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Nr. 241

über 8 Millionen Kommunisten am Rande einer Katastrophe, über die nur der blasierte Unverstand hinwegzugehen vermag. Wäre erst der rote Aufruhr als Fenerbrand über Deutschland binweggebraust, so würde man wohl auch in den westlichen Kul­turländern Europas einsehen gelernt haben, das, cs nicht gleich­gültig ist, ob am Rhein und an der Nordsee die Borposten eines revolutionären asiatischen Weltreiches stehen oder friedliche deut­sche Arbeiter, in aufrichtiger Verbundenheit mit den übrige» Völkern europäischer Kultur, in redlicher Arbeit sich ihr Brot verdienen wollen.

Rettung Europas vor dem Bolschewismus

Indem die nationalsozialistische Bewegung Deutschland vor dieser drohenden Katastrophe zurückgerissen bat. rettete sie nicht nur das deutsche Volk, sondern erwarb sich auch ein geschichtliches Verdienst um das übrige Europa.

Diese nationalsozialistische Revolution verfolgte nur das eine Ziel: Wiederherstellung der Ordnung im eigenen Volk, Schaf­fung von Arbeit und Brot für unsere hungernden Massen, Prok­lamation der Begriffe Ehre, Treue und Anständigkeit als der Elemente eines sittlich hochstehenden Volkes ein Ziel, das ande­ren Völkern keinen Schaden zusügen kann, sondern höchstens all­gemein nützen. Diese Bewegung verpflichtete sich der Aufgabe ohne Ansehen der Person. Treue. Glauben und Anständigkeit wieder in ihre Rechte zu setzen.

Das deutsche Volk hinter der Regierung

Seit acht Monaten führen wir einen heroischen Kampf gegen kommunistische Bedrohung unseres Volkes. Der Verrohung unse­rer Kultur, Zersetzung der öffentlichen Moral, der Verleugnung von Gott und Abkehr von der Religion haben wir ein Ende ge­setzt. Unser Kampf gegen die Not der Arbeitslosigkeit und für die Rettung des deutschen Bauern war nicht erfolglos. Im Zuge eines Programms, für dessen Durchführung wir vier Jahre rech­neten. sind in knapp acht Monaten von 6 Millionen Arbeitslo­sen über 2.2S Millionen wieder einer nützlichen Produktion zu- gefübrt worden, Der beste Zeuge für diese ungeheure Lei­stung istdasdeutscheVolk selbst. Es wird der Welt bewei­sen. wie stark es hinter einer Regierung steht, die kein anderes Ziel kennt, als durch werktätige Arbeit und gesittete Kultur an dem Wiederaufbau einer glückhaften Ideenwelt mitzuhelfen.

Zurückweisung der Lügenüetze

Diese Welt, von der wir wünschen, daß sie uns friedlich arbei­ten lasten möge, verfolgt uns seit Monaten mit einer Flut von Lüge» und Verleumdungen. Während sich in Deutschland eine Revolution vollzog, die nicht wie die französische oder russische Hekatomben von Menschen abschlachtete, die keine Geisel ermor­dete. die nicht wie der Kommuneaufstand in Paris oder die roten Revolutionen in München uird in Ungarn unzählige Werte ver­nichtete, nicht ein einziges Schaufenster geplündert und kein Ge­schäft geschädigt hat. verbreiten übelwollende Hetzer Greuelnach- cichten, die nur mit dem von den gleichen Elementen verbreite­ten Lugen zu Beginn des Weltkrieges verglichen werben können. Zebntausende von Amerikanern. Engländern und auch Franzosen sind in diesen Monaten in Deutschland gewesen und konnten mit eigenen Augen die Feststellung treffen, daß es kein Land der Welt gibt, in dem mehr Ruhe und Ordnung herrscht als im heutigen Deutschland, daß allerdings vielleicht auch in keinem Land der Welt ein schärferer Kampf gegen diejenigen geführt wurde, die als verbrecherische Elemente glauben, ihre unsauberen Instinkte zu Ungunsten ihrer Mitmenschen frei austoben lassen zu können. Diese und ihre kommunistischen Helfershelfer sind es, die sich heute als Emigranten bemühen, ehrliche und anständige Völker gegeneinander zu Hetzen.

