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Schwarzwäkder Tageszeitung

Sette H

Sir WM Barthous macht Frankreich zur verabschevtesten Ration"

Pariser Presse zur Barthoureise

Paris» 26. Juni. Aehnlich wie schon die Morgenpresse bringtJournal des Debats" die Ankunst eines italieni­schen Geschwaders vor der albanischen Küste mit der Bal- kanrerse des französischen Außenministers in Zusammen­hang. Es wäre zu wünschen, daß dieser unvermutete Be­such, der den erstaunten Albanier als Freundschaftskund­gebung hingestellt worden sei, keine Folgen habe. Dies sei übrigens das Wahrscheinlichste, aber es gebe seltsame diplo­matische Methoden.

Temps" beschäftigt sich im Leitartikel mit dem Besuch Varthous in Belgrad und verwahrt sich gegen die An­nahme, daß der französische Außenminister eine Jsolierungs- oder Einkreisungspolitik gegen irgend eine andere Macht betreibe. Im System der regionalen Abkommen könnten alle Völker guten Willens ihren Platz finden und sie wür­den die Gewißheit haben, bei vollkommener Gleichheit ein und dieselbe Garantie für ihre Sicherheit zu finden. Das gelte besonders für Deutschland für ein Ostlocarno, für Oesterreich und Ungarn für einen Mitteleuropapakt und für Bulgarien für den Balkanpakt.

Ganz anders urteilt die Oppositionspresse. Sie sagt voraus» daß die Politik Barthous» die in den Spuren eines Clemenceaus wandle, Frankreich zu der verabscheutesten Nation machen werde. Die Regierung Doumergue versuche» den Block der Sieger von 1918 gegen die Besiegten von 1818 wieder zustande zu bringen. In Oppositionskreisen verzeichnet man ausdrücklich die Tatsache, daß Berlin» Rom, Budapest, Wien und Sofia aus dem Reiseprogramm des französischen Außenministers ausgelassen worden sind.

Eine Glossierung der Barthoureise in den italienischen Blättern

Rom, 26. Juni. Die Art und Weise, wie Varthou auf seiner Balkanreise gefeiert und geehrt wird, bilden den Gegenstand zum Teil recht sarkastischer Bemerkungen der italienischen Presse. Der Direktor derTribuna", Senator Forges Davanzati, sagt u. a. im Leitartikel, die Stellung Frankreichs habe durch dis Reise nicht gewonnen.

Die Bindungen höherer Art, wie sie der Vertrag von Locarno mit sich gebracht habe, seien durch die Reden Barthous und die kriegerischen Antwortreden seiner Bal- kankollegen zu Gunsten Bindungen niedrigerer Art ge­schwächt. Frankreich rutsche ab in Richtung auf eine über­wiegend balkanische Ebene.

Ein gntrr Fang

Der Mörder des Innenministers Pieracki beim Erenznber- tritt in Swinemünde festgenommen Sw ine münde» 26. Junr. Umfangreiche Fahndungsmaß­nahme» der deutschen Eeenzbehörden führten am 23. Juni 1834 früh gegen 6 Uhr zur Festnahme des polnischen Staatsangehö­rigen Eugen Skyba, Student der Chemie, geboren 11. Mai 1888 in Lemberg, auf den die von den polnischen Behörden ge­gebene Prrsonenbeschreiüung des flüchtigen Mörders des pol­nischen Innenministers genau zutraf. Slyba kam am genann­ten Tage mit einem Dampser aus Zoppot nach Swinemünde» wo er von Beamten der Geheimen Staatspolizei unter den etwa 688 Ansslüglern ermittelt und festgenommen werde« konnte. Skqba bestreitet zwar, der gesuchte Attentäter zu sei«; nach der Sachlage kann er aber als überführt angesehen wer­den. Der Festgenommene wurde noch am gleichen Tage mittels eines polnischen Sonderflugzeuges nach Warschau Irans- portiert.

