stellvertretenden Eenerallisfimus in der er sein Bedauern über den Tod des Eeneralstabsmajors der 16. Division Oberst Ober auf dem Schlachtfeld ausdrückt, der früher als Lehrer an der Kriegs­akademie in türkischen Diensten stand. Die Ver­lautbarung rühmt die Eigenschaften und Dienste des Gefallenen, der hier allgemeine Hochachtung genoß und drückt im Namen der ottomanischen Armee der Familie das Beileid aus. Der Kriegs­minister übermittelte der Witwe telegraphisch sein Beileid und ebenso seinem Schwiegervater, Imhof- Pascha.

Sprechsaal.

(Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.)

Liebenzell, 14. Sept. Ueber das Reservelaza­rett Liebenzell gehen daselbst und in der Nachbar­schaft bis Calw und Pforzheim merkwürdige Gerüchte und Schauermäreit um, daß wohl ein Wort der Auf­klärung zur Beruhigung der Gemüter am Platze ist.

1. Zuerst sei bemerkt, daß die hiesigen Lazarette militärische, d. h. militärisch verwaltete Lazarette sind und nicht Vereins- und Rote Kreuz-Lazarette. Es ist dies eine sehr ungute Sache, daß zwischen bei­den Arten von Lazaretten in Verpflegung und Ver­köstigung der Verwundeten ein so großer Unterschied besteht. (Im Militärlazarett Aufwand pro Mann und Tag 1.50 Mk., im Roten Kreuzlazarett 3 Mk.). Da sollte womöglich von der Militärverwaltung eine ausgleichende Hand angelegt werden.

2. In den Militärlazaretten bestehen ganz de­taillierte Vorschriften über den Aufwand für den einzelnen Mann pro Tag, z. B. 8 Gramm Kaffee­bohnen oder mittags 175 Gramm Fleisch und so und so viel Gramm Gemüse. Was aber zum Kochen nicht vorgesehen ist, das ist z. B. Schmalz, Eier. Nun wurde hier im Anfang über die Kost im Allgemei­nen geklagt und dann besonders über die ungenügen­den Nachtessen (nach Vorschrift Liter Suppe und nichts dazu als das Brot, das der einzelne Mann übrig hat). Der Lazarettverwalter muß zu allem Essen täglich den Bedarf an Fleisch, Milch, Gemüse

u.s.w. ausrechnen und herausgeben; die Küche hat also nicht Gelegenheit, da und dort einmal etwas zu ersparen, um daraus einmal eine Zulage schaffen zu können. Der hiesige Chefarzt hat nun zwischen dem Mittag- und Abendessen auf sein Risiko einen Kaffee und eine Flasche Bier eingeschoben. Aber das Nachtessen wird noch immer als zu mager emp­funden.

3. Die Einwohnerschaft von Liebenzell und Fi- lialorten wetteifern geradezu in Liebesgaben fürs Lazarett. Obst und Beeren, in Form von Saft. Ein­gemachtem, fließen ziemlich reich. Schon zweimal wurden zum Sonntagskaffe 15 Hefenkränze geliefert, auch Eier, Schmalz, Butter, Mehl zu Pfannkuchen. Unser Ortsausschuß legt wöchentlich 20 Mk. an, wo­durch den Verwundeten zweimal eine rote Wurst zum Nachtessen beschafft werden kann. Bei alledem ist es freilich fraglich, ob nicht die Militärverwal­tung von sich aus ein verbessertes Nachtessen einfüh­ren sollte. Die Rationen für Verwundete, die bald wieder ins Feld sollen und wollen, dürfen wohl über dieFriedensrationen" hinausgehen. Eine Kom­petenzerweiterung für die Lazarettinspektion dürfte angezeigt sein.

