Seite 8

SchwnrzwSlder r«»e»reit»»»-

Nr. 94

BerbtHerungen im LufthansaSomMr- slusbienN IM

Berlin, 23. Avril. Am 1. Mai tritt im europäischen Luftver­kehr der Sommerflugplan in Kraft. Wie alljährlich, wird »u die­sem Zeitpunkt der Flugdienst aus vielen stark benutzten Verbin­dungen durch Inbetriebnahme neuer Kurse verstärkt und den Erfordernissen des Ferienreiseverkebrs angepatzt. Auf insgesamt 59 zwischenstaatlichen und innerdeutschen Linien wird die Luft­hansa den Personen-, Post- und Exvrehgutschnellverkehr zwischen den führenden europäischen Wirtschaftszentren durchführen. Die tägliche Leistung ihrer Flugzeuge erhöht sich während der Som­mermonate auf rund 54 000 Kilometer.

Die seit dem Herbst vorigen Jahres vlanmähig von der Deut­schen Lufthansa durchgeführte Neugestaltung des Streckendien­stes, die auf eine Beschleunigung und Verdichtung des Flugver­kehrs abzielt, verleibt dem neuen Sommerflugplan sein beson­deres Gepräge. Auf fast allen wichtigen Fernverbindungen konnte durch Einsatz schnellerer und grotzer Flugzeuge, wie z. B. der 17sitzigen Ju 52 die Reisedauer erheblich verringert werden. So beträgt, um nur einige Beispiele zu nennen, der Zeitgewinn im Verkehr BerlinParis und BerlinRom je eine Stunde. Auf dem Fluge von der Reichshauptstadt nach Zürich oder Oslc wird man zwei volle Flugstunden, nach London sogar 2^ Stun­den einsparen.

Durch den Einsatz schnellerer Flugzeuge wurde zugleich eine grundlegende Verbesserung des Flugplanes ermöglicht, die dev Verkehrswünschen der Geschäftswelt und des Reisepublikums weitgebend entgegenkommt. Während bisher eine Flugreise über gröbere Entfernungen, wie z. B. BerlinLondon, Berlin nach Paris, BerlinOslo meist immer gerade die wichtigsten Tagesstunden in Anspruch nahm, lassen sich künftig derartige Reisen binnen weniger Vormittags- oder Nachmittagsstunden ausführen. So wird man bei einem Abflug in Berlin um 7 Uhr schon 9.50 Ubr in Amsterdam und 11.25 in London eintreffen und den Nachmittag voll für geschäftliche Zwecke ausnutzen, oder am Spätnachmittag nach Berlin zurückkehren können. Umgekehrt brauchen Reisende, die tagsüber in Berlin tätig sein wollen, erst um 16 Ubr den Flug nach der britischen Hauptstadt anzutre­ten, die sie um 26.50 Uhr erreichen. Aebnlich« Zeitvorteile bieten sich im Verkehr nach Paris, Zürich. Oslo und so weiter. Nach­dem die guten Verkehrsergebnisse des Vorjahres ein steigen­des Bedürfnis für einen gut ausgebauten Flugschnelldienst auch innerhalb der Reichsgrenzen haben erkennen lassen, bat die Lufthansa auch im innerdeutschen Verkehr bemerkenswerte Ver­kehrsverbesserungen geschaffen. Durch einenBlitz-Verkehr" wer­den di« Städte Berlin. Hamburg, Köln und Frankfurt a. M. im 300 Kilometer-Tempo durch Heinkel-Schnellflugzeuge mit­einander verbunden. Bei einem Start um 8 Uhr trifft der Flug­gast bereits nach 8b Minuren in Frankfurt und nach weiteren 35 Minuten in Köln ein. Nach 7- bzw. Kstündigem Aufenthalt erfolgt in den Svätnachmittagsstunden der Rückflug. Falls sich dieBlitzstrecken" bewähren, was angesichts der außerordent­lichen Zeitvorteile wohl auber Frage siebt, wird die Hansa spä­terhin ähnliche Schnellverbindunsen auch nach anderen Städ­ten. wie z. B. München. Stuttgart usw. einrichren.

