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„Schwarzwälder Tageszeitung
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Altensteig, den 29 . Dezember 1934 . ^
Der Wandkalender für das Zahr 1935 liegt der heutigen Nummer unseres Plattes bei. Möge unsere Zeitung wie der Kalender ein treuer Begleiter unserer Leser durchs neue Jahr sein!
Neujahrsglückwünsche — Wohlfahrtsbriefmarken. Zur
Frankierung der Neujahrskarten und -briefe verwende jeder die Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspost für die Deutsche Nothilfe mit den Bildern der schaffenden Stände! Der Neujahrsglückwunsch ist besonders herzlich, wenn er mit dieser kleinen Spende für die Notleidenden verbunden wird.
Lohnfteuer-Aenderung! Mit dem 1. Januar tritt be- ^ kanntlich eine grundlegende Aenderung der Lohnsteuer in Kraft. Neu ist bei der künftigen Lohnsteuer der Wegfall der Ehestandshilfe und der Arbeitslosenhilfe, sowie einschneidende Bestimmungen über die mitverdienende Ehefrau (Doppelverdiener), Abführung der Lohnsteuer (nur mehr in bar), Zwang zur Führung eines Lohnkontos, geänderte Ermäßigung der Lohnsteuer bei Beschäftigung einer Hausgehilfin, Gleichstellung lediger Arbeitnehmer mit Kindern mit verheirateten Arbeitnehmern mit Kindern und anderes mehr. Ein Selbsterrechnen der Lohnsteuer ist fernerhin unmöglich. Die Durchführungsverordnung zum neuen Lohnsteuergesetz muß genauestens beachtet werden und schließt die Unkenntnis derselben keineswegs eine Haftung, evtl, sogar Bestrafung aus. Lohnsteuertabellen zum sofortigen Ablesen der Lohnsteuer von jedem beliebigen Lohn und Familienstand mit den Durchführungsverordnungen sind auch zu haben in der Buchhandlung Lauk in Altensteig.
— Fastnachtslustdarkeiten 1935. Einem Erlaß des Württ. Innenministeriums zufolge dürfen die zuständigen Behörden für Fastnächtsveranstaltungen jeder Art. insbesondere für Masken- «nd Kostllmöälle. vor dem 2. Februar 1835 weder Tanzerlaubnis noch Verlängerung der Polizeistunde noch die eiwa erforderliche Erlaubnis zum Musizieren erteilen. Im übr'gen find die Polizeibehörden angewiesen. Auswüchsen entgegenzutreten. namentlich Personen, die in anstößiger Kleidung erscheinen oder sich
sonst unziemlich benehmen, fernzuhalten oder zu entfernen und dafür zu sorgen, daß ungeeignetes oder verkehrsstörendes Maskentreiben von öffentlichen Straßen und Plätzen ferngehalien wird Fastnachtstreiben (Umzüge) auf ösfentltchen Straßen und Plätzen werden versuchsweise gestattet.
Grüntal, 27. Dezember. (Neue Genossenschaft.) In das Eenossenschaftsregister ist neu eingetragen worden die Milchverwertungs-Genossenschaft Grün- § tal-Frutenhof e. E. m. b. H., Sitz Erllntal. Gegenstand des Unternehmens ist die gemeinschaftliche Verwertung der von den Mitgliedern angelieferten Milch in deren Namen und für deren Rechnung.
Freudenstadt, 28. Dez. (Autounfall aus der Staatsstraße Freudenstadt-Rodt.) Am 24. Dezember fuhr, von Loßburg herkommend, ein neuer, nur mit dem Führer besetzter Stuttgarter Wagen in Richtung Freudenstadt. Vielleicht auch wegen des Nebels hat der Lenker dieses Autos bei dem besagten schienengleichen Uebergang die geschlossenen Schranken übersehen, das Auto fuhr an einem andern, in gleicher Richtung dort stehenden vorbei durch die Schranken, über sch lug sich und blieb mit den Rädern nach oben auf dem Bahnkörper liegen und dies in der Zeit, in der jeden Augenblick von Freudenstadt her der Personenzug die Unfallstelle passieren konnte. Während die Frau des Schrankenwärters dem Zug entgegeneilte, um den Lokomotivführer durch Legen von Knallpatronen auf die Schienen auf die Gefahr aufmerksam zu machen, und so den Zug zum Halten zu bringen, bemühten sich ein Radfahrer und die Insassen des anderen Autos, den Verunglückten aus seiner Lage zu befreien und das Auto vom Bahnkörper wegzuschleppen, was ihnen auch gelungen war, i knapp bevor der Personenzug, der nicht mehr aufgehalten s werden konnte, die Unfallstelle passierte. Der verunglückte > Fahrer, der auf der Heimfahrt zum Weihnachtsfest bei seinen Eltern begriffen war, entging so mit seinem Wagen einem schrecklichen Unfall.
