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Schwarzwälder Tageszeitung"

Nr. 24g

Tannenberg ist der Unbesiegte von der Marne gefolgt. Offizier ' sein hieß für ihn Erzieher fein, und zwar erzogener Erzieher. ; Der Fähnrich von 1866, der Leutnant von 187Ü schrieb als Ge- ! neraloderst und Führer der ersten Armee cm September 1914 s seinen Namen ins Buch der Weltgeschichte:Klucks Reiter strri- » fen vor Paris!" Die Lebenskraft des Greises war seit dem Tage gebrochen, an dem im letzten Frühjahr sein einziges Enkel- ! lind Molino aus ihrem hoffnungsvollen Künstlerberuf durch den Tod jäh hinweggerisfen wurde. Sein Wollen und Wirken galt allein dem deutschen Vaterland.

Nach der Trauerfeier in der Kapelle wurde der schlichte Eichen­sarg von acht Unteroffizieren auf die mit sechs Rappen bespannt« Lafette gesetzt, während die Truppen die Ehrenbezeugung er­wiesen. Vier Offizier« mit den Ordenskiffen und zehn Unter­offiziere mit den Kranzspenden der offiziellen Persönlichkeiten folgten. Hinter der Geistlichkeit schritten die nächsten Angehöri­gen des Verstorbenen. Die hochbetagte Witwe wurde vom Ver- ! treter des Führers und Reichskanzlers. General von Fritsch, so- ! wie von Generalfeldmarschall von Mackensen geführt. Unmittcl- I bar vor der Kapelle blieb di« Trauergemeind« stehen und nun ! folgte die Trauerparade. Unter gedämpftem Trommel- fchlag und Ehoralweisen zogen die Truppenteile am Sarge vor­bei. Anschließend setzte sich dann die Lafette mit dem Sarge in Bewegung, gefolgt von den Angehörigen und den übrigen Leid­tragenden.

Mit Front zur Grabstätte, das Gewehr präsentiert, erwarteten die Formationen den Trauerzug. Nachdem der Sarg an die Grabstätte herangetragen worden war, sprach Oberhosprediger Dr. Döring Dankgebet und Segen, schließend mit demVater­unser" und dem NachrufBleib Du im ew'gen Leben, Du guter Kamerad". Während die Ehrensalven über das offene Graf hin­wegrollten, sank der Sarg in die Tiefe.

In Vertretung des Führers und Reichskanzlers als oberster Befehlshaber der Wehrmacht sprach zunächst der Chef der Hee­resleitung, General der Artillerie, Freiherr von Fritsch, Worte des Gedenkens.In tiefer Trauer", so sagte er,steht die Wehrmacht, steht Deutschland am Grabe des Heimgegangenen Generalobersten von Kluck, des unvergeßlichen, kühnen und wa­gemutigen Feldherrn, der als tapferer Soldat in drei Kriegen in Verteidigung seiner Heimat für Deutschland gekämpft und geblutet hat. In Vertretung des Führers und Reichskanzlers Lin ich von diesem beauftragt, dem verewigten Generalobersten «inen letzten. Abschiedsgruß und einen letzten Dank zu sagen für all das, was er in einem reich gesegneten Leben, in langen, ar­beitsreichen Friedens- und ehrenvollen Kriegsjahren für das Heer und damit für das deutsche Volk getan und geleistet hat. Unvergänglichen Lorbeer hat der Verewigte als Oberbefehls­haber der auf dem entscheidenden Stoßflügel befindlichen ersten Armee an die Fahnen seiner siegreich vorwärts stürmenden Truppen zu heften gewußt. Der letzte Sieg wurde uns durch ein tragisches Geschick verwehrt. Aber der ruhmreiche Name Klucks ist in das Buch der Geschichte eingetragen und wird stets ehrend mit den Ersten genannt werden, wenn das Blatt des Weltkrie­ges aufgeschlagen wird. Als Mann, als Soldat, als Heerführer war und bleibt er uns allen ein leuchtendes Vorbild in alle Zu­kunft."

Generalfeldmarschall von Mackensen legte dann im Namen des Kaisers einen Kranz nieder. Weiter sprachen am Grabe un­ter anderem ein Vertreter des Kronprinzen, des Neichsverban- >es deutscher Offiziere, des Reichstriegerbundes Kyffhäuser und Reichsbischof Müller. Ein Wort des Gedenkens sprach auch Staatssekretär Milch im Namen des Reichsministers Göring. Auch Münster, die Geburtsstadt des Verewigten, ehrte seinen Ehrenbürger mit einem Kranz. Dann defilierten Reichswehr­formationen im Parademarsch am Grabe vorbei.