Der Sommerflugplan bringt allen deutschen Städten eine Fülle neuer und schnellerer Verkehrsmöglichkeiten. So wird u. a. die Reisedauer von Hamburg nach Stuttgart, von Stuttgart nach Berlin, von Köln nach Berlin um annähernd je 1 Stunde verringert. Die Frübverbindung von Breslau nach Berlin wird um 40 Minuren gegen das Vorjahr beschleunigt. Auch der Osten erhält schnellere Verbindungen nach Mittel- und Süddeutsch- land.

Mit der am 1. Mai stattfindenden Inbetriebnahme der Flug­strecke BerlinPosenWarschau wird die Bedeutung Berlins als Mittelpunkt des europäischen Flugverkehrs noch weiter ge­steigert.

Der Sonntagsflugdienst wird ebenfalls in verstärktem Um­fange auf den Linien BerlinAmsterdamLondon, BerlinKö­nigsbergMoskau bzw. Leningrad, BerlinParis. Berlin- KopenhagenMalmö, HamburgKopenhagen. BerlinMün­chenVenedigRom, BerlinWarschau, sowie nach ven Ostsee­bädern durchgefübrt.

Das dem zwischenstaatlichen Post- und Güteraustausch die­nende Nachtstreckennetz erfährt in diesem Jahre durch Inbe­triebnahme einiger wichtiger Teilstrecken eine wertvolle Ergän­zung.

I3M die Todesstrafe im Hamburger Terror-rozetz beamragi

Hamburg, 23. April. Im Prozeh gegen die rote Marine vor dem Hanseatischen Sondergericht beantragte der Staatsanwalt dreizehnmal die Todesstrafe, und zwar gegen di« Angeklagten Fischer, Schmidt. Richartz, Droese. Stockfleth, Ruhnow, Wehren­berg. Berlinski, Hivler, Dettmer, Hoppe, Koovmann und San­der. Gegen die Angeklagten Philipp und Sorgers beantragte er lebenslängliches Zuchthaus, gegen die Angeklagten Kratz und Pfade je 15 Jahre Zuchthaus, gegen zwei Angeklagte 5 bzw. 3 Jahre Gefängnis und gegen die übrigen Angeklagten, mit Aus- rahme von einem, der sreigesprochen werden soll Zuchthausstra­fen bis zu 12 Jahren. In seinem Plaidoyer wies der Staatsan- valt auf das gefährliche Treiben der roten Marine, die eine be- ondere Kamvtruvve gewesen sei, bin. Der Ueberfall im Herren- >raben, bei dem der SA.-Mann Heinzelmann niedergeschossen vurd«, sei ein vlanmäbig vorbereiteter kombinierter Feuer- und Nesserüberfall gewesen.

Reue Blutiai des umeMauifchen Schwerverbrechers

Reuqork, 23. April. Wie aus Eagle River (Wisconsin) ge­meldet wird, kam es dort zwischen der Bande des berüchtigten Schwerverbrechers Dtllinger und einer Abteilung Vnndes- polize: zu einem erbitterten Feuergefecht, in dessen Verlauf drei Polizisten erschossen wnrden. Die Polizeibeamten hatten Dil- llnger und zwei seiner Begleiter in einer Vierschenke überrascht, jedoch gelang es den Banditen, in einem Kraftwagen zu ent­fliehen, nachdem sie die Telephondräht« durchschnitten harten. Ln »er Verfolgung der Verbrecher, die mit Panzerwesten und mehreren Maschinengewehren ausgerüstet waren, nahmen 27 Po­lizeibeamte teil. Die Bande Dillingers hat durch allerhand Ver- drechergefindel aus -er Umgebung Lhikagos Zulauf erhalten.