Das deutsche Volk hat keine Veranlassung, die übrige Welt um diesen Gewinn zu beneiden. Wir sind überzeugt, daß wenige Fahre genügen werden, um den ebrliebenden Angehörigen der anderen Völker gründlich die Augen zu öffnen über den inneren Wert jener unwürdigen Elemente, die unter der wirksamen Flagge des politischen Flüchtlings die Gebiete ihrer mehr oder weniger großen wirtschaftlichen Skruvvellosigkeit räumten!

Es ist diesen verderblichen und minderwertigen Subjekten ge­lungen, in der Welt eine Psychose hervorznrufen. deren innere krankhafte hysterische Zwiespältigkeit geradezu klassisch aufge­zeigt werden kann: Denn dieselben Elemente, die aus der einen Seite über dieUnterdrückung" undTyrannisierung" des ar­men deutschen Volkes durch die nationalsozialistischen Machtha­ber jammern, erklären auf der anderen mit unverfrorener llnbe- kümertheit, daß die Beteuerungen der Friedensliebe in Deutsch­land deshalb belanglos seien, weil sie nur ein paar national­sozialistische Minister oder der Reichskanzler aussvrächen. wäh­rend im Volk der wilde Kriegsgeist tobe. So ist es: nach Bedarf wird das deutsche Volk bald als bedauernswert unglücklich und unterdrückt, bald wieder als brutal und angrifswütig der Welt vorgestellt.

Antwort an Daladier

Ich fasse als Zeichen eines edleren Gerechtigkeitssinnes auf, daß der französische Ministerpräsident Daladier in seiner letz­ten Rede das Wort des Geistes eines versöhnlichen Verstehens gefunden hat, für die ihm unzählige Millionen Deutsche inner­lich dankbar sind. Das nationalsozialistische Deutschland hat kei­nen anderen Wunsch, als den Wettlauf der europäischen Völker wieder auf die Gebiete hinzulenken, auf denen sie der ganzen Menschheit in der edelsten gegenseitigen Rivalität jene uner­hörten Güter der Zivilisation, der Kultur und Kunst gegeben haben, die das Bild der Welt heute bereichern und verschönern. Ebenso nehmen wir in hoffnungsvoller Bewegtheit von der Versicherung Kenntnis, datz die französische Regierung unter ihrem jetzigen Chef nicht beabsichtigt, das deutsche Volk zu krän­ken oder zu demütigen. Wir sind ergriffen bei dem Hinweis auf die leider nur zn traurige Wahrheit, datz diese beiden groben Völker so oft in der Geschichte das Blut ihrer besten Jünglinge und Männer auf den Schlachtfeldern geopfert haben. Ich spreche im Namen des ganzen deutschen Volkes, wenn ich versichere, datz wir alle von dem aufrichtigen Wunsche erfüllt find, eine Feind­schaft auszutilgen, die in ihren Opfern in keinem Verhältnis steht zu irgend einem möglichen Gewinn. Das deutsche Volk ist äibcr . 'ugt. datz seine Waffenebre in tausend Schlachten und Ge»

. u und makellos geblieben ist. genau to wie wtr ffnch l '

im französischen Soldaten nur unseren alten, aber ruhmreichen Gegner sehen. Wir und das ganze deutsche Volk würden alle glücklich sein bei dem Gedanken, den Kindern und Kindeskindern unseres Volkes das zu ersparen, was wir selbst als ehrenhafte Männer in bitter langen Jahren an Leid und Qualen ansehen und selbst erdulden mutzten. Die Geschichte der letzten ISS Jahre sollte durch all ihren wechselvollen Verlaus hindurch die beiden Völker über das eine belehrt habe«, datz wesentliche Verände­rungen von Dauer bei allem Bluteiusatz nicht mehr möglich find. Als Nationalsozialist lehne ich es mit all meinen Anhängern aber aus unseren nationalen Prinzipien heraus ab. Menschen eines fremden Volkes, die uns doch nicht lieben werden, mit Blut und Leben derer zu gewinnen, die uns lieb und teuer sind. Es würde ein gewaltiges Ereignis für die ganze Menschheit sein, wenn die beiden Völker einmal für immer die Gewalt aus ihrem gemeinsamen Leben verbannen möchten. Das deutsche Volk ist dazu bereit.