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Ein Nachruf der Wehrmacht für Generaloberst von Kluck

Berlin, 24. Oktober. Die Wehrmacht widmet dem verstor­benen Generalobersten v. Kluck folgenden Nachruf:

Am IS. Oktober 1934 starb in Berlin der Generaloberst Ale­xander v. Kluck, Chef des ehemaligen 6. Pommerschen Infan­terieregiments Nr. 49, L la suite des ehemaligen Erenadierregi- ments König Friedrich Wilhelm I., Nr. 3, Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler und des Ordens Pour le merits, zuletzt s Oberbefehlshaber der ersten Armee. Als kommandierender > General des I. Armeekorps und Eeneralinspekteurs der 8. Ar­meeinspektion hat er sich um die Ausbildung der alten Armee hervorragende Verdienste erworben. Im Weltkriege heftete der wagemutige Heerführer unvergänglichen Ruhm an die siegreichen Fahnen feiner am entscheidenden Stoßflügel vorstiirmenden ersten Armee. Ein tragisches Geschick entriß ihm im letzten Augenblick den schon winkenden Endsieg.

Das Andenken an den tapferen Soldaten und ruhmreichen General, der in drei Feldzügen für die Verteidigung feines ge­liebten Vaterlandes kämpfte und blutete, wird die Wehrmacht tn hohen Ehren halten. i

Kundgebung Dr. Leys an die § deutschen Arbeiter

Berlin, 24. Okt. Der Stabsleiter der PO., Dr. Rodert Ley, erläßt eine Kundgebung, in der es heißt:

Deutscher Arbeiter und Deutsche Arbeiterin!

Nachdem unsere Gegner von der zweiten und dritten Inter­nationale über ein Jahr lang versucht haben, Dir klar zu ma- i chen, daß die DAF. ein Instrument des Kapitalismus sei, oder man versuchte, mit allen möglichen Lügenmeldungen die Führer f der Arbeitsfront zu schikanieren oder man sprach zuletzt von I der Arbeitsfront als von einer romantischen Angelegen- f heit, die sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben würde, I versuchen sie heute, nachdem der gewaltige Erfolg der Arbeits- - front hier in jeder Beziehung das Gegenteil bewiesen hat, neue s Methoden anzuwenden. Die Moskowiter schreiben und senden, ! man sei gezwungen, die DAF. ernst zu nehmen. Sie habe sich ! durchgesetzt, und es nütze nichts, noch ihr Dasein zu leugnen. ! Deshalb empfehlen sie all ihren Anhängern in Deutschland ! es gibt immer noch einige Verrückte in die DAF. einzutreten ! um sie von innen auszuhöhlen". Diesem Aushöh- > lungsprozeß können wir ruhig entgegensehen. Denn die f festgefügte deutsche Arbeitsfront wird jeden Schädling erken- ! nen und kaltstcllen. !

Weit gefährlicher ist der andere Weg, den die Emigranten in ; Prag, an der Saar und in Paris unternehmen: sie versu- I chen Dich, deutscher Arbeiter, bei der Ehre zu packen und appel- ' lieren an Deinen Stolz. So sagen sie: Im vorigen Jahr hat Dr. i Ley die Gewerkschaften und ihre Mitglieder national geächtet, i Deshalb verbietet es Euch Euer Stolz, heute diesem selben Dr. s Ley nachzulaufe«.

Das Ganze ist natürlich ein übles Manöver. Ich habe mit der nationalen Aechtung niemals die Gewerkschaften oder die Ge­werkschaftsmitglieder, Euch, deutsche Arbeiter und Arbeiterin­nen gemeint. Deshalb mache ich Euch, Arbeiter und Arbeiterin­nen, keinen Vorwurf daraus, daß Ihr Euch im früheren System organisiert habt, sondern im Gegenteil, ich achte und ich ehre Euch. Wenn ich jedoch über einige Eurer ehemaligen Führer im August vorigen Jahres die nationale Aechtung aussprach, so war dafür folgender Grund maßgebend: Nach der Uebernahme der Gewerkschaften bot ich den ehemaligen Führern derselben, wie Otte von den Christlichen und Leufchner von den Freien, die Hand. Selbstverständlich konnte ich sie nicht in Führerstellen belassen. Ich nahm sie aber unter anderem mit zu der Tagung des Internationalen Arbeitsamtes in Genf und sagte:Ich gebe Ihnen dort Gelegenheit, zu beweisen, ob sie es mit dem deut­schen Arbeiter gut wollen oder nicht, und ich hoffe, daß Sie Ihre internationalen Beziehungen zum Segen und Vorteil Deutsch­lands ausnutzen. In dem Augenblick, wo ich beobachten würde, daß Sie mich hintergehen, würde ich vor den letzten Mitteln nichr zurückschrecken.