4. Außer und innerhalb der geschaffenen Um­zäunung der Lazarette wird diese als unseren Ver­wundeten unwürdig beklagt und verurteilt. Aber wo ist ein Lazarett, ein Krankenhaus, das nicht in einem umgrenzten Raum steht? Die Aerzte müssen doch über die Patienten eine Kontrolle haben; die Anlagen des oberen und unteren Bades sind so weit und geräumig, daß unsere Verwundeten, denen diese Anlagen zur Verfügung stehen, sich unmöglich wie in einem Gefängnis Vorkommen können. Die freie Benützung der städt. Kuranlagen, wie sie vom Stadt- oorstand sofort Angeboten und vom Chefarzt auch dankend angenommen war, hat sich nicht bewährt, weil die Verwundeten teilweise durch Aufdringlich­keiten belästigt wurden und weil auch einzelne Ver­wundete in unberechtigter und übertriebener Weise beim Publikum über die Verpflegung Klage führten und damit auf Gaben und Zuschüsse spekulierten. Einzelne Verwundete haben sogar ihre Spazier­

gänge in die benachbarten Gemeinden ausgedehnt und dort die Bauern für Lazarettspendcn mobil ge­macht. Es sind leider Angehörigkeiten und Ueber- schreitungen vorgekommen und deshalb ist die freie Bewegung der Patienten aus die genügenden An­lagen der Bäder beschränkt worden.

6. Damit die Lazarettspenden aller Art nicht bloß Einzelnen, die sie am Eingang abzufassen ver­stehen, sondern allen gleichmäßig zugut kommen, hat unser Stadtvorstand, der fortgesetzt in Fühlung mit dem Lazarett steht und den Verwundeten durch Spen­den von Briefpapier, Couverts, Ansichtskarten, Zi­garren, Zeitschriften und Tageszeitungen aller Art den Liebenzeller Aufenthalt schön und angenehm zu gestalten bestrebt ist, die Verfügung getroffen und bekannt gemacht, die Spenden an bestimmten Sam­melorten in der Stadt oder bei der Lazarettverwal­tung oder in der Küche zur gerechten Verteilung und Verwendung für alle Patienten abzugeben. Diese Bekanntmachung ist also mit der allerbesten Absicht erfolgt.

Möchten diese Worte das viele unnütze und un­wahre Gerede, zu dem die Zeit doch viel zu ernst ist, zum Schweigen bringen und unserem Liebenzell sei­nen alten guten Ruf der Gastfreundschaft erhalten.

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Berichtigung /

In dem in letzter Nummer erschienenen Ieldbriese eine; Calwers muß es in Spalte 2, Zeile 6 heißen: welche sofort vor dem herumstehenden Zivilpublikum . . ., stattvon dem".

Für die Schrift!, verantwortlich: I. V. vr. P, Nadig. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Vuchdruckerei

LmwIrtWstllcher BezirdMttw CM.

Bekanntmachung detr. die Jungvieh- und Fohlen-Weide bei Unterschwandorf.

Der Abtrieb der Stiere von der Weide findet am Samstag, den IS. ds. Mts, vorm, von 810 Uhr,

statt, wovon ich die Tierbesitzer des Bezirks Calw in Kennt­nis setze.

Den 16. Sept. 1914.

Dereinsvorstand: Reg.-Rat Binder

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Altburg, 15. September 1914.

Danksagung.

Für die zahlreichen Beweise herz- tlicher Teilnahme, die uns beim Hin­scheiden unseres l. Sohnes

Eberhard Eidenbenz

zugekommen find, bitten wir auf diesem Wege innigen Dank sagen zu dürfen.

Pfarrer Eidenbenz mit Frau und Kindern. I

Zeichnungen auf die

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zu 97.80 Mk. für 100 Mk. Nennwert werden auch von unserer Kaffe eutgegeugeuommen.

Schluß der Zeichnung am nächsten Samstag, mittags 12 Uhr.

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57» IkiW MMleihe.

Wir nehmen Anmeldungen auf die am

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zu 97 V 2 0/0 bis 18. entgegen.

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