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Nr. 168
Aus Stabt und Land!
Altensteig, den 22. Juli 1933.
Briefzustelldienst im Postort Altensteig. Im Einvernehmen mit dem Eemeinderat und dem Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand werden die Briefzustellzeiten im Postort Altensteig vom 24. ds. Mts. ab in folgender Weise geändert: Gang l Werktags anstatt 7 Uhr von 9.15 Uhr ab im Anschluß an Zug 4 (Altensteig an 8.05). Gang II Werktags von 15.30 Uhr ab im Anschluß an Zug Nr. 309 (Altensteig an 14.52). Der bisherige Gang um 7 Uhr fällt weg. Der Sonntagsgang wird eine halbe Stunde später ausgeführt (um 7.45 Uhr). Dadurch wird erreicht, daß die Stuttgarter Zeitungen und die Post vom Rheinland und von Berlin noch am gleichen Tag zur Zustellung gelangen und nicht bis zum andern Tag liegen bleiben.
Ein schweres Gewitter, das sich am gestrigen Freitag gegen 12 Uhr mit einer mächtigen schwarzen Wolkenwand entwickelte und dann über Stadt und Umgebung losbrach, ging im allgemeinen ohne größeren Schaden anzurichten, vorüber. Der mit den Wassermassen niedergegangene Hagel, dessen Körner zum Teil Haselnußgröße hatten, war glücklicherweise nur von kurzer Dauer. Da und dort gab es Ueberschwemmungen, die an den Straßen der Stadr mancherlei Schaden anrichteten. Besonders die Karlsstraße hier, die erst kürzlich zur Freude ihrer Anwohner teilweise geteert wurde, wurde übel mitgenommen, Schalter und Sand wurden abgeschwemmt. In der Nähe des Bahnhofs in Berneck mußte das Eisenbahngeleis von Geröll und Sand befreit werden. Vielfach wurden draußen auf den Aeckern, auch in den Nachbarorten, die Früchte hingeworsen.
Achtung! Am Sonntag, den 23. Juli, findet in allen evangelischen Kirchen Württembergs die Kirchengemeinderatswahl statt. Alle bewußten evangelischen Christen kommen der kirchlichen Wahlpflicht nach!
Wahlen zum Landeskirchentag und Kirchengemeinderat Durch Reichsgesetz vom 14. Juli 1833 sind, wie für alle deutle» evang. Landeskirchen, auch^ür die evang. Landeskirche in
Württemberg Neuwahlen zum ^andeskirchentag und Kirchen gemeinderat angeordnet worden. Diese Wahlen sind durch die kirchliche Lage in Preußen verursacht und nur infolge der neuen Einigung der deutschen evang. Landeskirchen auch für uns in Württemberg vorgeschrieben.
