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DeuNHland wird damit das kühnste Experiment durchführen, - das jemals die Geschichte gesehen hat. Das Volk wird die natio- s nalsozialistische Führung niemals müde finden, und ich bin der ! Uebcrzeugung. Satz wir vom Volk auch den Dank dafür ernten § werden. Niemand bezweifelt die Krise und sucht die Anstrengun- ! gen zu verkleinern, die Deutschland machen mutz, um der Not ! und der Krise Herr zu werden. Aber das glauben wir sagen zu ! können: Deutschland wird nie untergeben, wenn es den Mut ! hat, stärker zu sein als die Not, die uns zu Boden geworfen hat. :
Milisüm Mord
Der Sekretär der Leni«gr«der Parteiorganisation ermordet !
Moskau. 2. Dez Der Sekretär der Leningrader Parteiorgan!- ! satio«. Kirow wurde am Samstag >, .^mittag im Gebäude des ! Lenlngrader Sowjets von einem Terroristen erichossen. Kirow ! war Mitglied des Politischen Büros des Zentralkomitees der > Kommunistischen Partei un» Mitglied des Vollzugsausschuiscs der Sowjetunion. Er gehörte zu einem der Vertrauten Stalins. Nachdem Smowjew (Apielbaumj wegen seiner oppositionellen Haliun, von dem Posten als Sekretär der Parteiorganisation in Leningrad enlsernt worden war. wurde Kirow zu seinem Nack)- ! folger ernannt Aus dem letzten Kongretz der Partei wurde Kr- s row zum dritten Gehilfen Stalins als Parleisekretär gewählt, i Außerdem wurde er in das Präsidium des Vollzugsausschusses der ! Sowjetunisn gewählt und inielte eine bedeutende Rolle in der ! Zndustrialisrerungspolitik Nsrdwestrutzlanüs, Kirow galt als einer »er treuesten Anhänger Stalin» und hat Lessen Vertrauen j in »ollem Matze genauen. -
Di« Beamten des Bundesksmmiffariats de; Innern (OEPU. früher Ticheko). haben den Attentäter in Haft genommen. Eine > Untersuchung wurde eingeleiter. Aus Veranlassung des Präsi- i dent«n »«» Vollzugskommisfariat« ian» am Samstag abend eins !. Trauerkun»zebung statt, in der Kirow als einer der größten ! Vorkämpfer der Partei gefeiert wurde.
Die geisamte soivjetruMche Presse veröffentlicht einen Nachruf für Kirow. In dem Nachruf wird die Rolle Kirows in der kommunistischen Bewegung gewürdigt und betont, daß der Mord rücksichtslos geahndet werde. Nicht nur der Mörder, sondern auch diejenigen Kreise, die mit dem Mörder in Verbindung ständen, würden bestraft und ausgerottet werden. Der Nachruf ist von Stalin, Worofchilow, Kalinin und Jagoda, Chef der politischen Polizei, unterzeichnet.
Geständnis Nikolajews
Amtsentlassung des Chefs der Leningrader GPU?
Moskau, 3. Dezember. Die Vernehmung des Mörders Kirows, Nikolajew, wird weiter fortgesetzt. Nikolajew Hai nunmehr gestanden, Kirow getötet zu haben. Er habe diesen Plan schon seit mehreren Wochen vorbereitet. Die Gründe zu seiner Tat will er jedoch nicht angeben. Er erklärte, daß er nach seiner Entlassung aus dem sowjetrussischen Staatsdienst ungerecht behandelt Worden sei. Er werde sich jeder Straft beugen.
Zm Zusammenhang mit der Ermordung Kirows verlautet, daß der Chef der GPU in Leningrad seines Postens enthoben werden würde, da er keine genügenden Sicherheitsmaßnahmen getroffen habe.
Aufbahrung Kirows in Leningrad
Moskau, 3. Dezember. Am Montagfrüh wurde die Leiche Kirows im ehemaligen Taurischen Palast (wo früher die Reichsduma tagte) aufgebahrt. Die Ehrenwache stellen Vertreter der Armee und Marine sowie hohe Beamte der Sowjetregierung. Auf Veranlassung der Behörde wird das Palais Tag und Nacht offen gehalten. Am Freitagabend wird die Leiche nach Moskau llbergesührt. Die Beamten des Bundeskommissariats des Innern stellen die Ehrenwache vor dem Palais.
