Nr. 272
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vrietz M Nchrrung -er Süngemlltel- und Saalgulvrrivrgung
verN«. 20. Nov. Zm Rahmen der vom Reichsnährstand auf- -rnommenen „Erzeugungsschlacht" ist eine ausreichende Düngemittel- und Saatgutversorgung der Landwirtschaft eine unentbehrliche Voraussetzung. Die Reichsregierung hat deshalb ein besonderes Gesetz zur Sicherung der Düngemittel- und Saatgutveriorgung erlassen. Dieses gibt für die Forderungen aus der Lieferung von Düngemitteln für die Ernte 1835 ein gesetzliches Pfandrecht an den Früchten der Ernte 1933 in gleicher Weise, wie dies für die letzte Ernte der Fall gewesen ist. Entsprechend den übereinstimmenden Wünschen der Landwirtschaft. der Düngemittellieferanten und der Kreditinstitute wird dadurch denjenigen Bauern und Landwirten, die zu einer sofortigen Vorbezahlung der Düngemittel nicht in der Lage find, die Möglichkeit gegeben, di« Düngemittel auf den bisherigen Lieferungswegen gegen einen aus der nächsten Ernte abzudecken- ben Kredit zu beziehen. Gleichzeitig bringt das Früchtepfandrecht die Düngemittellieferanten (Händler und landwirtschaftliche Genossenschaften) in die Lage, auch in solchen Fällen Düngemittelkredit zu geben, in denen ihnen dies sonst mangels hinreichender Sicherheit nicht möglich gewesen wäre. Das Gesetz sieht das Frllchtepfandrecht für die Forderungen aus der Lieferung derjenigen Düngemittel vor. di« ab Dezember (bislang ab Januar) beschafft werden. Während das Frllchtepfandrecht bisher an die Voraussetzung gebunden war. dag sich die Düngemittel- beschassung und -Verwendung „im Rahmen der bisherigen Wirtschaftsweise" halte, ist nunmehr im Interesse einer Steigerung der Erzeugung vorgesehen, dag da» Frllchtepfandrecht Platz greift, wenn die Beschaffung und Verwendung „im Rahmen einer ordnungsmäßigen Wirtschaftsweise" erfolgt, so dag darnach ein Früchtepfandrecht auch in denjenigen Fällen gegeben ist, in denen bisher gar nichts oder nur in unzulänglichem Umfange gedüngt ist. Es wird damit der Notwendigkeit Rechnung getragen, den deutschen Boden restlos auszunutzen und die Erzeugung an la n, - wirtschaftlichen Erzeugnissen zu steigern.
Im übrigen entspricht die Ausgestaltung des Frücht-p' rechts der vorjährigen Regelung. Das Pfandrecht ist von i Vollstreckungsschutz freigestellt, erstreckt sich aber nicht aur . e «nofändbaren Bestände, d. h. auf diejenigen Früchte, die zur Aortsührung der Wirtschaft bis zur nächsten Ernte, bei Erbhöfen auch zur Unterhaltung des Bauern und seiner Familie Li« zur nächsten Ernte erforderlich sind. Dem von den Dünge- mittellieseranten gewährten Kredit ist der zur Bezahlung des «Lieferanten bei einem Kreditinstitut aufgenommene Kredit wie bisher gleichgestellt. In gleicher Weise ist ein gesetzliches Früchte- 4 >fandrecht für Kredite aus der Lieferung des Hochzuchtsaatgutes «nd von anerkannter Saatware mit Ausnahme von Rübensamen vorgesehen.
Festpreise für Dlltter
Berlin, 26. Nov. Ter Rerchslommissar sür die Vieh-. Milch« «nd Fettwrrtichaft Hai ,nn Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landimrischasl und des Reichskommissars iür Preisüberwack-ung eine Anordnung über Festsetzung von Butter- prrisen erlassen, die im Reichsanzeiger vom 20 November veröffentlicht ist.
Demnach gelten vom 2t. November ab bei der Abgabe von tk> Kilo Butter seitens der Molkerei an Wiederver- käuser folgende Festpreisei
Deutsche Markenbutter 1.36 RM. i
Deutsche Feine Molkereibutter 127 RM. <
Deutsch« Molkereibutter 12.3 RM.
Deutsch« Landbutter 118 RM.
Deutsch« Kochbulter 110 RM.