Die dkllisch-sranzöMkn WirMasiMziehungen

Handelsabkommen bis 31. Juli verlängert Berlin. 26. Juni Die seil einiger Zeit in Aussicht genomme­nen Verhandlungen über eine Neuregelung der deutsch-französi­schen Wirtschaftsbeziehungen nach Ablauf des Handelsabkommens vom 17. August 1927 haben am 23. Juni in Berlin begonnen. Um das Eintreten eines uertragslosen Zustandes am 30. Juni zu vermeiden und um die Verhandlungen von dem zu diesem Termin liegenden Zeitdruck zu befreien, haben die deutsche und die französische Negierung heute durch Notenwechsel vereinbart, die Geltungsdauer des Handelsabkommens noch einmal um einen Monat, also bis zum 31. Jul, 1934, zu verlängern. Soweit der Warenverkehr zwischen den beiden Ländern durch Kontingent« geregelt ist. wird jetzt die Quote für den Monat Juli in Höhe von einem Drittel der Vierteljahreskontingente festgesetzt werden.

-reWtagmig berA Sozialrefmvteli in MlnSbero

Um die Freizeit der Jungarbeiter Rheinsberg» 26. Juni. Am Dienstag trafen in Rheins­berg die Sozialreferenten der HI. zu einer Arbeitstagung zusammen, in deren Mittelpunkt die Forderung nach Frei- ! zeit der Jungarbeiterschaft steht. Obergebietsführer Hart­mann. der Leiter des sozialen Amtes der Reichsjugendfüh- ! rung, erklärte u. a.: Der Nationalsozialismus wird nicht in den Fehler verfallen, nur in Versammlungen und Zei­tungsartikeln das Erlebnis der Revolution und des Vater­landes dem schaffenden Deutschen vermitteln zu wollen. Die Jugendbewegung, unsere Hitlerjugend, ist die Grundlage für das Werden eines politischen Soldaten. Wenn wir die Charakterbildung und die politische Erziehung des Jung­arbeiters wirksam in die Hand nehmen wollen, dann wird uns das nur gelingen, wenn der Jungarbeiter die notwen­dige Freizeit und den Urlaub hat, in dem er durch Erleb­nis und Erziehung wieder ein neues Arbeitsethos findet. Das angekündigte' Berufsausbildungsgesetz muß so geftal- i tet werden, daß es der Hitlerjugend die Möglichkeit gibt, > den Sinn des Staatsjugendtages zu erfüllen und als Volks­jugend der ihr vom Führer zugewiesenen Aufgabe gerecht zu werden.

Aus NM M 8aa-

Altensteig, den 27. Juni 1934.

Schwäbischer Abend. Nachdem unsere UrlauberKraft durch Freude" am gestrigen Nachmittag eine sehr genuß­reiche Autofahrt durch den Schwarzwald mit fünf großen Kraftwagen unternommen hatten, fand anschließend im Saal desGrünen Baum" ein wahlgelungenerSchwä­bischer Abend" statt, der mit Darbietungen des Har­monikaklubs eingeleitet wurde. Ortsgruppenleiter St e e'b sprach dann Begrüßungsworte zu unseren Gästen und auch unser Kreisleiter, Reichstagsabgeordneter Bätzner, Hatte es sich nicht nehmen lassen, hierher zu kommen, um den Ur­laubern von der Wasserkante ein herzlichesGrüß Gott" zu sagen und seine Wünsche für ihren Aufenthalt in Alten­steig zum Ausdruck zu bringen, die darin gipfelten, daß sie hier recht viel Schönes sehen und erleben und sich dadurch gern an den Schwarzwald erinnern mögen. Er wies darauf hin, wie der heutige Staat im Gegensatz zu dem früheren wirklich national und sozial sei, alles tue um Arbeit zu schaf­fen, aber auchKraft durch Freude". Er wies ferner darauf hin, wie durch die NS.-Gemeinschaft,Kraft durch Freude" eine Volksgemeinschaft zusammengeschweißt werde. Jedermann möge seine Pflicht restlos erfüllen im nationalen und sozialen Sinne, was unzertrennliche Begriffe seien. Auch Schicksrlsschläge und Krisen würden überwunden, wenn wir alle zusammenstehen, um das große national­sozialistische Werk zu Ende zu führen. Froh und freudig dürfe man sein, daß wir Glieder der Volksgemeinschaft seien. Mit großem Beifall schloß er seine Ausführungen mit den Worten:Dir die Freude, deine Kraft aber Deutschland". Der Schwäbische Abend brachte uns erfreu­licher Weise wieder einige unserer Landsleute in Tracht. Von diesen trug Frau Li sei Schüler ein Willkomm- Gedicht vor, das freundliche Aufnahme fand. Namens unserer Gäste sprach Herr Stapelfeld herzliche Tankes­worte für den freundlichen Empfang und für die vorzüg­liche Verpflegung, sowie für die Aufmerksamkeiten, die sie hier finden. Die Gäste feien alle des Lobes voll. Beson­ders feierte er unseren Bürgermeister, gedachte dankbar der sonstigen Herren, die sich um sie und um ihren Aufenthalt in Altensteig bemüht haben und sagte namens der ganzen Gefolgschaft der SA., dem Arbeitsdienst, dem Bürgermeister und der Einwohnerschaft herzlichen Dank. Er schloß daran noch eine lustige Geschichte, die viel Spaß machte und von dem guten Humor unserer Gäste Zeugnis gab. Den wei­teren Abend füllten dann hauptsächlich Toni Keller und seine Frau mit ihren humoristischen schwäbischen Dar­bietungen aus, bei denen Tränen gelacht wurden. Beide machten ihre Sache ausgezeichnet und fanden stürmischen Beifall. Eine anmutige Vertreterin der NS.-Eemeinschafi Kraft durch Freude" aus Hamburg erfreute mit einem Ee- dichtvortrag in Hamburger Mundart, die Geschwister Hang sangen zur Gitarre und Herr Stapelfeld und Karl Steeb produzierten sich noch als fabelhaft ge­wandte Zauberkünstler. Gemeinsame Gesänge, begleitet mit der Handharmonika, gaben Zeugnis von der freudigen Stimmung, die allenthalben herrschte. Tänze schloßen den schön verlaufenen Abend, der, wie uns mitgeteilt wird, für die unermüdlichen tanzlustigen Gäste und Einheimische heute abend im Saal zurTraube" seine Fortsetzung finden soll.