Fellbach, 28. Dezember. (Verlegung.) Die Färberei und chem. Reinigungsanstalt Eugen Schaupp (ein gebürtiger Altensteiger) hat seinen Betrieb von Stuttgart hierher verlegt. Er hat auf dem Gelände der früheren Maschinenfabrik Fellbach in der Vahnhosstraße einen stattlichen Neubau erstellt und modern eingerichtet. Er wird seine Annahmestellen und Kunden nun von hier aus bedienen. >
Böblingen, 28. Dez. (Tödlich überfahren.) Don- ^ nerstag nachmittag ereignete sich aus der Dagersheimer Ei- senbahnbrllcke ein schwerer Verkehrsunfall, dem ein Kind zum Opfer fiel. Eine angehende Kindergärtnerin wollte drei ihr anoertrauten Kindern von der Brüns aus den Eisenbahnverkehr zeigen. Plötzlich rannle eines der Kinder, ein 2l4 Jahre alter Junge, über die Straße, wurde von einem eben vorbeifahrenden Lastwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Knabe erlitt so ichwere Verletzungen, > daß er kurz darauf starb. Der Führer des Lastwagens, der durch Sichtbehinderung das Kind erst spät bemerkte, bremste so stark, daß sich der Lastwagen quer über die Brücke -teilte.
L-ldwigsburg. 28. Dez. (Ein Todesopfer) Donnerstagnacht ist der verheiratete 55 Jahre alte Lokomotivführer Karl Hösler aus Stammheim im Kreiskrankenhaus Ludwigsburg den schweren Verletzungen, die er am Montag bei dem Zugzusammenstoß in Kornwcüheim erlitten hatte, erlegen. Höfler war der Führer der elektrischen Lokomotive des Personenzugs aus Kornwestheim— Antertürkheim. Die übrigen Benetzten besinden sich auf dem Wege der Besserung. §
Eßlingen, 28. Dez. (Berufung.) Der Bundeschormer- ! ster des Schwäbischen Sängerbundes, Musikdirektor W. Nagel in Eßlingen, ist vom Vundesvorsttzenden des Deutschen Sängerbundes auch für die Betreuung des Bayerischen und Schwäbisch-Bayerischen Sängerbundes bestimmt worden. i
Ebingen, 27. Dez. (Erschwindelte WHW. - Unterstützung.) , Das Amt für Volkswohlsahrt teilt mit: Zurzeit wird ein Fall j durch polizeiliche Ermittlungen geprüft, der mit schwerer Strafe S wegen Betrugs (Erschwindelung von öffentlicher und freier k Unterstützung) geahndet wird. Das Beispiel sei hier öffentlich zur Abschreckung anderer angeführt. Der betreffende Mann hatte hier 1932.33 Arbeit. Er wurde zeitweilig arbeitslos und i ließ sich Wohlfahrtsunterstützung ausbezahlen. Durch das i WHW. 1932,33 erhielt er täglich (gegen 15 Ersatz) ein Essen, s Nun zeigt sich, daß er zu derselben Zeit ein Sparkonto von s 2 0 0 0 -1t hatte und trotzdem sich als bedürftig ausgab. Der Ve- - schuldigte mußte den zu unrecht erhaltenen Unterstiitzungsbetrag z an das Wohlfahrtsamt zurückbezahlen und sieht außerdem einer l cxempcarischen gerichtlichen Strafe entgegen. Um solche, die j Allgemeinheit schädigenden Vorfälle auszumerzen, werden zum ; 1. Januar 1935 alle WHW.-Anträge erneut geprüft. Diese Mit- ! teilung gilt für jeden, der etwa durch falsche Angaben bisher s eine Unterstützung erhielt, als Warnung. l