Diese Preise gelten einschließlich Fracht und Gebinde ab Versandstation des Erzeugers für alle vom 21. November ab am Lmpsangsort eintresfenden Sendungen. Zu diesen Preisen sind Zuschläge zugelassen und zwar ein Zuschlag von höchstcns 8 RM. als Frachtausgleich, ein weiterer von höchstens 5 RM. bei Lieferungen von Molkereien an Einzelhändler mit höchstens fünf Verkaufsstellen, und schließlich ein weiterer von höchstens 5 RM. bei Lieferung von ausgepsundeter Butter.
Für den Verkauf noch nicht molkereimäßig hergestellter Butter >gilt bei Abgabe an Wiederverkäufer ein Höchstpreis von 1.13 RM. und bei unmittelbarer Abgabe au den Verbraucher ein solcher vvi. 1.35 RM. je Psund.
Der Verbraucher wird für molkereimäßig hergestellte Butter höchstens folgende Preise zu zahlen haben:
Markenbutter 1.69 RM. je Pfund «
Feine Molkereibutter 1.57 RM. je Pfund !
Molkereibutter 1.52 RM. je Pfund
Landbutter 1.42 RM. je Pfund
Kochbutter 1.34 RM. je Pfund
«nd zwar für deutsch« und gleichwertige Auslandsbutter. Soweit Verbraucherpreise bisher niedriger lagen, dürfen sie nach dieser Anordnung nicht erhöht werden. Die Verletzung der Preisanordnungen ist unter hohe Strafe gestellt (Gefängnis oder Geldstrafe bis zu 100 000 RM). Anderweitig erfolgt« Preisfestsetzungen verlieren durch diese Anordnung ihre Wirksamkeit.
All dir Mklchrbarrn!
Die Danziger Wahlen als Barometer für die Saarabstimmung
London, 26 Nov. „Daily Mail" sagt in einem Leitaufsatz: Die heute beginnende Parlamentstagung falle zusammen mit einer Zeit ernster und möglicherweise noch zunehmender Spannung auf dem europäischen Festland, die eine Folge des näherkommenden Tages der Saarabstimmung ist. Daß diese Spannung sich wieder legen möge, sei die Hoffnung aller Engländer. Ader keinen größeren Fehler könnte man begehen, als beweisen zu wollen — wie dies einige törichte englische Politiker und Journalisten täten —, daß die Spannung schwinden werde, daß sie nationalsozialistische Sache ihre Macht über das deutsche Volk allmählich einbüße. Die Ergebnisse der Danziger Wahlen am Sonntag zeigten gerade das Gegenteil. Die Nationalsozialisten eroberten Boden, statt ihn zu verlieren. Danzig sei bekanntlich eine freie Stadt und stehe unter der Oberhoheit des Völkerbundes Bis zum Jahre 1919 habe es zu Deutschland gehört. Seme Bevölkerung sei beinahe ausschließlich deutscher Nationalität. Fn »er Danziger Niederuni hätten 7S.4 Prozent für di« Natio
nalsozialisten gestimmt, dagegen 62 Prozent bei den letzten Wahlen. Im Bezirk Danziger Werder hatten 78 Prozent der Wähler ihre Stimme den Nationalsozialisten gegeben, statt 66 Prozent beim letzrenmal. Diese Zahlen seien von größter Wichtigkeit, da sie ankündigten, was am 13. Januar im Saargebiet geschehen werde. Wenn man auf die letzten 18 Monate zuriickblicke. dann könne niemand leugnen, daß Herr Hitler immer wieder praktisch« Vorschläge gemacht habe, die dem Frieden dienen sollten. Vor einem Jahr habe er angeregt, das Datum der Saarabstimmung vorzuoerlegen. Warum dieses Angebot damals nicht angenommen worden sei, scheine niemand erklären zu können Die übliche Anlwor! lei. technische Hindernisse, die mit dem Völkerbund Zusammenhängen, hätten dies unmöglich gemacht. Wenn das wahr sei. dann sei es die schwerste Anklag e. die jemals gegen den Völkerbund erhoben worden sei. Das Blatt erwähnt dann noch weitere Anregungen des Führers und schließt: Es wäre ein sehr schwerer Fehler von den europäisckien Außenministern, wenn sie diesen Anregungen keine Folge gäben, die ihnen Hitler im Verlause eines Jahres gemacht hat. um Europa von den ihm drohenden Gefahren zu behüten.
Ein Mark» ans Washington?