ReMberiisswkttkamvf

Fachschaft: Deutsche Angestelltenschaft Wettkampfort: Calw (für Bezirk Calw, Nagold, Altensteig) Wettkampftag: 15. April 1934

Unter Führung der HI. mit Fahne und Spielmannszug mar­schierten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom Bahnhof in Calw, wo 9.10 Uhr die Teilnehmer von Nagold und Altensteig abgeholt wurden, zur Schule hinter dem Rathaus. Hier wurden sie von der Wettkampfleitung und deren Mitarbeiter erwartet.

Nach der Stärkemeldung an den stellvertr. Wettkampfleiter erfolgte die feierliche Hissung der Reichsflaggen. Der stellvertr. Wettkampfleiter Hoyh hielt sodann eine kurze Ansprache an die Wettkämpfer und wies sie auf die Bedeutung des Tages beson­ders in beruflicher Hinsicht hin. Er ermunterte sie, ohne Zagen an die Arbeit zu gehen, und forderte diejenigen, die diesmal vielleicht noch nicht alles meistern können, auf, im nächsten Jahr mit umsomehr Können, Wissen und Pflichteifer teilzunehmen, getreu dem, was unser Führer von uns allen verlangt.

Durch eine von echt nationalsozialistischem Geiste getragene Ansprache erhärtete dies alsdann noch der HJ.-Bannführer Waidelich und verband damit den Wunsch, daß wenigstens einer der Wettkämpfer nach Berlin fahren dürfe.

Nach dem Singen des Hitlerjugend-Liedes und des ersten Verses vom Horst Wessel-Lied wurden die Wettkämpfer in ent­sprechende Gruppen eingeteilt und die verschiedenen Schulräume zugewiesen.

Eine kurze Ueberlegungszeit zur Wählung der Leistungs­klasse, und der Wettkampf nahm seinen Anfang.

Die Stimmung war gut und man konnte einen großen Eifer bei den Arbeiten feststellen, trotzdem das prachtvolle Wetter manchmal zu einer Sonntagswanderung lockte. Man hätte es der Jugend gönnen mögen, nach der Berufsarbeit und dem Dienst während der ganzen Woche den Sonntag für die Erholung frei zu haben. Manche ließen sich verleiten, zu schwänzen; aber j die Mehrzahl hat doch die Pflicht und den Wunsch, etwas zu lei- ! sten, über das Vergnügen und den freien Sonntag gestellt. Viel­leicht sind auch die Sportwettkämpfe, die unglücklicherweise zu gleicher Zeit stattfanden, anziehender gewesen, als der etwas ; trockene Reichs-Berufs-Wettkampf. >

Von den gemeldeten 53 männlichen und 20 weiblichen Teil- ^ nehmern sind 33 männliche und 20 weibliche gekommen. Damit soll nicht gesagt sein, daß sich von den weiblichen Teilnehmern keine gedrückt hätten. O doch, es gab auch solche, aber dafür kamen andere, die nicht gemeldet waren. ,

Die nacheinander abgelieferten Arbeiten waren recht gut und zufriedenstellend. Man konnte sehen, daß von einem jungen - Kaufmann doch recht viel verlangt wird. Auf die faule Haut darf er sich also nicht legen, wenn er etwas leisten will.

Die Prüfung nachher war ein außerordentliches Stück Arbeit. Sie konnte am Wettkampftag selbst nicht ganz bewältigt werden und würde zu dem vorgeschriebenen kurzen Termin nicht so durchgearbeitet sein, wenn die Herren Gewerbeschuldirektor Aldinger, Handelsschulassessor Zwiesele-Calw, Gewerbeschul­assessor Fischer-Altensteig, Gewerbelehrer Sannwald-Nagold nicht so wacker mitgeholfen und ausgeharrt hätten. Auch die Berufs­kameraden der verschiedenen Bezirke haben für ihre Hilfe zur Bewältigung der Arbeit einen guten Teil des Dankes verdient.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß das Interesse für die Durchführung und das Gelingen des Reichs-Berufs-Wettkampfes im Bezirk Nagold bedeutend größer war, als im Bezirk Calw. Dieses ist umso bedauerlicher, weil in Calw der Wettkampf stattfand.