Markgröningen, OA. Ludwtgsburg. 28 Dez. (D i e A n- H terschlagungen) Der Oberfekretär des hiesigen Bür- f germeisteramts, O. Moier. der nach Unterschlagungen fluch- f tig gegangen ist, hat sich inzwischen beim Polizeipräsidium Stuttgart selbst gestellt, nachdem feine leichtsinnigen Spe- - kulationen vollends fehlgeschlagen waren. Vollständige j Klarheit über die Art der Verfehlungen und die Höhe der s unterschlagenen Gelder wird erst die eingelettete Untersu- z chung bringen. f
Eislingen a. F., 28. Dez (V o m Z u g g e f ch l e i f t.) Ein ? in Göppingen beschäftigtes hiesiges junges Mädchen wollte s aus den bereits im Anfahren befindlichen Zug aufspringen, j Durch die schon beträchtliche Geschwindigkeit gelang es der s Aufspringenden nicht mehr, das Trittbrett zu erreichen. Sie I wurde deshalb, am Handgriff des Wagens hängend, eine s Strecke weit geichleist und trug am Kops und an den Bei- . nen erhebliche Verletzungen davon. :
Eselsbnrg, OA. Heidenheim, 28 Dez. (Tödlich übersah r c n ) Schäfer Christian Maier befand sich mit seiner Schafherde auf der Winterweide in Reichertshofen bei - Pfaffenhofen in Bayern. Er wanderle bei dichtem Nebel ' vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite zum Pferch, < Dabei wurde er vom Kotflügel eines Autos auf dem rech- ( ten Straßenbankett erfaßt. Mit einer schweren Kovfvsr- s letzung wurde Maier ins Krankenhaus übergeführi, wo er ' an seinen Verletzungen gestorben ist. )
Ravensburg, 28. Dez. (DaseigeneKindgetötet.) : Am Mittwoch vormittag hat eine hier wohnhafte Frau, i vermutlich in einem Anfall von Schwermut, ihr 1H« Jahre j altes Kind durch Halsschnitte getötet und sich selbst erheb- f liche Schnittwunden beigebracht, die ihre soforrige Einlie- ! ierung rn das Krankenhaus ersorderlich machten. Lebens- ! gefnhr besteht nicht. Die Untersuchung ist eingeleitet. f
Langenargen, 28. Dez. (Zwischen den Rädern.) j Das vierjährige Söhnchen eines hier wohnhaften Maurers > wurde von einem Kraftwagen erfaßt und überfahren Das ? Kind hatte jedoch das Glück, zwischen die Räder zu liegen l zu kommen, iodaß es nur eine Verletzung am Kopf und ei- f nige Schürfungen erlitt. j
LalMsirienMlle WürileMkry !
