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Nr. 95

Pch fremden Einflüssen unterzuordne». Ferner wird betont. Hag das Bündnis ausschließlich dem Zwecke diene, den euro­päischen Frieden aufrecht zu erhalte». Das zweite Ergebnis läßt stch durch folgenden Satz umreihen: Das deutsch-polnische Abkommen hat in keiner Weise das polnisch-französische Bündnis Deeinträchtigt. Zwischen Polen und Frankreich gebe es keinerlei Unterschiede in der Beurteilung dieser Tatsache. Das deutsch­polnische Abkommen ist für die Befriedung Europas eine Wohl­tat. Zum Schluß wird mit Genugtuung hervorgehoben, daß Barthou den Unterschied zwischen dem Polen von 1921 und 1934 bemerkt und auch zum Ausdruck gebracht habe,daß Polen eine Großmacht ist"

Das reglerungssreundlicheWilnaer Slgowo" wendet sich anläßlich des Aufenthalts von Barthou in Warschau in einem Artikel an leitender Stelle in recht heftiger Weise gegen die untertänige Auslegung des polnisch-französischen Bündnisses durch bie nationaldemokratische Presse. Polen wolle die Verständi­gung mit Frankreich für den Frieden auswerten, auch für einen trieben zwischen Deutschland und Frankreich. Nur dank Becks haben wir ausgehört die kränkende Rolle desbedrohten Bun­desgenossen" zu spielen und erst jetzt erwarten wir von dem Bündnis mit Frankreich für uns gute, wirklich nützliche Er­gebnisse.

Havas über Barthous Warschauer Ergebnis

Paris, 24. April. Der Warschauer Sonderberichterstatter der halbamtlichen Agentur Havas bezeichnet die Ergebnisse der Reise Barthous als sehr glücklich. Der gegenseitige Meinungs­austausch habe die Lage vollkommen geklärt. Man könne in erster Linie feststellen, daß der französisch-polnische Bündnisver­trag die Grundlage der zukünftigen Beziehungen bleibe. In der Abrüstungsfrage habe der französische Außenminister seinen pol­nischen Kollegen genau über die Haltung der französischen Re­gierung aufgeklärt. Es wäre aber voreilig gewesen, vor dem Zusammentritt der Abrüstungskonferenz die beiderseitige Hal­tung fest zu umgrenzen. Immerhin scheine es, als ob die An­schauungen der beiden Länder nicht im Gegensatz zueinander Künden. Vom allgemeinen politischen Standpunkt aus wünsche Polen, eine Politik der guten Nachbarschaft mit seinen östlichen und westlichen Nachbarn zu treiben. Der einzige dunkle Punkt sei die polnisch-tschechische Spannung, die sich aber nach Ansicht zuständiger polnischer Persönlichkeiten nicht auf die allgemeine Politik der beiden Länder auswirkcn dürste. Barthou, so er­klärt der Havasvertreter weiter, werde sicherlich die Eisenbahn­fahrt nach Krakau benutzen, um den polnischen Außenminister auch über seine Einstellung zur Unabhängigkeit Oesterreichs und den Eintritt Rußlands in den Völkerbund zu befragen.

Mltershaustaer Mvrdvrvzrß

15 Zahre Zuchthaus für LieSig

Schweinfurt, 24. April. Der Vertreter der Anklage, Land­gerichtsrat Dr. Schüppert, erklärte u. a.: Als vor drei Wochen das Schwurgerichi zusammentrot, um die Frage zu klären und zu entscheiden, ob Karl Liebig derjenige sei. der in der Nacht vom 39. November auf den 1. Dezember 1932 den Hauptmann Weither auf Schloß Waltershausen getötet habe oder nicht, habe man gewußt, daß die Entscheidung, die zu fällen sei, nicht leicht und nicht einfach sei. Erschwert würde die Urteilsbestimmung durch den Umstand, daß die Frau, die als Zeugin der Tat in dem Prozeß auftrat, weniger die Rolle einer Zeugin spielte, als in die Rolle einer zweiten Angeklagten hin­eingedrängt wurde