Aufsehenerregende Enthüllungen über angebliche Putschpläne in den Vereinigten Staaten
Newyork, 21. November. Die „Evening Post" hat Berichte über einen angeblichen Putschplan veröffentlicht, die hier ungeheures Aufsehen erregt Huben. Nach den Enthüllungen des genannten Blattes handelt es sich um nicht mehr und nicht Weniger als einen Militärputsch, der zur Errichtung einer Diktatur in Washington führen sollte. Darnach soll der Mitinhaber einer bekannten Newyorker Maklerfirma Gerald MacEuire im Aufträge einiger reicher Wallstreetbankiers an den früheren Oberbefehlshaber des Marinekorps General Butler hexangetreten sein und versucht haben, den General zur Uebernahme der Leitung des Putsches zu veranlassen. Butler sollte nach «dem Plan mit einem Heer von Feldveterauen nach Washington marschieren, die Regierung zum Rücktritt zwingen und eine faszistische Militärdiktatur errichten.
General Butler hat, da er die Pläue ablehnte, sofort die zuständigen Behörden verständigt. Die llntersuchungskom- mission des Senats ist darauf bereits am Mittwoch zusammengetreten und hat sich eingehend mit der Angelegenheit beschäftigt. General Butler hat in zweistündigen Ausführungen über den Putschplan berichtet, daß man ihm zwei Millionen Dollar versprochen habe, falls er den Marsch auf Washington durchführen werde. Der stellvertretende Vorsitzende der Untersuchungskommission, Dickstein, kündigte an, daß in den weiteren Verhandlungen, die ab Montag öffentlich sein würden, noch viel bekanntere Namen als der Butlers im Zusammenhang mit dem Putsch genannt werden würden.
Eerals MacEuire bestreitet im übrigen auf das energischste, an Butler mit dem genannten Vorschlag herangetreten zu sein.
fikoe-, 20. Nov lieber cos c-o l o' ' ^
wir» amtlich inngereilr: b,>: ^ i..-,.. N, . e - !
mit dem Kanzler Lhwct.uizg unter T--.i>rahme c-:s ll-
reichlichen Außenministers von Betger-TealLelleqg uns c-s Staatssekreiärs Ves Aeußern Turnch. In d'Nen Besprechungen wurde die Politik engen Einverständnisses zwischen Italien und Oesterreich wieder bestätigt, «nd zwar auf der in den vorhergehenden Begegnungen mit dem verblichenen Kanzler Dollfuß festgelegten Linie. Es wurden die Voraussetzungen geprüft, die nötig sind. Saß Oesterreich, gefestigt in seinem politischen und wirtschaftlichen Aufbau und gestützt auf die Freundschaft Italiens und Ungarns, möglichst schnell und in vollem Maße die historischen Funktionen wieder ausnehmen kann, die auf die nn Donaubecken auseinandertrefseuöen Kräfte ausgleichenü wirkten. Es wurde auch in Beziehung aus Oesterreich das befriedigende Funktionieren der italienisch-österreichisch- ungarischen Protokolle vom März dieses Jahres sestgestellt, die einen unbezweifelbaren Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Oesterreichs geleistet haben. Es wurde ferner bestätigt. daß die Dreier-Abkommen keinen ausschließenden Charakter tragen und auch aus andere Staaten ausgedehnt werden können, die die Bedingungen erfüllen, die ihre Grundlage bilden. Es wurde ferner sestgestellt. daß die Entwicklung der kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Staaten wünschenswert sei und zwar durch Abschluß neuer Abkommen zur Schaffung von Kulturinstituten in den beiden Städten Rom und Wien.
Das Rathaus in St. Qaeniin von Arbeitslosen besetzt
Paris, 21 Nov. In St. Quentin rotteten sich Arbeitslose vor dem Rathaus zusammen und drangen trotz heftiger Gegenwehr der Orlsvolizei in das Gebäude ein. in dem die Stadtväter ragten. Sie schlugen verschiedene Türen und Fensterscheiben ein, besetzten sämtliche Räume und weigerten sich, eher abzuziehen, dis gewisse Kürzungen der Arbeitslosenunterstützung ausgehoben leie». Die Besetzung ist erst aufgehoben worden, nachdem der Bürgermeister einer Abordnung der Arbeitslosen versprochen hatte, ihren Wünschen bezüglich der Arbeitslosenunterstützung Rechnung zu tragen. Ein Eingreifen der Polizei ist nicht erfolgt.