Die LeAM-irrnzSsisHen MEailsverhaMimgeil abgeschlossen
Pari». 1. Dez. Di« deutsch-französischen Wirtschaftsverhand- kunqen. die voi zwei Wochen in Poris begonnen hoben, sind om Freitag zum Abschluß gekommen. Dos wesentlichste ist daß d > e Verträge. v>e im Juli zur Regelung des beulich-ironM- schen Waren- und Zahlungsverkehrs und des Anieihedienstes in Berlin abgeschlossen wurden, nur um drei Monate verlängert werden S tz vom I Januar bis 3t. März 1935. Die Berliner Abmachungen sind in einer Reihe von Punkten verbessert und erweitert worden.
Die beiden Abordnungen waren besonders bemüht, die lln- zuträglichkeiten abzusteilen. die sich bei der Durchführung der Bestimmungen über den V e r r e ch n u n g s v e r k e b r ergeben haben. In d'eier Beziehung und wertvolle Verbesserungen und Erleichterungen in den Verrechnungsveriahren vereinbart worden. Alle Verenibarungen haben zum Ziel, den deulsch-iranzö- fticken Warenverkehr im Rahmen des zur Zeit möglichen besser auszugleichen.
Bei den Verhandlungen ist außerdem die Frage der r ll ck it ä n- digen W"ren'orderungen eingebend bebandell worden. Die Absicht dabei ist die Verwertung dieser Rückstände aui Forderungen dir au' französischer Seite geplant ist, zu erleichtern uns die Voraus,ctzungen dafür zu schaffen
Ts ist »erwr ein deutich-französiicher ständiger Regie- rung-ausichutz eingeictzl worden Er bat die Ausgabe lautend alle Fragen zu veriolgen. zu besprechen und zu regeln, sie sich au? der Entwicklung des Waren- und Zahlungsverkehrs zwöichen beiden Ländern ergeben.
Die siidasrikanMk Ai'on li^en eive Anbiederung StibllMs kas
London, 1. Dez. Aus einer Meldung des ..Times"-Berichter- Natters in Kapstadt geht hervor, dag die südafrikanische Regierung einer Angliederung Südwestafrikas an die Union in Form Uner fünften Provinz nicht günstig gegenübersteht.
2m einzelnen führt der Berichterstatter u. a. aus: Die süd- Westafrikanische gesetzgebende Versammlung hat zwar am Don- Nerslag mit einer Zwei-Driltccmehrheit eine Entschließung zugunsten der Analiederuna Südwestafrika» als fünite Provinz an
die südafrikanische Union angenommen. Die südafrikanische Regierung kann jedoch eine Entschließung der jüdwestasrikanischen Versammlung über Vsrfassnngsfragen durchführen, bevor diese Entschließung nicht einen Monat lang auf dem Tisch des südafrikanischen Parlaments gelegen har. Das Parlament wird erst t ungefähr Mitte Januar Zusammenkommen, sodaß frühestens im ? Februar etwas geschehen kann, lleberdies hat der Verwalter von Südwestasrika angedeutei. daß die südafrikanische Union der Angliederung nicht günstig gegenübersteht Er sagte in seiner Rede, die südafrikanische Regierung babr noch keine endgültige Politik in dieser Frage beschlossen. Aber sie wolle nichts mit einer mehr oder weniger verhüllten Annektion oder mit irgend etwa, zu tun haben, da» das der Union durch Ernennung zur Mandatsmacht bewiesene Vertrauen erschüttern würde. Auch sei der südafrikanische Steuerzahler nicht erpicht daraus, neue Lasten aus sich zu nehmen. Dir Wirtschaftslage des Südwestgebietes würde sich nicht bessern. Die Einwohner würden Steuer» »on der Höhe, wie sie in der Union gezahlt werden müssen, ». h. höhere Steuern, bekommen Die Vertretung de» Gebietes im südafrikanischen Parlament würde keine» großen Wert haben, da ihm bei seiner jetzige» Bevölkerungszahl nur drei Mandate zustehrn würden. Man erwart; daher in Kapstadt, d«ß die südafrikanische Negierung einen Ausschuß zur gründlichen Prüfung der Frage einsetzen werde.
Das nremelkSndifche Direktormm zmMgeLrelen
Kowno, 2. Dez. Wie amtlich mitgeteilt wir». ist am 1. Dezember Vas Direktorium des Memelgebiete» zuruckgetreten. Der Gouverneur des Memelgebietes. Navak'as. hat den Rücktritt angenommen. Vis zur Neubildung der memelländischen Negierung wirv Vas Direktorium Reizgys die Geschäfte weitersühren.
