Nr. 170

S»««rzwLlder Tageszeitung

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Schmelzle das Wort zur Begrüßung. Er gab dann bekannt, daß es gelungen sei, für 20 Ferienkinder aus Stuttgart Unter­kunft zu schaffen. Nun machte er sich zur Aufgabe, in kurzen Umrissen klarzulcgen, welch einschneidende Veränderungen die letzten Gesetze der nationalsozialistischen Regierung mit sich brachten; besonders diese der Gemeindeverwaltung. Auch hier sei der Führergedanke zum Durchbruch gelangt. Kreisleiter Lang führte aus, daß unser Kampf nicht dem Stimmenfang gegolten habe, sondern der deutschen Seele. Die Zersplitterung von ehedem sei nicht eine zufällige gewesen. Ihre Drahtzieher seien erkannt und ausgeschaltet. Wir seien dankbar für den uns von Gott geschenkten Führer, dessen politischer Wille ein­zig und allein in Deutschland maßgebend sei. Aber ohne treueste Gefolgschaft sei die gigantische Leistung des Führers nicht möglich. Er forderte alle Anwesende auf, an dem großen Werke des Aufbaues mitzuarbeiten. Im weiteren Verlauf er­griff Pfarrer F r a u e r - Esfringen von der Elaubensbewegung deutscher Christen das Wort zur Kirchenfrage. Der Führer selbst wolle, daß aus dem äußeren Zusammenschluß eine innere Einheit werde. Da müsse auch die Kirche einsetzen. Der Führer wolle sie nicht bloß dulden, sondern als lebendiges Glied ein­geordnet haben. Die Elaubensbewegung stehe in engster Füh­lungnahme mit der Partei. Sie wolle aufrichtig zusammenhel­fen, zur Verwirklichung des gemeinsamen Ziels. Wie auf politischem, so auch auf religiösem Gebiet, gäbe es noch, wenn auch stillgewordene, Nörgler. Die Zwiespältigkeit sei in der Reichsbischoffrage deutlich zu Tage getreten. Hier seien Kräfte am Werk gewesen, die den achtbaren Namen Bodelschwinghs mißbraucht hätten. Es ist ein starkes Stück, wenn ein führen­der Kirchenmann in Preußen (Dr. Dibelius) in einer Schrift Hitler und Thälmann in einen Topf werfe und sie alsfalsche Heilige" bezeichne. Solche Angriffe habe besonders in Preußen die Glaubensbewegung auf den Plan gerufen. Sie habe sich als Ziel gesteckt: Unser deutsches Volk fest und treu zu seiner Kirche, unsere evangelische Kirche fest und treu zu unserem Führer. Auch hier gelte:Die Jahne hoch, die Reihen dicht geschlossen". Der Ortsgruppenleiter ging nun auf die Kirchen­gemeinderatswahl ein. Als nächster Punkt der Tagesordnung gelangte durch Kreisfunkwart Künekamp der Film:Tag der deutschen Arbeit" aus Berlin zur Vorführung. Mit dem KampfliedAuf auf zum Kampf" schloß der Abend, nachdem wir zuvor noch der Rede des Führers aus Bayreuth gelauscht hatten. Aufs neue hatte dieser Sprechabend bewiesen, daß auch in unserer Ortsgruppe reges Treiben herrscht. Die Kirchen­gemeinderatswahl hatte folgendes Ergebnis. Es wur­den gewählt: Friedrich Rentschler, Oberlehrer; Heinrich Hauser, Ferienheimleiter; Hermann Seeger, Landwirt; Jakob Mayer, Mechaniker; Dr. med. Paul Möller; Karl Göttisheim, Schrei­nermeister; Wilhelm Schaub, Bäckermeister; Friedrich Ostertag, Landwirt.

Calw, 24. Juli. (Kreisleiter Wurster in den Aufsichts­rat der Württ. Sammelschienen AG. gewählt.) In den Aufsichtsrat der Württ. Sammelschienen AE. Stuttgart wurden an Stelle des früh. Staatspräsidenten Dr. Bolz Wirtschaftsminister Lehnich, an Stelle des Oberbürger­meisters Schwarz-Aalen Ingenieur Kling-Unterkosten und an Stelle des verstorbenen Direktors Schmidt-Teinach Kreisleiter Wurster-Calw gewählt. Neu zugewählr wurde Reg'ierungsrat Dr. Grimm vom Wirtschaftsmini­sterium.