Ruhlands mUMMe VoibereiiuiMli in Men
London. 20 Nov. Ein Sonderberichterstatter der „Morning- Post" meldet, er habe auf einer Bahnfahrt zwischen Irkutsk und Chabarowsk be: jeder Station Flugzeugfchuopen mit vielen Flugzeugen gesehen. Die Anzahl der Schuppen habe sich seit einem Jahr verdoppelt. Alles deute darauf hin, daß Sowjet- rutztand auf einen Angriff an seiner asiatischen Grenze durchaus vorbereitet sei. Die Eisenbahnlinie vom Baikal-See nach dem Amur sei jetzt zweigleisig, um vor allem Kriegsmaterial ununterbrochen ohne Behinderung durch entgegenkommende Züge befördern zu können. Der Oberbefehlshaber der Sowjetstreitkräste im Fernen Osten General Blücher, sei letzte Woche von einer Besichtigungsfahrt aller dortigen Lowjetstreitkräfte zurückgekehrt. Er sei mit der Verfassung der Soldaten sehr zufrieden. Eine Exchange-Meldung aus Charbin erwähnt die Beförderung starker Truppenmassen und großen Mengen von Kriegsmaterial aus dem Inneren Sowjetrußlands nach dem Fernen Osten.
Altensteig, den 22. November 1934.
Der gestrige Buh- und Vettag, der in Württemberg zum erstenmal gefeiert wurde, hat sich zweifellos gut ein geführt. Seither siel dieser Tag nur dadurch auf, daß er in den Kalenderblöcken rot verzeichnet war, weil er in Norddeutschland längst als bürgerlicher Feiertag galt. Nun er für das ganze Reichsgebiet als bürgerlicher Feiertag bestimmt wurde, ist auch hierin im deutschen Vaterlande eins Einheitlichkeit erzielt. In der gut besetzten Stadtkirche in Altensteig, in der auch der Arbeitsdienst geschlossen vertre- ^ ten war, trug Stadtpfarrer Rentschler ganz dem Bußtage Rechnung. Auch sonst wurde dem Bußtag allerwärtz Rechnung getragen und der Tag in würdiger und ruhiger Weise begangen. Bei wolkenlosem Himmel wurden vielfach Spaziergänge gemacht, obwohl die Sonne bei dem schneidigen Ostwind nicht zur Geltung kommen konnte. Das Thermometer zeigte gestern 4 Grad Kälte und heute sogar 5; der Winter ist also kräftig im Anmarsch! — Von der Kreisfilmstelle wurde gestern Mittag und Abend der Film „Unter der schwarzen Sturmfahne" vorgeführt. Ter Besuch war ein guter und «der Eindruck des Films ein tiefer.
Unzulässige Zusätze und Behandlungsverfahren bei Fleisch und dessen Zubereitungen. Durch eine im Reichsgesetzblatt Teil 1 Nr. 124 auf S. 1989 veröffentlichte Verordnung des Reichsministers des Innern vom 30. Oktober 1934 werden unter Aushebung der Verordnung vom 18. L 1902 die Stoffe und Bearbeitungsverfahren neu bestimmt, welche bei der gewerbsmäßigen Zubereitung von Fleisch der Ware eine gesundheitsschädliche Beschaffenheit zu verleihen vermögen und daher gemäß Z 21 Abs. 1 des Fleischbeschaugesetzes nicht angewandt werden dürfen. Dis Verordnung tritt am 1. Dezember 1934 in Kraft.
Mitgliederversammlung der NSKOV., Ortsgr. Altensteig. Die Mitgliederversammlung der NSKOV. am letzten Sonntag hatte eine besondere Note durch zwei vortreffliche Vorträge, die es wert gewesen wären, von sämtlichen Kameraden und Kameradenfrauen gehört zu werden. Nach Begrüßungswortca gedachte der Ortsgruppenobmann Pg. Knorr der Gefallenen des Weltkrieges und der toten Kämpfer Adolf Hitlers. Dann sprach Bezirksobmann Pg. Haigis über „Kampf und Ziele der N2.- Kriegsopfer-Versorgung". Er gab zunächst einen Rückblick und einen Ausblick. Zurllckschauend sprach er über die Bedeutung der nationalsozialistischen Revolution und die bisherigen Leistungen der Regierung Adolf Hitlers, die auf allen Gebieten zu verzeichnen seien. Vorwärtsschauend umritz er kurz die Aufgaben des kommenden Jahres. Ucbergehend zum eigentliche» Thema erinnerte der Redner zuerst an die Opfer der Frontsoldaten und der Kriegerfrauen. Dann führte er etwa folgendes aus: Die NSKOV. ist eine Not- und Schicksa lsgemeinschaft. Erste Pflicht ist die Sorge für die Hinterbliebenen. Die sterbenden Kameraden haben uns vom Schlachtfeld einen heiligen Auftrag mit nach Hause gegeben. Zweck der NSKOV. ist Pfleg« echter Frontkameradschaft. Deshalb müssen alle Organisationen von Frontkameraden zu uns eingeladcn werden. Die graue