Siebenschläfertag. Wir sind zwar nicht abergläubisch, aber am 27. Juni beobachten wir doch besorgt den Himmel. Der Volksmund behauptet, daß es sieben Wochen lang reg­nen wird, wenn der Siebenschläfer sich nicht ganz Heuer und wolkenlos zeigt. Die klugen Meteorologen belehren uns zwar, daß gewöhnlich kurz nach dem 20. Juni die sommer­liche Regenperiode einsetzt, die ungefähr bis zum 1. Juli anhält, und daß man auch ohne Siebenschläfer die Entwick­lung des Wetters im Reisemonat bereits Ende Juni mit ziemlicher Sicherheit Voraussagen kann Sie weisen rerner darauf hin, daß die Angst vor einem siebenwöchigen Dauer- > regen vollkommen unbegründet ist. Der Ursprung des Aber- ! glaubens, daß der 27 Juni wetterbestrmmend sei. geht ^ wahrscheinlich aus den Kalender des Abtes Mauritius Knauer aus dem Jahre 1654 zurück, in dem der Sieben- s schläsertag zu den sogenannten Lostagen gezählt wurde. : Die sieben christlichen Märtyrer und Heiligen, deren Anden­ken die katholische Kirche am 27. Juni seien, haben aber garnichts mit irgendwelchen Wettervvrberiagen zu tun.

Sonntagsrückfahrkarten über Peter und Paul. Die ^ RVD Stuttgart macht daraus aunnerksam, daß Heuer die s Sonntagsrückfahrkarten über Peter und Paul wie folgt ! gelten: zur Hinfahrt vom Donnerstag, 28 Juni 12 Uhr bis s zum Sonntag, 1. Juli 24 Uhr, zur Rückfahrt vom Donners- s tag, 28. Juni 12 Uhr bis zum Montag, 2 Juli 12 Uhr (spä- ^ tester Antritt der Riiüiabrt). ;

NS.-Fra«enschast. Unser Heimabend am vergangenen Mon- i tag wurde erfreulicherweise wieder einmal durch einen Vortrag ! ^ bereichert. Frau Dr. K ö b e l e - Nagold, der wir für ihr lie- ' benswürdiges Entgegenkommen auch an dieser Stelle nochmals - herzlich danken, sprach über das ThemaMutter und Kind". Es würde zu weit führen, dieses oder jenes aus dem Vortrag ! hier wicderzugeben, denn dieses Thema ist unerschöpflich und alle Punkte, die ihm zugrunde liegen, sind von gleich hoher Wichtig- , ! keit. Ein Wissen aber haben wir vor allem aus diesem Vor- , ! trag mitgenommen: Mutterschaft verlangt höchstes Pflicht- ! Lewußtsein und um aus einem Kinde einen ganzen Menschen zu ' machen, dazu gehört Ehrfurcht vor der reinen Seele des Kindes i ^ und eine gesunde, starke Mutterliebe. Wir Frauen danken es ' unserem Führer Adolf Hitler, wenn wir heute wieder mehr und ' mehr unfern Platz, der uns von Natur aus bestimmt ist, aus- ! füllen dürfen und wir sind glücklich darüber. So wollen wir ! mit ernstem Willen uns bemühen, das Rechte recht zu tun, um s einmal als Mutter vor Gott und Vaterland bestehen zu können. ' Heil Hitler! s