Ich habe in Genf feststellen müssen, daß sowohl der ehemalige Führer der Christlichen Gewerkschaften, Otte, wie der ehema­lige Führer der Freien Gewerkschaften, Leuschner, von An­fang bis Ende keine anderen Ziele verfolgte, als in Verbindung mit ihren internationalen Freunden, an der Spitze der Fran­zose Jouhaux, uns Fallen zu setzen und insbesondere mich per­sönlich zu stürzen. Sie führten mit ihren internationalen Freun­den geheime Verhandlungen hinter meinem Rücken. Sie ent­warfen Pläne, wie sie uns Deutsche vor der Konferenz ins Un­recht setzen könnten, und auf der anderen Seite sandten sie in die Heimat unwahre Nachrichten. Ich Labe die Herren Otte und Leuschner vor der gesamten Abordnung klipp und klar gefragt, ob sie jetzt endlich gewillt seien, vor der Konferenz, dem inter­nationalen Forum, die wahre Lage in Deutschland zu schildern. Ich verlangte nicht von ihnen, daß sie etwa schönsärben oder etwa als Parteiredner der NSDAP, auftreten sollten. Ich ver­langte aber, daß sie im Interesse des deutschen Arbeiters die Wahrheit sagten. Sie haben sich beide geweigert, das zu tun.

Als ich dann nach Hause zurückkehrte, sah ich es als meine Pflicht an, die nationale Aechtung über sie auszu­sprechen und sie damit der Verachtung des Volkes prerszuge- ben. Dasselbe galt von den Eew e rksch a fts füh re rn, die als Emigranten ins Ausland'gingen und gegen Deutschland hetz­ten, und von denen, die sich der Korruption und Unterschlagung schuldig gemacht hatten.

So der wahre Suchverhalt. Euch, deutschen Arbeitern und Ar­beiterinnen, di« ihr in euren Gewerkschaften an der Ruhr, in Oberschlesien und jetzt an der Saar tapfer und mutig in Deutsch­land gegen Separatismus und völkische Versklavung gekämpft habt, dankt das neue Deutschland. Dagegen sehe ich keinen Grund, die nationale Aechtung über jene, die nicht Kämpfer, sondern käufliches Subjekt waren, zurückzunehmen. Ich habe sie ja nicht geächtet, weil sie Gewerkschaftler waren, sondern weil sie den deutschen Arbeitsmenschen in Genf verraten haben.

In diesem Sinne grüßen wir auch euch, Arbeiter und Arbei­terinnen der Saar, und wir öffnen euch die Arme der deutschen Arbeitsfront recht weit, und es wird für uns der größte Freu­dentag sein, wenn wir euch Gewerkschaftler und Gewerkschaft­lerinnen von der Saar in der großen nationalsozialistischen Ge­meinschaft der Deutschen Arbeitsfront aufnehmen können.

gez. Dr. R. Ley, Stabsleiter der PO.

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London, 24. Okt. Die holländischen Flieger Parmentier und Moll sind um 152 Uhr MEZ. in Melbourne gelandet. Die Flieger waren in Albury um 6.55 Uhr MEZ. gestartet. Dis Einwohner der Stadt haben noch fieberhaft gearbeitet, um die in dem regendurchtränkten Boden tief eingesunkene Maschine auszugraben. Parmentier sagte in einem Rundfunkbericht, das Flugzeug habe zweimal versucht, aus dem Gewittersturm heraus­zukommen und diesen zu umfliegen. Es sei aber durch Blitz, Regen und Hagel zur Umkehr gezwungen worden. Die Trag­flächen des Flugzeuges seien mit einer Eisschicht bedeckt gewefen. Die Flieger hatten sich später doch entschlossen, in Albury nicht zu übernachten, sondern baldigst weiterzufliegen

Das amerikanische Flugzeug unter der Führung von Turner und Pangborn ist um 4.36 Uhr MEZ. in Melbourne gelandet. Die beiden Amerikaner haben also im Luftrennen den dritten Platz belegt.

