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Altensteig, den 29. Dezember 1938.
— Zugehörigkeit des Handwerks zur Deutschen Arbeitsfront. Bo» Württ. Handwerkskammertag Stuttgart wird uns mit« geteilt: Die in letzter Zeit wiederholt an uns ergangenen An« fragen hinsichtlich der Zugehörigkeit der selbständigen Betriebs- Unternehmer zur Deutschen Arbeitsfront geben uns Veranlassung, darauf hinzuwetjen. dag alle Angehörigen des Handwerks ihre Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront ausschließlich über die Amtsitellen der NS-Hago und EHE zu erwerben haben.
Rach einer varteiamtlichen Bekanntgabe, wonach „die Ein« gliederung aller in Handwerk. Handel und Gewerbe tätigen Be- trrebsinhaber. Gesellen. Arbeiter, Angestellten und Lehrlinge in die Deutsche Arbeitsfront durch die Dienststellen der NS.- Hago erfolgt" hat auch der Anschluß der beim Handwerk beschäftigten Arbeitnehmer über die NS -Hago zu erfolgen. Auch für die in den Diensten der handwerklichen Organisationen beschäftigten Angestellten wird es vom Reichsstand des deutschen Handwerks für geboten gehalten, die Anmeldung zur Arbeitsfront lediglich bei den Amtsstellen der NS.-Hago und EHE. vorzunehmen.
„Grünen Baum" - Lichtspiele. „Abenteuer im Engadi n". Jahr für Jahr erwartet bas Kinopublikmn einen neuen Hochgebirgsfilm von Dr. Arnold Fank. Nach der „Weißen Hölle vom Piy Palii", den „Stürmen über dem Mont Blanc" und dem „Weißen Rausch" erscheint jetzt Las bezaubernde Winter-Lustspiel „Abenteuer im Engadin". Ein reizendes junges Mädchen steht im ! Mittelpunkt einer heiteren Spielhandlung. Neben ihr wirken Euzzi Lantschner und Walter Riml, die aus den: ! „Weißen Rausch" her bekannten Hamburger Zimmerleute und Skiakrobaten, mit. Schönheit von Natur und Sport paart sich in diesem Film, in dem man neben einer Fülle , von komischen Episoden Rekordleistungen auf allen Eebie- , ten des Wintersports erlebt. Wer den Film gesehen hat, ! wird den Riesenerfolg, den er bisher überall gehabt hat, > vollauf begreiflich finden. !
Nagold, 28. Dezember. (Reichsverband der Deutschen Fahr- l rad- und Nähmaschinenhändler.) Der Reichsverband Deutscher ! Fahrrad- und Nähmaschinenhändler Bez. V, umfassend die OLerämter Nagold, Freudenstadt, Calw, Herrenberg uno Neuenbürg; zu dessen Bezirksleiter Schlossermeister Wilhelm S ch we i k l e - Nagold bestellt ist, tagte gestern unter Vorsitz von Gausyndikus Brut sch er vom Reichsmechanikerverband Stuttgart im „Traubensaal. Eausyndikus Brutscher referierte über Verussfragen und den so nötigen Reinigungsprozeß innerhalb der Organisation, der durch Ausgabe der Händlerkarte gewährleistet ist. Demnach dürfen Nähmaschinen- uns Fahrradhändlcr etc. von Fabriken und Grossisten bei Vermeidung von hohen Konventionalstrafen nur beliefert werden, wenn sie die Händlerkarte vorzeigen können.
