der Welt

Saarbrücken, 10. Jan. Die Abstimmungskommission hat grund­sätzlich beschlossen, das Ergebnis der Volksabstimmung is, Saar­gebiet am Montag abend durch den Mund ihres Präsidenten Rhode über alle Sender der Welt verkünden zu lassen. Als amt­lich« Ergebnisse der 83 Abstimmungsbezirke werden nacheinander die Einzelergebnisse mit ihren Stimmen für Deutschland. Frank­reich und den Status quo sowie die ungültigen Stimmen in deut­scher und französischer Sprache bekanntgegeben. Abschließend ver­kündet Rhode das Gesamtergebnis der Volksabstimmung im Saargebiet, das. wie man erklärt um Genf nicht vorzugrei­sen. ausdrücklich als nichtamtlich erklärt wird. Voraussichtlich werden wählend der etwa 10 Minuten dauernden Verkündung der Wahlergevnisse sämtliche Telephonoerbindungen zwischen dem Saargebiet und der Außenwelt abgeschnttten werden, so daß zur größten Bestürzung der internationalen Weltpresse das Ergebnis durch Rundfunk und nicht Lurch ihre Telephone oder Kabel bekannt wird.

Beratungen im englischen Kabinett

London, 10 Jan. Di« Vereinbarungen von Rom. die Saar­abstimmung und Abrüstungserörterungen, die in einer Kabi- neltssitzung von drei Stunden Hauptgegenstände der Aussprache gebildet haben dürften, beherrschen auch die Presse.Time -s" schreibt an hervorragender Stelle: Wie verlautet, gehörten in der gestrigen Sitzung des Kabinetts die Abrüstungserörte- rungen zu den Beratungsgegenständen. Es wurde eine An­näherung in der Frage erzielt, welchen Beitrag Groß­britannien schließlich am besten zur Lösung der A d- r ll st u n g s i r a g e leisten könne. Es wurde aber keine Ent­scheidung getroffen Sir John Simon, der zur Völkerbunds­tagung nach Kens reisen wird, dürfte unverzüglich wieder zur weiteren Erwägung dieser Frage nach London zurückkehren. Er wird dann vielleicht noch einmal nach Genf reisen. Man hofft, daß der Londoner Besuch der beiden französischen Minister Flandin und Laoal zu Anfang der mit dem 20. Januar beginnenden Woche stattfinden wird.

Der diplomatische Mitarbeiter desDaily Telegraph" glaubt, daß die Regierung Flandin bereit sei. die R ü st u n g s f r a g e in einem sachlicheren Geiste zu behandeln als ihre Vorgängerin. Der Mitarbeiter erwartet daß Ende dieser Woche in Genf un­verbindliche Erörterungen darüber beginnen werden. Mit einer schnellen Beendigung der Verhandlungen werde allerdings in London nicht gerechnet. Mehrere Monate würden wohl ersorder- . lich iein. doch glaube man. daß die Atmosphäre diesmal gün- : stiger sei als zu irgend einer anderen Zeit in den letzten drei Jahren.

Parilkr Ve'orkli sse vor kligMm Dluik

Paris. 10 Jan In der französischen Rechtspresse macht sich eine gewisse Beunruhigung vor einem englischen Druck auf Rüstungsbeschränkung geltend, den man kommen sieht. Man er- ? warter gewistermatzen nunmehr eine englische Gegenrechnung 'ür > Frankreich dafür, daß England Barthou beim Versuch mit dem ! Ostoenrag be,gestanden ist und das Zustandekommen der römi- ! scheu Einigung gefördert hat. j

Le Jour" betont, daß Frankreich keine Zeit habe, sich der Be- ! friedigung über dir römischen Ergebnisse hinzugeben. Die nächst« i Zukunft forder« feine unaeteilte Aufmerksamkeit in Senf, vor !

allem aber in London. England werde geltend machen, daß die . französische Sicherheit nun besser verbürgt fei, und baß Frank- : reich folglich Zugeständnisse in der Rüstungssrage machen könnte. Unter Hinweis auf die Ausführungen Edens will dos Blatt . wissen, was England unter Kollektivfyftem zur Sicherung des i Friedens verstehe. Wenn ein derartiger Kollektivpakt fest um- rissene Pflichten eines jeden gegen alle und aller gegen jeden empfehle, dann könnt« ei» solches System gut sein: wenn das Wort Kollektio aber nur eine Tarnung bedeuten sollte, wobei :>n leüer sich hinter allen und alle sich hinter jedem verschanzen würden, dann wäre das System ein Letrug.