Wie hierzu verlautet gingen schon seit einigen Tagen die Gerüchte um. wonach die Stellung des Direktorums Reizgys infolge der wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Memelgebiet unhaltbar geworden lei In eingeweihlen Kreisen rechnete man ober damit, daß der Rücktritt erst im Januar erfolgen werde. So kommt der Rücktritt in Kowno völlig überraschend. Man ist der Auffassung daß sich innerhalb des litauischen Regierungslagers erhebliche Spannungen ergeben haben, die den plötzlichen Rücktritt verursacht haben.
Adolf Wer käitrmhttr der S'ymvlabe
Berlin, 2. Dezember. Es entspricht dem Herkommen und ist zugleich Ausdruck der hohen Bedeutung, die den Olympiaden im Zusammenleben der Völker allgemein zuerkannt wird, daß das Staatsoberhaupt des jeweils gastgebenden Landes die Schirmherrschaft der Spiele übernimmt. Dementsprechend hatte auch der Reichspräsident v. Hindenburg im Frühjahr 1933 die Schirmherrschaft über die Spiele der 11. Olympiade 1936 übernommen. Nach seinem Ableben hat nun das Organisationskomitee der Spiele an den Führer und Kanzler Adolf Hitler die Bitte gerichtet, in diese Ehrenstellung einzutreten. Der Führer hat der Bitte durch ein Schreiben an den Präsidenten des Organisationskomitees Dr. Lewald e n tsprochen und dem Komitee seine besten Wünsche für erfolgreiche Weiterarbeit übermittelt.
12 Mesur e>le gegen An"eWtzr der ,Zms"
Soft«. 1. Dez Nach einer aufsehenerregende» Meldung de» Regierungsblattes „Nowi Dni" haben dieser Tage die Milinir- gerichtshöse in den mazedonischen Städten Newrokop und Gorna- Djumasa gegen eine größere Anzahl von Mitgliedern der aufgelösten inneren mazedonischen revolutionären Organisation „Jmro" verhandelt, die sich wegen mehrerer im Iadre 1932 begangener Fememordezn verantworten halten. In Newrokop verurteilt- Vas Gericht neun Angeklagte wegen Ermordung des früheren Bürgermeisters von Dolen und eines Architekten zum Tode durch den Strang. In Gorna-Dsumaja wurden veri Mazedonier zum Tode und zwei zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Unter den Verurteilten befanden sich einige bekannte Unterführer der „Jmro". Die zwölf Todesurteile der Militärgerichte, die zeigen, daß die bulgarischen Behörden fest entschlossen sind, die Staalsautorität in Mazedonien voll und ganz wieder herzustellen. und die in den letzten Jahren von den verschiedenen mazedonischen Lager» unbestraft begangenen Morde rücksichtslos zu verfolgen, haben in der bulgarischen Oesjentlichkeit großes Aussehen heroorgerusen.
EchneMrme uris NeberÄNMMügen
in den Vm MMN EikSttA
Nenyork, 2 Dez Während die Ost staakeir Frühlings- teinperoturen auiweisen liegen aus den westlichen Staaten der Union Meldungen über ungewöhnlich heftige Schneestürme vor die vieliach jeglichen Verkehr lahmlegten. De großen Binnenseen wurden von gewaltigen Stürmen heimgesucht, die zahlreich« Schifte in Seenot brachten. Auf dem Michigansee scheiterte ein Frachtdampser mit einer Lrzladung Aui dem Eri- s see ist ein Schlevpdampser untergegangen Nordkarolina da- j gegen meldw ungeheure Rcgensälle. Die Flüsse sind dort über ' Vie Uier getreten und haben große Ueberschwenrmungen verursacht.
Sckwktts Uglölk in Wag - 5V Verletzte
Prag, 3. Dezember. Bei einem Fußballspiel am Sonntag auf dem Platze von Slavia-Prag ereignete sich ein > schwerer llnglücksfall. Eine kleine Tribüne stürzte ein und rund 50 Personen wurden in die Tiefe gerissen und von den Trümmern begraben. Die meisten Verunglückten haben Bein- und Knöchelbrücke davongetragen und wurden in die . nächsten Krankenhäuser übergeführt. Etwa acht Fälle werden von den Aerzten als bedenklich angesehen.