Calw, 24. Juli. (Ergebnis der Kirchengemeinderats- wahl.) Bei der gestrigen Kirchengemeinderatswahl haben von 2273 Wahlberechtigten 809 abgestimmt (etwa 29 Proz.) Gewählt sind Mittelschullehrer Beck; Fabrikant Blank; Bürgermeister Eöhner; Rechnungsrat Hengstberger; Kauf­mann E. Herzog; Oberpostinspektor Laible; Zugführer Lamparter; Organist Mall; Schuhmachermeister Schüler; Missionar Stahl und Architekt Uber.

Calw, 22. Juli. (Die Gründung der Ortsgruppe Kampf­bund für den gewerblichen Mittelstand vollzogen.) Die Orts­gruppe Calw des Kampfbundes für den gewerb­lichen Mittelstand hielt am letzten Donnerstag unter Vorsitz von Kreiskampsbundführer Schäfer ihre Eriin- dungsversammlung im großen Saal desBad. Hof" ab. Der Kreiskampfbundsührer ernannte zum Kreiskassenwart Leonhard Rathgeber, Kfm.; zum Ortsgruppenleiter Ernst Pfeif­fer, Kfm.; zum Ortsgruppenkassenwart Wilh. Bauer, Konditor­meister; zum Schriftwart Fritz Schüler, Schuhmacherobermstr.; zu Zellenwarten: Julius Zahn, Uhrmachermeister; Otto Jung, Kfm.; Kurt Eberhardt, Schirmgeschäft; Ernst Creuzberger, Bäckermeister; zu Blockwarten: Walter Dingler, Landwirt; Karl Günther, Friseurmeister; Albert Hammer, Konditormeister; Alfred Keilich, Kfm.; Ernst Kirchherr, Buchhändler; Emil Rau, Wirt; Gustav Nelke, Zimmermeister; Otto Weisser, Sattler­meister; Siegfried Weiß, Musikalienhandlung; Chr. Wiedmaier, Reparaturwerkstatt; Wilh. Wurster, Autozentrale. Kreis- kampfbundfllhrer Schäfer dankte den alten Vorkämpfern der Bewegung, Kreisleiter Wurster und Bgm. Dirr-Stammheim, in herzlichen Worten und gab anschließend den Wortlaut eines Glückwunschtelegramms an Wirtschaftsminister Lehnich bekannt. Bor der Begründung der Ortsgruppe hielt Eaugeschäftsführer Kler i n g s - Stuttgart einen interessanten Vortrag über den ständischen Aufbau.

Simmozheim, 24. Juli. (Mokorradunfall.) Am Sams- > tagnachmittag um 1.30 Uhr ereignete sich auf der Straße AlthengstettSimmozheim ein bedauerlicher Motorrad­unfall. MSA.-Mann A. Henne von hier befand sich auf der Heimfahrt vom Absperrdienst und kam bei Ueberholen eines Münchener Autos infolge schlechter Straßenverhält­nisse ins Schleudern. Er stürzte und erlitt innere Ver­letzungen. Auf ärztliche Anordnung mutzte er ins Kran­kenhaus Calw verbracht werden, wo sofort eine Operation "orgenommen wurde.

Stammheim OA. Calw. 24 . Juli. (Schadenfeuer.) Am Sonntag nacht brannte hier eine den Landwttten Aentschler und Kober gehörende Doppelscheuer nebst Stal­lungen nieder. Der Brand wurde von der Feuerwehr Stammheim auf seinen Herd beschränkt.

Herrenalb, 24. Juli. (26 Prozent Umlage.) In der letzten fmtzung des Eemeinderats wurde der Voranschlag der Ortsfür- strgekasse für 1933 festgestellt. Derselbe schließt mit einem unge­deckten Abmangel von 10 692 Mark ab. Dieser Betrag ist außer emem weiteren Aufwand von 6200 Mark für die Wohlfahrts- Ainerbslojen- und Sozialfürsorge in den Haushaltplan der «tadtpslege einzustellen. Der Eemeindehaushaltplan für das Jnhr 1933, von Bürgermeister Erüb vorgetragen und erläutert, M °n Gesamteinnahmen 90 644 Mark, an Gesamtausgaben ^33387 Mark vor. Der Abmangel von 142 723 Mark soll gc- oem werden durch die Reichssteuer-Anteile, Staatsbeiträge zur s/^nrbesoldung und zum Straßen-Aufwand, durch einen Zu- >AUg aus dem Ausgleichstock und durch eine 26prozentige wemeindeumlage.