Pertinax schreibt im ..Echo de Paris" die französische Re­gierung habe die Note Larthous vom l7. April fallen gelassen. Man habe die ganze Oeffentlichkeit bisher darüber hinweg- getüuicht. daß im Laufe einer am 22 Dezember staltgefundeneii Unterredung zwischen Flandin. Laoal und Simon der englische Staatsmann ein Abrllcken von der Note Darlhous und Doumer- gues vom 17. April erreicht habe. Die französischen Minister hätten ihm erklärt, es sei ihnen unter bestimmten Bedingungen möglich, die deutsche Aufrüstung zu legalisieren. Laoal habe alle Vernunft aufgegeben Er stoße Frankreich in endlose Mei­nungsverschiedenheiten und er stelle Frankreichs militärische Rüstungen damit wieder zur Erörterung. Dieser Beschluß >ei ohne Befragen des obersten Landesverteidigungsrates gefaßt worden.

AaiizWWr Miinftmai kEm die Mischen Abkommen

Paris, 10 Jan. Uebcr den Ministerrat. der am Donnerstag unter Vorsitz des Präsidenten der Republik stattianb. wirs amt­lich erklärt, vag Außenminister Laoal einen ausführlichen Be­richt Uber feine Verhandlungen und die römischen Abkommen erstallel har. Die Minister hätten ihn von neuem be glück- wünichr. die Abkommen guigeheißen und dem Außenministerium die Ermächtigung erteilt, die Abkommen zur Ratifizierung in Ser Kammer einzubringen. Außenminister La­va! wird am Freitag nach Genf reifen.

SIMMs BldiNglltWN

für seine Teilnahme an den römischen Vereinbarungen

Budapest, 10. Jan. Zu den jetzt in Genf beginnenden Ver­handlungen der Großmächte mit dem Außenminister Kanoa über den 'Beitritt Ungarns zu dem in Rom vereinbarten Ab­kommen veröffentlichen die Regierungsblätter in Form eines Mindest Programms die Bedingungen, unter denen die ungarische Regierung zur Aufnahme derartiger Verhandlungen bereit ie> D-e Mitteilungen der Regierungsblätter geben den offiziellen Standpunkt der Regierung wieder. Danach wird fest- gestellt. daß die Rümerprotokolle jedem Staat das Recht be­lasten. an den Verhandlungen unter Geltendmachung feiner Le- densinteresten teilzunehmen. Die ungarische Regierung verfolge daher bei den bevorstehenden Verhandlungen drei große na­tionale Ziele:

1. di« Eebietsrevision mit friedlichen Mitteln,

2. die vollständige staatliche, politische und militärische Gleich­berechtigung auf der Grundlage der Fünfmächte-Eilläruag vom 12 Dezember 1932.

3 den Schutz der ungarischen Minderheiten.

Zur Ausfüllung der in Rom getroffenen Rahmenübereinkom­men seien jetzt eingehende Vorverhandlungen notwendig.

Die Förderung drr Ehcsch'itßmigkn

Berlin, 10 Jan. Der Reichsminister der Finanzen wird in diesen Tagen an die Präsidenten der Landessinanzämier wer­tere Anordnungen zur Durchführung des Gesetzes über die För­derung der Eheschließungen ergehen lassen. Der Runüerlaß wird im wesentlichen folgendes enthalten:

1. Voraussetzung für die Gewährung des Ehestandsdar­lehens wird nicht mehr sein, daß die Arbeitnehmerlätigkeit der künstigen Ehesrau in die Zeit zwischen dem l. Juni 1931 und 31 Mai 1933 fällt, sondern Voraussetzung wird sein, daß die künftige Ehefrau eine Arbeitnehmertätigkeit, und zwar von neun Monaten innerhalb der letzten zwei Jahre vor der Stel­lung des Antrages ausgeübt hat.

2. Der Betrag der zu gewährenden Ehestandsdarlehen soll im Durchschnitt nicht mehr wie bisher 500 RM. sondern 0 0 0 R M. betragen. Der Höchslbetrag. der nach dem Gesetz über die För­derung der Eheschließungen zulässig ist. wird nach wie vor 1000 RM. groß fein

3 Nach der Rückgliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich werden die Vorschriften des Gesetzes über Förderung der Eheschließungen in vollem Umfange auch auf das Saar- ! gebier Anwendung finden. Eine Arbeitnchmcrtäiigkeit, ! Sie eine Volksgenojsin im Saargebiet ausgellbi hat. wird dann ! rn der gleiä-en Welle für die Gewährung eines Eheftandsöar- s lrhens ongerechnei werden, wie eine Arbeitnehmertätigkeit :m übrigen Reichsgebiet Die Volksgenofsin im Saargebiet mutz also die neunmonatige Arbeitnehmertätigkeit innerhalb der letz­ten zwei Jahre nicht im Gebiet des übrigen Deutschland aus- geübt haben, auch eine bisher im Saargcbie: .sgeübte Arbslt- nehmerlätigksit wird nach der Rückgliederung des Saargebiets an Deutschland als Arbeiinehmertätikgeit im Sinne des Gesetzes zur Förderung der Eheschließungen anerkannt werden.