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Lcköne LLKnv

Nagold, 27. Juni. (Plötzlicher Tod.) Aus Berlin kam die traurige Mitteilung, daß der 22jährige SA.-Mann Karl Ratsch, Sohn des hiesigen Wachtmeisters Ratsch, der mit seinem Sturm zu einer Sonnwendfeier marschiert war, beim Baden, nachdem er schon zwanzig Minuten im Wasser war, von einem Herzschlag ereilt wurde. Der Verstorbene gehörte vorher der SA.-Kapelle in Nagold an und erhielt bei der Saalfchlacht in der Traube" am 31. Januar 1931 einen Schenkelschuß.

Klosterreichenbach, 27. Juni. (Hindenburg und Hitler als Ehrenpaten.) Nachdem bereits Reichspräsident von Hindenburg die Ehrenpatenschaft bei dem Töchterlein L i n a des Holzhauers Adam Walz von hier übernom­men hat, wurde nunmehr auch der Reichskanzler Pate bei dem elften Kind dieses Hauses, dem Sohn Kurt Adolf. Damit hat die Familie Walz die seltene Ehre, sowohl Hin­denburg als auch Hitler zu Paten zu haben. Die Ehren­patenschaft hat Reichspräsident v. Hindenburg auch bei dem Töchterlein Lydia Paula des Sägers Georg Schnei­der von Heselbach, dem neunten Kind der Familie, übernommen.

Freudenstadt, 27. Juni. (Einige Tausend Eier beschlag­nahmt.) Am letzten Samstag wurden hier bei Händlern einige Tausend Eier beschlagnahmt, weil sie unter Umgehung der Kennzeichnungsstelle von denselben in Verkehr gebracht wurden.

Freudenftadt» 27. Juni. (Ortsbauernführertagung der Be­zirksbauernschaft.) Auf Veranlassung des Bezirksbauernführrrs H a a s - Freudenstadt versammelten sich am letzten Samstag­nachmittag imDreikönig"-Saal in Freudenstadt die Orts­bauernführer, Ortsgruppenfachberater und Jungbauernführer des Bezirks Freudenstadt zu einer Aussprache über Gegenwarts­fragen. Außer von Kreisbauernführer Kalmbach-Egenhausen wird bekanntlich die Kreisbauernschaft Schwarzwald-Nord von vier Hauptabteilungsleitern betreut. Die Hauptabteilung I, der die Betreuung der bäuerlichen Familie obliegt, wird von Be­zirksbauernführer Hermann Haas-Freudenstadt geführt. Die Leitung der Hauptabteilung ll, Betreuung des Hofes, liegt in den Händen von Vezirksbauernfiihrer Hanselmann-Calw,' die Hauptabteilung III umfaßt das landwirtschaftliche Genossen­schaftswesen und steht unter Führung von Hauptabteilungsleiter Echring-Ostelsheim, während der Hauptabteilung IV, Betreu­ung des gesamten Landhandels, d. h. der Bearbeitungs- und Ver­arbeitungsbetriebe landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Hauptabtei­lungsleiter Kempf-Ebhausen vorsteht. - Zur eigentlichen Tages­ordnung übergehend sprach Bezirksbauernführer Haas-Freu­denstadt über die wirtschaftlichen Preisverhältnisse während des früheren liberalistisch-marxistischen Systems, die den Kampf aller gegen alle herbeiführen mußten und zwischen den einzel­nen Volksschichten tiefe Klüfte aufriß. Diese einstigen Zustände müßten immer wieder denen in Erinnerung zurückgerufen wer­den, die heute durch die neue Marktregelung ihre Freiheit im Handel und Wandel zu sehr beschnitten sehen, trotzdem sie ganz genau wissen und erfahren haben, daß das alte liberalistische Handelssystem zum Zusammenbruch der gesamten deutschen Wirtschaft führte. Im neuen Staate werde ein gerechter Preis angestrebt und zwar verstehe man darunter die Durchsetzung des niedrig-möglichsten Preises, der dem Erzeuger seine Unkosten ersetzt, ohne den Verbraucher unter Mißbrauch einer wirtschaft­lichen Macht auszunützen. Der Redner weift darauf hin, daß in diesem Kampf, der nichts anderes ist als die Verwirklichung nationalsozialistischen Gedankengutes, die Ortsbauernführer auf ganz besonders verantwortlichem Posten und im Kreuzfeuer mancherlei Ansichten stehen, daß sie aber die verdammte Pflicht haben, sich für die Sache zu opfern und einzusetzen, genau so wie der Führer immer nur an sein Volk, nie an sich selbst denk:.