Das Eheleben, die wirtschaftlichen Verhältnisse und den Cha­rakter des Ehepaares Weither habe man genau kennengelernt. Aber über den wahren Charakter und die wahre Persönlichkeit des Angeklagten habe man keine Ausklärung erhalten. Erschwert fei ferner die Urteilsfindung durch die öffentliche Meinung. Dieser Prozeß habe das größte Interesse der Oesfentlichkeit er­regt. Zahlreiche Briefschreiber hätten eindeutig gegen Frau Werther Stellung genommen. Diese Leute seien jedoch rein ge­fühlsmäßig eingestellt. Er möchte daher vor der Würdigung der Beweisaufnahme den Appell an das Gericht richten, sich von äußeren Einflüssen fernzuhalten

Der Staatsanwalt geht dann über aus die Würdigung der Beweisaufnahme und teilt sein weiteres Plädoyer in drei Teile. Er befaßt sich zuerst mit den Einbrüchen und kommt zu dem Ur­teil, daß nach dem Tatortbefund des ersten Einbruches diese! teilweise konstruiert sei und nur von einem gemacht worden sein könne, der genaueste Ortskenntnis hatte. Beide weiblichen Dienstboten im Schloß kamen hierbei vollkommen.außer Betracht. Und er wisse auch nicht, was das Ehepaar Weither für einen Zweck mit einem solchen Einbruch hätte verfolgen wollen. Der Fingerabdruck, der von Baron Waltershausen gefunden wurde, sei einwandfrei erklärt, auch bestehe dafür ein Alibi des Barons. Dagegen bestünden Verdachtsmomente sür Liebig. ein­mal daß die Gummischuhe, deren Eindrücke damals gefunden wurden, versteckt und nicht zu finden waren, zweitens sein Ver­halten bei der Fahrt nach Koburg. Der zweite Einbruch sei nach seiner Ansicht ebenfalls fingiert Der Einbruch sei durch­aus nicht durch Las Fenster, dessen Scheiben eingeschlagen waren und vor dem die Hopfenstangen lagen, erfolgt, sondern der Täter sei auch hier mit einem Nachschlüssel durch das Tor ins Schloß gelangt. Er könne die Täterschaft des Liebig hier weder bejahen noch verneinen. Aber ein gewisser Verdacht bestehe für ibn auch hier. Es sei auch möglich, daß vielleicht Verwandte der Frau Weither ohne deren Wißen diesen Einbruch zu ihrer Entlastung gemacht hätten. Bei Wertung des Morüfalles schildert der Staatsanwalt die Verhältnisse zwischen den Eheleuten Wertster. Es sei sestgestellt, daß die ehelichen Verhältnisse in der letzten Zeit keine Trübung erfahren hätten. Wenn auch früher Haupt­mann Wertster es mit der ehelichen Treue nicht genau genommen habe, so habe sich seine Frau damals eben damit abgefunden Der Hauptmann sei als ein energischer Draufgänger, aber hoch intelligenter Charakter geschildert worden, während Frau Wei­ther als leidende und wankelmütige Natur dargestellt wurde Aber sie sei weder hysterisch noch eine Morphinistin gewesen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse allerdings seien sehr mäßigi gewesen.

Am Schluß seines vierstündigen Plädoyers beantragte der Ver­treter der Anklage im Waltershausener Mordprozrß, Land- gerichtsrat Schüppert, gegen den Angeklagten Karl Liebig wegen eines Verbrechens des Totschlags und eines Verbrechens des versuchten Totschlags eine Eesamtzuchthausstrafe von fünf­zehn Zähren, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren, Einzug der Liebigschen Walterpistole, den Erlaß eines Haftbefehl» und die lleberbürduog der Koste« aal den Angeklagten.

Uplms MomveHMlil sür Asien

Japan verlangt Vormundschaft über China

Die Erklärungen, die vor einigen Tagen der Sprecher des japanischen Außenministeriums über die Beziehungen I a - panszuChina abgab, sind inzwischen durch einige kom­mentierte Bemerkungen ergänzt worden, ohne daß sie da­durch an Tragweite und Schärfe verloren hätten. Es bleibt bestehen, daß Japan es für notwendig fand, vor aller Welt jede Beihilfe finanzieller wirtschaftlicher oder militärischer Art, die China von dritter Seite angeboten oder gewährt werden könnte, schroff abzulehnen, daß es erklärte, sich einer derartigen internationalen Zusammenarbeit anderer Mächte mit China zu widersetzen, und es hat durchaus den Anschein, daß Japan das Recht beansprucht, aus eigener Machtvollkommenheit vorzugehen, wenn es glaubt, daß der Friede im Fernen Osten gefährdet sei. Damit hat das Ka­binett von Tokio die ForderungAsten den Asiaten!", al­lerdings noch mit dem Zusatz: nurunterjapanischer F ü h r u n g, die auf der panasiatischen Konferenz in Dai- ren im Herbst des vergangenen Jahres aufgestellt wurde, offiziell der seinen gemacht und praktisch in die Politik ein­geführt. An sich kann das nicht überraschen. Der Grundge­danke dieser Forderung klang schon durch, als Japan in den Genfer Verhandlungen, die seinem Austritt aus dem Völ­kerbunde vorausgehen, im Februar 1932, wiederholt zum Ausdruck brachte, daß das Abendland den Fernen Osten nicht verstehe und daß Japan allein befähigt sei, die Ver­hältnisse dort zu ordnen.