Um dem Kirchenvolk bei der Landeskirchentagswahl eine Abstimmung mit den damit verbundenen unerfreulichen Begleiterscheinungen zu ersparen, haben die Landeslei- tung der Elaubensbewegung Deutsche Christen und die Gruppen I und II des bisherigen Landeskirchentags eine Vereinbarung über die Aufstellung einer Einheitsliste für alle Kirchenbezirke des Landes getroffen, mit der sich auch der Herr Landesbischof einverstanden erklärt hat. Hiebei mußten von allen Seiten Opfer gebracht und Sonderwünsche zurückgestellt werden. Diesen Opfern steht jedoch, wie die Gruppe I in einem Schreiben an ihre Freunde richtig bemerkt, gegenüber die tiefe Dankbarkeit für die große Wende in der Geschichte unseres Vaterlandes, die auch unserer Kirche durch neue große Aufgaben und Wirkungsmöglichkeiten gebracht hat. Daß in unserem Bezirk aus Gründen des Ausgleichs im ganzen Lande von der Wiederausstellung unseres bewährten bisherigen Abgeordneten, Inspektor Bauer, abgesehen werden mutzte, ist von vielen schmerzlich empfunden worden,' er hat bis heute mit großer Treue dem kirchlichen Leben in seiner Gemeinde Nagold und im Bezirk gedient und den Bezirk im Landeskirchentag stets mit Eifer vertreten, wofür wir ihm bleibenden Dank schuldig sind. Er hat jedoch, im Hinblick auf die jetzt besonders nötige Einheit unserer evang. Kirche, aus seiner Treue zu ihr auch für seine Person ein Opfer gebracht, das wir alle ehren. An seiner Stelle wurde durch die Vereinbarung fürs ganze Land Bürgermeister Metzger in Simmersfeld zum Abgeordneten für unseren Bezirk vorgeschlagen. Da dieser Vorschlag der einzige blieb, gilt Bürgermeister Metzger als gewählt. Er ist uns bekannt als ein Ortsvorsteher,.der in nationaler Gesinnung schon lange in der nationalsozialistischen Bewegung tätig ist, in seiner Gemeinde auf gute Zucht und Ordnung bedacht ist und sich treu zur Kirche und Kirchengemeinde hält. Dem zersetzenden Auftreten der Sekten gegenüber ist er immer entschieden für unsere Kirche eingetreten. Wenn er auch den kirchlichen Gemeinschaften persönlich nicht näher steht, so kennt er doch ihre große Bedeutung in unserem Bezirk gut und weiß ihren Wert für unsere Kirche zu schätzen. Er wird unseren Bezirk im Landeskirchentag mit gewissenhaftem Ernst und mit dem Blick auf Kirche und Volk vertreten.
Die Wahlen zum Kirchengemeinderat müssen am Sonntag in allen Kirchengemeinden unseres Landes vorgenommen werden. Es empfiehlt sich, auch für diese Wahlen mit dem Willen zur Einheit durch Vereinbarung einen einheitlichen Wahlvorschlag aufzustellen, einem ausdrücklichen Wunsch des Herrn Landesbischofs entsprechend. Für die Kirchengemeinde Nagold kam ein solcher Einheitswahlvorschlag zur Kirchengemeinderatswahl auf Grund einer freundlichen Aussprache durch gegenseitiges Entgegenkommen in erfreulicher Weise zustande. Wahlberechtigt sind diejenigen Gemeindeglieder, die am 23. Juli das 25. Lebensjahr vollendet haben. Solche Gemeindeglieder, die am Sonntag ortsabwesend sind und sich doch gerne an der Wahl beteiligen möchten, können durch Bevollmächtigte d. h. durch wahlberechtigte Personen, denen sie hiezu eine vom Bürgermeisteramt oder Pfarramt beglaubigte Vollmacht ausgestellt haben, ihre Stimme abgeben.
Dekan.Otto.