Ergänzung des Reichssiedlungsgesetzes z

Berlin, 10. Jan Die Reichsregierung hat aus Vorschlag des Reichs- und preußischen Ministers für Ernährung und Land- wirtschasl. R Walter Darre, ein Gesetz zur Ergänzung ses j Reichsnedlungsgefetzes beschlosten. Das neue Gesetz vom 4. Ja­nuar 1935 wird im Relchsgeietzblatt veröffentlicht.

Zweck des Gesetzes ist. die Neubildung deutschen Bauerntums zu beschleunigen und zu vereinfachen, und zwar dadurch, baß die Finanzierung und« die technisch« Abwicklung erleichtert werden. Zur Erleichterung der Finanzierung ist vorgesehen, daß ding­liche Gläubiger aus Anlaß des Erwerbes von Grundstücken oder Erundftücksteilen zu Siedluugszwecken von ihrem Kündigungs- rechi keinen Gebrauch machen und der Unterverteilung ihrer Hy­potheken nicht widersprechen können. Für Grundkreditanstalren besteht die Ablösungsmöglichkeit ihrer Forderungen mit Landes» j rentenbnefen. Für den Fall der Kündigung eines Pachtverhält- ! rnsses an einem kür die Siedlung bestimmten Grundstück ist sie j Regelung der Entschädigungsansprüche des Pächters vorgesehen.

Die Kaltwelle

Strenger Frost in Ostpreußen

Königsberg. 10. Jan. Der seit Anfang d. I. sehr starke Frost in Ostpreußen wird auch in absehbarer Zeit nicht abnehmen. D>e Temoeraiuren schwanken in Nordostpreußen zwischen 15 ud 20 Grad unter Null und in Südosloreutzen zwisck>en 20 und 30 Grad Frost. Den Kälterekord hat bisher Lyck mit 30 Grad erreicht. Die tiefste Temperatur in Königsberg war 23 Grad. Der Frost hat auch bereits ein Todesopfer gefordert. Ein Landwirt, der sich auf dem Heimwege befand, ist auf dem langen Marsch zusammengebrochen und erfroren. In Treuburg fand ein Dauer einen aus dem Reiche stammenden Landhel'er im Schnee auf. Der Mann war fast erfroren und nur leicht bekleidet. Viele Brände sind auf dem Lande dadurch entstanden, daß man versucht hat, die eingefrorenen Wasserlei­tungen mit offenem Feuer aufzutauen Vrandhilfe ist in solchen Fällen unmöglich, da die Spritzen einfrieren. In Eydt- kuhnen brannte das Gemeindehaus nieder.

34 Erad Kälte in Polen

Warschau. 10. Jan. Die für Polen ungewöhnlich heftige Kälte der letzten Tage hat auch am Donnerstag angehalten. Im W'l» naer Gebier und in den Ostgrenzgebieten wurden 3131 Grad gemessen In einem Dorf in der Nähe der Ostgrenze langt« morgens ein Fuhrwerk an, auf dem der Besitzer und feine Toch­ter erfroren toi aufgefunden wurden. In Warschau mußten im Laufe eines Tages rund 700 Personen die Unfallstationen wegen erfrorener Gliedmaßen in Anspruch nehmen. An l8 Punkten der Stabt werden an Arbeitslose unentgeltlich Kohlen verteilt. Ferner wurden zwei Feldküchen in Betrieb gesetzt, die unent­geltlich warme Suppe austeilen Schließllch und an zahlreichen Stellen der Stadt Koksöfen aufgestellt worden, an Lenen sich die Passanten wärmen können.

Ansteigende Temperaturen in der Sowjetunion

Moskau, 10 . Jan. Nach amtlichen Mitteilungen der Bundes­stellen für Wetterverhältnisse ist am Mittwoch ein Umschwung der Witlerungsoerhältnisse in der Sowjetunion zu verzeichneil. Die Temperaturen sind von durchschnittlich 15 auf 7 Erad unrer Null gestiegen Auch im Zentralgebiet Rußlands ist Erwärmung zu erwarten zum Teil sogar bereits eingetreten, ebenso wie im Moskau-Gebiet.

