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Nummer 285
Altensteig, Montag, den 13. November 1933
58. Jahrgang
MemMgende Bnlrauknsluntgcbung W die Negierung
Das Wunder der deutschen Einigkeit - Zwei Aufrufe des Führers
Das amtliche Ergebnis im Reich
Berlin, 13. November. (Telegramm.) Das amtliche Ergebnis liegt nunmehr vor. Es lautet:
Retchstagswabl
Stimmberechtigt 45127 968
Abgegebene Stimmen 42 975VÜ9 Wahlbeteiligung 95,2 Pro-.
NSDAP. 39 626 647
Ungültig 3 348362
Volksabstimmung
Abgegebene Stimmen 43 439 046 Wahlbeteiligung 96,3 Proz.
Za 40 588 804
Nein 2100181
Ungültig 750 061
Der neue Reichstag wird nach den Berechnungen des W.T.B. 660 Abgeordnete umfassen.
Gesamtergebnis in Württemberg
um Hoyeuzolleru
Reichslagswahl
Stimmberechtigte Abgegebene Stimme« Gültige Stimmen Ungültige Stimmen
1832 367 (1826 811) 1825 452 (1583 026) 1729 724 (1577 771) 95 728 (7116)
Bei der Reichstagswahl vom 5. März 1833 teilten sich 7 Parteien in die 23 Abgeordnetensitze. Durch die starke Wahlbeteiligung von 89,6 Prozent bei der diesmaligen Wahl sind 28 Abgeordnete der NSDAP, gewählt, überdies sallen 49 124 Reststimmen an die Reichsliste. Bei der Zahl Ser ungültigen Stimmen ist in Rechnung zu stellen, daß »arunter 90 Prozent solcher Wähler sind, die ihre Stimme »er einzigen Partei, die zur Wahl stand, nicht geben wollten.
Das Wahlergebnis zeigt, daß das Verschwinden der Parteien vom Volk gutgeheißen wurde. Die NSDAP, hat als einzige Partei oder Bewegung, die zur Wahl stand nun alles geworfen, was noch im März sich zur Wahl stellte. Im März erhielten die Nationalsozialisten 41,9 Prozent, das Zentrum 17,6 Prozent, die Sozialdemokraten 14,8 Prozent, die Kommunisten 9,2 Prozent, der Bauernbund 5,3 Prozent, Schwarz-Weiß-Rot 5,1 Prozent, der Christliche Volksdienst 3,1 Prozent, die Demokraten 2,2 Prozent, die Deutsche Volkspartei 0,7 und Sonstige 0,1 Prozent de, Wählerstimmen. Diesmal entfielen auf die NSDAP, nicht nur sämtliche Stimmen der anderen Parteien vom März (918 893), sondern infolge der hohen Wahlbeteiligung wei- tere 147 000 Stimmen, neben dem damaligen Bestand von 663 906 Stimmen, insgesamt 1729 724, also beinahe ein, Verdreifachung der Stimmenzahl. So ist das Reichstags^ Wahlergebnis ein ebenso glänzender Erfolg.
Volksentscheid
Abgegebene Stimmen Ja-Stimmen Nein-Stimmen Ungültige Stimmen
1836 799
1776 008 (96,7 Pro,.) 38 792 (2,1 Pro,.) 21999 (1^ Proz.)