Wörnersberg, 28. Dezember. (Versammlung des Reichsbun- des der kinderreichen Familien.) Mittwochnachmittag war hier eine Versammlung der kinderreichen Familien im Gasthaus zum „Anker". Zahlreich waren die Besucher erschienen vom ganzen östlichen Bezirk des Oberamts. Dazu war ein Redner aus Dornstetten hieher gekommen. Zu Beginn schilderte er mit vortrefflichen Worten die neuen Zustände im Reich und pries vor allem das große Werk und die große Arbeit, die unser Führer Adolf Hitler schon geleistet hat. Zu den Zielen Adolf Hitlers gehört auch die Rettung des deutschen Volkes vor dem Untergang durch Aussterben. Der Redner betonte, daß sich heute kein kinderreicher Vater oder eine Mutter mehr zu schämen braucht, wenn man acht, zehn, oder auch ein Dutzend Kinder hat. Er schilderte die Auswüchse im vergangenen Staat, besonders den Bevölkerungsrückgang durch Ein- oder Zweikindersystem und Kameradschaftsehen usw. Diese traurigen Zustände waren vor allem in der Stadt zu treffen, bei jenen Leuten, die meist die Mittel in der Hand hatten, Kinder aufzuziehen. Führer und Reichsregierung sind bestrebt, diesem uistittlichen Treiben Einhalt zu tun. Der Redner forderte die Gemeinden auf, sich zusammenzuschließen zu Ortsgruppen und Verbänden. Damit erhalten kinderreiche Familien besondere Vergünstigungen in manchen Fällen, z. B. werden sie berücksichtigt bei öffentlichen Arbeiten; zweitens können sie vom Staat größere Darlehen beantragen, die sie zu einem ganz niederen Zinsfuß erhalten. Weiterhin hilft der Staat in dieser Hinsicht durch Siedlungs- Maßnahmen, Arbeitsbeschaffung; Doppelverdienst hört auch auf , im neuen Staat. Das Ziel, das die Regierung im Auge behält, ! muß erreicht werden: einen gesunden Nachwuchs! Dieser Gedanke muß das ganze Volk voll und ganz erfassen, daß es, wenn : es gilt, auch Opfer bringen kann. Weiter sprach der Redner auch ! über die Notwendigkeit der Sterilisation zur Verhütung von f erbkrankem Nachwuchs. Der Redner pries das Winterhilfswerk als eine glänzende Tat. Kinderreiche Familien werden auch hier berücksichtigt. (Ausgabe von Fett-, Kohlen- und Nahrungsmittelkarten.) Eine ganze Anzahl ließ sich in den Reichsbund aufnehmen. Für die Mitglieder erwachsen außer eines kleinen Beitrages keine weiteren Verpflichtungen. Die Versammlung schloß dann mit einem dreifachen „Siegheil" auf unseren Reichspräsidenten Hindenburg und unseren Volkskanzler Adolf Hitler, j
Freudenstadt, 28. Dezember. (Ein schönes Weihnachtsgeschenk.) Der 90prozentig kriegsverletzte Gottlob Kneitzler aus Wittlensweiler erhielt eine ganz besondere Ehrung. Reichspräsident von Hindenburg und der Führer übersandten ihm^der in all den Jahren nach dem Krieg durch mehrere Amputationen am rechten Bein und jetzt durch eine weitere Splitterherausnahme aus der rechten zweimal durchschossenen Hand vieles durchzumachen hatte, je ein Bild mit faksimilierter Unterschrift.
Calw, 28. Dezember. (Auszeichnung. — Kaninchen- Ausstellung.) An Weihnachten erhielt der Führer der - Sanitätskolonne Calw, K. Kirchherr, vom Präsidium des Württ. Landesvereins vom Roten Kreuz das Ehrenzeichen. — Die Kaninchenzuchtvereine des Nagold- und Enztales veranstalten am Sonntag, den 31. Dezember und Montag, den 1. Januar eine Kreis- gruppen-Ausstellung in der hiesigen Turnhalle.
Vom Oberamtsbezirk Calw. Das Obcramt macht bekannt: (Sonntagsruhe am 31. Dezember 1933.) Die Ladengeschäfte bleiben geschlossen. Waren des täglichen Bedarfs (worunter auch Schreibwaren zählen) können in der Zeit von 11—15 Uhr verkauft werden. — Den Friseurgeschäften wird die Ausübung des Gewerbebetriebs von 11—16 Uhr gestattet. — In Bäckereien und Konditoreien kann von morgens 5 bis 11 Uhr gearbeitet werden.
Obertalheim, 28. Dezember. (Tödlicher Sturz.) Am i Weihnachtsfest stürzte die 70jährige Ehefrau Theresia ^
> Kocheise den Keller hinab und erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen sie verstarb.