und die braune Front sind Symbole einer großen Zeitepoche. Wir Frontsoldaten können die uns genommene Ehre wieder zurückerobern dadurch, daß wir uns mit in die nationalsozialistisch« Front stellen. Wir sind Vorbilder für die SA., SS. usw. Frontsozialismus und Schützengrabensozialismus führten zum Nationalsozialismus. Nachdem der Redner noch vom echten Nationalsozialismus, der sich durch die Tat zeige, gesprochen hatte, richtete er an unsere Jugend den Aufruf: Achtet die, die für das Wohl des Vaterlandes alles einsetzten! Auch für uns in der NSKOV. gilt im besonderen der nationalsozialistische Grundsatz: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz!" Nichts für uns — alles für Deutschland! Nach einer eingelegten Pause folgten sehr lehrreiche Ausführungen von Kam. Haller von der Bezirks- Geschäftsstelle Rottweil „Zur ersten Novelle des neuen Versorgungsgesetzes". Er ging aus vom ersten Satz des neuen Gesetzes.' „Die Reichsregierung will die Versorgung der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen neu ordnen." Zum Verständnis des Neuen gab er zunächst einen Rückblick auf das Vergangene, um dann auf das neue Versorgungsgesetz näher einzugehen. Es seien kurz di« Hauptpunkte des dankbar ausgenommenen Vortrages zusammengestellt: Wenn die nationalsozialistische Regierung auch nicht sofort große finanzielle Verbesserungen für die Lage der Kriegsopfer bringen konnte, so muß doch mindestens festgestellt werden, daß nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler keine Verschlechterungen mehr eingetreten sind. Nach dem Krieg wurde das Versorgungswesen durch das Reichsversorgungsgesetz vom Jahr 1920 neu gergelt. Dieses Gesetz enthielt aber kein Wort des Dankes an die Frontsoldaten. Renten usw. wurden nur aus besonderen Antrag gewährt. Einschneidende Aenderungen brachte das Jahr 1923. Wohl stiegen nun die Renten an bis etwa zum Jahr 1927; aber dann folgte» nacheinander Streichungen und Kürzungen. Die Zeit der Notverordnungen hatte weitere Verschlechterungen für die Lage der Kriegsopfer zur Folge. Je mehr Parteien wir bekamen, desto mehr wurde uns zwar versprochen, konnte begreiflicherweise aber nicht gehalten werden. Wir standen im Haushaltplan ja nur auf der Ausgaben-, nicht auf der Einnahmenseite. Das von der Führung der NSKOV. ausgearbeitete neue Gesetz konnte zwar zunächst keine große finanzielle Hilfe bringen. Aber unsere Opfer werden nun wenigstens wieder gewürdigt. Und dann:
Es kommt immer sehr darauf an, wie man gibt. An Verbesserungen sind hervorwheben: Weitergewährung der Kinderzulage bis zum 16. Lebensjahr, die Frontzulage, Erhöhung der Witwenrente allgemein auf 60 Prozent, erweiterte Fürsorge sür Kriegsblinde und Hirnverletzte, Verbesserungen auf dem Gebiet der Heilbehandlung, der Elternversorgung, der Zusatzrentenord- nung und der Neuanerkennung von Dienstbeschädigung, das Schwerbeschädigten-Schutzgesetz, bevorzugte Berücksichtigung der Kriegsbeschädigten bei der Heimsiedlung und weitere Steuererleichterungen. Der Reichskriegsopferführer Kam. Obcrlind- ober hat gesagt: „Wer für sein Vaterland geblutet hat, braucht nicht zu bitten". Nicht hoch genug schätzen können wir es, daß unser Führer Adolf Hitler uns zu Ehrenbürgern des deutsche» Reiches ernannt hat. Beide Vorträge wurden mit großem Beifall ausgenommen. Nach Dankesworten von Kam. Knorr schloß das Horst Wessel- und das Deutschlandlied den offiziellen Teik- der Versammlung. Zur Einleitung eines gemütlichen Beisammenseins las Kam. Schiek eine Beschreibung vor über unsere „Fahrt ins Blaue", von dem verdienstvollen Kam. Hencke in poetischer Form verfaßt und mit viel Humor gewürzt. Kam, Hencke hat sein Gedicht, in einer hübschen Mappe geheftet und reichlich mit Photoaufnahmen versehen, der NSKOV., Ortsgr. Altensteig, überreicht. Wir Lunken ihm auch an dieser Stell« herzlich. Dank gebührt auch der Musik, die sehr zum Gelinge» der Tagung beitrug. Die Mitgliederversammlung der NSKOV- war ein voller Erfolg. Keines der Anwesenden wird es bs- reuen, sie besucht zu haben. iioi«-