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Meinung ist irrig. Im Schuljahr 1934/35 weichen aut keinen Fall die bisher eingefübrten Schulbücher durch neue ersetzt werden. Der württ. Kulrminister bat die Schulvorstände ersucht, darüber »u wachen, dah die vorgeschriebenen Schulbücher von den Schü­lern angeschafft werden. Ein ordnungsmäßiger Unterricht ist nur möglich, wenn diese Bücher sich im Besitze der Schüler befinden. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit muß auch auf dem Gebiet des Schulbücherverlags gefördert werden.

Berneck,. 2. Mai. Wie überall in deutschen Landen beging auch Berneck den Tag der nationalen Arbeit. Am Vorabend des 1. Mai holte Hitlerjugend und SA. den' Mai­baum ein und pflanzte ihn unter Gesang und einer kurzen An­sprache von Hauptlehrcr Moser auf dem Marktplatz auf. Der Maitag wurde durch Böllerschüsse eröffnet, dem sich ein Mai­fingen der Schulkinder anschloß. Nach dem Gottesdienst und der llebertragung der Jugendkundgebung, traten die nationalen Verbände, Arbeitsdienst und Schuljugend an, um beim Fried­hof drei im Vorjahr gepflanzte Linden zu weihen. Nach dem Bundeslied des Gesangvereins und einem Chor der Schulkin­der, einem Sprechchor des Arbeitsdienstes hielten Hauptlehrer Moser und Lagerführer Pollich eine Ansprache über die Bedeutung des 1. Mai, worauf Förster Gommel die Weihe der drei Linden vornahm und zwar eine auf den Namen unseres Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler, eine auf den Namen von Hindenburg und die dritte als nationale Freiheitslinde. Rach Jahrhunderten noch sollen diese lebenden Bäume zeugen von der Wiedererweckung und des sich Wiederfindens des deut­schen Volkes. Bürgermeister Kalmbach nahm hierauf die Linden in die Obhut der Gemeinde. Anschließend sprach Stütz- punktleiter Bauer in prägnanten Worten über die Arbeit, die die nationale Regierung in dem einen Jahr ihrer Tätigkeit ge­leistet hat und die nichts für sich wolle, sondern alles für Deutsch­land. Das „Deutschland"- und „Horst Wessel"-Lied beschloß die Kundgebung. Nachmittags beteiligten sich die Bernecker fast ge­schlossen an der Feier in Altensteig. Abends beschloß ein Früh­lingsreigen der Schulkinder unterm Maibaum, ein Fackelzug Lurch das ganze Städtchen und ein schönes Feuerwerk des Baron Wilh. v. ELltlingen, den überaus würdig und feierlich ver­laufenen 1. Mai.

Nagold, 30. April. (Der Turnverein und Sportverein vereinigt.) Der Turnverein 1847 und der Sportverein 1911 ist nun nach längeren Verhandlungen im Verein für Leibesübungen aufgegangen. Diesem bedeu­tungsvollen Verschmelzungsakt wohnten zahlreiche Mit­glieder beider Vereine im „Trauben"-Saal bei, die Bür­germeister Maier herzlich begrüßte, insonderheit Philipp Bätzner, MdR., und Stadtpfleger K r a p f - Altensteig. Heiß umstritten war die Benennung des neugeborenen kräftigen Knaben. Einstimmig wurde alsdann Philipp Bätzner ermächtigt, über den Namen zu entscheiden. Er taufte darauf den neuen Verein V.f.L. und berief als Ver­einsführer Schorsch Köbele, eine Wahl, die ebenfalls einstimmige Annahme fand.

Freudenstadt, 30. April. Oberjturmbannfüh- rerAlbertSchmierer, Freudenstadt, der Führer der SA.- Standarte 180, wurde mit sofortiger Wirkung vom 25. 4. 1934 zum Standartenführer befördert.

Freudenstadt, 30. April. (Unglücksfall beim Bau der Höhenstraße Freudenstadt—Besenfeld.) Am Samstagmor­gen um 11.15 Uhr verunglückte der etwa 40 Jahre alte Glasmacher Hans Möhrle von Freudenstadt wäh­rend der Arbeit beim Bau der Höhenstraße Freudenstadt— Besenfeld. Er stand gerade halb auf einem Rollgleis, als ihn ein von hinten anfahrender Rollwagen, dessen Vrems- bengel sich losgelöst hatte, auf einen vor ihm stehenden Wagen warf. Dabei wurde ihm ein Bein zweimal ge­brochen, so daß er sofort ins Kreiskrankenhaus nach Freu­denstadt gebracht werden mußte. Der Verunglückte ist Vater mehrerer Kinder.