des DkuiMku GkMmdeWes
Stuttgart, 28. Dez. Der Reichsinnenminister hat Oberburger- ? Meister Dr Strölin zum Vorsitzenden der Landesbienststelle Würi- ( tcmberg des Deutschen Gemeinbetags bestellt Auf den Vorschlag ! des letzteren hat Innenminister Dr. Schmid im Einvernehmen » mit der Leitung des Deutschen Gemeindetags nachgenannte Her- ! reu in den Vorstand der Landesdienststelle Württemberg berufen: als stello. Vorsitzenden Landrat Barth in Ulm; als parteiamt- ! liches Mitglied Gauamtsleiter Regierungsrat Stümpfig in i Stuttgart, als Vertreter der Städte die Oberbürgermeister För- z ster-Ulm und Dr Dederer-Reutlingen sowie die Bürgermeister - Hauer-Ebingen. Dr Klingler-Schramberg und Dr. Prinzing- f Schm Hall: als Vertreter der kleineren Städte und Landgemein- H den die Bürgermeister Gau-Saulgau. Friz-Oberndorf, Butz- j Winterlingen, Berger-Baiersbronn und Feuchi-Molmsheim; als s Vertreter der Krcisverbände die Landräte Barth-Ulm, Dr. Fuchs- - Heilbronn. Geißler-Tübingen. Dr. Storz-Waiblingen und Dr. ! Hoß-Schwäd. Gmünd. i
D Z Meilen iw der j
GrrttSingen OA Göppingen, 28. Dez. Dank der bis fetzt milden ? Witterung ichretten Sie Arbeiten an der Reichsaulobahn rüstig j vorwärts. Bei der sonst io ruhigen Orii.chaft herrscht gegenwärttg ; Hochbetrieb Viele hundert fleißige Hände leisten hier Tag um ? Tag Erabarbeilen. Bagger singen ihr monotones Lied und Roll- ! wageuttiae mit schwerer Erde beladen r ::.,n hin und her. Zur j Zeit das Los 20. eines der größte» n» Bau. da- die Strecke ! von der Wirtschaft „Zum deutsche» Haus" lu? Ortschaft um- i faßt. D:es ist einer der >Äw:errgsten Abschnitte, der geologisch r große Schwierigkeiten bietel. Eine der Baustellen führt dicht an ! der Oriichait vorbei. Die Arbeiten bestehen zu-' Zeit in der ! Haugriaclte aut der einen Leite im Erd-aushuü und auf der an- k deren Seite in der Auüüstung. Vielfach beachtliche Steigungen l werden dadurch von oornhr.c ansgeichaltet. Am Rordhang des - Basier oberhalb einer ncis» Mulde sein sogenannten „Tsu- ! telsloch". üenndet sich eine zweite Baustelle. 10 989 Kubikmeter j Erde werden hier abgetragen uns in die Mulde geschüttet. An k dieser Stelle liegt auch einer der schönsten Aussichtspunlte des - ganzen Aibansiiegs. Der Blick reicht hier weit ins Albvorland ) hinaus. Ls ist deshalb auch geplani. zwei A u s s i ch t s st e l- : len mu kleineren Parkplätzen zu errichten, so daß die Be- s nutzer der Autobahn die Aussicht bewundern können, ohne daß - der Verkehr behindert wird An dem Los 20 sind gegenwärtig j 1-!0 Arbeiter beschäftigt, die, von wenigen Ausnahmen abgesehen, i in der Umgebung wohnhaft sind und. soweit nötig, mit Omni- s busfen an lne Arbeitsstelle gebracht werden. Die von auswärts : herangezogeuea Arbeitskräfte sind in Privatquartieren untsr- gebrachl. Der gesamte Streckenabschnitt, der vom „Deutschen ) Haus" an den Hängen des Losler entlang durch das Eruibinger ) Tal nach Mühlhausen führt und dann der steilen Hänge wegen : eine Strecke wen getrennt verläuft, um hierauf am rechtsseitigen s Nordwesthang des Filstales auf Wiesensteig zu unter Einschal- : tung eines 559 Meter langen Tunnels bei Hohenstadt die Alb- f Hochfläche zu erreichen, untersteht dem Baubüro Wielensteig der ) Bauabteilung Ulm der Reichsautobahnen. Die Baustellen liegen etwa in 609 Meter Höhe im Braunen Jura. Der Höhenunterschied auf der verhältnismäßig kurzen Strecke zwischen Holzmaden und der höchsten Stelle oberhalb von Wiesensteig beträgt nOO i Meter. Der Anstieg zur Albhochsläche erfolgt in zwei Abschnitten, f von <09 aus 699 und von 699 auf 809 Meter i
Kleine RachrlAtkn aus aller M t
Neues Festland am Südpol entdeckt Die Geologen der Byrd-Expedition haben ein Stück selten Landes entdeckt, das ve» Südpol in einer Länge von mehreren hundert Ki- 1 Metern mit dem Marie Byrd-Land verbindet. Es liegt r östlich von dem fast parallel verlaufenden 145. Längen- arad.