Aufgestellte Vertreter zum Landeskirchentag in den Kirchenbezirken Nagold: Metzger, Bürgermeister, Simmersfeld (Elb.). — Calw: Roemer, Stadtpfarrer, Stuttgart (Er. I, vish. Abgeordn.). — Freudenstadt: Braun, Bürgermeister und Landwirt, Schopfloch (Gr. I, bisheriger Abgeordneter). — Neuenbürg: Fick, Oberlehrer, Höfen a. E. (Elb.). — Herrenberg: Dr. med. Lächler, Arzt, Herrenberg (Elb.). (Gl^)"^ " K*"riß, Pfarrer, Vondorf OA. Herrenberg
Feierliche Einholung des ersten Erntewagens. Die Kreisleitung der NSDAP. Nagold und der landw. Kreisfachberater erlaffen folgenden Aufruf: In vielen Gegenden unseres Vaterlandes hat sich der grunddeutsche Brauch erhalten, den ersten Erntewagen festlich zu begrüßen. Auch Lei uns soll der früher schon geübte Brauch wieder zu Ehren gebracht werden. Er soll die Ehrfurcht vor der deutschen Erde udn vor dem Segen, den das deutsche Volk alljährlich daraus empfängt, in alle Kreise tragen und zur Achtung vor der bäuerlichen Arbeit, als der Grundlage unseres Volkslebens beitragen. Der Wagen
wird am Ortseingang von den Eemeindegliedern empfangen und von der Jugend geschmückt. Unter Elockengeläute, ! mit Musik und Gesang wird er auf einen freien Platz in- ' mitten des Orts geleitet. Dort wird gemeinsam ein Dank-» choral gesungen. Die älteren Jahrgänge der Schuljugend werden durch entsprechende Lieder die Feier mit ausgestalten. In Ansprachen von seiten des Geistlichen und eines Bauern wird der Sinn der Feier zum Ausdruck kommen. Zum alten Brauch gehört auch der Erntetanz der älteren Jugend um den Erntewagen. Das „Horst Wessellied" und das „Deutschlandlied" stellen die Feier in den Rahmen der Volksgemeinschaft ihrer Gebundenheit an den deutschen Boden. Eine besondere Freude wird bei der ganzen Jugend die Erntebrezel auslösen, die durch freiwillige Mehlspenden von seiten der Bauern ermöglicht wird. Die ganze Feier soll keine besonderen Kosten verursachen. Mit der Durchführung wird hiemit die Leitung der Ortsbauernschaften beauftragt. Die freudige Mitarbeit und Teilnahme Aller setzen wir voraus. Zu weiterer Auskunft ist die Kreisleitung Der NSDAP, und der landwirr- schaftliche Kreisfachberater Julius Kayser zum Talhof bereit.
Mitglieder - Appell. Am Donnerstagabend fand im „Grünen Baum" der zweite Mitglieder-Appell der NSDAP., Ortsgruppe Altensteig, statt. Der Saal war dicht besetzt. Selten hat man so viele junge Männer in einem Lokal hier vereinigt gesehen wie bei diesem Appell, zu welchem alle Parteigenossen und Anwärter zu erscheinen hatten. Auch die NS.-Frauenfchaftsmitglieder waren in stattlicher Zahl vertreten. Ortsgruppenleiter K. Steeb eröffnete die Versammlung mit einem Rückblick auf die Bewegung, die er in seiner Entwicklung als geradezu gigantisch bezeichnete. Zwar gebe es noch Saboteure der Bewegung der NSDAP., denen er den Kampf ansagte. Es dürfe nur noch einen Willen und einen Glauben geben und zwar denjenigen des Führers. Er trug dann die Bekanntmachungen der Eauleitung vom verflossenen Monat vor, von denen besonders auch diejenige über die Kirchengemeinderatswahlen erwähnt sei. Er betonte dazu, daß es notwendig sei, daß auch in den Kirchengemeinderäten der Geist des Nationalsozialismus einkehre. In den Kirchengemeinderäten sollen künftig 70 Prozent nationalsozialistische Christen vertreten sein. Auch wies er u. a. darauf hin, daß jede Einzelaktion gegen Konsumvereine verboten sei unter Hinweis darauf, wie viele Menschen durch ein plötzliches Vorgehen gegen Konsumvereine arbeitslos würden. Ferner wies er noch