- Kreisbauernführer Kalmbach-Egenhausen nimmt sodann das Wort und spricht in längeren Ausführungen über die große Notlage der Bauern, die durch die lange Trockenheit verursacht wurde. Er betonte, daß die gesamte Bauernführung gewillt ist, sich rückhaltlos für die Ueberwindung der Notlage einzusetzen. Er besprach die verschiedenen Maßnahmen hiezu, warnte drin­gend vor Verkauf von Vieh zu Schleuderpreisen und ermahnte die Ortsbauernführer, streng darauf zu achten, daß in ihrer Ortsbauernschaft jedem Versuch von Viehaufkäufern, die Not­lage der Bauern in gewissenloser Weise auszunützen, in schärf­ster Weise entgegengetreten wird und sofort in einem solchen Falle Meldung an die zuständige Stelle (Krcisbauernschaft) zu erstatten. Kreisbauernführer Kalmbach gab dann weiter den Plan bekannt, wonach der Viehmarkt in Württemberg durch Schlachtung von 20 000 Stück Vieh und Konservierung des Flei­sches entlastet weiden soll. (Siehe auch die letzte Samstag-Nr. unserer Zeitung). Weiter emahnte er die Ortsbauernfllhrer, ein scharfes Auge auf die Heu- und Strohvorräte zu haben, weiter wies er auf die mit der Württ. Forstverwaltung getroffenen Vereinbarungen wegen Waldgras, Laub usw. hin. In ein­gehender Weise behandelte der Kreisbauernführer dann noch­mals das Erbhofgesctz.

Friedrichshafen, 26. Juni. (Tagung der Kreisleiter und (Hauamtsleiter.) Am Montag und Dienstag tagten in Friedrichshafen die Kreisleiter des Gaues Württemberg- Hohenzollern der NSDAP., gemeinsam mit den Gauamts­leibern. Anwesend war auch Reichsstatthalter Gauleiter Murr mit den württembergischen Ministern. Die Tagung diente der Festsetzung der politischen Marschroute der näch­sten Monate und der weltanschaulichen Schulung. Diens­tagnachmittag fand eine Besichtigung des Luftschiffbaues Graf Zeppelin und des Maybach-Motorenwerkes statt.

Calw, 27. Juni. (Von der Zimmerer-Pflichtinnung.) Am Sonntag, den 1. Juli, morgens 9 Uhr kommt der bekannte Zimmermeister und Fachschriftsteller Kreß nach Hirsau. Im Anschluß an seinen Vortrag findet unsere Innungs-Ver­sammlung imWaldhorn" statt. Erscheinen ist Pflicht.

Re'E^euu, 26 Juni. (K r e u z o t t e r b i ß.) Am Sonn­tag wandelten junge Leute von Nercsheim aus durch die Waldungen nach Nördlingen zu. In der Nähe der Mörtin- gerhöfe stießen sie aus eine ausgewachsene Kreuzotter, die einem 17jährigen Lehrling von Augsburg einen Vrß in die linke Hand beibrachte. Die jungen Leute hatten eine Wanderapotheke bei sich und konnten die Bißwunde mit Salmiakgeist auswaschen, wodurch schlimme Folgen vernue- den worden sind.

Tuttlingen. 26. Juni (B r a n d.) Nachts brach im Hause des Emil Wimer in Heudorf Feuer aus, das sehr schnell auch auf das Nachbarhaus des Wagners Ludwig Auer Übergriff. Vom Haus Winter steht nur noch das Mauer­werk des Wohngebäudes, vom Auerscheu Haus noch der erste Stock des Wohngebäudes. Der Oekonomieieil beider Häuser ist vollkommen vernichte:. Die Fahrinsie konnten größtenteils gerettet werden.