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Nr. 234

beteiligten 'Regierungen eine eingehende Prüfung des deutschen Standpunktes Vorbehalten haben Die am Montag beginnende Tagung des Präsidiums der Abrüstungskonferenz soll deshalb nur von kurzer Dauer sein und wird nur mehr technischen Cha­rakter haben. Die sachlichen Verhandlungen werden nach hiesiger Beurteilung erst mit dem Beginn Ser Abrüstungskonferenz am 16. Oktober selbst einsetzen, falls nicht von der englischen oder französischen Regierung wiederum e-ne kurzfristige Verschiebung der Konferenz für notwendig angesehen wird.

MordanWag aus KunWeger Nestler in WM?

Berlin, 6. Oktober. Wie die Expreß-Ausgabe des Ber­linerBörsenkuriers" aus Paris berichtet, kam es am Freitag auf dem Flugplatz Villacoublay bei Paris, wo am nächsten Sonntag der mit Spannung erwartete Zweikampf im Kunstfliegen zwischen Fieseler und dem Franzosen Detroyat stattfindet, zu einem Aufsehen erregenden Zwi­schenfall. Danach trat ein 26jähriger stellungsloser Arbei­ter, der schon vor einiger Zeit durch eigentümliches Verhal­ten ausgefallen war, plötzlich an den Flughafenkomman­danten heran, der gerade von einem Uebungsfluge zurück- gekehrt war und fragte ihn, ob er der deutsche Flieger Fie- seler fei. Als der Kommandant ihm keine Antwort er­teilte, sondern sich zu den Verwaltungsgebäuden begab, kehrte der Unbekannte zur Flugzeughalle zurück, in der die Apvarate Fieselers und Detroyats untergestellt sind. Den Mechanikern fiel schließlich sein Benehmen auf und sie be­nachrichtigten die Polizei, die ihn verhaftete. Man fand bei ihm einen geladenen schweren Revolver und etwa 80 Patronen. Auf Befragen erklärte er, daß es gewisse Ungerechtigkeiten auf der Welt gebe, die er wieder gur­machen wolle. Man nimmt an, daß man es mit einem geistig Unnormalen zu tun hat, der es auf das Leben des deutschen Fliegers abgesehen hatte. Die Polizei hat sofort alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen.

Einslmzunglück in Mailand-EM Ate

Mailand, 6. Oki Ein schwerer Unglücksfall ereignet sich am Freitag in Mailand Seit Monaten schon ist man dort mit Sem Abbruch des alten Hauptbahnhofs und des dazugehörigen Schie­nenstranges beschäftigt, der auf einem Steindamm durch ein belebtes Stadtviertel führt. Eine m diesem Schienenstrang ge­hörige. in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs die Straße über­querende und vorher aus zwei Vogen bestehende Uebersührunz war in den letzten Tagen bis auf einen Bogen abgetragen wor­den. Offenbar hatte der restliche Teil nun nicht mehr geiiiizen>- Halt, denn er brach am Freitag nachmittag plötzlich in ieine- ganzen Brests von 20 Meter in sich zusammen und begrub zahl­reiche Menschen unter sich. Ueber die Zahl der r--pfer läßt sich noch kein genaues Bild machen. Bisher sind aus den Trümmern iechs Tote geborgen worden.

Unruhe in Spanien

Madrid, 6 . Okt. Die Aussichten für baldige Beilegung der spanischen Regierungskrise haben sich bis jetzt noch in keiner Weise gebessert. Im ganzen Lande macht sich eine immer größere Unruhe und Empörung über den parlamentarischen Kuhhandel bemerkbar. Der kleine Belagerungszustand wurde auf die Pro­vinz Katalonien beschränkt, wo die Lage infolge eines Kon­flikts mit den Gas-. Elektrizitäts- und Wasserarbeitern jo be­drohlich ist. daß die Regierung blutige Zwischenfälle befürchtete.

Aus Stadt und Land

Alenfteig, den 7. Oktober 1933.

Winterhilfswerk. Die auf 1. Oktober durchgeführte Sammlung ergab: 510 Mark Bargeld, darunter 250 Mk., welche auch in den kommenden Monaten regelmäßig über­wiesen werden. Außerdem wurden gespendet: 20 Zentner Kartoffeln, 156 Pfund Lebensmittel aller Art, Leder, Kleidungsstücke, Haushaltartikel, Brennmaterialien. Die Naturalgaben werden hier ganz verwendet; vom Geld werden 20 Prozent für die Notleidenden der Land­gemeinden zur Verfügung gestellt und entsprechend der Anregung des Bezirksausschusses dem Bezirkswohltätig­keitsverein zur Verteilung überwiesen. Es soll damit die gegenseitige Hilfe von Stadt und Land auch hier Tat wer­den. Allen Spendern herzlichen Dank.