Sin iek vsrseLMeMsrisek?
mein» Toileileoriikel nicht allzu übertrieben auf den Pfennig zu achten, weil hier alles von der Qualität abhüngt. Mein Mann macht mir deshalb Vorwürfe. Sind sie berechtigt?" Antwort: „Sie handeln richtig, wenn Sie einem Qualitäts-Erzeugnis wie Chlorodv-.i den Vorzug geben, weil Sie wissen, daß zur Pflege Ihrer Zähne nur da» Beste gut genug ist. j Bei Lhlorodont ist eben jeder Pfennig gut angelegt!"
7."
Altensteig, den 3. Dezember 1934.
Ständchen. Am Samstagabend brachte der „Lieder- kranz" seinem langjährigen Sänger Herr Grüner anläßlich seiner silbernen Hochzeit ein. Ständchen. Vorstand Wizemann entbot dem Jubelpaar namens des Vereins die herzlichsten Glückwünsche
„Grünen Vaum"-Lichtspiele. „Die blonde Christel" lief gestern in drei vollbesetzten Vorstellungen vor einem begeisterten Publikum. Der gediegene und tragische Inhalt des Stückes, die wunderbaren Naturaufnahmen, die Lieder Patzsacks und vor allem das hinreißende Spiel der Christel (Karin Hardt) und der glänzende Humor Ottos (Josef Stöckel) heben den Film hoch über den Durchschnitt hinaus. Es ist lohnenswert, diesen Film heute abend an- zufthen.
Ein bayerischer Abend. Die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Veranstaltet am Donnerstag, den 6. Dezember, abends 8 Uhr tm „LLwen"-Saal in Nagold einen großen bunten b a y e r i s chen A be nd mit der beliebten Nazi Eisele-KUnstlertruppe. Außer zwölf Künstlern, die der Truppe angehören, wirkt als East der berühmte Münchener Rnndsunkhumorist Oskar Huber- Paulig mit, der auch das auf Humor eingestellte Programm konferiert. Die Vielseitigkeit des Programms, wie die herrlichen Chöre, die große Schrammelmusik und die echten bayerischen Nationaltänze, nebst dem zwerchfellerschütternden Einakter: „Die Jnstruktionsstunde" dürfte einen Sturmangriff auf die Lachmuskeln darstellen. Dieser Abend soll wirklich die Idee und Schöpfung des Führers der Deutschen Arbeitsfront im wahrsten Sinne des Wortes verkörpern, indem gediegene Volkskunst durch und durch gewürzt mit jenem Quantum Humor und Komik, dessen es bedarf um das zu sein, was es sein soll: Feierabend und Erholung. Die Karten sind zu haben in der Buchhandlung Lank in Altensteig. Eintrittspreis 50 -Z und,70 -Z.
Nagold, 3. Dezember. (Aenderung des Fahrplans der Kraft- postlinie Nagold—Katterbach.) Von heute Montag, 3. Dezember an wird die alljährlich in den Wintermonaten geführte Arbeiterfahrt wieder crusg-esührt und zwar zu folgenden Zeiten: Nagold — Haiterbach Fahrt 29 Werktags ausgenommen Samstags: Nagold Bhf. ab 17.28 Uhr, Nagold Postamt ab 17.30, Haiterbach Postagentur an 18.00. Fahrt 30 Werktags ausgenommen Samstags: Haiterbach Postagentur ab 1640 Uhr, Nagold Postamt ab 17.07, Nagold Bahnhof an 17.10. Außerdem Bedarfshaltestelle in Haiterbach beim Gasthaus zur „Traube".