Wahlbeteiligung in Prozenten
Die Wahlbeteiligung iu Württemberg bei der Reichstags»«« betrug SSL Pro«u<
bei der Volksabstimmung 97,8 Prozent
Auf die NSDAP, entfielen an Stimme» »4,8 Prozent
ans Ja SSL Prozent
Gesamtergebnis in Baden
Stimmberechtigte 1596 852
Stimmscheine 50 600
Reichstagswahl
Abgegebene Stimmen
1567176
Gültige Stimmen
1452 311
Ungültige Stimme»
114 865
Volksentscheid
Abgegebene Stimme«
1580 424
Ja-Stimmen
1503 893
Nein-Stimmen
49 417
Ungültige Stimmen
27114
Überwältigendes Ergebnis
Ein Volk, ein Wille, eine Partei, ein Reich — dies, Ziele des Führers sind durch den.glanzenden Erfolg diese, Wahlganges in einem Maße erreicht, wie dies die Well noch nie gesehen. Das grenzenlose Vertrauen des Volkes in die Führung des Reiches kommt darin zum Ausdruck Eine Wahlbeteiligung wurde erreicht, wie sie in diesem Ausmaß der restlosen Erfassung aller Volksteile, bisher nicht zu verzeichnen war. Wenn etwa im Durchschnitt 2 bis 3 Prozent der Wahlberechtigten nicht abgestimmt haben, so muß man immerhin bedenken, daß es bei dieser große« Wählermasse eine erhebliche Anzahl von Kranken oder auch an der Ausübung des Wahlrechts durch andere Verhält- Nisse Verhinderter gibt. Die Wahlbeteiligung hat die kühnsten Hoffnungen übertroffen.
In der Volksabstimmung hat sich das deutsche Volk geradezu glänzend geschlagen. Nur etwa 2 bis 3 Prozent de, Wähler haben die Lebensfrage der Volksabstimmung verneint, ein Rest von Volksgenossen, die den Namen eines Deutschen nicht mehr verdienen. Aber es wird unter Millionenmassen immer Unbelehrbare geben. Die Regierung hat das Volk hinter sich, das zeigt dieses Ergebnis; denn mehr als 96 Prozent stehen hinter dem Führer — ein überwältigendes Zeugnis für Adolf Hitler und seine Regierung, für Friede, Ehre und Gleichberechtigung. Es ist der Erfolg des Führers und es ist erhebend, wem, sich ein Volk so um einen Mann schart.
Feier des Sieges der Einheit
Ber 1 in, 13. Nov. (Amtlich.) Zur Feier des überwältigenden Bekenntnisses des Deutschen Volkes zu Adolf Hitler und seiner Politik des Friedens und der Ehre hat die Reichsregierung für de« heutigen Montag die Veflaggung der Dienstgebäude angeordnet. Das Neichspropagaudamini- sterium ersucht die ganze Bevölkerung dem großen Sieg der deutschen Einigkeit durch allgemeine Veflaggung festlichen Uusdruck zu verleihen.
zwei Ausrufe des Führers
Berlin, 13. November. Deutsche Volksgenossen und Genossinnen! 15 Zahre lang habe ich, erfüllt von einem unzerstörbaren Vertrauen auf den inneren Wert des deutschen Volkes, gläubig für seine Zukunft gekämpft. Heute danke ich den Millionen deutscher Volksgenossen aus übervollem Herzen für das geschichtlich einzigartige Bekenntnis zu einer wahrhaften Friedensliebe, genau so aber auch zu unserer Ehre und zu unseren ewigen gleichen Rechten.
Meine Mitarbeiter und ich aber wollen, damit erneut bestärkt, mutig und unverdrossen unsere Pflichten erfüllen.
- ch
Aufruf -es Führers an -le Partei
Berlin, 13. November. Nationalsozialisten! Natio- nalsozialistinnen! Meine Parteigenossen! Ein unvergleichlicher Sieg ist erkämpft worden. Das deutsche Volk verdankt ihn in erster Linie Eurer gläubigen Treue und Eurer nimmermüden Arbeit!
Männer unserer Organisation, unserer Propaganda, der SA., SS. und des St„ Zhr habt, unterstützt durch die Tätigkeit unserer Zugend, unserer Frauen, zahlloser Parteigenoffen und unserer Presse in knapp vier Wochen Unerhörtes geleistet.
Die einzigartige Größe des Erfolges ist für Euch alle die größte Anerkennung, die Rettung des Vaterlandes aber wird dereinst Euer Dank sein!