Man wird zunächst fragen müssen, wie China selbst über diese von Japan beanspruchte Vormundschaft denkt. Die Nanking-Regierung hat zwar bisher angesichts der wirtschaftlichen und militärischen Ohnmacht Chinas auf eine geschlossene Abwehr des japanischen Vordringens auf dem asiatischen Festlande verzichtet Sie hat sich lediglich damit begnügt, gegen die Errichtung des Mandschukuo- Staates, gegen die Vorstöße in die Mongolei, zuletzt noch gegen die Absicht des jungen Kaisers von Mandschukuo, mit großem militärischen Gefolge eM'e Reise zu den Gräbern seiner Ahnen im Norden von Peking zu unternehmen, zu protestieren. Sie hat das auch den anderen Mächten gegen­über getan. Und es scheint, daß sie neuerdings wieder ver­trauliche diplomatische Schritte unternommen hat, um die Stellung Japans in der Mandschurei zu untergraben und die völkerrechtliche Anerkennung des neuen Staates dort zu verhindern. Die Erklärungen des japanischen Außenmi­nisteriums sind dann wahrscheinlich die unmittelbare Ant­wort auf diese chinesischen Aktionen, die möglicherweise durch die Vorbereitung oder den Abschluß von Lieferungs- Verträgen Nankings mit fremden Mächten über Waffen und Kriegsgerät zur Ergänzung der militärischen Ausrüstung Chinas unterstützt worden sind. Auf jeden Fall hat Tokio es für angebracht gehalten, vor aller Welt seinen Hegemo­nieanspruch im Fernen Osten jetzt ganz unverschleiert zu verkünden und Warungen gegen alle diejenigen auszuspre­chen, die durch irgendwelche Hilfsstellung für China dazu beitragen könnten, die Durchsetzung der japanischen Vor­herrschaft zu erschweren oder zu verhindern.

Betroffen werden von den fremden Mächten in erster Li­nie Amerika und England, dann aber auch Frank­reich und Italien und letzten Endes auch Deutschland. Es ist klar, daß die restlose Durchsetzung des japanischen An­spruches die wirtschaftlichen Beziehungen dieser Länder zu China in empfindlicher Weise beeinträchtigen muß. Japan hat schon kürzlich gegen ein Anleihe-Angebot eines interna­tionalen Konsortiums an China Einspruch erhoben. Eng­land nimmt die Lage, die durch den jetzt unverhüllten ja­panischen Hegemonieanspruch geschaffen worden ist, sehr ernst, wenn man an sich auch die Vormachtstellung Japans in Ostasien als eine nun einmal gegebene Tatsache hin­nimmt. Die Regierung schweigt vorläufig. Auf eine An­frage im Unterhaus ist sie ausgewichsn. Sie hat den Wunsch, bei etwaigen internationalen Schritten den Vereinigten Staaten den Vortritt zu lassen. Immerhin besteht eine enge Fühlungnahme zwischen London und Washington, die ihren Ausdruck in einer langen Unterredung fand, die der briti­sche Botschafter mit Staatssekretär Hüll hatte.