darauf hin, daß am 1. Oktober 1933 „Der Tag der Ernte" (Erntedankfest) abgehalten werde. Hauptlehrer Kal mb ach machte dann verschiedene weitere geschäftliche Mitteilungen. Er machte besonders darauf aufmerksam, daß arbeitslose Mitglieder sich beim Arbeitsamt um Arbeitsbeschaffung melden sollen. Wenn auch die Partei alles tue, so müsse sich doch jeder Parteigenosse auch selbst um Arbeit bemühen. Wer unter 25 Jahren alt sei, habe zunächst keine Aussicht, von der Partei aus Arbeit beschafft zu bekommen, denn sie haben Gelegenheit, beim Freiwilligen Arbeitsdienst oder bei der bäuerlichen Landhilfe unterzukommen. Zur Kirchengemeinderatswahl gab er die seitherigen Namen des Altensteiger Kirchengemeinderats bekannt und die zur Neuaufstellung kommenden Mitglieder. Es werden neun Mitglieder gewählt und zur engeren Wahl 15 Namen auf den Zettel gebracht. Er erläuterte die Wahl und wies auf ihre Wichtigkeit hin. Ortsgruppenleiter Steeb erinnerte noch die Miglieder zur regelmäßigen und pünktlichen Bezahlung ihrer Beiträge und forderte die Parteigenoffen auf, zu werben, daß die NSDAP, die entsprechende Vertretung in der Kirche habe. Jedes Mitglied solle seine Pflicht erfüllen und am kommenden Sonntag so wählen, daß auch der nationalsozialistische Geist in der Kirche seinen Einzug halte. Sparkassendirektor Walz machte noch Erläuterungen über die Geld-Lotterie zur Arbeitsbeschaffung, deren Lose außer den Losgeschäften auch von der Sparkasse vertrieben werden. Nun wurden von Hauptlehrer Kalmbach Lichtbilder über die Bewegung der NSDAP., besonders aber über den Führer gezeigt, die großes Interesse fanden. Erläuterungen gab Ortsgruppenleiter Steeb. Eegen- übergestellt wurden noch Bilder des Novembersystems. Schließlich machte Karl Steeb aus die bevorstehenden Schulungskurse aufmerksam, durch die der nationalsozialistische Geist vermittelt werden soll und auch daraus, daß nun der Gruß des deutschen Volkes der Hitlergruß sei, noch dem Wunsche Ausdruck gebend, daß die Parteigenossen weiterhin so Zusammenhalten möchten wie bisher. Er schloß mit einem dreifachen „Sieg-Heil" auf unsere politischen Führer, auf den Reichspräsidenten von Hindenburg und den Volkskanzler Adolf Hitler. Das „Horst-Wessellied" bildete den Abschluß des Appells, der den Beweis erbrachte, daß die Ortsgruppe Altensteig der NSDAP, treu und begeistert zu der Bewegung und zum Führer Adolf Hitler steht.
Berneck, 22. Juli. Der Nationale Hilfsdienst Arbeitslager Berneck, begeht am morgigen Sonntag, umer Mitwirkung des Musikvereins Ebhausen, im Schwimmbad sein Sommerfest.
lleberberg, 22. Juli. (Die ersten Garbenwagen.) In dieser Woche wurden die ersten zwei Wagen Garben eingeführt. Es war Wintergerste des Ehr. Kalmbach (zum „Sternen" in Altensteig).
Nagold, 22. Juli. (Aus dem Eemeinderat.) Unter den Mitteilungen gab der Vorsitzende das bereits veröffentlichte Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1933 bekannt. Die endgültigen Ergebnisse über die Wohnbevölkerung und über die Berufs- und Betriebszählung werden in den nächsten Monaten vom statistischen Landesamt in Stuttgart ermittelt. Von Interesse ist noch, daß die Zahl der Haushaltungslisten von 968 im Jahre 1925 auf 1050 im Jahre 1933 gestiegen ist. — Die W. Rieker'sche Buchdruckerei Altensteig möchte den Neudruck des im Jahre 1928 hergestellten Adreßbuchs vornehmen. Wenn hiedurch für die Stadtkaffe keine Kosten entstehen, stimmt der Eemeinderat der Neuherausgabe zu. — Ein hiesiger Handwerksmeister regt an, die Stadt möge beim Verkauf von städt. Bau- plätzen die Bedingung stellen, daß bei Vergebung von Arbeiten und Lieferungen die einheimischen Handwerksleute vor den auswärtigen vorzuziehen feien. Dies werde in manchen Städten so geübt. Nachdem erst in letzter Zeit das Wirtschaftsministerium einen gegenteiligen Standpunkt eingenommen hat und nachdem über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen > durch Staat oder Gemeinden ein neues Reichsgefetz zu erwar- ^