»Rollende Mark macht Handwerk stark". Anläßlich der bevorstehenden Handwerkswerbewoche werden sämtliche Postsendungen von zahlreichen Postanstalten, namentlich denen der Großstädte, mit der AufstempelungRollende Mark macht Handwerk stark: Deine Hand dem Handwerk. 15. bis 21. Oktober 1933" versehen werden.

Ehrentag des Sturm 6/180. Am morgigen Sonntag findet um 4 Uhr nachmittags auf dem hiesigen Marktplatz die Weihe der Sturmfahne des Sturms 6/180 statt. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung.

Fahrpreisermäßigung und Rückfahrscheine bei den Krastpostlinien. Mit Wirkung vom 8. Oktober d. I. an werden die Fahrpreise bei der Kraftpostlinie Altensteig Dornstetten Freudenstadt gesenkt. Vom gleichen Tag an werden bei dieser Linie und bei der Linie Alten steigBesenfeld Rück­fahrscheine zu ermäßigten Preisen einge- üihrt. Rückfahrscheine gelten vier Tage einschließlich des Tages der Hinfahrt. Nähere Auskunft erteilt das Postamt.

Vom Schwarzwaldverein. Die Ortsgruppe Altensteig des Schwarzwaldvereins, Gau Württemberg, hatte gestern abend bei Mitglied Ernst Bäßler zur Bahnhofrestauration ihre außerordentliche Hauptversammlung. Zn derselben wurde Vorstand Zimmermann, der schon etwa zehn Jahre den Verein mit großer Hingebung leitet, einstimmig gebeten, die Vorstandschaft weiterhin zu über­nehmen, wozu sich Herr Zimmermann bereit erklärte. Nach feiner Bestätigung durch den Hauptvorstand hat er die weiteren Mitglieder des Vorstandes zu berufen. Weiter wurde beschlossen, an Stelle der vorgesehenen Tour ins

Der MWtagsvranbstiftttprM

Simitroff wegen Frechheit

Leipzig, 6. Okt. Der Beginn der Freitag-Verhandlung ver­zögert sich wieder etwas. Die zur Verfügung stehende Zeit geht aber nicht ungenützt vorüber. Man erfährt, wie unbeschwert dis Angeklagten, ganz besonders die bulgarischen, von diesem Straf­verfahren sind. Die Sorge des Angeklagten Popoff nämlich dreht sich heute ausschließlich darum, daß in einem illustrierten Blatt ein Bild von Taneff veröffentlicht wurde, das als Bild des Popoff bezeichnet wird. Popoff ist darüber empört und hat seinen Dolmetscher beauftragt, sich mit Len Vertretern der Presse deshalb in Verbindung zu setzen.

Zu Beginn der Verhandlung hat sich Oberreichsanwalt Werner wieder einmal mit einer Zuschrift des ausländischen Verteidi- gungskomitees zu befaßen, in dem erneut auf Len Fall der an­geblichen Mißhandlung des bulgarischen Angeklagten Dimitrofs zurückgegriffen wird. Senatspräsident Dünger schließt dieses Kapitel ab, indem auch er die ausdrückliche Erklärung abgibt: Ich kann es mir nicht versagen, sine solche Art von wieder­holter Verleumdung als unwürdig und verächtlich zu bezeichnen.

Der Vorsitzende legte dann dem Angeklagten Torgler di« Frage vor, wo er sich in der Nacht nach dem Brande aufgehal­ten habe. Torgler erklärt, daß man bis etwa gegen 2 Uhr in dem Lokal von Stawicki am Alsxanderplatz zusammen gewesen sei. Da es zu spät gewesen sei, in seine Wohnung nach Karls­horst zu fahren, sei er von dem Fraktionssekretär Kühne in dessen Wohnung nach Pankow mitgenommen worden. Torgler ver­wahrt sich dann gegen den Verdacht, als hätte er sich in dei Wohnung von Kühne verborgen halten wollen. Kühne sei tat­sächlich auch am anderen Morgen von der Kriminalpolizei ver­haftet worden. Torgler selbst blieb unbehelligt und begab siH am Vormittag zusammen mit Rechtsanwalt Rosenfeld ins Po­lizeipräsidium, wo seine erste Vernehmung durch Kriminalkom­missar Heissig stattfand.