Deutsch-chilenisches Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. Die in Santiago de Chile zwischen einer deutschen Wirtschaftsdelegation und den zuständigen chilenischen Stellen geführten Verhandlungen haben am 26 dieses Monats zur k'ruerzeichnung eines Abkommens geführt Angesichts der h-ttzlichen deutsch-chilenischen Beziehungen kann angenommen werden, daß das beschlossene Abkommen eine gute Grundlage für die zukünftige Entwicklung und den Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ist.
2'ersien wird in Iran umbenannt. Die persische Regierung hat eine Verordnung erlassen, daß vom 21 März, — dom persischen Neujahr — ab anstelle der Bezeichnung
st -rsien" die Bezeichnung „Iran" gebraucht werden soll.
OauL-nord aufgeklärt. Der Raubmord an dem 58jährr- gen Viehhändler Georg Frei, der in Rottach am Federnsee am 21. Dezember verübt wurde, hat seine Aufklärung gefunden. Die Täter sind ein im vergangenen Sommer in einer Nachbarvilla beschäftigt gewesener 26jähriger Mann aus München, dessen 24 Jahre alter Bruder und dessen 25- jähriger Freund. Nach längerem Leugnen haben die drei Verhafteten ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Polnische Tuchfabrik niedergebrannt. In Leszczrow in Ostgalizien brannte die größte polnische Tuchfabrik nieder, die Stoffe aus einheimischer polnischer Wolle, sogenannter Hauswebewolle, herstellte.
Scndel und BeMr
Zinsermägigung bei der LandesHsicherungsanstatt Württeru- brrq. Die LanSesversicherungsanstalt Württemberg bar um die Bestrebungen der Reichsregierung aus dem Gebiet der Zmsien- kung und der Arbeitsbeschaffung weiter zu unterstünen. den Zinsiatz für die seil 1. Januar 1924 zur Förderuna des Wob- M'.ngsneubaus ihrer Versicherten ausgelietzenen Darleben nur Wirkung vom 1. Januar 1935 an von bisher 4.5 Prozent au) 4 Prozent herabgesetzt. Der gesetzlich aus 6 Prozent festgesetzte Zinssatz für Auswertungsdarleben wurde vom gleichen Zei»- vunkt an aus 5 Prozent ermäßigt.
Vom süddeutschen Produktennmrkt
An den ausländischen Warenmärkten war ber unregelmäßiger Tendenz keine Eeschäftsbelcbung in der letzten Dezemüerwoche festzustellen Auch an dem Einsührgeschäst nach Deutschland ist eine Aenderung gegenüber dem Zustand der letzten Woche nicht eingetreten Am Markt für I n l a n d s w e i z e n ist nach Beendigung der Feldarbeiten seitens der Landwirtschaft das Angebot wesentlich größer geworden und zwar aus allen Erzeugergebieten. Bemerkenswerl ist. daß ab 1. Januar dre Preise für Getreide um 15 Pfg. per 100 Kilo aufschlagen Auch Inland« rogaen ist seit einigen Tagen mebr als bisher angeboren. Die Nachfrage kann auch hierin ohne Schwierigkeit befriedigt werden. Auch süddeutscher Roggen wurde :n der letzten Zeit wieder mehr an den Markt gebracht. Weiter hält die starke Nachfrage nach Hafer unvermindert an und übersteigt bei weitem das Angebot. Die Haferangebote sind zumeist an den Tausch von Oelfrüchten geknüpft. Am Markt für Gerste ist bei Braugerste in der gleichen Zeit, wie üblich um diese Jahreszeit, eine gewisse Stagnation eingetreten Man erwartet, daß im neuen Jahr wieder langsam das Geschä't einiotzt, zumal damit zu rechnen ist. daß noch viel gutes Material hcrauskommt Bezahlt wird für Braugerste gegenwärtig 20.50—21.59 RM. per 100 Kilo je nach Qualität, frachtfrei Fabrik, für Taubergerste ist ein Preis bis zu 22.50 RM. zu erzielen. Süddeutsche Jndustrie- gerste wird gegenwärtig mit 20 RM. per 100 Kilo franko Fabrik angeboren. Die Nachfrage hat hierfür neuerdings stark nachgelassen. Die Marktlage für Futtergerste hat sich nicht geändert. Am Mehlmarkt war wiederum nur kleines Geschäft in Weizenmehl, sowohl aus reinem Jnlandweizen. wie auch mit 19 Prozent Auslandweizen, hauptsächlich zur F-sbruarlieferung. Wsizenbrotmehl Type 1600 ist weiter gesucht, insbesondere aus Württemberg. In Roggenmehl ist das Angebot seitens der konkurrierenden Mühlen am oberrheinischen Markt lehr stark. In süddeutschem Roggenmebl konnte sich kein nennenswertes Geschält entwickeln und auch der Abruf ist sehr unbefriedigend. Am F u t l e r m i t t e l m a r k t ist die Nachfrage zwar nicht mehr so stürmisch, aber immer noch recht groß. Heu ist unverändert ruhig, während Stroh weiter gesucht ist.