! Wildberg, 28. Dezember. (Vom Winterhilfswerk. Weih- ! nachtsfeier der Ortsgruppe der NSDAP.) Am vergangenen I Freitag, den 22. Dez., fand die Verteilung der Gaben des Winterhilfswerkes statt. Eine stattliche Anzahl Liebesgabenpakete waren auf einem Wagen verstaut. Kameraden von der SA., dem Arbeitsdienst, sowie Mädchen vom B. d. M. führten die Bescherung der kinderreichen Familien sowie der Alten in unserer Gemeinde durch. Ein Schülerchor der Oberklasse unter Leitung von Oberlehrer Rentschler erfreute die Bescherten zudem noch durch den Gesang passender Weihnachtslieder. Auch s konnte ein namhafter Betrag in Form von Reichsbedarfs- j deckungsscheinen zur Auszahlung gelangen. Die NS.-Frauen-
> schaft ihrerseits ließ es sich nicht nehmen, Bedürftige mit Pake-
> ten nützlichen Inhalts zu beschenken. So durften wir in unserer ! Gemeinde viel rechte Weihnachtsfreude bereiten Das ist nicht
nur Sozialismus als Lippenbekenntnis, sondern deutscher Sozialismus der Tat! — Auf Samstagabend 7.30 Uhr hatte die Ortsgruppe der NSDAP, zu ihrer Weihnachtsfeier in den Schwarzwaldsaal eingeladen. Der festlich geschmückte Saal schaffte sogleich weihnachtliche Stimmung. Rasch war der Saal bis aus den letzten Platz gefüllt. Unter den Gästen bemerkte man den Kreisleiter Pg. Walter Lang, sowie den Sturmführer (Sturm 5/180), beide aus Nagold. Die Stadlkapelle Wildberg, die mit großem Eifer den musikalischen Teil des Abends bestritt, erösfnete das Programm mit dem Musikstück: „Stille Nacht". Nach einem Weihnachtsgedicht des Jungvolks nahm der Ortsgruppenleiter Pg. Bürgermeister Schmelzle das Wort zur Begrüßung. Er streifte dabei die Bedeutung der Wintersonnenwende schon bei unseren Vorfahren und ging insbesondere auf die Bedeutung des Wcihnachtsfestes in diesem Jahre ein. In rascher Aufeinanderfolge wechselten nun Gesangsvorträge des Jungvolks und des B. d. M. mit Volkstänzen. Höchst interessant und fesselnd war die nun folgende Gymnastik des Jungvolks, die von Pg. Roller geleitet wurde. Sie legte beredtes Zeugnis ab von ernster, planmäßiger Arbeit bei diesen Kleinen. Mit viel Liebe und Sorgfalt hatten sich B. d. M. und HI. bei der Wiedergabe des Theaterstückes: „Altweibermühle" in ihre Rollen eingelebt. Besonders gut gefielen die in diesem Stück vorkommenden Reigen. Nach einem weiteren Vortrag der Stadtkapclle fand die Bescherung statt. Beim Jungvolk nahm diesen Akt der Weihnachtsmann selbst vor, während die Frauenschaft an die SA., HI. und BdM. Weihnachtspakete verteilte. Den Höhepunkt des Abends bildete die Ausführung: „Frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen!" Das Stück hatte als Grundlage die Stimmung der preußischen Bevölkerung in der großen Zeit von 1813. Sämtliche Mitspieler gaben ihr Bestes. In einer darauffolgenden Ansprache zog Pg. Baum- tz ä r t n e r Parallelen zwischen der Volkserhebung von damals und der des Jahres 1933. Er fand kernige von glühender Begeisterung getragene Worte für den Opfersinn, ohne den die Erhebung eines Volkes unmöglich ist. Seine Ausführungen fanden begeisterte Zustimmung. Nach einem gemeinsam gesungenen Weihnachtslied ergriff der Ortsgruppenleiter das Schlußwort. Er dankte allen denen, die zum Gelingen der Weihnachtsfeier beigetragen hatten. Besonderer Dank gebührt unserer Frauenschaft, die unermüdlich feit Wochen und Monaten so manchen Abend selbstlos opferte, um durch Handarbeiten Freude bereiten zu können. Mit dem Deutschland- und Horst- Wessellied fand unsere erste Weihnachtsfeier im neuen Reiche ihren Abschluß.
Ebingen. 28. Dez. (A u s d e r T e x t i l i n d u ft r i e.) In den Tagen vor Weihnachten hatte die hiesige Textilindustrie ein solches Maß von dringenden Aufträgen zu erledigen und einen solch gesteigerten Versand, wie man es noch nie weiß. Um die Waren noch rechtzeitig an ihren Bestimmungsort zu bringen, mußte der größte Teil derselben als Expreßgut befördert werden. Infolgedessen war die Reichsbahn genötigt, Sonderzüge für Expreßgut zu führen. Der Anfall von Sendungen war derart massenhaft, daß dessen Abnahme bis weit in die Nächte hinein dauerte Daß die Aufträge in diesem Ausmaß eingingen, hängt zu einem beträchtlichen Teil mit dem schon seit Wochen anhaltenden kalten Winterwetter zusammen.
Schramberg, 28. Dez (85. Geburtstag.) Fabrikant Paul Landenberger d. Ae.. Ehrenbürger von Schramberg, feierte seinen 85 Geburtstag.