Der Oberreichsanwalt hält Torgler Sann vor, Satz Kühn« vor der Kommission in London ousgesagt habe, Torgler sei schon um 1.30 Uhr in der Wohnung von Kühne eingetrosfen, zu einer Zeit,.wo er den letzten Zug nach Karlshorst noch bequem hätte erreichen können. Weiter qabe Kühne ausdrücklich an­gegeben, daß Torgler aus Sicherheitsgründen in Kühnes Woh­nung gegangen sei Torgler bestreitet diese Aussagen Kühnes auf das entschiedenste.

Der Senat geht dann dazu über, den Angeklagten Dimitrofs zur Sache zu vernehmen. Zunächst aber werden zwei Berlinei Kriminalbeamten als Zeugen gehört, die über das bei Dimi- troff gefundene und beschlagnahmte literarische Material Aus­kunft gegeben haben. Es handelt stch da zunächst um ein hekto- graphiertes SchriftstückFür. die Einheits-Kampffront des Pro­letariats, Aufruf des Exekutivkomitees der kommunistischen Internationale, Moskau, den 3. März 1933". in dem von Lei Notwendigkeit einer Einheitsfront gesprochen wird.

Weiter ist ein hektographiertes Schriftstück gefunden worden das die Unterschrift trägt: Kreisstelle des Zentralkomitees dei KPD. Es trägt den KopsReichstagsbrandstiftung als national­sozialistisches Provokatearstück entlarvt" und sucht nachzuweisen, daß Torgler an der Reichstagsbrandstiftung gar nicht hätte teil­nehmen können. Dimitrofs behauptet, dieses Schriftstück nie ge­sehen, nie besessen und nie gelesen zu haben, und stellt die ebenst freche wie sinnlose Behauptung auf, daß die Polizei irgend etwas in seine Akten hineingeschuggelt hätte.

Vorsitzender: Kriminalkommissar Braschwitz wird ja darüber gehört werden. Dimitrofs: Bitte! Vorsitzender Auch ohne ihr« Bitte! Sie müssen mit der Verdächtigung von Beamten vor­sichtig sein. Dimitrofs fällt allmählich in seine alte Method« zurück, fährt dem Vorsitzenden über den Mund und beginnj dauernd laut dazwischen zu schreien.

Der Vorsitzende hält dann dem Dimitrofs vor, daß ein weiteres Schriftstück gefunden worden sei, mit der Ueberschrift:Vorderen tung für einen antifaschistischen Arbeiterkongreß". Dieser Kon­greß sollte in Kopenhagen zusammenkommen.

Dimitrofs: Dieses Schriftstück habe ich ausschließlich für mein« bulgarischen Freunde im Besitz gehabt.

Senatspräsident Dr. Vünger: Ja. Dimitrofs, Sie stellen immei alles darauf ab, daß es sich nur am bulgarische Polstik bei Ihnen gehanvelt hätte Dimitrofs: Ich habe immer erklärt, dasg ich im Auslande nur mit meiner vulgarischen Arbeit beschäftigt war. Diese Erklärung halte ich aufrecht Mein Ankläger soll mir doch beweisen daß ich eine andere Arbeit getan habe!

Vorsitzender: Darum handelt es sich ja jetzt. Wenn Sie lautet Schriftstücke haben, die für Bulgarien allein nicht geschrieben sind, sondern die die Zusammenarbeit zwischen den verschiede­nen Organisationen in allen europäischen Ländern betreffen, so scheint mir das ein Beweis dafür zu sein, daß Sie nicht nur für Bulgarien gearbeitet haben

Vorsitzender: Es ist dann bei Ihnen weiter gefunden worden das BuchDer bewaffnete Aufstand". Das ist doch ein Lehrbuch für den Aufstand?

Dimitrofs: Bei mir habe» Sie eine ganze Bibliothek mit Büchern aller Art finden können Ich habe immer studiert. Ich

aus der Sitzung entfernt

habe im Gefängnis studiert und ich studiere auch in dieser Hauptverhandlung, Herr Präsident! (Gelächter.)

Der Vorsitzende stellt lest, daß das LuchDer bewaffnete Aus­stand" am 27. Mai 1932 vom Reichsgericht für illegal erklärt wurde.