RMsmiiMer Sr. SöbbelS bankt dem deutschen Volk
Berlin, 13. November. Nachdem das Wahlergebnis feststand, versammelte der Reich-xropagandaleiter, Reichs- Minister Dr. Eöbbels, seine engeren Mitarbeiter aus der Reichspropagandaleitung und aus dem Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda, um ihnen den Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen. Dr. Eöb- vels dankte besonders der ganzen deutschen Presse, die in d'e'em Wahlkampf manches von dem wieder gutgemacht habe, dessentwegen der Nationalsozialismus ihr in vergangenen Zeiten der Oppositon bittere Vorwürfe habe machen müssen. Ebenso galt der Tank des Reichspropa- gondaleiters dem deutschen Rundfunk, den Landespropagandastellen, den Rednern und Propagandaleitern der Partei und jedem einzelnen Boltsgenossen, der an der Propaganda in diesem Wahlkamps in aufreibender Kleinarbeit, Hingabe und Opferbereilschaft unermüdlich mitgearbeitet hat. Schließlich aber dankte der Reichsminister Dr. Eöbbels vor allen Dingen dem deutschen Volk selbst, das der Regierung Adolf Hitler einen unerhörten Vertrauensbeweis gegeben hat, einen Vertrauensbeweis, der eine sehr große Verpflichtung für die Partei bedeute. Wir empfinden — erklärte der Minister — es als ein ganz großes Glück, diesem Voiie dienen zu können und spätere Geschlechter werden uns um unsere Zeiten beneiden müssen. Das deutsche Volk hat in dieser Wahl mit einer Einmütigkeit, die noch vor wenigen Monaten niemand für möglich gehalten hätte, bewiesen, daß es hinter Hitler und seiner Regierung steht. Was wir erreicht haben, verdanken wir der zielklaren Führung des Volkskanzlers Adolf Hitler, der konsequenten Arbeit seiner Regierung und der Intelligenz und dem Fleiße aller Mitarbeiter am deutschen Aufbau Unser Kampf geht weiter, wir denken nicht daran, aus unseren Lorbeeren auszuruhen.
Dieser Wahlausgang mit seinem grandiosen Ergebnis wird der Beginn nicht nur einer neuen innenpolitischen Entwicklung sein» sondern wird auch neue außenpolitische Perspektiven eröffnen.
Nach der Rede des Reichspropagandaleiters und Reichsministers sprach Staatssekretär Funk Dr. Eöbbels den persönlichen Dank der Mitarbeiterschaft aus. Er betonte, daß die unerhörten Propagandaleistungen dieser Wahl nur möglich gewesen seien unter der zielklaren Führung eines Ministers, der alle Kräfte daran gesetzt habe, durch sein Ministerium in ständiger Verbindung mit dem Volk diesen die großen Aufgaben der nationalsozialistischen Revolution Tag für Tag nahe zu bringen, zu erklären und jeden einzelnen Deutschen für diese Ziele zu entflammen. Propagandaministerium und Reichspropagandaleitung der NSDAP, könnten mit Dank, Verehrung und Bewunderung auf diesen Mann schauen. Der Staatssekretär schloß mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf Dr. Eöbbels.
*
Ungeheure Begeisterung vor der Reichskanzlei
Berlin, 13. November. Unter dem überwältigenden Eindruck des Ergebnisses der Wahlen zum Reichstag und der Volksabstimmung hatten sich am Sonntagabend Tausende von Berlinern vor der Reichskanzlei angesammelt, die trotz des strömenden Regens unentwegt ausharrten, um ihren geliebte» Führer zu sehen. Die Begeisterung kannte keine Grenzen, als schließlich der Volkskanzler an einem Fenster der Reichskanzlei erschien. Mit rmporgcstrccktrn Armen und entblößten Hauptes ries man ihm „Sieg Heil" donnernd immer wieder zu. Al» dann der Kanzler vom Fenster zurücktrat, sang die Menge „Nun danket alle Gottl" Alle, die diese Stunde miterledt hatten, gingen tief ergriffe« heimwärts.