Mühringen. 23. Juli, (llnglücksfall.) Als Richard seit dem Jahre 1912 bei Eutspächter Hermann «l dem SchlotzgutHohenmühringen" beschäftigt ist, mit

dem Wagen vom Felde heimwärts fuhr, scheute eines der jüngeren Pferde. Der Fuhrmann wurde zu Boden geschleudert und blieb bewußtlos am Platze liegen. Der Wagen kippte um, die Pferde aber rannten mit der abgebrochenen Deichsel dem Schloß zu. Der Ver­unglückte, der 60 Jahre alt ist, leidet heftige Schmerzen, wahrscheinlich sind innere Verletzungen entstanden.

Dettenhausen, OA. Tübingen, 23. Juli. (Trichinen in einem Wildschwein. Am Freitag schoß Förster Zeyher im Schaichtal ein Wildschwein. Bei der durch Fleisch- beschauer Horrer hier vorgenommenen Fleisch- und Tri­chinenschau wurden zahlreiche frisch eingewanderte Tri­chinen gefunden. Der Befund wurde von Stadttierarzt Dr. Findt-Tübingen bestätigt. Das Tier wurde sofort verbrannt.

Tübingen, 24. Juli. (Todesfall.) An einer Herz­lähmung starb Alfred Körbling, Hauptmann a. D. der kaiserlichen Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika, Fachstudien­rat und Sturmbannführer 1/123.

Gönningen, OA. Tübingen, 24. Juli. (Beurlaubt.) Wie man hört, ist Bürgermeister Sauer bis zum Abschluß eines gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahrens von sei­nem Amte suspendiert worden.

Tailfingen, 24. Juli. (Stiftung.) Fabrikant Michael Bitzer in Firma Amann und Bitzer. dem aus Anlaß seines 73. Geburtstages bas Ehrenbürgerrecht seiner Heimatge­meinde verliehen wurde, hat zu Gunsten der Bedürftigen der Stadt eine Stiftung von 5000 RM. gemacht.

Ehlingen, 24. Juli. (Tödliches Motorradun­glück.) In schweres Leid versetzt wurde die Familie des praktischen Arztes Dr. Mauz hier. Der in Frankfurt a M. wissenschaftlichen Studien obliegende 38jährige Sohn Dr. Eberhard Mauz, Privatdozent am Physikalischen Institut, wollte sich am Samstag abend mit dem Motorrad in seine Heimat begeben. Als er sich Stuttgart näherte, ereilte ihn ein schwerer Unfall, indem er in Zuffenhausen mit einem Lastwagen zusammenstieß Der Zusammenstoß war so hef­tig. daß der Tod auf der Stelle eintrat.

Stuttgart, 24. Juli. (Auszeichnung.) In den Vor- standsrai für das MünchenerHaus der deutschen Kunst" (Neuer Glaspalast) ist vom Reichskanzler Adolf Hitler u. a. Dr. Ing. e. h Robert Bosch und Generaldirektor Dr. e. h. Kilpper-Stuttgart ernannt worden.

Vaihingen a. 24. Juli. (Durch einen Grab­stein schwerverletzt.) Eine hiesige Einwohnerin, die am Samstag abend noch auf dem Friedhof war, ver­unglückte dadurch schwer, daß ein Grabstein umstürzte und ihr auf die Füße fiel. Sie wurde mit schweren Verletzungen in das Marienhospital nach Stuttgart übergeführt.

Heilbronn, 24 Juli. (Blitzschläge.) Bei dem schwe­ren Gewitter, das in der Nacht zum Sonntag über der Stadt und Umgebung niederging, schlug der Blitz in das auf dem Eüterbahnhof befindliche Transformatorenhaus, so daß Ser geiamte Hauptbahnhof zwei Stunden von 9 bis 11 Uhr in Dunkel gehüllt war. Mit Hilfe der Kerzenlam­pen wurde der Betrieb io gut wie möglich, besonders auch auf den Weichenstellwerken, Fahrkartenschaltern usw. durch­geführt.

Heilbronn. 24. Juli. (Todesfall.) Am Sonntag ist Syndikus Dr. Karl Frey, Geschäftsführer der Handwerks­kammer Heilbronn, nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren unerwartet rasch verschieden. Seit 1915 gehörte er der Handwerkskammer Heilbronn an.

Bachenau OA. Neckarsulm, 24. Juli. (Brand.) In der Nacht zum Sonntag zog ein schweres Gewitter über un­sere Gegend. Dabei schlug der Blitz in das Anwesen des Karl Stein, das sofort in Hellen Flammen stand. Die Neckarsulmer Motorspritze, die bald in die Löscharbeiten eingriff, konnte in kurzer Zeit das Feuer auf seinen Herd eindämmen.

Gaildorf, 24. Juli. (Vestätigte O r t s v o r ste h er.) Sämtliche Ortsvorsteher des Oberamtsbeizrks gelten in ihren Aemtern als auf Lebenszeit bestätigt.