ten ist. kann der Anregung keine Folge gegeben werden. — Zur Durchführung der Weingartenstraße und im Interesse der Neubaulustigen soll in der Weingartenstraße auf eine Länge von etwa 300 Meter mit einem Aufwand von etwa 800 Mark für die Materialien eine Dohle eingelegt werden. Die diesbezüglichen Kauf- und Taufchverträge werden genehmigt. — Der Kraftfahrer Wilhelm Seeg er will unter Benutzung des Bahnkörpers der Nebenbahn Nagold—Altensteig eine Wasserleitung bauen. Die Bedingungen des Betriebsamts werden von der Stadt anerkannt, wenn der Hausbesitzer der Stadt gegenüber entsprechende Gewähr leistet. — Der Eemeinderat nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis, daß im leerstehenden Bad Rötenbach eine Amtswalterschule auf 1. August ds. Js. eingerichtet werden soll. Die Stadt hat hiebei Aufwendungen in nicht erheblichem Umfang zu machen, die vom Eemeinderat genehmigt werden. — Auf dem Schloßbcrg sollen vom Bund für Heimatschutz die Ausgrabungen unter Leitung des Studierenden an der höheren Bauschule, des Herrn Münz von hier, fortgesetzt werden. Mit Zustimmung des Arbeitsamts sollen hiezu einige Arbeitsdienstwillige aus dem Lager zur Verfügung gestellt werden. — Einige Wohnungsbeihilfe- gesnche wurden genehmigt. Zur Instandsetzung der Gebäude können noch weitere Veihilfegesuche, insbesondere von bedürftigen Hausbesitzern gestellt werden. — Infolge der Auflösung der politischen Parteien treten die Stadträte Bauer und Vaisch der Fraktion der NSDAP, als Hospitanten bei.
Calw, 21. Juli. (Rennwagen in Flammen.) Gestern nachmittag gegen 2 Uhr geriet ein Mercedes-SS.-Wagen (Rennwagen 1. Klasse) auf der Strecke zwischen Oberreichenbach und Calmbach in Brand. Die beiden Insassen (Führer und Mitfahrer), die sich zwecks Teilnahme an der 2000-Kilometer-Fahrt durch Deutschland auf der Fahrt zum Startplatz Baden-Baden befanden, konnten kurz vor der Explosion des etwa 150 Liter Benzin fassenden Tanks durch Herausspringen aus dem Wagen ihr Leben retten und kamen ohne Verletzungen davon. Der Wagen verbrannte vollständig. Durch den Wagenbrand geriet ein Stück Wald in Brand, in der Nähe beschäftigte Waldarbeiter löschten den Waldbrand.
Bad Liebenzell» 21. Juli. Zum Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung hat das Bürgermeisteramt beim Oberamt Calw den Antrag gestellt, daß der Ausbau der Nachbarschaftsstratze Weilderstadt—Bad Liebenzell und ihre Fortsetzung über Schömberg ins Enz- tal vom Bezirk in die Hand genommen wird. Wenn der Nordschwarzwald gegenüber anderen Reisegebieten nicht ins Hintertreffen kommen soll, muß die Stratzenverbindung von Stuttgart her neuzeitlich gestaltet werden.
Stammheim, OA. Calw, 22. Juli. Das vom Evang. Erziehungsheim Stammhehn erbaute und nunmehr vergrößerte Freibad Stammheim wird am morgigen Sonntag feierlich eröffnet. Das Schwimmbad hat drei Becken mit über 1300 Quadratmeter Ladefläche.
Eültstein, 20. Juli. Heute vormittag verschied Alt-Lindenwirtin Christine Bahlinger im Alter von nahezu 92 Jahren. Mit ihr ist die älteste Bürgerin unserer Gemeinde dahingegangen.