Während zunächst Zweifel über die Bedeutung der japa­nischen Erklärung bestanden und viele Amerikaner diese Erklärung als nicht wesentlich neu und vor allem nicht als beunruhigend hinstellten, ist jetzt durch ein Interview, das der japanische Botschafter Saito demWashing­ton Star" gegeben hat, volle Klarheit geschaffen, Saito hat mitbrutaler Offenheit" festgestellt, daß Japan fortan ein Einspruchsrecht beanfprucht, falls China Verhand­lungen mit dritten Staaten führt. Saito erklärte, Japan werde jedes Abkommen, das eine dritte Macht mit China gegen Japans Einspruch tätige, als unfreundliche Handlung betrachten, was nach diplomatischem Sprachgebrauch den letzten Schritt vor Abbruch der Beziehungen bedeute. Ja­pan verlange, fortan bei allen Verhandlungen dritter Staa­ten oder Angehöriger dritter Staaten mit der chinesischen Regierung gehört zu werden, denn die chinesische Negie­rung sei unfähig, sich selbst zu regieren, wie die chaotischen Verhältnisse in China bewiesen. Diese Aeußerungen dürften im Kongreß den Anlaß zu einer größeren Aussprache geben. In Washington weist man darauf hin, daß im Neunmächte­pakt, der im Februar 1922 in Washington abgeschlossen wurde, sich die Vereinigten Staaten, Japan und sechs an­dere Mächte freiwillig verpflichtet hätten, Chinas Souve­ränität, seine Unabhängigkeit, seine räumliche und verwal­tungsmäßige Unversehrtheit zu achten und in China keine Sonderrechte anzustreben, die den Grundsatz der offenen Tür für die Handeltreibenden aller Nationen verletzen wür­den. Man fügte in Washington hinzu, daß seit Beginn der Amtstätigkeit Roosevelts die amerikanische Negierung zwar in keiner Weise mehr zu den ostasiatischen Fragen Stellung genommen habe, daß dies aber keineswegs einen Verzicht auf der Grundsatz der offenen Tür, der von fundamentaler Bedeutung sei, gleichkomme.

Sehr heftig reagiert Moskau. DiePrawda" schreibt, der japanische Imperialismus zeige sein Gesicht endlich ohne Maske. Es handele sich hier um ein Vorgehen der japani­schen Außenpolitik, das nicht nur den Fernen Osten, son­dern die ganze Welt erschüttern könne. Jedenfalls zeigt die Lage in Ostasien mit einem Male wieder eine starke Span­nung.

Verdoppelung der japanischen LuMiie iu drei Zahn,

London, 24. April. Wie Reuter aus Tokio meldet, wird die japanische Luftflotte, die augenblicklich aus 646 Flugzeugen be- steht, im Laufe von drei Jahren beinahe verdoppelt werden. Zm Jahre 1936 wird Japan 590 Flugzeuge mehr besitzen als letzt. Diese Vergrößerung der Lustslotte wird Kosten in Höhe »on 44 Millionen Yen verursachen, die bereits in den kürzlich Ulgenommenen Haushalt ausgenommen sind.

Mer 709999 ArbeMose weniger

Berlin, 24. April. Während nach den Berichten der Arbeits­ämter die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland im März 1934 um rund 574 999 geringer war als rm Vormonat, ergibt sich aus dem vorläufigen Ergebnis der Krankenkassen-Mitglieder- statistik. daß tatsächlich die Erwerbslosigkeit im März um 71S 588 Personen zuriickgegangen ist. Die Zunahme der Beschäftigte» ergibt stch in dieser Höhe aus den Neuanmeldungen zu den Kranken-Pflichtverstcherungen bei den Krankenkassen. Die Kran­kenkassenstatistik verrät also, daß rund 159 990 bisher Erwerbs­lose noch über die von den Arbeitsämtern gemeldete Zahl des Rückganges der Erwerbslosen hinaus, wieder in den Arbeits­prozeß eingesügt werden konnten.

