Nr. 154
Schwarzwälder Tageszeitung
Seit» S
Lehrerin während des Unterrichtes von einem Geisteskranken ermordet
Essen, 5. Juli. In dem Vorort Uebelluhr ereignete sich Mittwoch mittag eine schwere Bluttat. Der 21 Jahre alte Schuhmachergeselle Ronig, der erst vor kurzer Zeit aus ver Irrenanstalt entlassen worden war. drang in eine Miidchcnklasse der katholischen Volksschule ein und stürzte sich mit einem Dolch aus die den Unterricht abhaltende 13 Jahre alte Lehrerin. Durch mehrere Stiche in Brust und Kops wurde die Lehrerin von dem Wahnsinnigen auf der Stelle getötet. Die Kinder muhten der Bluttat Zusehen, ohne Hilfe le-sten zu können. Der Täter flüchtete. konnte aber kurz daraus festgenommen werden.
Perjonenomnibus eine Böschung hinabgestürzt 18 Verletzte
Düsseldorf, 5. Juli. Ein Omnibus, in dem sich ungefähr 45 Frauen des Evangelischen Frauenvereins in Walsum befanden. ist eine Böschung hinabgestürzt und überschlug sich. 18 Frauen wurden schwer verletzt und muhten dem evangelischen Krankenhaus in Mettmann zugeführt werden. 10—12 weitere Insassen wurden leichter verletzt.
Der Zusammenschluß der deutschen Bausparkasse«
Berlin, 5. Juli- Vom Wirtschaitspolitischen Amt der NSDAP, wird darauf bingewiesen, daß gemäß der Verfügung vom 1. Juli 1933 der Reichskommissar Dr. h. c. Wagener und Direktor Möller» sämtliche bestehenden Bausparkassenoerbände ausgelöst n-rd iiquidert würden. Die einzelnen Bausparkassen würden baaeaeu l-nrch diese Maßnahmen in ihrem Bestände keineswegs derübrr.
Drei nordchinesische Kriegsschiffe gehen zn Südchina über
London, 5. Juli. Times meldet aus Schanghai: Drei chinesische Kriegsschiffe haben ihren Heimathafen Tsingtau vor einer Woche eigenmächtig verlassen und steuern anscheinend nach Siidchina, »m sich de» Machthabern von Kanton zur Verfügung zu stellen. S,e halten vorher auf drahtlosem Wege mit Tsinan, Peking. Nanking und Kanton verhandelt, um iestzustellen. welche Seite ihnen das günstigste Angebot machen werde.
Alls Stadt und Land
Altensteig, den 6. Juli 1933.
Amtliches. Uebertragen wurde die Pfarrei Spielberg, Dek. Nagold, dem Pfarramtsbewerber Rudolf Brezger in Feuerbach, Dek. Cannstatt.
Eine Wanderung über den Schliffkopf. Die Altensteiger Ortsgruppe des Württ. Schwarzwaldvereins beabsichtigt vom Samstag auf Sonntag, den 15. und 16. Juli 1933 einen Ausflug zum Gedächtnishaus auf dem Schliffkopf zu machen. Es ist an folgenden Plan gedacht: Autofahrt Samstagmittag von hier nach Freudenstadt, von da Wanderung Kniebis, Alexanderschanze, Zuflucht, Schliffkopf (Eedächtnishaus), Uebernachten im Eedächtnishaus und Wanderung über den Ruhestein, Obertal zur Station Baiersbronn, Fahrt nach Freudenstadt und von dort mit dem Postauto Freudenstadt ab 22 Uhr nach Altensteig. Diese eineinhalbtägige Tour zum Eedächtnishaus verspricht für die Teilnehmer zweifellos einen großen Genuß. Zur Besprechung der Tour und evtl. Anmeldung soll am Freitagabend im Nebenzimmer der „Traube" eine Zusammenkunft der voraussichtlichen Teilnehmer stattfinden. (Siehe auch Inserat).