Ergenzingen, OA. Rottenburg, 20. Juli. (Rücktritt.) Bürgermeister Baur gab in der letzten Eemeinderats- sitzung bekannt, daß er sein Amt infolge hohen Alters und angegriffener Gesundheit zur Verfügung stelle. Bürgermeister Baur steht im 63. Lebensjahr. 1918 wurde er als Stuttgarter Polizeibeamter erstmals und im September 1928 wiederholt beinahe einstimmig zum Ortsvorsteher gewählt.
Stuttgart, 22. Juli. (Eauführer des Arbeitsdienstes.) Zum Eauführer des nationalsozialistischen freiwilligen Arbeitsdienstes, Gau Württemberg, ist als Nachfolger von Ministerialdirektor Dill, Hauptmann a. D. Alfred Müller, ernannt worden.
Sigmarswangen, OA. Sulz, 21. Juli. (H i tl e r f ch ul e.) Am 15. Juli konnte die Gemeinde ihre neuerbaute Hitlerschule der Bestimmung übergeben. Das Schulgebäude erhielt den Namen „Hitlerschule",' Reichsstatthalter Murr und Kultminister Mergenthaler wurde das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde verliehen.
Tübingen, 21. Juli. (Tragisches Ende.) Am Dienstag vormittag war der 72 Jahre alte Zimmermann Christof Haag beim Kirschenpflücken. Er stürzte vom Baum, konnte aber noch nach Hause gehen. Daheim bekam er einen Ee- hirnschlag, sodaß er bewußtlos war, bis ihn der Tod am Mittwoch nachmittag ereilte.
Neckarhausen» OA. Nürtingen, 21. Juli. (Bran d.) Nach Mitternacht brach in der Scheune der Wwe. Zeeb ein Brand aus, der sehr rasch um sich griff und auch das Wohnhaus ergriff, wo alles im Schlafe lag, so daß die Bewohner des Hauses nur das nackte Leben zu retten vermochten.
Zimmern ob Rottweil, 21. Juli. (Motorradunfall.) Nachts fuhr der 19 Jahre alte W. Vippus hier mit dem Motorrad auf einen Baum auf. Er blieb längere Zeit an der Unfallstelle liegen, bis ihn ein Personenauto in das Krankenhaus verbrachte. Dort ist er bald darauf seinen Verletzungen erlegen.
Neckarsulm, 21. Juli. (Bestätigte Ortsvorsteher.) Von den Ortsvorstehern im Oberamtsbezirk Neckarsulm gelten alle außer dreien in ihren Aemtern auf Lebenszeit bestätigt.
Blitzschläge und Sogelschkag
Jettenburg, OA. Tübingen, 21. Juli. (Hagelschla g.) Am Donnerstag abend ging mit starken Donnerschlägen und Blitzen ein Hagelwetter über unsere Markung nieder. Die Hagelkörner fielen bis zur Größe von Vogeleiern Der Schaden an den Obstbäumen, den Hackfrüchten und besonders der Frucht ist ziemlich groß.
Nürtingen, 21. Juli. (Blitzschlag.) Abends wurde eine unweit des Siedlungsheims stehende Feldscheuer vom Blitz getroffen. Trotz heftigen Regens brannte die Scheuer vollständig nieder.
Glems. OA. Urach. 21. Juli. (32SchafevomBlitz getötet.) Bei dem schweren Gewitter in der Nacht zum Freitag schlug der Blitz in die 350 Stück zählende Schafherde des Jul. Bosch, die sich auf dem Roßfeld auf der Weide befand. Der in der Nähe befindliche Schäfer kam mit dem Schrecken davon, dagegen wurden 32 Schafe vom Blitz geltet. Der Schaden ist umso größer, als das Fleisch der Tiere durch den Schwefelgeschmack ungenießbar ist.