Wir wollen hoffen, daß die Durchführung im nächsten Jahr auf Grund der diesmal gesammelten Erfahrungen einfacher und leichter vonstatten geht und daß sie von der Ortsgruppe Calw, die ja für Veranstaltungen an ihrem Platze verantwortlich ist, allein getragen werden kann.

Von den Altensteiger Teilnehmern hat Paul Armbru­st er in Leistungsklasse 3 den ersten Platz belegt; in Leistungs­klasse 1 steht Karl Bürklin an zweiter Stelle; in Leistungs­klaffe 2 Fried r. Schwarz an vierter Stelle; in Leistungs­klaffe 4 Christian Bühl er an dritter, Rich. Schmidt an fünfter, Erwin Luz an achter und Otto Heintel an zehnter Stelle. Von den Kontorangestellten (weibl. Teilnehmer) hat in Leistungsklasse 2 Luise Sättele mit 54 Punkten als einzige Teilnehmerin dieser Klasse gut abgeschnitten. In Abtei­lung Verkauf, Leistungsklasse 2, war bei zwei Teilnehmern Lore Vogel mit 30 Punkten an erster Stelle.

LandeMchos Sr. Wurm ln lllm

lllm, 23. April. Ein deutliches Zeichen dafür, wie stark die evangelische Gemeinde von den Vorgängen in ihrer Kirche be­wegt ist, war der Gottesdienst am Sonntag im Münster. Nicht nur von Ulm. sondern auch aus Ser näheren und weiteren Um­gebung waren Tausenöe zusammengeströmt, die die weiten Hallen des Münsters füllten und der Predigt des Landesbischofs Wurm lauschten. Der Landesbischof führte u. a. aus: In den letzten Monaten ist in der Kirche viel geschehen, was hätte ver­mieden werden sollen. Wir möchten lieber heute als morgen Frieden machen, vergeben und vergessen, wenn diesem Bekennt­nis Raum gegeben wird:Habt die Brüder lieb! Fürchtet Gott! Ehret den König! Einer ist euer Meister. Christus! Ihr aber seid alle Brüder!" Wir verwahren uns gegen den Vorwurf, daß wir der Eigenbrötelei und dem Partikularismus ergeben seien. Gerade im Ulmer Münster ist oie Einigkeit des Glau­bens schon wiederholt in großen Versammlungen zum Ausdruck gekommen. Aber die Einheit der Kirche ist eine andere als die des Staates. Wir wollen dem Volk und dem Staat dienen. Das kann die Kirche nur, wenn ihr nichts Wesensfremdes auf- gedrängt und die Freiheit ihrer Glieder erhalten wird. Der Kampf soll dazu führen, daß die Kirche noch manches ungute Bürgerliche abstreife und Kraft bekomme zum Bekenntnis des Glaubens. Gegen Ende der Predigt verlas der Landesbischof die Kanzelansprache, die er für den gestrigen Sonntag an alle Gemeinden des Landes hinausgegeben hatte. Dann nahm er bezug auf die jüngsten Vorgänge in unserer Kirche und betonte, wie schon oft, daß er fest und entschlossen auf dem Boden des heutigen Staates stehe unter seinem Führer Adolf Hitler. Er trete ebenso fest und entschlossen ein für eine starke, in sich ge­einte Reichskirche. Heute gehe es darum, ob das Evangelium in seiner ganzen reformatorischen Kraft und Tiefe einziger Grund und Quell der Verkündigung in unserer Kirche ist oder ob daneben allerlei dem Evangelium wefensfremde Anschau­ungen eine ausschlaggebende Bedeutung gewinnen sollen. Außer dem württ. Landesbischof sprach auch kurz der bayerische Lan­desbischof Meiser, der eine kurze Kundgebung zur gegenwär­tigen kirchlichen Lage bekanntgab.