London, 24. Okt. Mit dem Eintreffen der ersten drei Flug­zeuge in Melbourne ist der Stand des Luftrennens England Australien in den frühen Morgenstunden des Mittwoch folgen­der: Drei Maschinen, eine englische, eine holländische und eine amerikanische, haben das Ziel erreicht. Eine englisch« Maschine ist in Italien verunglückt, wobei die zwei Flieger das Leben sin- gebüßt haben. Sechs Flugzeuge haben aufgegeben, zwei eng­lische, darunter das der Mollison, ein holländisches, ein«s von Neu-Guinea. ein australisches und ein amerikanisches. Zehn Maschinen sind noch im Rennen. Ein dänisches und zwei bri­tische Flugzeuge sind in Hinterindien unterwegs. Zwei britische Flugzeuge befinden sich in Vorderindien: bei dem einen ist üa.^ Fahrgestell zerbrochen. Eine amerikanische und eine australische Maschine haben Vorderindien erreicht. Als Nachzügler sind zwei britische Maschinen zu nennen, von denen di« eine in Cypern mit Motorpanne festliegt, während die andere sich mit zer­brochenem Propeller in Tatoi (Griechenland) befindet.

London. 24. Okt. Den tiefen Eindruck, den die Leistung des holländischen Flugzeuges in England gemacht hat, gibtDaily Telegraph" mit folgenden Worten wieder: Wenn ein Ver­kehrsflugzeug mit Fluggästen und Flugpost an Bord bei­nahe so schnell nach Australien fliegen kan wie eine Renn­maschine, dann ist es Aufgabe der maßgebenden englischen Stellen, dafür zu sorgen, daß wir Verkehrsflugzeuge besitzen, die auch dazu imstande sind. Scott und Black haben als Sports­männer eine große sportliche Leistung vollbracht. Ihnen sei alle verdiente Ehre gegeben. Aber Parmentier und Moll flogen ihre Maschine, als ob es sich nicht um viel anderes als eine ge­wöhnliche Berufsarbeit handelte. Dieses Rennen macht eine Ueberprüfunz der britischen Politik gegenüber der Zivil-Luft­fahrt auf den Verkehrswegen des britischen Reiches unbedingt notwendig.

Jubel in Holland

Amsterdam, 24. Okt. Die Meldung von der glücklichen Lan- d»»n des holländischen Verkehrsflugzeuge» ..Uiver" unter Par»

z mentier und Moll in Melbourne als erste Maschine hinter dem : siegreichen Lomet-Flugzeug der Engländer Scott und Black Hai j in der ganzen Stadt einen wahren Freudentaumel hervor- s gerufen. Der holländische Ministerpräsident hat zu dem hervor- , ragenden Abschneiden des holländischen FlugzeugesUiver" Sei k dem Luftrennen LondonMelbourne folgende Erklärung I abgegeben:Obwohl ich von größter Bewunderung für die Lei»

? stung der Engländer Scott und Black erfüllt bin, glaube ich doch >> der Flug derUiver" für die Entwicklung der Luftfahrt von : größerer Bedeutung ist. Die Tatsache, daß ein gewöhn- liches Verkehrsflugzeug auf der 2669 Kilometer län- ! geren Strecke trotz einer großen Anzahl notwendiger Landungen ( zur Aufnahme von Benzin nur einige Stunen hinter einem i Rennflugzeug liegt, ist einfach verblüffend."

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! Mmauriee startet, u« -e« Weltrekord der < Engländer zu schlagen

f London, 24. Okt. Der irisch-amerikanische Flieger Fitzmaurice,

: der von der Teilnahme an dem Wettflug EnglandAustralien i ausgeschlossen worden war. weil sein Flugzeug nicht den ange- j kündigten Bedingungen des Wettsluges entsprochen habe, be- ' absichtigt, Donnerstao von hier zu starten, um den von den Eng- i mndern Scott und Black aufgestellten Weltrekord zu schlagen.

! Fitzmaurice gelang es, auf dem Flugplatz von Portsmouth dir ! :rforderlichen Landungsbedingungen zu erfüllen. Der Vertreter, >er amerikanischen Luftfahrtabteilung hat ihm di« Erlaubnis -um Start erteilt.

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Fitzmaurice startet erst am Freitag London, 24. Oktober. Der irisch-amerikanische Flieger Fitz­maurice, der, wie ursprünglich gemeldet, am Donnerstag starten wollte, um den von den Engländern Scott und Black aufgestell­ten Weltrekord zu brechen, wird erst am Freitag starten.