Hechingen, 28. Dez. (Todesfall.) Im besten Mannesalter von erst 36 Jahren starb kurz vor Weihnachten der frühere Bürgermeister von Hechingen, Dr. Wilhelm Kieber. Seit zwei Jahren war er schwer leidend. Seine Frau ging ihm vor drei Jahren im Tode voraus. Dr. Kieber war drei Jahre lanH, von 1926 bis 1929, Bürgermeister der Stadt Hechingen.
Steinhofen i. Hohz., 28. Dez. (Brand.) In der Nacht aus 25. Dezember brannte das Gebäude des Landwirts Johann L'ener bis aui die Grundmauern nieder.
«rungarr» 28 . L>ez. (Silvester in Stuttgart.) Wirtschaftsschluß ist um 2 Uhr nachts. Die Wirtfchaftsräume sind pünktlich zu verlaßen. Die schulpflichtige Jugend darf nach 9 Uhr abends sich nicht aus öffentlichen Straßen und Plätzen zwecklos Herumtreiben.
LeiterindesDeutschenFrauenwerks. Frau Elisabeth Bosch ist durch einen Erlaß des Führers des Deutschen Frauenwerks, Dr. Krummacher, zur Leiterin der Landesstelle Baden-Württemberg-Hohenzollern-Pfalz des Deutschen Frauenwerks mit dem Sitz in Stuttgart ernannt worden. Frau Elisabeih Bosch ist bekanntlich auch die Führerin des Frauenbeirats in Stuttgart.
Heimsheim. OA. Leonberg, 28. Dez. (Unfall.) Der Landwirt Karl Venzinger hatte mit einigen Bekannten eine Schlittenpartie nach Friolzheim gemacht. Mit voller Wucht wurde der Schlitten an die Kirchhofmauer geschleudert, wobei die Insassen mehr oder weniger verletzt wurden. Während Venzinger mit einer schweren Kopfwunde nach Hause gebracht wurde, erlitt das 6jährige Töchterchen des Gold- arbeiters Gottlob Schäfer schwere Verletzungen.
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Göppingen. 28. Dez. (Der Tod im Wasser.) Am Mittwoch wurde aus dem Barbarossa-See eine weibliche Leiche geborgen. Die Untersuchungen ergaben, daß es sich am ein 26 Jahre altes Dienstmädchen aus Birenbach handelt, das in einem Anfall von Schwermut den Tod gesucht hat. ^
Biberach, 28. Dez. (Gefaßter Einbrecher.) Der hiesigen Polizei gelang amHeilig-n Abend ein guter Fang, indem sie den berüchtigten Bauernhauseinbrecher, der seit Wochen die Bezirke Waldsee und Biberach unsicher machte, in einem hiesigen Gasthos festnehmen konnte. Es handelt sich bei dem Festgenommenen um den mehrfach vorbestraften 24jährigen Dienstknecht Joseph Jungblut von Bieten- weilerOA. Wangen. Eine Reihe Vauernhauseinbrüche und ein räuberischer Diebstahl an einem früheren Mitknecht konnten ihm nachgewiesen werden.
Utm. 28. Dez. (Nach China berufen) Dipl.-Jnge- nieur Dr. Karl Hahn, Sohn des verstorbenen Obergeometers Julius Hahn, Assistent an der Technischen Hochschule Karlsruhe, hat einen Ruf als ordentlicher Professor für Strömungsmaschinen an der Deutschen Tung-Chi-Univer- sität Wusung (China) erhalten.
Friedrrchshafen, 28. Dez (Vermißt.) Seit Dienstag abend wird ein 64 Jahre alter Chemiker Dr. N. aus Stuttgart, der am Abend des Weihnachtstages hier eingetrosfra war und in einem hiesigen Hotel übernachtete, vermißt.
Eßlingen, 28. Dez. (Todesfall.) Fabrikant Euge« Wagner, der Seniorchef der Firma Christian Wagner, Metallwarenfabrik, ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Eugen Wagner gehörte jahrelang dem Gemeinderat an, ebenso dem Kirchengemeinderat. Er war über 25 Jabre lang Vorstand des hiesigen Gewerbevereins.
Tertnang, 28. Dez. (Todesfall.) Vormittags ist Professor Josef Enam im Alter von 78 Jahren hier gestorben. Er wirkte hier als Lehrer und Vorstand der Latein- und Realschule. Vor zehn Jahren war er in den Ruhestand getreten.