Stetten DA. Laupheim, 24. Juli. <E i n g e ä s ch e r t.) Ein kurzes, aber schweres Gewitter zog am Sonntag nach­mittag über unsere Gegend Dabei schlug der Blitz in drei Anwesen ein. Beim Landwirt Müller, Kirchenbauer, zün­dete ein Blitzstrahl und sofort schlugen die Flammen zum Himmel. Das stattliche Oekonomiegebüude wurde ein- geäschert, dagegen konnte das anaebaute Wohnhaus ge­rettet werden. Ein zweiter Blitzschlag zerstörte den Ee- treideaufiug am Anwesen des Landwirts Vochtler und ein dritter Blitzstrahl beschädigte den Kamin des Hauses des Landwirts und Schuhmachers Scherer.

Ncckarsulm, 24. Juli (Schweres Unwetter.) Das Unwetter hat strichweise schweren Schaden angerichtet und das Getreide z. T. hingelegt. Auch im Oberamt Neckarsulm wurde verschiedentlich erheblicher Schaden festgestellt. In Bachenau schlug der Blitz ein. Ein Wohnhaus und eine Scheune wurden ein Raub der Flammen.

Oberböbingen OA. Gmünd, 24. Juli. (Zwei junge Burschen ertrunken.! Am Sonntag sind zwei 19- jährige >unge Leute, Anton Zeller und Franz Abele, beim Baden im Schwimmbecken ertrunken Als der Badewärter am Sonntag morgen ins Bad kam, fand er die zwei Leichen im Wasser.

Vechrngen. OA. Riedlingen. 24. Juli. (T ö d l i ch e r U n- fall.) Als der 14 Jahre alte Karl Glocker bei seinem Vater die Pferde an den Wagen lpannte. scheuten diese und gingen mit dem Wagen davon. Der Junge kam unter die Pferde und den Wagen. Die Pferde hatten den Unglück­lichen mit den Husen getreten. Er blieb mit schweren, in­neren Verletzungen liegen. Die sofortige Ueberfübrung ins Vezirkskrankenhaus Riedlingen war notwendig. Hier starb der Knabe nach kurzer Zeit.

Dellmensingen OA. Laupheim. 24 Juli. (Blitzschlag.) Am Sonntag nachmittag schlug der Blitz in die freistehende

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Scheuer des Grafen von Reuttner und zündete. Das Ge­bäude war nicht mehr zu retten.

Asselfingen OA. Ulm. 24 Juli. (Gefahr für di« Ernt e.) Noch nie in solchem Maße konnten, hauptsächlich im Moose, eine derartige Zahl von schädlichen Nagern be­obachtet werden. Es wimmnt geradezu von Mäusen, Ham­stern und einer Rattenart. So wurden z. B. in einem Nest über 30 junge Mäuse gefangen. Beim Abmähen eines Kleeackers wurden über 160 solche Schädlinge gelötet.

Vom bayerischen Allgäu, 24. Juli. (10 Kinder st ü r - zen in den Bach, 1 ertrunken.) Im Freibad Ha-

genmoos bei Obergünzburg belustigten sich 10 Kinder mit Floßfahren. Infolge einseitiger Belastung kippte das Floß in der Mitte des Baches um und die Kinder fielen ins Master. 9 Kinder wurden gerettet, aber der 11jährige Willi Schleich konnte trotz allen Suchens nicht geborgen werden. Die Kinder waren des Schwimmens unkundig.

Fortführung der Umschuldung durch die Württ. Land«»- kreditaastalt

Die Erfahrungen, welche die Landeskreditanstalt mit der Umschuldung drückender erststelliger Hypotheken ihrer eigenen Schuldner gemacht yal sind nicht ungünstig. Um den vorhan­denen und noch zu erwartenden Anträgen bester genügen zu können, hat die Anstalt weitere Mittel für diesen Zweck zur Verfügung gestellt Dabei kann es sich nach wie vor nur um solche Hausbesitzer handeln, die schon bisher ein nachstellige» Darlehen von der Anstalt erhalten haben. Die Einreichung von Darlehensanträgen, bei denen diese Voraussetzung nicht vor­liegt, ist zwecklos.