Arbeitsbeschaffung und Arbeitsvermittlung
Die Reichsregierung beabsichtigt, durch ein großzügiges Arbeitsbeschaffungsprogramm in weitestem Umfange den Arbeitslosen wieder Brot und Arbeit zu beschaffen. Die Vermittlung der Arbeitskräfte zu den öffentlichen Arbeiten ist im wesentlichen den Arbeitsämtern übertragen worden, welche an bestimmte Richtlinien gebunden sind. Den jüngeren Arbeitslosen bis zu 25 Jahren ist der Arbeitsdienst und die Landhilfe Vorbehalten. Bei diesen beiden Arbeitsmöglichkeiten herrscht immer noch ein großer Mangel an jugendlichen Arbeitskräften, und zwar derart, daß sowohl für den Arbeitsdienst als auch für die Landhilfe teilweise schon junge Arbeitslose aus Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim herangezogen werden mußten. Es ist bedauerlich, daß die einheimischen Jugendlichen von diesen ihnen mit Absicht vorbehaltenen Arbeitsgelegenheiten verhältnismäßig wenig Gebrauch machen und ständig versuchen, die den älteren Arbeitslosen, welche über 25 Jahre alt sind, und davon besonders den Familienvätern vorbehaltenen Arbeitsstellen zu besetzen. Zu den öffentlichen Arbeiten (Straßen- und Wegbauten, Straßenverbesserungen, Teerungen usw.) sollen im wesentlichen gerade die älteren Arbeitslosen über 25 Jahre vermittelt werden. Von den jugendlichen Arbeitslosen muß verlangt werden, Rücksicht gegenüber der Notlage der älteren Arbeitslosen zu nehmen. Wie bereits dargelegt, bedeutet diese Rücksicht für die Jugendlichen keinen Verzicht auf Arbeit; es wird lediglich dadurch erreicht, daß die vorhandenen Arbeitsstellen zweckmäßig verteilt werden. Wenn die jungen Leute in der oben bezeichneten Weise den älteren die Arbeitsstellen wegnehmen, so entsteht ein doppelter Schaden: Die Familienväter kommen nicht in Arbeit und Verdienst, und das Reich und die Gemeinde müssen daneben für sie die Unterstützung ausbringen, während in Wirklichkeit beiden Teilen, nämlich den älteren und jüngeren Arbeitslosen, Arbeit zugewiesen werden soll. Außerdem bleiben dadurch, daß die jugendlichen Arbeitsuchenden die Landhilfe und den freiwilligen Arbeitsdienst vernachlässigen, eine große Anzahl von Stellen überhaupt unbesetzt. Dies entspricht nicht dem Willen und der Absicht der Reichsregierung, welche bestrebt ist, für alle Arbeitslosen Arbeit zu beschaffen.
Bei der gegenwärtigen Notlage mutz verlangt werden, daß die jugendlichen Arbeitslosen zum mindesten vorübergehend auch berufsfremde Arbeit in der Landwirtschaft oder im freiwilligen Arbeitsdienst annehmen, auch wenn die Arbeitsstelle nicht mehr an ihrem bisherigen Wohnort liegt. Den älteren, und besonders den verheirateten Arbeitslosen, kann es viel weniger zugemutet werden, auswärtige oder berufsfremde Arbeit anzunehmen. Es wird sich demnach die Notwendigkeit ergeben, die Apage der Hilfsbedürftigkeit bei ledigen Jugendlichen unter pb Jahren erneut und besonders scharf zu prüfen, da, wie feststeht, für diese Arbeitslosen weitgehende Möglichkeiten geschaffen worden sind, ihr Fortkommen zu finden, ohne öffentliche Unterstützungsmittel in Anspruch zu nehmen.
Arbeitsamt Nagold.
Nagold, 5. Juli. Zu stellvertr. Handelsrichtern bei der Kammer für Handelssachen an dem Landgericht Tübingen wurden Wilhelm Theurer in Fa. Eebr. Theurer und Ludwig Wohlbold in Fa. Elektrizitätswerk
C. Klinglers Erben hier auf die Dauer von drei Jahren ernannt.
— Calw, 5. Juli. Das Bankgebäude der Credit- bank für Landwirtschaft und Gewerbe auf dem Marktplatz ist durch die Calwer Bank verkauft worden und in den Besitz der Firma Friedrich Daur, Konfektionshaus, übergegangen. Der Kaufpreis beträgt 19 900 Mark.
Calw, 6. Juli. (70 Jahre alt.) Fabrikant Blank, ein weithin bekannter Bürger, konnte gestern in geistiger ! und körperlicher Frische seinen 7 0. Geburtstag feiern, s
Tailfingen, OA. Herrenberg, 5. Juli. (Lebensmüde.) § Ein älterer Zimmermann von hier versuchte sich in ! der Küche durch Gas zu vergiften. Er war bereits bewußtlos, als die Mutter ihn fand. Nach langen Bemühungen konnte er durch den Arzt wieder ins Leben zurückgerufen werden.