Die württ. Eisenbahnvereine tage« i« Mm

lllm, 23. April. Am Samstag und Sonntag fand eine Ta­gung des Bezirksverbandes der Eisenbahnvereine Württembergs

i» Ul« statt. Ls waren 19 Lisenbahnoerein« vertrete». Der

zweitgrößte Eisenbahnverein, der Ulmer Verein, der 1900 Mit­glieder zählt, hatte die Tagung gut vorbereitet. Der Führer des Ulmer Vereins, Reichsbahnamtmann i. R. Hofmann begrüßte den neuen Führer des Vezirksverbandes der Eisen-' bahnvereine 'm Reichsbahnbezirk Stuttgart, Reichsbahnober, inspektor Spiegel. Zur Behandlung standen vor allem die Wohlfahrts- und Erholungseinrichtungen. Aus dem Geschäfts- bericht ging hervor, daß am 1. Januar 1934 ein Zuwachs von 4152 Mitgliedern zu verzeichnen war. so daß der Mitgliederstand auf 12 446 stieg.

Gerichlsfaal

Stettiner Brandstifter-Prozeß Ein Riesen-Schuldkonto: 281 Bauten vernichtet Stettin, 23. April. Am nächsten Donnerstag beginnt vor der Großen Strafkammer in Stettin der erste Prozeß in der großen Brandstiftersache Fechtner-Papensuß, Svörke und Genossen. Die Brandstifter haben nach den Feststellungen der Behörden in den Jahren 1927 bis 1933 ihre verbrecherische Tätigkeit vor allem im Kreise Ereifenhagen ausgeübt. Unter Anklage stehen 57 Män­ner und drei Frauen, darunter zehn eigentliche Vrandstifter, neun Bauunternehmer als Anstifter und sechsVermittler". Der Rest setzt sich aus Landwirten zusammen, die gegen Bezah­lung ihre Scheunen, Wohnhäuser oder Stallgebäude anstecken ließen. In Borin befand sich das Hauptquartier der Bande. 281 Bauten fielen dem ruchlosen Treiben zum Opfer: 137 Scheunen, 16 Wohnhäuser, 64 Ställe, 63 Schuppen und ein Sägewerk. Der Schaden, den die verschiedenen Versicherungsgesellschaften erlit­ten. dürfte etwa 2,5 bis 3 Millionen RM betragen.

Mit diesen 60 Angeklagten, die sich in mehreren Prozessen zu verantworten haben werden dürfte der Kreis der Schuldigen noch nicht geschlossen sein. Die Ermittlungen werden noch mit größter Energie weitergeführt. Als erster der Verbrecher konnte man einen gewissen Emil Fechtner aus Borin nach einem Scheu­nenbrand am 23. April 1933 verhaften. Im Juli erschien dann plötzlich in Stettin beim Polizeipräsidium Ser Bruder Emil Fechtners, Kurt, der die überraschende Mitteilung machte, daß nicht sein Bruder Emil, sondern ein gewisser, damals erst 13jäh- ciger Willy Hövpner die Scheune in Vorin angesteckt habe. Höppner wiederum beschuldigte die Brüder Fechtner, und so kam einer nach dem andern hinter Schloß und Riegel.

Das Urteil im Bukarester Verschwörerprozeß Bukarest, 23. April. In dem Prozeß gegen die wegen Ver­schwörung gegen den König und die Regierung angeklagten Per­sonen hat das Militärgericht das Urteil gefällt. Alle 13 An­geklagten erhielten je zehn Fahre Zuchthaus. Soweit es sich um VMitärpersouen handelt, werden ihnen ihre militärischen Grade »bgefprochen.

Avndel Md Nttkedr

Berliner Börsenbericht vom 23. April. Die Börse bot »um Wochenbeginn das gleiche Bild wie an den Vortagen. Bei Be­ginn lagen kaum Orders vor. Aus Publikumskreiien kam eher etwas Ware heraus, sodatz die Tendenz überwiegend etwas schwächer war, da die Kulisse im Hinblick auf die in dieser Wo­che beginnenden Transserverhandlungen keinerlei Aufnabme- neignng zeigt. Die Rückgänge hielten sich aber wieder in eucsten Grenzen. Eine Reihe von Werten war sogar leicht befestigt Ta­gesgeld für erste Adressen erforderte 3,16 bis 4.1b Prozent. Am Valutenmarkt waren Pfund und Dollar gedrückt. London stellte sich gegen Kabel aus 5,15 und in Berlin auf 12,76.