Indem wir freimütig die Rechte geltend machen, die uns nach den Verträgen selbst gegeben sind, will ich aber genau so frei­mütig erklären, dah es darüber hinaus zwischen den beiden Län­dern keine territorialen Konflikte mehr für Deutschland gibt, f -ch der Rückkehr des Saargebietes zum Reich könnte nur ein Wahnsinniger an die Möglichkeit eines Krieges zwischen den bei­den Staaten denken, für den von uns aus gesehen dann kein moralisch oder vernünftig zu rechtfertigender Grund mehr vor­handen ist. Denn niemand könnte verlangen, dah. um eine Kor­rektur der derzeitigen Grenzen von problematischem Umfang und ebensolchem Wert zu erreichen, eine Millionenzahl blühen­der Menschenleben vernichtet würde!

Wenn der französische Ministerpräsident aber fräst, warum dann die deutsche Jugend marschiere und in Reih und Glied an- tritr, dann nicht, um gegen Frankreich zu demonstrieren, sondern um jene politische Willensbildung zu zeigen und zu dokumen­tieren, die zur Niederwerfung des Kommunismus notwendig war und zur Niederbaltung des Kommunismus notwendig sein wird. Es gibt in Deutschland nur einen Waffenträger, und dies ist die Armee. Und es gibt umgekehrt für die nationalsozialistischen Organisationen nur einen Feind, und dies ist der Kommunis­mus. Die Welt muh sich aber damit abfinden, dah das deutsche' Volk für seine innere Organisation zur Bewahrung unseres Vol­kes vor dieser Gefahr diejenigen Formen wählt, die allein einen Erfolg garantieren können. Wenn die übrige Welt sich in unzer­störbaren Festungen verschanzt, ungeheure Fluggeschwader baut, Riesen-Tanks konstruiert, enorme Geschütze siebt, kann sie nicht von einer Bedrohung reden, weil deutsche Nationalsozialisten gänzlich waffenlos in Viererkolonnen marschieren und damit der deutschen Volksgemeinschaft sichtbaren Ausdruck und wirksamen Schutz verleiben!

Wenn aber weiter der französische Ministerpräsident Daiavrer die Frage erhebt, warum dann Deutschland Waffen fordere, die doch später beseitigt werden müßten, so liegt hier ein Irrtum vor: Das deutsche Volk und die deutsche Regierung haben über­haupt nicht Waffen, sondern Gleichberechtigung ge­fordert. Wenn die Welt bcschlietzt, dah sämtliche Waffen bis zum letzten Maschinengewehr beseitigt werden: Wir find bereit, sofort einer solchen Konvention beizutreten. Wenn die Welt beschließt, datz bestimmte Waffen zu vernichten sind, wir sind bereit, auf sie von vornherein zu verzichten. Wenn aber die Welt bestimmte Waffen jedem Volke zubilligt, find wir nicht bereit, uns grund­sätzlich als minderberechtigtes Volk davon ausschlietzen zu las­sen! Wenn wir dies unserer Ueberzeugung entsprechend ehren­haft vertreten, sind wir für die anderen Völker anständigere Partner, als wenn wir gegen diese Ueberzeugung bereit wären, demütigende und entehrende Bedingungen anzunebmen. Denn wir setzen mit unserer Unterschrift ein ganzes Volk als Pfand ein, während der ehr- und charakterlose Unterhändler vom ei­genen Volk nur abgelehnt wird.

Die früheren deutschen Regierungen sind einst vertrauensvoll in den Völkerbund eingetreten in der Hoffnung, in ihm ein Forum zu finden für einen gerechten Ausgleich der Völkerinter­essen, der aufrichtigen Versöhnung vor allem aber der früheren Gegner. Dies setzte aber voraus die Anerkennung der endlichen Wiedergleichberechtigung des deutschen Volkes. Die Deklassierung zu einem nicht gleichberechtigten Mitglied einer solchen Insti­tution oder Konferenz ist für eine ehrliebende Nation von SS Millionen Menschen und eine nicht minder ehrliebende Regie­rung eine unerträgliche Demütigung. Das deutsche Volk hat seine Abrüstungsverpflichtungen bis zum Uebermatz erfüllt. Die ausgerüsteten Staaten wären nunmehr an der Reihe, die analo­gen Verpflichtungen nicht minder einzulösen. Die deutsche Re­gierung nimmt an dieser Konferenz nicht teil, um für das deut­sche Volk einzelne K nonen oder Maschinengewehre herauszuhan­deln, sondern um als gleichberechtigter Faktor an der allgemei­nen Weltbefriedung mitzuwirken. Die Sicherheit Deutschlands ist kein geringeres Recht als die Sicherheit der anderen Nationen. Die Verteidigungsanlagen der anderen Völker sind ja gegen schwerste Angriffswaffen gebaut, während Deutschland keine An- grisfswaffen, sondern nur jene Verteidigungswaffen fordert, die auch in Zukunft nicht verboten, sondern sämtlichen Nationen ge­stattet sind. Und auch hier ist Deutschland von vornherein bereit, sich zahlenmäßig mit einem Minimum zu begnügen, das in kei­nem Verhältnis steht zur gigantischen Rüstung der Angriffs- und Verteidigungswaffen unserer früheren Gegner.