Rexingen, OA. Horb, 5. Juli. (Neue Straßenbezeichnungen.) Zum Gedenken an die nationale Wiedergeburt des deutschen Volkes und zur dauernden Erinnerung an die Männer, die sich hiebei besondere Verdienste erworben haben, hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung auf Vorschlag seines Vorsitzenden einstimmig folgende neue Straßenbezeichnungen geschaffen: Hindenburg- Straße, Adolf-Hitler-Straße, Wilhelm-Murr-Straße, Leo- Schlageter-Straße und Horst-Wessel-Straße.
Holzelfingen, OA. Reutlingen, 4. Juli. (Wiedergefunden.) Als im Herbst 1914 der Landwirt Tröster vom Kriegsschauplatz in Saaturlaub kam, verlor er auf einem seiner Grundstücke den Ehering. Trotzdem das Feld in den 19 Jahren oft genug gepflügt und gehackt wurde, fand sich der Ring nicht. In diesen Tagen jedoch, nachdem der Ring schon in Vergessenheit war, fand ihn die Tochter unversehrt wieder.
Schwenningen a. N., 5. Juli. (Nächtlicher lleberfall.) Fabrikant Christian Bürk, bekannt als der Inhaber der vor einigen Monaten wiederholt genannten Firmen Büdowerk und Kolonialwarengroßhandlung BUrk- Maier, wurde gestern nacht zwischen 11.30 und 12 Uhr auf dem Nachhauseweg an der Ecke der Bismarck- und Scharnhorststraße von ungefähr 10—15 Personen überfallen und so jämmerlich zugerichtet, daß er sich sofort in ärztliche Behandlung begeben mutzte. Von den Attentätern konnte der Ueberfallene niemand erkennen. Die Annahme dürfte aber nicht fehlgehen, daß diese unter den durch Bürk geschädigten Personen zu suchen sind.
Zillhausen, OA. Balingen, 5. Juli. (SeltenesTauf- f e st.) Hier kam der seltene Fall vor, daß der Taufe eines Kindes 4 Urgroßväter und eine Urgroßmutter des Täuflings anwohnen konnten. Es sind dies der Mühlemacher Johannes Haag und Jakob Herre aus Zillhausen, ferner der Bauer Christian Lutz und Jakob Eisele von Streichen und dessen Ehefrau Anna Eisele. Die Alten zählen zusammen 390 Jabre.
Stuttgart, 5. Juli. (BeleuchtungdesHafenberg- turms.) Der Verschönerungsverein Stuttgart hat sich entschlossen, den Aussichtsturm auf dem Hasenberg, der bekanntlich eine umfassende Aussicht nicht bloß auf ganz Stuttgarts sondern auch auf die Alb und den Schwarzwald bietet und von dort aus gesellen werden kann, künftig mit Eintritt der Dunkelheit jeden Samstag und Sonntag, über das Turnfest zu Ehren der Teilnehmer sogar jeden Tag festlich zu beleuchten. Das Eintrittsgeld wurde auf die Hälfte (10 Pfg.) herabgesetzt. Oben aus dem 36 Meter hohen Turm, dessen Fuß- - punkt 450 Meter über dem Meer liegt, orientiert eine Tafel über die Höhen und über sonstige wichtige Punkte.
llebertritt zur Hitlerjugend. Das Bannpresseamt der HI. teilt mit: Das Jungvolk des Christlichen Vereins junger Männer Ravensburg hat sich der Hitlerjugend angegliedert. Ferner wird die Evang. Jungichar von Mitgliedern der Hitlerjugend geführt, so daß auch hier die nationalsozialistische Idee der evang. Jugend führend und wegweisend sein wird. Während das Jungvolk und sein Führer ihre ganze Kraft in den Dienst der nationalsozialistischen Jugendarbeit stellen werden, wird hze Hitlerjugend durch Aufnahme von religiösen Besprechungen und Bibelabenden für den evangelischen Teil ihrer Mitglieder eine bewußt positive Einstellung zum Christentum bekunden. Auch unseren katholischen Mitgliedern werden wir Gelegenheit zu religiöser Betätigung geben. Dadurch ist klar erwiesen, daß wir heute keine konfessionelle Jugendverbände mehr brauchen, sondern daß die Konfessionen auch in der Hitlerjugend zu ihrem Recht kommen werden.