Stuttgart. 30. April. (Devisenüberwachung im Postverkehr.) Bei der stichprobeweisen Prüfung der nach dem Ausland gehenden Postsendungen wurden m den Monaten Januar bis März 1934 von den Zollstellen des Landesfinanzamtsbezirks Stuttgart Zahlungsmittel in nicht unerheblichem Umfanae voraetunden und beschlag­

nahmt. Außerdem wurden gegen 500 Briefe wegen dringen­den Verdachts eines Devisen- oder anderen Vergehens aa- gehalten.

Auflösung und Verbot. Durch Verordnung des Innenministeriums ist auf Ersuchen des Reichsministers des Innern der Verein „Deutschjugend eV." (Deutschgottgläu­bige Jugend) für das Gebiet des Landes Württemberg auf­gelöst und verboten worden.

Regimentstreffen. Am 27. Mai findet in Stutt­gart ein Regimentstreffen der Vereinigung ehemaliger 247er statt. Die Wiedersehensfeier der „Gelben Ulanen" wird am 27. Mai in Ludwigsburg abgehalten.

Kleinglattbach, OA. Vaihingen, 30. April. (Motor­radunfall.) Am Sonntag nachmittag hatte ein Vater mit seinem Kinde bei der Tankstelle bereits die Straße überquert, als ein Motorradfahrer des Weges kam und die beiden Passanten gerade noch anfuhr. Vater und Kind wur­den ein Stück geschleift, sodaß sie ziemlich schwer verletzt ins Vaihinger Krankenhaus gebracht werden mußten.

Lauchheim, OA. Ellwangen, 30. April. (AutounfaHZ Die scharfe Kurve vor Westerhofen in Richtung Lauchheim wurde am Samstag einem Personenauto, das von Lauch­heim herkam. zum Verhängnis. Trotzdem der Führer des Wagens zu bremsen versuchte, geriet der Wagen über den Straßenrand und bohrte sich tief in die Erde. Sämtliche In­sassen wurden herausgeschleudert, zwei davon stürzten an das bei der Kurve stehende Feldkreuz. Vier der weniger schwer Verletzten konnten alsbald entlasten werden. Am schwersten wurde stud. med. Paul Allmendinger, Sohn des Schulrats a. D. Allmendinger-Ellwangen, verletzt, der so­fort operiert werden mußte. Die Verletzungen der inneren Organe erwiesen sich jedoch als sehr schwer, sodaß ihnen der Verunglückte erlag.

Nottmeil. 30. April. (Betrügerischer Banke­rott.) Vor ber Großen Strafkammer hatte sich der 43jäh- rige geschiedene Mehlhändler Edgar Stähle von Schwen­ningen a. N. wegen Konkursverbrechens zu verantworten. Er wurde wegen betrügerischen Vankerotts zu zehn Mona­ten Gefängnis verurteilt.

Friedrichshafen, 30. April. (Zusammenstoß.) Ecke Friedrich- und Karlstraße sind zwei Motorradfahrer zusam­mengestoßen, sodaß die auf dem Sozius mitfahrende Braut des Motorradfahrers Ernst Krebs, Frl. Barbara Pürzer- München, schwer verletzt wurde.

Markgröningen OA. Ludwigsburg, 1. Mai. (Töd­licher Unfall.) Am Samstag geriet auf dem hiesigen Bahnhof der verheiratete Heizer Eugen Hoeckh aus Korn­westheim beim Ankuppeln der Lokomotive an einen Per­sonenwagen zwischen die Puffer. Er erlitt dabei schwere Rückenverletzungen, die schon nach wenigen Minuten den Tod des Bedauernswerten herbeiführten.

Aus Baden

Triberg, 1. Mai. sKind ins Auto gerannt.) Am Samstag ereignete sich am Marktplatz ein schwerer Ver­kehrsunfall. dem ein Kind zum Opfer fiel. Das 3 Jahre alte Söhnchen des Mechanikers Hirt rannte einem anderen Kinde auf der belebten Hauptstraße nach. Dabei lief das Kind direkt in den Kraftwagen eines Fabrikanten auf der Riffhalde. Das Kind wurde vom Wagen erfaßt und schwer verletzt,

Jggersheim (Pfalz), 1. Mai. (F a in i l i e n t r ag ö d i e.) Am Montag morgen fanden Hausbewohner in der Dürk- heimerstraße 37 den früheren Bäckermeister Karl Unangst und dessen Ehefrau blutüberströmt in ihrer Wohnung auf. Nach den bisherigen Feststellungen hat Unangst seiner Frau mit einem Metzgermesser schwere Verletzungen am Hals beigedracht, während er sich selbst mit dem gleichen Messer die Kehle durchschnitt Die Frau wurde noch lebend auf­gefunden, während der Ehemann bereits tot war. Der Zu- stq»d der Frau ist sehr schlimm, jedoch nicht lebensgefährlich.