Die bewußte Deklassierung aber unseres Volkes, die darin liegt, dah man jedem Volke der Welt ein selbstverständliches Recht zubilligt, das nur uns allein vorentbalten wird, empfin­den wir als die Verewigung einer Diskriminierung, die für uns unerträglich ist.

Ich habe schon in meiner Friedensrede im Mai erklärt, dah unter solchen Voraussetzungen wir zu unserem Leidwesen auch nicht mehr in der Lage sein würden, dem Völkerbunde anzuge- hören oder an internationalen Konferenzen teilzunehmen. Die Männer, die heute Deutschland führen, haben nichts gemein mit den besoldeten Landesverrätern des November 1918. Wir alle haben einst genau so wie der anständige Engländer und jeder anständige Franzose unserem Vaterlande gegenüber mit Einsatz unseres Lebens unsere Pflicht erfüllt! Wir sind nicht verant­wortlich für das. was in ihm geschah sondern fühlen uns nur

verantwortlich für das. was jeder Evrenmann in dieser Noi sei­nes Volkes tun mutzte und was wir auch getan haben. Wir hän­gen in genau so grenzenloser Liebe an unserem Volke, wie wn aus dieser Liebe heraus von ganzem Herzen eine Verständigung mit den anderen Völkern wünschen und. wo es uns nur über­haupt ermöglicht wird, auch zu erreichen versuchen. Es ist für uns damit als Vertreter eines ehrlichen Volkes und eines ehr­lichen eigenen Jchs unmöglich, an Institutionen teilzunehmen, unter Voraussetzungen, die nur für einen Unehrlichen erträglich sind. Es konnte unsertwegen einst Männer geben, die auch unter einer solchen Belastung glauben mochten, an internationalen Abmachungen teilnebmen zu können. Es ist belanglos, zu prü- en, ob sie selbst die Besten unseres Volkes waren, aber sicher ist, daß hinter ihnen nicht das Beste unseres Volkes stand. Die Well kann aber nur ein Interesse daran besitzen, mit den Ehrenmän­nern und nicht mit den Fragwürdigen eines Volkes zu verhan­deln. Es ist dies aber um so notwendiger, als nur aus einer sol­chen Atmosphäre heraus die Maßnahmen zu finden sind, die zn einer wirklichen Befriedung der Völker führen. Denn der Geist einer solchen Konferenz kann nur der einer aufrichti­gen Verständigung sein, oder der Ausgang all dieser Versuch« ist von vornherein zum Scheitern bestimmt.

Indem wir aus den Erklärungen der offiziellen Vertreter et. ner Reibe von Eroß-Staaten entnommen haben, daß von ihnen an eine wirkliche Gleichberechtigung Deutschlands zur Zeit nichi gedacht wird, ist es diesem Deutschland zur Zeit auch nicht mög­lich, sich weiterhin in einer so unwürdigen Stellung andere» Völkern aufzudrängen. Die Drohungen mit Gewalt könnten in ihrer Verwirklichung nur Rcchtsürüche sein. Die deutsche Regie­rung ist zutiefst erfüllt von der Ueberzeugung. dah ibr Appell an die ganze deutsche Nation der Welt beweisen wird, dah di« Friedensliebe der Regierung genau so wie ihre Ehrauffassung Friedenssebnsucht und Ehrbegriff des ganzen Volkes sind.