Weilimdorf, 5. Juli. (Brand.) Am Mittwoch brach in der Teerprodukten-Fabrik Paul Vauder bei Weilimdorf (nahe beim Bahnhof Korntal) ein Brand aus. Zwei größere offene Holzschuppen, in denen Teerprodukte und anderes Material lagerten, standen in Hellen Flammen. Eine riesige Rauchwolke wälzte sich über den Brandplatz Die Stuttgarter Feuerwehr traf gerade noch zur rechten Zeit ein, um das gefährliche Uebergreifen des Feuers auf danebenstehende Holzschuppen und auf die Lager an Teeröl und Roh- Naphtalin zu verhindern. Als Brandursache vermutet man Brandstiftung.
Köngen, OA. Eßlingen, 4. Juli. (Mit der Sense die ! Schlagader durchschnitten.) Als die Landwirtseheleute ? Blessing auf ihrer Wiese einen Heuwagen geladen hat- ! ten, setzten sie auch ihr Kind darauf. Wie üblich, wurden noch die Heugeräte aufgeladen, u. a. auch die Sense. Inzwischen war anscheinend das Kind auf dem Heu eingeschlafen. Die Mutter traf mit der Sense ihr Kind so unglücklich in den Hals, daß ihm die Schlagader durschnitten wurde und der Tod sofort eintrat. Wie
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OOS S : SO. SO, 22. IS
der „Teckbote" hört, soll die Mutter vor Schmerz über das Unglück zusammengebrochen sein.
Sigmaringen, 5.Juli. (Se lbstauflösungderZen- t r u m s f r a k t i o n.) Am Montag fand im Sitzungssaal des Landratsamts in feierlicher Weise die zweite Sitzung des neuen Kreistages unter Vorsitz von Landrat Dr.Seifert statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlas Dr. Fleischhut eine Erklärung über die Selbstauslösung der Zentrumsfraktion. Der Vorsitzende der NSDAP., Holzhauer, gab seiner Freude über die Erklärung der Zentrumsfraktion Ausdruck und erklärte diese als Hospitanten der NSDAP. Wir erkennen, so sagt er, in den Hospitanten nunmehr Volksvertreter, nicht mehr Parteivertreter, was uns die Zusammenarbeit angenehm und leicht machen wird. Landrat Dr. Seifert wies auf die Wichtigkeit dieses historischen Augenblicks hin. Zum ersten Kreisdeputierten wurde Regierungsekretär Holzhauer gewählt. Der Kreishaushaltvoranschlag, der in Einnahmen und Ausgaben mit 1037 055 RM. abschließt, wurde genehmigt.
Göppingen, 5. Juli. (Groß-undKleineislingen vereinigt.) Am Dienstag abend fand auf dem Rathaus in Großeislingen eine Sitzung des Gemeinderats beider Gemeinden statt. Nach mehrstündiger Besprechung einer von dem kommissarischen Bürgermeister verfaßten Denkschrift wurde die Unterzeichnung des Zusammenschlußvertrags vorgenommen. Beide Gemeinden sind nunmehr unter dem Namen Eislingen vereinigt.
Hall. 5. Juli. (In die Transmission geraten.) In Hopfach, Ede. Wolpertshausen wollte der 25jährige Landwirtssohn Friedrich Kochendörfer seinen Dengelhammer an dem Schleifstein in der Thummschen Mühle schleifen. Kochendörfer kam offenbar dabei dem Transmissionsriemen zu nahe, wurde erfaßt, wobei der rechte Unterarm buchstäblich abgerissen wurde. Weiter trug Kochendörfer Knochenbrüche und innere Verletzungen davon, die den Tod herbeiführten. Kochendörfer starb im Diakonissenhaus.
Ellwangen, 5. Juli. (In Schutzhaft.) Obersekretär Benisch, der durch sein Verhalten die Anhänger der» NSDAP, provoziert hat. wurde am Montag in Schutzhafr genommen. Da vor der Oberamtssparkasse sowie seiner Wohnung die Arbeiterschaft eine drohende Haltung gegen ihn einnahm, war diese Maßnahme notwendig.
Leupolz, OA. Wangen, 5. Juli. (Bran d.) Dienstag früh brach in dem neuerbauten Anwesen des Alois Geyer von Vach Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um sich griff. Der Inventar-Schaden beträgt etwa 3500 RM. und der Eebäudeschaden 6—7000 RM.
Mm. 5. Juli. (A m t s e i n j e tz u n g.) Am Mittwoch s fand auf der Polizeidirektion und anschließend in der Poli- s zeikajerne die Amtseinsetzung des Polizeidirektors Dreher ! in Anwesenheit des Ministerialdirektors Dill vom Jnnen- , Ministerium und des Landrats Mayer statt.