Aus Baden

Bonndorf, 24. Juli. (Durch einen Draht tödlich verunglückt.) Photograph Rudolf Meyer von hier verunglückte auf der Straße nach Bad Voll mit seinem Motorrad am Samstagnach­mittag tödlich. Ein von der Telephonleitung auf die Straße herabhängender Draht geriet dem Fahrer ins Hinterrad und verwickelte sich in Achse und Spei­chen, so daß das Hinterrad blockierte und der schwere Sturz herbeigefllhrt wurde. Meyer brach das Genick und war sogleich tot. Der Verunglückte steht in den dreißiger Jahren, ist seit drei Jahren verheiratet und hinterläßt eine junge Witwe.

Meine RvtkrMen nur oller Nell

16 Stunden im Segelflugzeug über Sylt. Wie das Ham­burger Fremdenblatt aus Westerland (Sylt) meldet, hat Polizeimeister Euttsche. der Leiter der Segelfliegerichule de» Deutschen Luftsportverbandes Nordmark, mit einer Flugzeit von 16 Stunden 47 Minuten den bisherigen Segelflugdau­errekord um 14 Minuten überboten.

Dalbos Abflug verzögert. General Balbo hat in Neu- york die Vorbereitungen zum Start einstellen lasten. Er cst offenbar entschlossen, günstigere Wetternachrichten ab- zuwarten.

'In diesem Jahr keine Neichswehrmanöver. Der Reichs­präsident hat genehmigt, daß die für dieses Jahr in Aus­sicht genommenen Manöver des Neichsheeres aus Erspar­nisgründen ausfallen. Es finden nur Truppenübungen in kleinen Verbänden statt.

Die Flugzeit Posts. Wiley Post hat zu seinem Weltflug 186 Stunden und 50 Minuten gebraucht

Streik in Hollywood. 775 Tonfilmtechniker sind wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Die Produk­tion sämtlicher großen Filmgesellschaften ist infolgedessen stillgelegt.

Drei Todesopfer eines Hausbrandes. In einem in der Nähe des Zolldammes an der Memel gelegenen Holzhäus­chen in Tilsit, in dem mehrere Familien wohnten, brach Feuer aus. Während die im Erdgeschoß wohnenden Leute sich und ihre Habe noch in Sicherheit bringen konnten, sind die Bewohner des oberen Stockwerks ein Opfer der Flam­men geworden. Es handelt sich um eine geschiedene Frau Berg, ihr achtjähriges Söhnchen und einen gewissen Klo- neck.

Aus dcm GmMsaal

llö. Nagold, 24. Juli. Der Amts- und Polizeidiener G. von E. hatte über seinen Nachbar, den Landwirt K. von E., aus­gestreut:er habe Morde auf dem Gewissen; man müsse noch einen Kinderfriedhof anlegen, damit er die abgetriebenen Kin­der besser vergraben könne." K. stellte Strafantrag wegen Beleidigung und Verleumdung. Durch die von amtswegen angestellten Ermittlungen war festgestellt worden, daß die Be­zichtigungen, die G. gegen K. erhoben hatte, vollkommen grund­los und unberechtigt waren. In der am 20. ds. vor dem Amts­gericht Nagold stattgefundenen Verhandlung wurde E. zu der Geldstrafe von 80 Mark verurteilt, wobei der Richter betonte, daß er angesichts der Schwere und Leichtfertigkeit der Bezich­tigungen nur deswegen von einer empfindlichen Gefängnis­strafe habe absehen können, weil der Angeklagte den guten Willen gezeigt habe, sich mit dem Beleidigten auszusöhnen.

Vorbereitung zum Hochverrat

Stuttgart. 24. Juli. Amtlich wird nritgeteilt: Wegen Vor- bereitung zum Hochverrat wurde am 19. Juli in nichtoffent- licher Sitzung des Ferienstrafsenats des Oberlandesgerichts ein 30 Jahre alter lediger Schreiner von Entringen OA. Herren- berg zu einem ^zahr und einem Monat Gefängnis verurteilt. Er hatte anfangs März d. I. ein verbotenes illegales Flugblatt der KPD. mit Aufforderungen zum politischen Generalstreik und zur gewaltsamen Errichtung der Diktatur des Proletariats von Stuttgart an seine Verwandten nach Herrenberq geschickt. Das Urteil ist rechtskräftig

Zwei Todesurteile im Berliner Kommunistenprozeß

Berlin, 24. Juli. Das Schwurgericht verurteilte in dem Pro­zeß wegen des kommunistischen Feuerüberfalles auf ein national­sozialistisches Verkehrslokal in Lichtenberg den Arbeiter Fölz und den Werkzeugmacher Sczodry wegen Mordes zum Tod«. Wegen Begünstigung wurden der Arbeiter Jankowiak und der Arbeiter Krause zu je sechs Monaten, die Ehefrau Charlotte Kühl zu drei Monaten Gefängnis verurteilr.