Ich habe mich entschlossen, zur Dokumentierung dieser Be­hauptung den Herrn Reichspräsidenten zu bitten, den Deutsche» Reichstag auszulösen und in einer Neuwahl verbunden mit ei­ner Volksabstimmung dem deutschen Volke die Möglichkeit r« bieten, ein geschichtliches Bekenntnis abzulegen, nicht nur im Sinne der Billigung der Regierungsgrundsätze, sondern auch iu einer bedingungslosen Verbindung mit ihnen. Möge die Welt aus diesem Bekenntnis die Ueberzeugung entnehmen, daß das deutsche Volk sich in diesem Kampf um seine Gleichberechtigung und Ehre restlos identisch erklärt mit seiner Regierung, datz aber beide in tiefstem Grunde von keinem anderen Wunsche erfüllt find, als mitzuhelfen, eine menschliche Epoche tragischer Verir­rungen, bedauerlichen Haders und Kampfes zwischen denen r» beenden, die als Bewohner des kulturell bedeutungsvollsten Kon­tinents der ganzen Menschheit gegenüber auch in Zukunft eine gemeinsame Mission zu erfüllen haben. Möge es dieser gewalti­gen Friedens- und Ehrkundgebung unseres Volkes gelingen, dem inneren Verhältnis der europäischen Staaten untereinander jene Voraussetzung zu geben, die zur Beendigung nicht nur eines jahrhundertlangen Haders und Streites, sondern auch zum Neu­aufbau einer besseren Gemeinschaft erforderlich sind: der Er­kenntnis einer höheren gemeinsame« Pflicht aus gemeinsamen »leiche» Rechte»!

Sie deutsche Mitteilung nach Gent

Berlin,. Okl. Reichsmmister des Auswärtigen Freiherr von Neurath hat namens der Reichsregierung an den Präsidenten der Abrüstungskonferenz. Henderson, folgendes Telegramm ge­richtet :

Namens der deutschen Reichsregierung habe ich die Ehr«. Ihnen folgendes mitzuteilen: Nach dem Verlauf den die letzte» Beratungen der beteiligten Mächte über die Abriistungsfrage ge­nommen haben, steht nunmehr endgültig fest, datz src Ab­rüstungskonferenz ihre einzige Aufgabe, die allgemeine Abrüstung durchzufiihren, nicht erfüllen wird. Zugleich steht fest, datz dieses Scheitern der Abrüstungskonferenz allein auf drn mangelnder: Willen der hochgerüsteten Staaten zurückzuführen ist, ihre ver­tragliche Verpflichtung zur Abrüstung jetzt einzulösen. Damit ist auch die Verwirklichung des anerkannten Anspruches Deutsch­lands aus Gleichberechtigung unmöglich gemacht worden und die Voraussetzung fortgesallen. unter der sich die dentsthe Negierung »nsangs dieses Jahres zur Wiederbeteiliguug an den Arbeite» »er Konferenz bereitgesunden hatte.

Die deutsche Negierung sieht sich daher gezwungen, die Ab- Ästungskonserenz zu verlassen. Henderson hat den Eingang )es Telegramms bestätigt.

AeliMlöbnis der deutschen Mustrie

Berlin, 15. Oktober. Der Präsident des Reichsstandes der deutschen Industrie, Herr Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach, hat folgende Telegramme an den Herrn Reichs­präsidenten und den Herrn Reichskanzler gerichtet:

An Reichspräsident v. Hindenburg, Berlin. In der schicksalsschweren Stunde, in der die Reichsregierung die dem deutschen Volke durch das Gebot der Selbstachtung vorgeschriebenen Entschlüsse zur Wahrung seiner Gleich­berechtigung gefaßt hat, ist es mir tiefempfundenes Bedürf­nis, Sie, Herr Reichspräsident, im Namen des Reichsstan­des der deutschen Industrie des Dankes und des Gelöbnis­ses unverbrüchlicher Treue der gesamten deutschen Industrie zu versichern, gez. Krupp v. Bohlen und Halbach."

Reichskanzler Adolf Hitler, Berlin. In Dankbarkeit Verehrung und Treue bekenne ich mich rückhaltlos im Namen der im Reichsstande geeinten deutschen Industrie zu den Entschlüssen der von Ihnen, Herr Reichskanzler, ge­führten Reichsregierung. In der Einheitsfront aller schas­senden Stände steht die deutsche Industrie bedingungslos hinter dem Führer des deutschen Volkes. Niemand in der Welt kann bestreiten, daß nur die Anerkennung der Gleich­berechtigung sich gegenseitig achtender Völker Vertrauen schaffen kann, dessen alle Völker zur Ueberwindung der materiellen Not so dringend bedürfen. Sie weisen den Weg des Friedens und der Ehre. Auf dem vorgezeichneten Wege folgt Ihnen in unbeugsamer Entschlossenheit inmit­ten der einigen Nation die deutsche Industrie, gez. Krupp v. Bohlen und Halbach."