! Aus Bade«
s Pfarrer Föry verhaftet
: Freiburg, 5. Juli. Dienstag nachmittag wurde der berüch-
! tigte Pfarrer Föry aus Honau (Amt Kehl) im Freiburger s Hauptbahnhoi in Schutzhaft genommen. Föry. dessen Beschim- ; pfungen ver deutschen Frontsoldaten und des deutschen Heeres s anläßlich einer Versammlung der NSDAP, im Jahre 1930 al- s les überstiegen, was man seitens des Zentrums erwartete, war s vor der Erbitterung der nationalen Bevölkerung nach Frei- s bürg geflüchtet. Seine Aeußerungen wurden dieser Tage vom ! Straßburger Sender zu einer gemeinen Hetze gegen Deutsch- s land benützt, so daß die Erregung der Bevölkerung verständ- i lich ist.
, Baden-Baden, 4. Juli. (Nachtaufstieg eines Freiballons.) ! Der Gau 13 des ADAC, veranstaltet für die mittelbadischen s Ortsgruppen am kommenden Samstag, 8. Juli, in Baden-Baden j einen Nachtaufstieg des Freiballons „Mannheim" mit ! Kraftfahrzeugbegleitung. Die teilnehmenden Kraftfahrer versammeln sich um 22 Uhr am Theaterplatz in Baden-Baden zur s Entgegennahme der Fahranordnungen. Der Aufstieg ist für s 11.30 Uhr vorgesehen. Der Ballon wird in der Morgendämme- s rung landen. Sieger ist, wer zuerst beim gelandeten Ballon s eintrifft und ihn berührt. Die Veranstaltung ist für Kraft- s rüder und Wagen ausgeschrieben, so daß mit starker Beteiligung i zu rechnen ist.
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! Basel, 4. Juli. Das diesjährige Sommerfest der : reichsdeutschen Gruppe in Basel war stärker besucht als in früheren Jahren. Die Ausführungen des langjährigen Vorsitzenden, Universitätsprofessor Ruch, gestalteten das Fest zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die Aufgaben des Deutschtums in der Welt. Außer verschiedenen Volksgenossen aus der badischen Nachbarschaft waren auch Schweizer Freunde erschienen zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem, was die reichsdeutsche Gruppe pflegen will. Die reichsdeutsche Gruppe mit ihren 21 000 Deutschen ist ein sehr wichtiger Bestand im kulturellen und auch im wirtschaftlichen Leben Basels. Sie läßt ihre Mitglieder in politischer Hinsicht völlig frei, das gegenwärtige Ringen um die Schaffung einer Men deutschen Volksgemeinschaft ist jedoch auch ihr Ziel. Vorträge verschiedener Art, darunter auch solche von Dr. Hermann Burte aus Frci- burg, verschönten das Sommerfest. Für die nationalsozialistische Gruppe innerhalb der Reichsdeutschen in Basel sprach Vizepräsident Böhmer aus Basel einige Worte. An seine Ausführungen schloß sich der gemeinsame Gesang des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes.
Der Führer der württ. Hitler-Zugend
Der Führer der württ. Hitler-Jugend und nunmehrige Landesbeauftragte der Jugendverbände. Hugo Wacha, hat wohl, wie kaum ein anderer, durch sein Schicksal als Auslandsdeutscher Gelegenheit gehabt, zu erkennen, was Kampf für sein Volkstum bedeutet. Im Jahre 1901 in Bosnien im damaligen Oesterreich- Ungarn geboren, wuchs er unter Slawen und Türken auf. Nach dem Zusammenbruch der österreich-ungarischen Monarchie mußte er am eigenen Leibe verspüren wie sehr das Ansehen de» Deutschtums infolge der schmachoollen Revolution und der inneren Zerspaltung immer mehr sank und zuletzt wildem Deut- schenhaß weichen mußte. Er wurde aus der Heimat gejagt. I» Wien suchte er sich seinen Lebensunterhalt durch Tätigkeit in den verschiedensten Berufen zu erwerben und war dann in den Selbstschutzverbänden tätig, zuletzt bei der Heimwehr, die damals noch als deutscher Verband gewertet werden konnte, und gelangte schließlich durch >eine schriftstellerische Tätigkeit bei dem „Völkischen Beobachter" zur Erkenntnis der Berufung der NSDAP., deren Mitglied er wurde. Im Dezember 1931 trat