Freudenstadt, 3. Dezember. (80. Geburtstag.) Am heutigen Montag feiert der Nestor der Freudenstädter Hoteliers, Ernst Luz. Hotel „Waldlust", hier, seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar ist der zur Zeit Netteste der Hoteliersdynastie Luz. Begründet wurde diese vom Kgl. Postverwalter Ernst Luz zur „Post-Goldener Löwe" (geb. 1830, gest. 1902) in Freudcnstadt. Er verheiratete sich im Januar 1854 mit Pauline geborene Gschwindt (geb. 1836, gest. 1928), Tochter des Kgl. Postver- walters Carl Robert Gschwindt zur „Post" in Nagold. Der Ehe sind zwölf Kinder, sechs Töchter und sechs Söhne, entsprossen. Vier der letzteren haben sich dem Hotelfach gewidmet. Der älteste Sohn, Ernst (geb. 1854), seit 1891 mit Emilie geb. Di lg, Tochter des Bierbrauereibesitzers August Dilg in Böblingen, verheiratet, übernahm das vom Tater aus Anlaß der Bahneröffnung Stuttgart—Freudenstadt (1879) für ihn errichtete „S ch w a r z w a l d h ote l", am Hauptbahnhof hier. Die Lage des Baues, den man getrost als den Anfang der Kurstadt Freudenstadt nennen kann, war wegen der weiten Entfernung vom Walde nicht gerade sehr glücklich gewählt. Der Zweitälteste Sohn, Carl (geb. 1858, gest. 1920), der zuerst die Güterbeförderung hier betrieben hatte, kaufte im Jahr 1898 das Hotel „Waldeck" von Wilhelm Braun, gegenüber den Hindenburg- anlagcn, das er 1903 mit der „Christofsaue" dorten, vereinigte. Der fünfte Sohn, Paul (geb. 1868, gest. 1928), erwarb das Geburtshaus der Mutter, das Hotel zur „Post" in Nagold, während der sechste, der jüngste Sohn, Wilhelm (geb. 1877), das väterliche Anwesen, das Hotel zur „Post" in Freudenstadt, führt. Alle vier Söhne haben es als tüchtige umsichtige Geschäftsleute verstanden, ihre Hotelbetriebe zu solchen ersten Ranges auszu- gcstalten, die, man kann ruhig sagen, in der ganzen Kulturwelt bekannt sind. Ernst Luz, der sich noch voller geistiger Frische ersreut und nur körperlich, wie man zu sagen pflegt, „nicht mehr so ganz auf dem Damm ist", ist einer der verdienten Männer, die Freudenstadt im Verein mit dem 1939 verstorbenen Stadtschultheißen Hartranft groß gemacht und seinen heutigen Ruf in weiter Welt als erstklassiger Schwarzwald-Höhenkurort begründet haben. Das „Schwarzwaldhotel", das wie gesagt, abseits des Waldes liegt, verkaufte Ernst Luz im Januar 1920 einschließlich des Mobiliars um 600 000 Papicrmark (— etwa 60 000 Eold- mark) an die Stadtgemeinde Freudenstadt. Diese erlöste aus der Einrichtung etwa 190 000 Mark, so daß das ungemein stattliche Anwesen, umgeben von einem über 30 Morgen (— über 10 Hektar) großen Park, die Stadt mithin nur rund 400 000 Papiermark (— etwa 30 000 Eoldmark) gekostet hat. Lange schon vor dem Verkauf des „Schwarzwaldhotels", und zwar 1899, hatte Ernst Luz ein neues Hotel, unmittelbar am Palmenwald gelegen, erstellt. Nach dem Verkauf des elfteren konnte er nun seine ganze Kraft, seine Energie und reiche Erfahrung auf das neue, besonders in der vornehmen Welt bekannte Hotel „Waldlust" konzentrieren. Beseelt von einem seltenen Wagemut und Unternehmungsgeist, hat Ernst Luz, damals nahezu ein Siebziger, das Hotel im Jahr 1922 durch einen gewaltigen Neubau vergrößert. Unzählige Gäste aus dem In- und Ausland, das letztere in weitestem Sinne genommen, hohe und höchste Herrschaften sind ln der „Waidlust" aus- und eingegangen. Sie alle fühlten sich in den molligen und behaglichen Räumen bei der vorzüglichen Verpflegung stets wohl und haben den Ruhm des Betriebes in der ganzen Welt verbreitet. Dem in hoher Achtung stehenden Ernst Luz ist auch tiefes Leid nicht verspürt geblieben. So sind zwei seiner blühenden hoffnungsvollen Söhne den Heldentod fürs Vaterland gestorben und erst vor ganz kurzer Frist wurde sein Schwiegersohn, Bankier Harlachcr in Frankfurt am Main, im besten Mauncsaltcr vom Tod hinweggerafft. Möge unserem verdienten, allseitig beliebten Mitbürger, der sich seit Jahren insbesondere auch um unser Verkehrswesen erfolgreich bemüht hat, noch eine recht große Zeitsvanne beschaulichen Daseins bei guter Gesundheit im Kreise feiner Familie befchieden sein.
Freudenstadt, 3. Dez. (O.A-Baumeister Schäfer ft) Am Samstagoormittag starb im Alter von 75 Jahren nach schwerem Leiden Oberamtsbaumeister a. D. Schäfer. Der Verstorbene, in Winzerhaufen OA. Marbach geboren, ist mit der hiesigen Stadt eng verbunden und hat zu ihrem Aufblühen wesentlich beigetragen. Seit dem Jahre 1889 ist er hier tätig gewesen, zunächst als Bauführer bei Ober-