Amtlicher Großmarkt für G-tresde und Futtermittel Mannheim vom 27. Dez. Weizen 2105, Roggen 17 05. Braugerste 19.50 bis 21.50, Winter- und Jndustriegerste 18 50—19 50. Futterger- ste 16.55. Hafer 16.55, Mais 21.25. Raps 31. Weizenmehl 27 50, Roggenmehl 23.60, Weizenkleie 10.53 Roggenkleie )0 20 Wei- zeniuttermehl 12.75. Weizennachmehl 16 52 Sefaschrot 13. Rapskuchen 11.90, Palmkuchen 13 30, Kokoskuchen 15.20. Leinkuchen 15.20, Biertreber 17.50. Malzkeime 16 50. Trockenschnitzel 8 40. Rohmelasse 5.76. Sieffenschnitzel 10. W'eienheu 9.50—10.60, Lu- rernkleebeu 10.50—11. Strob 4—4.50 RM.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkk vom 28. Dezember Zufuhr: 46 Ochsen. 37 Bullen, 175 Jungbullen 304 Kühe. 365 »arien. 2 Fresser. 1500 Kälber. 2288 Schweine. Unverkauft 15 Ochien, 7 Bullen. 45 Jungbullen. 4 Kühe. 70 Färsen. 100 Schweine.
Bullen: ausgem. 33—36 (34—37), vollfl. 30-33 (30-31) §l. 27—29 (unv.).
xühe : ausgem. 30—34. vollfl. 23—27. fl. 16-19 gor 11—14. ^Fär^en^ausgem. 35—39 (36-40), vollfl 31—3, s33 35),
Kälber: feinste Mast- und beste Saugt. 44 -47 lunv) nrttl. 36—41 (unv.j. ger. 32—35 <uno.).
Schweine: über 300 Pfd. 52-53 (unv ). von 240-300 Pid ,2—53 (53). von 200-240 Pfd. 51-53 <52-53,. voi. IVO-200 ssfd. 49—52 (50—52). von 120—160 Pfd. 46 48 (48-501. Sauen ^2—48 RM. Marktverlauf: Großvieh langsam Kälber ruhig, schwerne mäßig. Nächster Viehmarkt: Donnerstaa. 3 Jan 1935
Psorzheimer Tchlachtviehinarkt ooi'n 27. Dez. Zufuhr' 78 Rinder, 160 Kälber. 282 Schweine. Preise. Ochsen 31—35. Bullen 23 bis 26. Kühe 13—29. Rinder 28—37. Kälber 35-45, Schwe.ne 52—53 RM.
Freiburger Schlachtviehmarkt vom 27. Dez. Zufuhr: 78 N n- der, 121 Kälber, 310 Schweine. 19 Schafe. Preise: Ochsen 21 bis 38. Bullen 27—35. Kühe 12—16. Rinder 25—40. Kälber 35—43 Schweine 41—53. Schafe 35-40 NM Freiburger Nutzviehmarkt vom 27. Dez. Zufuhr: 15 Ochsen, 52 Kühe, 25 Kalbinnen. 8 Rinder Preise Ochsen 220-380 Kühe 150—300. Kalbinnen 240-380 Rinder 85—189 NM Ber-' tauf: Mittelmäßig, verkauft etwa ein Drittel.