Es werden jetzt die merkwürdigen Markierungen erörtert, die in einem Reiseführer aus dem Besitz Dimitroffs gesunde» worden sind. Bei der Haussuchung in der Wohnung Dimitroffs wurde ein Reiseführer durch Berlin beschlagnahmt. Bei ge­nauer Prüfung stellte sich heraus, daß in einem in diesem Buch befindlichen Stadtplan Kreuze eingezeichnet waren, dort, wo das Stadtschloß und das Reichstagsgebäude an­gegeben waren. Dimitrofs ruft dazwischen, daß diese Zeichen bei der ersten polizeilichen Vernehmung noch nicht vorhanden gewesen seien. Diese Zeichen seien bei der Kriminalpolizei an­gebracht worden. Der Vorsitzende läßt von dem Kriminalassi­stenten Kynast noch einmal unter Eid eine genaue Schilderung geben, unter welchen Umständen diese Kreuze bemerkt wurden.

Nach einer Mittagspause werden Dimitrofs die verdächtigen Aufzeichnungen der Reihe nach weiter oorgehalten. Die Adresse eines gewissen Jllner in Berlin, eines führenden, jetzt flüchti­gen Kommunisten, will er sich nur notiert haben, weil dort Schreibmaschinen-Uebersstzungsarbeit angeboten worden sei. Ls wirkt geradezu erheiternd, wenn Dimitrofs alles in Beziehung zu Bulgarien bringt Das gleiche Verfahren schlägt er bezüglich der Anmerkungen in seinem Notizbuch ein.

Es kommt dann die Verschlüsselung der Fernsprechanschlüss« in Dimitroffs Notizbuch zur Sprache. Da ist z. B. der Anschluß von Münzenberg mit A I 8234 statt 4382 notiert worden.

Vorsitzender: Geben Sie zu. Laß Sie diesen Anschluß um- geschlüsselt haben?

Dimitrofs: Ich habe das umgestellt, um es nur selbst zu wissen. Die Polizei hat aber das Richtige nicht herausbekommen. Es ist eine kolossale Unfähigkeit und Unverständigkeit der Polizei ans Licht gekommen..

' Senatspräsident Dr. Dünger erhebt stch und erklärt: Das Maß ist jetzt voll! Der Senat wird jetzt beraten, ob Sie hinauskommen oder nicht.

Der Senatsbefchluß geht dahin, daß der Angeklagte aus de« Sitzungssaal entfernt wird» weil er wiederholt den Anordnungen des Vorsitzenden, Beleidigungen von Beamten zu unterlassen^ zuwidergehandelt hat.

Als Dimitrofs von den Polizeibeomten herausgeführt wird, gebärdet er sich sehr widerspenstig und brüllt durch den Gang des Reichsgerichts:Ich möchte schießen können!"

Der Vorsitzende stellt dann durch Befragen des Kriminalasst- stenten Kynast fest, daß bei Dimitrofs u. a. verstellt geschrie­bene Telephonnummern auch die Aaschlußnummer des kommu- »istischen Reichstagsabgeordneten Stöcker gefunden wurde.

Nun wurde der Angeklagte Popoff vernommen, mit dem die Verständigung durch den Dolmetscher erfolgen mutz. Zunächst sind bei Popoff fünf Quittungen im Gesamtbetrags von 303.40 RM. gefunden worden. Die Quittungen sind in deutscher Sprache geschrieben und mit dem Namen Peter unterzeichnet. Popoff er­klärt dazu, dieser Peter habe in seinem Aufträge in der Haupt­sache russische Zeitungen, aber auch russische Bücher gekauft und nach Bulgarien gesandt. Es kommen weiter drei Quittungen Mr Sprache über Zahlungen in Höhe von 8450 RM., 510 Dollar und 300 Dollar, die der Angeklagte Popoff an einen gewissen Bruno geleistet hat. Popoff erklärt dazu, daß das ein Bulgare sei, der im Aufträge der bulgarischen Kommunistischen Partei nach Berlin gekommen sei, um von ihm die Summen ausgehän­digt zu erhalten Es wird dann festgestellt, daß der Angeklagte Popoff bei seiner Verhaftung 163 Stück Fünfdollar-Scheine, also einen Betrag von mehr als 800 Dollar, bei sich trug. Popoff erklärt dazu, daß auch dieses Geld ausFrankreich stammte. Auf einen Vorhalt des Vorsitzenden erwidert Popoff, alle diese Zettel bewiesen zur Genüge daß er im Aufträge der Partei ge­handelt habe, daß er dort auch genau abgerechnet und Rechen­schaft abgelegt habe. Es fällt aber auf, daß nur Quittungen gefunden worden sind für oie kurze Zeit vor dem Reichstags­brand, nämlich für die Tage vom-14. bis 26. Februar. Popoff sagt selbst, daß er mindestens seil dem 3. November 1932 in Ber­lin war. Der Vorsitzende stellt aus den Akten nochmals fest, daß alle Quittungen von Peter vor dem Reichstagsbrands liegen, ebenso die Quittungen von Bruns. Nach dem Ausgabenbuch gab es allerdings Posten aus oer Zeit nach dem Reichstags­brand. nämlich zweimal 29 RM.. hinter denen aber ein un­leserlicher Name steht. Landgerichtsdirektor Parrisius weist auf frühere Aussagen Popofss hm, wonach er aus einem Moskauer Eelde 500 Dollar mitgebracht und ferner von Peter erhebliche Beträge bekommen habe. Popoff erwidert darauf, daß er bet Len ersten Vernehmungen nicht die Wahrheit gesagt habe, weil er nicht zugeben wollte, aus Rußland nach Deutsch­land gekommen zu fein. Er habe befürchtet, daß man ihn den bulgarischen Behörden ausliefern werde. Später habe er doch dem Untersuchungsrichter die Wahrheit qelLLt. Die Verhand­lung wird dann auf Samstag vertagt.

