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Nr. 23^. Amts- und Anzeigeblatt für den Oberanttsbezirk Lalw. 8Y. Jahrgang.
IrschetnungSweife: Smal wöchentlich. Anzeigenpreis: Im OberamtS- tezsrk Salw für di« einspaltige Borgiszeilc 10 Pfg.. außerhalb derselben IL Psg.,
N «Humen 2b Psg. Schluß für Jnscrätannahme 10 Uhr vormittag«. Leleson S.
rmttiv»chj> -SN 7 . Oktober 19 fH«
Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich, Post- bezugspreiS für den Orts- nnd Nachbarortsverkehr Mk. 1.20, im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Pfg., in Bayern und Reich 42 Pfg.
Aurttlche Vekanntrnachnngen.
K. Oberamt Calw.
Aus die im „Etaatsanzeiger" Nr. 237 erschienene Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft vom 1. ds. Mts.,
-Messend die oersvchsweise Eivrichtvog einer Meldestelle -ei der K. WeinbauoersuchsanstaH in Weinsderg. behnfs Regelung der Weinversteigernngstage.
werden die Interessenten hiemit hingewiesen.
Der „Staatsanzeiger" kann bei den Herren Ortsvorstehern eingesehen werden.
Den 6. Oktober 1914.
Regierungsrat Binder.
K. Oberamt Calw.
Auf die im „Gewerbeblatt" Nr. 40 erschienenen Bekanntmachungen der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel vom 29. vor. Mts., betr.
1. Beratung und Unterstützung von Angehörigen des Baugewerbes während des Kriegs,
2. K. Vauhandwerkerschulen,
3. Vorbereitungskurs für Bauleute, werden die Interessenten hiemit hingewiesen.
Das „Gewerbeblatt" kann bei den Herren Ortsvorstehern eingesehen werden.
Den 5. Oktober 1914.
Reg.-Rat Binder.
Entscheidungskämpfe an allen Fronten.
Ser Sturm der 3«W« und EsglSuder ms Tfiogtm siMich ubgesWgeu.
(W.T.B.) Berlin. 6. Okt. Die V. Z. am Mittag meldet: Bon unserem Berichterstatter in Roterdam wird uns heute mitgeteilt: Bei dem ersten Sturmangriss auf die Jnfanteriewerle von Tsingtau wurden die vereinigten Japaner und Engländer mit einem Verlust von 25VV Mann zurück geschlagen. Die Wirkung der deutschen Minen, Geschütze und Maschinengewehre war vernichtend. Der rechte Flügel der Verbündeten wurde von dem österreichisch-ungarischen Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" und dem deutschen Kanonenboot „Jaguar" wirksam beschossen. Die deutschen Verluste sollen gering sein. Die Japaner warten Verstärkung ab aus Japan.
Re Russeii iu deu KurM« «Wz zeschluzei. Su Pule« md Galizien zege» die Weichsel gemarse».
(W.T.B.) Wien, 6. Okt. Die Operationen in Russisch-Polen und Galizien schreiten günstig vorwärts. Schulter an Schulter kämpfend warfen deutsche und österreichisch-ungarische Truppen den Feind von Opatow und Klimontow gegen die Weichsel zurück. In den Karpaten wurden die Russen am Uz- sokerpasse vollständig geschlagen.
Wien, 6. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 6. Okt.: Das plötzliche Vorgehen der deutschen und österreichisch-ungarischen Streitkräfte in Russisch- Polen scheint die Russen vollständig überrascht zu haben. Sie verschoben zwar starke Kräfte aus Galizien nach Norden, wurden jedoch bei dem Versuch, die Weichsel in der Richtung Opatrow zu überschreiten, von den Verbündeten über den Fluh zurückgeworfen. Unsere Truppen haben den russischen Brük- kenkopf bei Sandomir erobert. In Galizien rücken wir planmähig vor. Bei Tarnobrzeg wurde eine russische Infanteriedivision unsererseits geworfen. Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabs: v. Höfer, Generalmajor.
3« West« die Lage ftutimsr.
(W.T.B.) Grohes Hauptquartier. Die fortgesetzten Umgehungsversuche der Franzosen gegen unseren rechten Heeresflügel dehnten die Kampffront bis nördlich Arras aus. Auch westlich Lille und westlich Lens trafen unsere Spitzen feindliche Kavallerie. In unserem Gegenangriff über Linie Arras-Albert- Roye ist noch keine Entscheidung gefallen. Auf der Schlachtfront zwischen Oise und Maas bei Verdun und in Elsaß-Lothringen sind die Verhältnisse unverändert. Auch von Antwerpen ist nichts Besonderes zu melden.
Berlin. Der „Berliner Lokalanzeiger" schreibt: Der Siegeslauf unserer schweren Artillerie gegen Antwerpen geht im Sturmschritt vorwärts. Mit der Niederkämpfung des Forts Kessel beherrschen
wir neben dem Süden nunmehr auch den Südosten der Linie der äußeren Forts von Antwerpen.
Die Kämpfe im Westen.
Berlin, 5. Okt. Der „Lokalanz." meldet aus Genf: Die überaus heftigen Kämpfe bei Arras dauern fort, mit großer Erfolgaussicht für die Deutschen. Ebenso energisch setzt Generaloberst v. Gluck seine Aktion in der Gegend von Roye fort. Die Franzosen gestehen zu, daß wegen ernstlicher Bedrohung ihres äußersten linken Flügels der allgemeine Angriff vor dem Eintreffen von Verstärkungen bedenklich wäre. Der Sohn des Ministerpräsidenten Viviani. der als Infanterist mitkämpft, wird vermißt, vermutlich ist er gefangen.