Getreide

Berliner Markt für Nährstand vom 23. April. Weizen mark. 189197, Roggen märk. 150165, Braugerste 172176, Som­mergerste 161166, Hafer märk. 154161, Auszugsmehl 32:60 bis 33.60, Vorzugsmehl 31.6032.60. Vollmehl 30.6031.60, Bäckermehl 26.60-27.60, Roggenmehl 2223, Weizenkleie 11.60 bis 11.75, Roggenkleie 10.7011, Viktoriaerbsen 4044, kleine Speiieerbsen 3034. Futtererbsen 1922 RM.

Märkte

Ulmer Schlachtviehmarkt vom 23. Avril. Zutrieb: 5 Ochsen, 16 Farren, 52 Kühe, 23 Rinder. 190 Kälber, 325 Schweine. Preise: Ochsen 2628, Farren 2226, Kühe 1215 Rinder 22 bis 29. Kälber 3440, Schweine 3237 RM. Marktverlauf: Kälber und Schweine langsam, Großvieh belebt.

Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 1318 RM. Vopfingen: Milchschweine 1420, Läufer 30 RM. -- Crailsheim: Läufer 3141, Milchschweine 1522 RM. --- Ei engen a. Br.: Saugschweine 1521, Läufer 2732 RM. Güglingen: Milchschweine 1517. Läufer 2429 RM. Hall: Milchschweine 1520 RM. Kllnzelsau. Milch­schweine 1721 RM. Marbach: Milchschweine.1622 RM. Oebringen: Milchschweine 1420 RM.

Herrenberg, 21. April. Auf dem heutigen Wochenmarkt koste­ten: Kartoffeln 4, Butter 140, Blaukraut 12, Spinat 20, Schwarz­wurzeln 30, Zwiebeln 10, Rhabarber 15 H je das Pfund, Acker­salat Portion 20 Eier 8, Kopfsalat 1625, Blumenkohl 30 bis 50, junge Gänse 100 L das Stück, Rettiche Bund 2030 4, Setzlinge ft» H. 50

Wer wird Kaiserin vo« Mandschukuo?

Im neuen Kaiserreich der Mandschurei hat man vielfältig« Sorgen. In diesem neuen Staat von Japans Gnaden ist längst nicht alles so, wie es sein sollte. Zu dem alten gesellt sich jetzt ein neuer Kummer: Das schwerwiegende Eheproblem des Kaisers Puji. Der Kaiser ist zwar seit ein paar Jahren verheiratet seine Frau trägt den europäischen Namen Elisabeth. aber mit dieser Tatsache allein ist es nicht getan. Zu einer Dynastie gehört nun einmal ein Thronerbe, und der hat sich bislang nicht einstelley wollen: Pujis Ehe ist kinderlos geblieben. Hiermit wollen sich nun die Japaner nicht abfinden. Ihnen liegt sehr viel daran, daß sich eine mandschurische Kaisertradition ent­wickelt. Man legte daher dem Kaiser nahe, nach bekannter asia­tischer Sitte eine Nebenfrau anzuschaffen, ein Plan, der nicht nur den Widerstand der Kaiserin Elisabeth, sondern auch des Kaisers selber fand. Die Japaner möchten nämlich am liebsten eine japanische Prinzessin als zweite Kaiserin von Mandschukuo wißen, aber so weit geht selbst Pujis Zuneigung zu den Japa­nern nicht. Man sitzt in dieser Frage in Tokio einstweilen r« der Zwickmühle, verspricht sich aber sehr viel von der bevor­stehenden Reise Pujis in die Hauptstadt Japans. Dann wird es sich erweisen, ob Puji tatsächlich ru allem «m willfährige» ' Werkzeug ist. -