Blaue von 28./29. Oktober eine IV- tägige Wanderung auf den Roßberg zu machen. Die Alb bietet um diese Zeit ihre besonderen Reize, so daß eine genußreiche Tour für die Mitglieder in Aussicht steht, zu der aus den Kreisen der Versammlung schon Anmeldungen vorliegen.

Calw, 6. Oktober. In der gestrigen Gemeinde­ratssitzung wurde der Vertragsabschluß mit dem NS. Ar­beitsgauverein Württemberg genehmigt, ebenso der Wald­nutzungsplan für das Jahr 1934. In Erwartung höherer Holz­preise wird von einer größeren Nutzung abgesehen, in der Hauptsache verbleibt es bei Durchforstungen. Ein Antrag auf Ausrodung städtischen Waldes wurde zurückgezogen. Die Sied­lungsarbeiten für 15 Siedlungen wurden vergeben. Für die Siedlungsstellen werden 31 500 Mark Reichsbeihilfe gewährt; auf eine Stelle kommen 2225 Mark. Die Baukosten für eine Siedlungsstelle nebst Erunderwerbskosten dürfen 4000 Mark nicht überschreiten. Jeder Siedler hat 1000 Mark in bar zu hintcrlegen oder gute Bürgschaft zu leisten. Die Auswahl der Siedler wird durch eine Kommission geschehen. Die Stadt braucht nun kein Darlehen zu geben, da der schon bestehende Siedlungsverein auch die neue Siedlung übernimmt. Bei den Häusern sollen Versuche mit Abdichtungsplatten gemacht wer­den, welche von der hiesigen Firma Blank u. Stall hergestellt werden. Bei dieser Abdichtung kommt der Quadratmeter um 80 H billiger als bei Fachriegel mit Schwemmsteinen.

Pfalzgrafenweiler, 6. Oktober. (Erfolge der Vieh­züchter.) Unter den Gemeinden mit Interesse für eine gehobene Rindviehzucht steht Pfalzgrafenweiler seit Jah­ren mit an erster Stelle. Die Gemeinde hat von jeher für eine sehr gute Farrenhaltung gesorgt. Trotzdem keine größeren Viehbesitzer sich in der Gemeinde befinden, zählt der Viehzuchtverein eine große Anzahl rationeller Vieh­züchter, welche im Besitze von Herdbuchkühen sind. Bei dem Zuchtviehmarkt in Herrenberg am 4. Oktober d. I. wur­den vier junge Zuchtfarren von Viehzüchtern in Pfalz­grafenweiler zum Verkauft gebracht. Es erhielten: Schreiner W. Fritz für seinen Jungfarren (zehn Monate alt) 400 Mark (Käufer Gemeinde Ostelsheim); Adam Zahn für seinen Farren (zwölf Monate alt) 600 Mark (Käufer Gemeinde Nebringen); Ehr. Großmann für seinen Jungfarren (zwölf Monate alt) 650 Mark (Käufer Ge­meinde Vaiersbronn); Wilh. Rauser für seinen Farren (elf Monate alt) 950 Mark (Käufer Gemeinde Magstatt). Wir gratulieren den wackeren Züchtern herzlichst! vr. U.

Horb» 6. Oktober. (Führerschule. Eröffnung der Bildechinger Steige.) Am Sonntag wird die Führer- schule der Hitlerjugend in Börstingen eingeweihr und am Montag der Schulbetrieb begonnen werden.