Strenger Frost in ganz Rumänien

Bukarest, 10. Jan. In ganz Rumänien herrschen ansteigender Frost und Sturm. Aus verschiedenen Gegenden wird das Aus­treten starker Wolfsrudel gemeldet. Auf der Donau treiben große Eisschollen, die den Schiffsverkehr unterbinden. Aus dem Schwarzen Meer liegen Berichte über heftige Stürme vor, die auch die Aulrechterhaltung der Seeschiffahrt erschweren.

GeWrasen für Zuwiderhandlungen

gegen die PreisvorWM

Berlin, 10. Jan. Bei Zuwiderhandlungen gegen Prelsfcst- setzungen des Reichskommissars für Preisüberwachung und bei Verstößen gegen Vorschriften Uber Preisschilder oder Preisver­zeichnisse bestand für die Preisüberwachungsbehörüen bisher nur die Möglichkeit, die Schuldigen durch das Mittel der Eeichäfts- schließung oder der Untersagung der Betriebsforlfllhrung zu be­strafen. Es hat sich erwiesen, daß ein derartiges Vorgehen nicht lmmer das richtige Mittel zur Ahndung der angegebenen Ver­stöße ist Geschästsschließungen stellen stets einen sehr schweren Eingriff dar Sie sind in ihren Wirkungen häufig nicht zu über­sehen. da hiervon regelmäßig auch die Gefolgschaft des Betriebes in erheblichem Umiange betroffen wird. Um den Preisüber- roachungsbehörden die Möglichkeit zu geben, in leichteren Fällen Zuwiderhandlungen gegen Vorschriften über Preisschilder oder Preisverzeichnisse wwie Verstöße gegen die Festsetzung von Prei­sen. Preisspannen oder Zuschlägen in zweckentsprechender Weise zu ahnden, ist ihnen eine neue Verordnung des Reichskommissars sür Preisüberwachung mirgeteikt worden, in derartigen Fällen Ordnungsstrafen bis zum Betrage von 1000 NM, sür jeden Fall der Zuwiderhandlung zu verhängen. r

Ein sauberer Prinz

Verfahren gegen denPrinzen" Hubertus von Löwenstein

Saarbrücken. 10. Jan. Unter den Emigranten, die im Saar- gebiet eine besonders umfangreiche politische Tätigkeit gegen Deutschland entfaltet hatten und in geradezu tollster und unver­schämtester Weise gegen Deutschland hetzten, befindet sich seit Monaten auch der sogenannte Prinz Hubertus von Lö­wen st ein. der seinerzeit eine Größe des Reichsbanners war. Cegen diesen Prinzen Hubertus von Löwenstein hat jetzt ssr Oberstaatsanwalt beim Landgericht Saarbrücken ei» Verfahren wegen Vergehens gegen Paragraph 175 des Strafgesetzbuches eingeleitet. ebenso gegen einen gewissen von Alvenslebcn. oer mit Löwenstein in Saarbrücken eng zusammengearbeitct hat. Die Anze-gc stützt sich insbesondere auch auf Zeugenaussagen ses Hotelperjonals. das von dem geradezu widerlichen Treibe» des Prinzen Lörvenstein im Hotel und in den Hotelzimmern an- geekell und angewidert war. DerPrinz" Löwenstein, i» Wirk­lichkeit ein Graf von Löwcnstein-Scharfeneck. ist bekanntlich vor einiger Zeit keiner deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig er­klärt worden. Er hat darauf jetzt die tschechoslowakische Staats« angehörigkeit erworben.

Preußisches Ergebnis der WinierhilfslaOen

Berlin, 10. Jan. Der Aufruf des Reichssägermeisters Hermann Cönng an alle deutschen Jäger, sich für das Winterhilfswerk einzusetzen, har einen überraschend großen Erfolg gezeitigt. Aus allen Teilen des Reiches wurden große Strecken gemeldet, sie dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt werden konnten. Allein in den preußischen Staalsforsten sind bei den vom Reichs- jägermeister angeordneten Winterhilfsjagden in der Zeit vom ü. bis Dezember u a. 1159 Stück Rotwild. 2257 Stück Reh­wild und I185I Hajen erlegt worden. Damit sind aus den preu- ßllchen Staalsforsten an 5000 Zentner frisch erlegten Wildprets dem Winrerhilsswerk sür die bedürftigen Volksgenossen über­reden worden.