SlMlttrMdkli ln Sbnllallen

Mailand, 24. Avril. Der Sturm und die starken Regenfälle der letzten Tage haben in Oberitalien überall Hochwasse» mit sich gebracht. Der Lago Maggiore ist in den letzten 24 Stunden um über 50 Zentimeter gestiegen. Der Po und die Etsch haben an vielen Orten die Ufer überschwemmt. Die Wasserstandsmesser des Po zeigen verschiedentlich 4 Meter über dem Normalstand an. An vielen Orten mußte infolge der Ueberschwemmung der Land­straßen der Verkehr umgeleitet werden. In Biella wurde ein 37jähriger Mann bei einem Flußübergang vom Wind in die^ hochgehende Oropa geschleudert. Der Verunglückte wurde dann von der Gewalt des Stromes an das Ufer getragen, wo er nach vielen Stunden in schwerverletztem Zustand aufgefunden wurde. Auf der Prooinzialstraße Varallo-Alagna ging eine Lawine nieder, die den Verkehr sperrte. Die Mustermesse von Varallo mußte wegen des Unwetters aus den 1. Mai vertagt werden. In den Dolomiten rst überall Neuschnee gefallen. Die Tempe­raturen sind stark gesunken. An der Riviera wütete der Sturm weiterhin stark In Genua mutzten die Schiffe ihre Anker verstärken. Verschiedene größere Schiffe, unter ihnen auch die deutscheMilwaukee" haben die Ausfahrt verschoben, wäh­rend andere Dampfer schon bei der Einfahrt vor dem Hafen fest» machen mußten. Große Schäden richtete der Sturm vor allem im Hasen von Saoona an. Eine neu errichtete Mole brach von dem Anprall der Wellen aus über 50 Meter zusammen. Die Wellen überfluteten auch die Mole und brachten das Hasen­gelände bis zum Eisenbahnanschluß in größte Gefahr. Ueber 199 Eisenbahnwagen wurden gegeneinander geschleudert und zerstört. Die Gleise wurden aus Sem Boden gerissen.

Neue SiilkereiaSzMen

diesmal für die Lusifahrk-Verbewoche

Berlin, 24. April. Nach dem großen Erfolg, den der Verkauf des Stickereiabzeichens des Winterhilfswerks hatte, wird dem­nächst ein neues Stickereiabzeichen zum Vertrieb gelangen. Es handelt sich d'esmal um ein Abzeichen, das im Aufträge des Deutschen Luftsportverbandes für die Luftfahrt-Werbewoche her- gestellt wird, die in Verbindung mit dem Tag der Luft- fahrtam 3. Juni im ganzen Reich durchgeführt wird. Drei Millionen Stickereiabzeichen werden, wie das VöZ.-Büro meldet, zum Verkauf in der Luftfahrt-Werbewoche angesertigt. Der Auftrag kommt rund 99 nogtländischen Stickereisirmen zugute.

Sitzung des Präsidiums der MiistlUlgskonsereuz

erst am 29. Mai

Genf, 24. April. Der Präsident der Abrüstungskonferenz. Hen» derson, hat die Mitglieder des Präsidiums der Konferenz um ihre Zustimmung gebeten, die Sitzung des Präsidiums der Kon­ferenz auf den 29. Mai anzusetzen, und für den Nachmittag desselben Tages den Hauptausschuß einzuberufen. Diesem kon­kreten Vorschlag Hendersons sind, wie man hört, lange Bespre­chungen mit den wichtigsten Regierungen oorausgegangen. E» war von verschiedenen Seiten angeregt worden, infolge der gänzlich veränderten Lage der Abrüstungssrage die Prästdiums- sitzung vom 39. April fallen zu lasten, und die Zeit bis zur Ein­berufung des Hauptausschustes Ende Mai zur diplomatische» Vorbereitung und Klärung der Lage zu benutzen.

Nascher Erfolg des Protestes des Senats der Prager deutschen Universität

Prag, 24. Avril. Wie bereits gemeldet, wurde durch das tsche­choslowakische Ministerium iür öffentlich« Arbeiten die Verwal­tung des Karolinums. des Sitzes des akademischen Senats, und der rechlswistenschaftlichcn Fakultät der Prager deutschen Uni­versität, in die Hände des Lektors der Prager tschechischen Uni­versität übertragen. Hiergegen batte der akademisch' Senat der Prager deutschen Universität feierlichen Einspruch erdoben. Der Protest hatte nun einen raschen Enolg Auf ministerielle An^ Weisung bin wurde der alte Zustand wieder bergestellt.

Verschleppung der Festsetzung des Datums für die Saarabstimmung

Genf. 25. April. Bekanntlich sollte der Völkerbundsrat auf seiner Maitagung nun endlich das genaue Datum für die Volksabstimmung im Saargebiet festsetzen. Wie man nun erfährt, soll die Festsetzung weiter hinausgeschoben werden. Es soll beabsichtigt sein, die durch den Volkerbund zu bildende Abstimmungskommission, die sich unverzüglich nach ihrer Konstituierung ins Saargebiet begeben wird, mit der Vorbereitung der Festsetzung des Abstimmungs- datums zu beauftragen. Sollte sich diese neue Verschlep- pungstendenz durchsetzen, so würde dies für die Saarbeool- kerung eine neue Geduldsprobe bedeuten und ihren Glau­ben an den guten Willen der Völkerbundsorgane nicht gerade bestärken.