3« M» die Ruffeu zeschlagm.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist der russische Vormarsch gegen Ostprcuhen im Gouvernement Suwalki zum Stehen gebracht. Bei Suwalki wird der Feind seit gestern erfolgreich angegriffen. In Russisch-Polen vertrieben deutsche Truppen am 4. Oktober eine russische Gardeschützenbrigade aus befestigter Stellung zwischen Opatrow und Ostrowiec, nahmen ihr etwa 3ÜVV Gefangene, mehrere Geschütze und Maschinengewehre ab. Am 5. Oktober wurden zweieinhalb russische Kaoallsriedivisionen und Teile der Hauptreserven von Jwangorod bei Radom angegriffen und auf Jwangorod zurüügeworfen.
Vor der Entscheidungsschlacht im Osten?
Der „National-Zeitung" wird aus London berichtet: Aus Petersburg kommen Nachrichten an die „Times", daß man jetzt unmittelbar vor großen militärischen Ereignissen in der Gegend von Krakau stehe. Galizien würde der Schauplatz für die größte Schlacht in diesem Kriege werden. Dorthin rücken die deutschen Armeen in Eilmärschen und die Oesterreicher konzentrieren dort zwischen Breslau und Krakau die Hauptmasse ihrer Truppen, so daß sie auf dem rechten Ufer der Weichsel vorwärts rücken und die Russen zwingen können, entweder den Rückzug aus Galizien anzutreten oder sich in einer offenen Feldschlacht zu stellen. Die Deutschen stehen sicher in enger Verbindung mit der österreichischen Heeresleitung, und ihre Kämpfe in Ostpreußen haben nur den Zweck verfolgt, die Aufmerksamkeit der Russen von dem Schauplatz der zukünftigen großen Schlacht abzulenken. Deutschlands Schicksal würde an dem Punkte entschieden werden, wo die drei Kaiserreiche zusammenstoßen. Hier rücken die Russen auf zwei Linien vorwärts und man glaubt, daß es ungefähr 20 Armeekorps sind. Wenn es den Deutschen mißglückt, hier die russische Sturmflut aufzuhalten, so würden die Russen hinter den Verteidigungslinien an der Oder nach Deutschland eindringen.
Die Japs in Dünaburg.
Berlin. Zu der Meldung der Ankunft der „gelben Teufel" in Dünaburg sagt die „Germania": In den masurischen Seen ist noch viel Platz. —
Die „Deutsche Tageszeitung" meint, vom rein technischen Standpunkt sei eine solche japanische Truppensendung nicht unmöglich. Als sehr unwahrscheinlich müßte sie vom politischen Standpunkt aus betrachtet werden.
Ein englischer Mißerfolg bei den Grenzkämpfen in Südwestafrika.
Berlin, 6. Okt. Der „Lokalanz." meldet aus Frankfurt: Wie der „Fvankf. Ztg." aus London gemeldet wird, berichten die „Daily News" :Colonel Grant telegraphiert, daß die Engländer bei ihrem Mißerfolg an der Grenze des Randfontein- und des Warmbaddistrikts 16 Tote, 43 Verwundete, 8 Vermißte und 35 Gefangene verloren haben. Die Gefangenen würden von den Deutschen gut behandelt. General Lukin telegraphiert, daß den Colonel Grant keine Schuld an diesem Unglück treffe; seine Soldaten haben sich gut gehalten. Ein weiteres Telegramm besagt, daß die deutschen Gefangenen auf Ehrenwort entlassen worden seien, da man augenscheinlich Wasser und Nahrung sparen wolle.
Im Schlepptau.
Berlin. Der „Berliner Lokalanz." meldet aus Rom: Nach dem „Tariere d'Jtalia" bombardierten gestern nachmittag 3 französische Panzerschiffe und Kreuzer die Forts von Bocche di Cattaro. Das Fort Lustica erlitt nur geringe Beschädigungen. Dagegen sollen zwei Kreuzer erheblich beschädigt worden sein. Zum Teil sind die Maschinen zerstört und die Schornsteine zertrümmert. Die beiden Kreuzer fuhren langsam im Schlepptau der anderen Kreuzer nach Korfu.
Held Albert reisefertig?
Berlin. Der „Berl. Lokalanz." meldet aus Köln: Die „Köln. Ztg." gibt die Meldung wieder, daß König Albert gestern Vormittag nach Ostende abgereist sei, um sich von dort auf einem Kreuzer nach England zu begeben und um mit der englischen Regierung zu beraten. Andererseits wird gemeldet, daß Churchill in Antwerpen eingetroffen sei, um mit dem König Beratungen zu pflegen.
Der König der Belgier als Prophet.
Berlin. Laut einer der „Vossischen Zeitung,, aus alpinen Kreisen zugehenden Mitteilung weilte der König der Belgier Ende Juli im Saas-Feer- Gebiet und ließ sich auf seinen Touren von dem Führer Benedikt Supersaxo begleiten. Als der König die Kunde von der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares erhielt, äußerte er die Worte: In vier Wochen haben wir einen Weltkrieg.
Der Times schwant etwas.
London, 5. Okt. Der militärische Mitarbeiter der „Times" schreibt in einer Uebersicht über die Lage auf den Kriegsschauplätzen: Selbst wenn es den Verbündeten gelingt, die Deutschen zurückzutreiben