Sie wirtschaslliche Lage In Württemberg
Stuttgart, 28. Dez. Der Württ. Jundstrie- und Handelstag berichtet über die wirtschaftliche Luge im Monat Dezember: Die wirtschaftlich« Lage weist am Jahresende ein wesentlich günstigeres Bild als zu Anfang des Jahres auf. Die Besserung ber wirtschaftlichen Verhältnisse zeigt sich nicht nur rein zahlenmäßig in der Abnahme der Erwerbslosenzissern, sondern auch besonders in der vielerorts deutlich fühlbaren lebhafteren Geschäftstätigkeit. In weiten Kreisen der Wirtschaft ist mit der Festigung der politischen Verhältnisse auch das Vertrauen in eine zielklare Führung des Reiches zurückgekehrt. Damit ist die erste psychologische Voraussetzung sür Me Eeiundung einer auf schöpferischer Einzelinitiatioe beruhenden deutschen Wirtschaft gegeben. Die öffentliche Arbeirsbeichaffung. wie überhaupt die zahlreichen Maßnahmen zur Rückführung großer Masten von Erwerbslosen in die Arbeit haben zu einem erheblichen Teil zur Ankurbelung der Wirtschaft beigetragen. Naturgemäß konnte die Besserung der wirtschaftlichen Lage bisher nur langsam fortschreiten. Die Steigerung des Warenabsatzes und die Besserung des Beschäftigungsgrades ist daher auch noch nicht in allen Wirtschaftszweigen gleichmäßig eingetreten, vielmehr ist meistens auch innerhalb Ser einzelnen Zweige immer noch eine starke Unein- heitlichkeit der Entwicklung zu beobachten. Jedoch find im Lause der vergangenen Monate nahezu alle Jndustriegruppen von der wirtschaftlichen Belebung mehr oder weniger erfaßt worden. Selbst in der bisher noch sehr stark darniederliegenden Ma- ichinenindustrie haben sich in den letzten Wochen weitere Anzeichen einer lebhafteren Geschäftstätigkeit bemerkbar gemacht. In der Bauwlrtichaft, deren Veichäftigungsgrad bis beinahe Ende November gehalten werden konnte, zwang die im Dezember einsetzende Kälte zu zahlreichen Stillegungen der Bau» arbeiten Im übrigen sind aber die üblichen jahreszeitlichen Rückgänge weniger stark als ,n früheren Jahren in Erscheinung getreten. Allerdings fehlt noch im allgemeinen die Auftragserteilung auf längere Sicht denn die geringe Lagerhaltung des Handels bedingt vielfach ein unberechenbares, stoßweises Anfallen von Aufträgen mit kürzesten Lieferfristen So waren auch die Bestellungen auf Weihnachten bei der Industrie sehr viel tpäter eingetroffen, als dies nach den früheren Erfahrungen zu erwarten gewesen wäre: gleicherweise stehen auch die üblichen Frühjahrsbestellungen in der Hauvtiache noch aus. Die bis jetzt zwar nur langsame Steigerung der bisher äußerst geringen allgemeinen Kaufkraft wird zweifellos eine gewisse Stetigkeit des Geschäftsganges sichern und damit im Vaufe der Zeit auch wieder wirtschaftliche Dispositionen aus weitere Sicht ermöglichen. Qualitätsware wird zwar gefragt, findet aber wenig Absatz. In den Preisverhältnissen ist im allgemeinen insofern eine gewisse Besserung eingerreten, als die zahlreichen volkswirtschaftlich ungesunden Preisfchleudereien etwas eingeschränkt werden konnten. Die Ausfuhr ist nach einer kleinen vorübergehenden Belebung wieder sehr schleppend und meistenteils weiterhin rückläufig geworden.
Mar sraAklch en mr oller Welt
Schwabe Dritter im Oasenflugwettbewerb. Nach dem Endergebnis des Kairoer Oajenflugwettbewerbs har der deutsche Flieger Schwabe den dritten Preis errungen.
Taifun über Madras. Ueber Madras ist ein Taifun niedergegangen, bei dem 250 Personen ums Leben kamen. 10 000 Stück Vieh sind verendet. Der Sachschaden ist bedeutend.
Eifersuchtsdrama. In einem Tanzsaal in Metz hat der 25jährige Peter Wolsgang aus Morsback i. L. in einem Anfall von Eifersucht eine Kellnerin erichosten und sich dann Lurch einen Kopfschuß getötet.
Beendigung des französisch-englischen Zollkrieges. Die französische und die britische Regierung sind übereingekom- men, sobald wie möglich Verhandlungen zur endgültige» Regelung der beiderseitigen Handelsbeziehungen aufzuneh. men.
Der Hamburger Muttermörder hingerichtet. Der durch Urteil des hiesigen Schwurgerichts vom 10. November 1933 wegen Mordes zum Tode verurteilte Muttermörder Ernst Oskar Oczkowski, ist am Donnerstag morgen hingerichtet worden.