Srr SlralrsMnMllon

Piccard hat seine Absicht, vierzehn Stunden in der Strato­sphäre zu bleiben, nicht durchführen können. Fürs erste erklärt:

! Piccard, er habe die ihm gestellte Aufgabe gelöst, er habe über,

! 16 666 Meter Höhe erreicht. Sie hätten nicht gewußt, wo sie sich I befänden und hätten es deshalb vorgezogen, zu landen. Ballon: c uns Gondel mit Instrumenten werden sofort verpackt und sollen! ; nach Detroit zurllckgebracht werden. Jean Piccard ist Serj t Zwilligngsbruder von Professor August Piccard, Sems I bisherigen Haupthelden der in Mitteleuropa ausgeführten' i ^ratos, ' nflüge (dem er zum Verwechseln ähnlich sieht). Eri !884 : utry im Schweizer Kanton Waadt geboren und hat! ..cy, Natur. 'chaftler wie sein Bruder, ebenfalls schon lang« mit den Streitfragen der Stratosphäre befaßt. Sein Bruder ist, wie erinnerlich, 1931 von Augsburg mit seinem Assistenten Ki- pfer aufgestiegen und nach Erreichung von 15 786 Meter ruf dem Gurgler Ferner in de» Oetztaler Alpen niedergegnvge-c. Im August 1932 erfolgte der zweite Stratosphärenflug mit dem Assistenten Cosyns, der von Zürich in eine Höhe von 16 776 Meter und zum Gardasee führte. Im August 1933 ist seine neue Strato­sphärengondel bet Festigkeitsprüfungen im Laboratorium in r Brüssel explodiert.

Der nationale Svariag in den SWen

Berlin, 24. Okt. Am 36. Oktober wird wieder ein nationaler Spartag die volkswirtschaftlich« Bedeutung des Sparens deut­lich machen. Der Reichserziehungsminister hat die Unterrichts­verwaltungen der Länder ersucht, in den Schulen den Tag mid seinen Sinn in geeigneter Weite zu würdigen. Eine Werbm'z für bestimmte Unternehmen darf dabei nicht stattfinden.

Mehr als 15,6 Mll onen verMerungMichiige BeMiigie

Berlin, 24. Okt. Die weitere Zunahme der Beschäftigten cm Monat September wird Lurch die Statistik der Krankenkaffen- mitglieder bestätigt. Die Zahl der verstcherungspflichtigen Be­schäftigten hat. wie das NdZ. meldet, im September erneut um rund 62 666 zugenommen und ist damit auf etwa 15,62 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Tiefstand im Januar 193Z beträgt die Zunahme mehr als 4,1 Millionen oder 36 Prozent gegenüber dem September 1933 mit etwa 1,7 Millionen oder 12,2 Prozent. Am stärksten sind die Beschäftigtenzahlen im Sep­tember in Brandenburg, nämlich um rund 35 666, und in Mit­teldeutschland, nämlich um rund 19 666, gestiegen.

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j Mki>krroz.LtvlschknW" an -er Saar

s Saarbrücken» 24. Oktober. Die Entfernung eines Haken- : kreuzes hat heute mittelbar die Verhaftung von vier Per- ! fonen verursacht. Das oberste Abstimmungsgericht hat seit ; einigen Wochen seine Büros in den Räumen der städtischen s Betriebswerke in Saarbrücken 'bezogen. An diesem Ee- s bäude befindet sich ein Fahnenmast, dessen Spitze ein Haken- ! kreuz in einem weißen Felde führt. Die Abstimmungs- ! kommission hat jetzt im Einvernehmen mit dem obersten Ab- ! stimmungsgericht und der Regierungskommisfion die Ent- i fernung dieses Zeichens verlangt. Die Stadt Saarbrücken s wurde aufgefordert, für die Entfernung des Hakenkreuzes - Sorge zu tragen. Heute vormittag wurde ein hiesiger s Schlossermeister mit dieser Aufgabe betraut. Während er

> mit seinem Gehilfen mit der Verkapselung des Hakenkreu- ! zes beschäftigt war, tauchte zur allgemeinen Erheiterung an ! der Fahnenstange eine schwarze Tafel mit der Inschrift -Auf Wiedersehen am 14. Januar 1935' i auf. Sofort war Kriminalpolizei zur Stelle, die den

> Schlosser, seinen Gesellen, seinen Lehrling sowie den Haus- f meister der Städtischen Werke unter dem Verdacht der An- ! bringung dieser Inschrift verhaftete. Die vier Verhafteten , werden sich voraussichtlich demnächst wegen dieses einzig­artigen Deliktes vor dem Abstimmungsgericht zu verant-

k Worten haben.

f Der Schlossermeister ist inzwischen wieder freigelasse» i worden, die drei anderen befinden sich noch in Hast.