Vekarmtmachmrge« der NSDAP.

Aus parteiamtlichen Bekanntmachung»» Kreisleitung Calw

Für 20 erholungsbedürftige, verdiente SA.-Männer au, -»» Ostmark wird kostenloser Ferien-Aufenthalt für 10-14 Ta« gesucht. Meldung an Kreisgeschäftsstelle erbeten. ^

Kreisleitung Freudenstadt

Als Wirtschaftsberater für den Kreis Freudenstadt wird Parteigenosse Hoteldirektor Oswald Blum, Freudenstadt, t»- stellt und dem Kreisstab zugeteilt.

«ur dm SrrtAtSlaal

Zuchthausstrafe für politischen Vertrauensmißbranch

Stuttgart, 30. April. Das Schöffengericht verurteilte »»» 41jährigen, getrennt lebenden früheren Vortragsredner bei der Württ. Bildstelle, Wilhelm Friedhofs von Wanne-Cickel, wegen dreier Vergehen der Untreue in Tateinheit mit Unter­schlagung, und wegen fünf Vergehen des Betrugs zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus, 300 NM. Geldstrafe und dreijährigem Ehrverlust. Der Angeklagte hatte als Registrator und Fürsorge- rcferent bei der SA.-Brigade SS in Stuttgart Gelder im Ge­samtbetrag von 228 RM.. die er mit amtlichem Ausweis für die sogenannte Oesterreicherhilfe gesammelt hatte, zu eigenen Zwecken verbraucht und außerdem eine Witwe, die ihm in sei­ner Eigenschaft als Sozialreferent eine ihr ausbezahlte Lebens­versicherungssumme in Höhe von 1035 RM. zwecks Anlegung und Verwaltung zu treuen Händen anvertraut hatte, um das ganze Geld betrogen. Auch an der ihm unterstellten Portolaffe hatte er sich wiederholt vergriffen.

Letzte Nachrichten

SA.-Gruppenfiihrer angeschoffen

Gelfenkirchen, 2. Mai. Dienstagfrüh gegen 4 Uhr ging der SA.-Eruppenführer Rudolf Ziesig mit zwei SA.-MSn- n-ern und einem Kellner, dem das Fahrrad gestohlen war, zu der Wohnung des mutmaßlichen Diebes, in dessen Gar­ten das Rad auch gefunden wurde. Während sich die Be­gleiter Ziestgs hinter das Haus stellten, um ein Entrinnen des Diebes zu verhindern, begab sich Ziesig zur Haustür und verlangte Einlaß. Plötzlich krachte ein Schuß, der Ziesig in den Bauch traf und ihn schwer verletzte. Ob einer der Hausbewohner den Schuß abgegeben hat, ist bis jetzt in keiner Weise erwiesen. Die polizeiliche Untersuchung ist noch im Gange.

Brand der Augsburger Sängerhalle 4V Marxisten verhaftet

Augsburg, 2. Mai. In der Sängerhalle Augsburg brach ein Brand aus. Dazu wird mrtgeteilt, daß die bis­herigen Ermittlungen ein positives Ergebnis noch nicht ge­zeitigt haben. Die sachverständigen Untersuchungen auf dem Brandplatz haben ergeben, daß ein Anschlag durch Sprengkörper oder Höllenmaschinen nicht in Frage kommt, da sonst bestimmt irgendwelche Bestandteile gefunden wor­den wären.

Im Laufe des Dienstagvormittag wurden 40 Personen, die marxistischen Parteien angehört haben, in Haft ge­nommen, ferner im Bereich des Bezirksamtes Augsburg 25 Personen.

Gestorben

Freud ensta dt: Sophie Habisrittinger geb. Fahrner, 70 Jahre alt.

Herzogsweiler: Jakob Ziefle, Steinhauer, 55 I. a. Calw: Christine Stoll geb. Spathelf, 60 I. a.

^ NW« und Schriften

tm dritten Reich

Gedichte, Spiele, Sprechchöre, Anregungen usw.

veutsckland muü leben! Sammlung nationaler Oedickte tür Nie 8ckule

äes dritten keictis. TuggnunenZestellt von Kock öc Zstrieve kiVs. 1.60

ke8te, Deutsche null beiern. SeilraZe uncl Qedickte von IVekner, Kneip,

Ve8per u. s. KlA. 1.60

Hitler-Worte. Ausdrücke aus „lVlein Kampf" und su8 clen Keden des

kllkrers Oek. —.40

Kolbenke^er, L. O., Deut8cke8 öekenntnft. On8er steben. Dichtungen

kür Zpreckcköre. Kart, ftiVl. —.40

Krskt durch kfteude. fteiern kür deuttcke übende und ähnliche nst.-

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