Nr. 134

Schwarzwälder Tageszeitung

Seite »

»old hat am 12. Juni beschlossen, folgendes Telegramm abzusenden:Pastor Bodelschwingh, Kirchen-

Lundesamt Berlin. Bei aller Verehrung für Sie bitten wir um sofortige Zurückgabe des Reichsbischofsamts, damit Mg zu geeinigter Kirche frei wird und schwere Kämpfe vermieden werden. Pfarrerschaft des Bezirks Nagold."

Neuordnung in der Deutsche« Turnerschaft. In Ueber- einstimmung mit den Richtlinien des Herrn Reichssport­kommissars bestimmt der Führer der Deutschen Turner- schast, E. Neuendorff, daß unsere bisherigen Kreise von jetzt anEaue heißen. Entsprechend heißen die bisherigen Kreisvertreter Eauführer. Die weiteren Unterteilun­gen heißen: Bezirke (bisherige Gaue), Kreise (bis­herige Bezirke). An eine Neueinteilung der nunmehrigen Gaue soll erst nach dem Deutschen Turnfest herangegangen werden. Seliö.

Bon derSchafkälte". Der Kälterückfall, den wir in den letzten Tagen, ausgerechnet kurz vor Sommersbeginn, erlebten, stellt eine alljährliche meteorologische Erscheinung dar, die aber in ihren Zusammenhängen noch nicht genü­gend geklärt ist. Im Volksmund wird diese Kälteperiode auch alsSchafkälte" bezeichnet, weil um diese Zeit herum gewöhnlich die Schafschur stattfindet und die nackten Tiere unter den Witterungseinflüssen besonders zu leiden haben. Die Wetterstatistik will übrigens festgestellt haben, daß ein solcher sommerlicher Kälterückfall niemals länger als sieben Tage gedauert hat. Hoffentlich stimmt es auch Heuer!

Unveränderter Urlaub der Beamten. Die Bekanntma­chung des württ. Staatsministeriums vom 12. Juni 1933 regelt den Erholungsurlaub der Beamten im Rechnungs­jahr 1933. Danach steht den württembergischen Staatsbeam­ten der gleiche Urlaub wie in den früheren Jahren zu.

Berneck, 13. Juni. Am morgigen Tage verläßt unser Ortsgeistlicher, Stadtpfarrer Richard Fischer, das Städtchen auf immer. Er findet sein neues Arbeitsfeld an der Katharinenkirchengemeinde in Reutlingen, deren stetes Wachstum eine frische, erprobte Kraft erfordert. Ehe Stadtpfarrer Fischer am 11. März 1900 als Lehrerssohn in Laichingen geboren in Berneck 1927 seine erste stän­dige Pfarrstelle antrat, hatte er in jahrelanger Arbeit als Stadtvikar in Stuttgart-Gaisburg Gelegenheit, die Ver­hältnisse in einer großen Arbeitergemeinde ckuf das gründ­lichste kennenzulernen. Er bringt also für seinen neuen Wirkungsort die besten Voraussetzungen mit. Berneck steht ihn mit Wehmut scheiden. Er hatte für alle ein offe­nes Ohr, und kein Hilfesuchender ging ohne Beistand von seiner Schwelle. Ihm verdankt Verneck die Renovierung seiner Kirche, nicht zuletzt auch ihm mit die Erstellung eines neuen Schulhauses. Auch den Umbau des Pfarrhauses hat er noch in die Wege geleitet, doch ist es ihm hier nicht mehr vergönnt, die Früchte seiner Bemühungen zu genießen. Der Kirchenchor verliert in ihm seinen bewährten Dirigenten. Die besten Wünsche der Gemeinde begleiten ihn auf seinem Wege. Möge er in seiner neuen Arbeit volle Befriedigung finden.r.

Rerneck, 13. Juni. (Noch gut abgelaufen.) Wilhelm Avis tner, der bei Gebr. Theurer in Aliensteig beschäf­tigt ist, ist am Samstagnachmittag wie durch ein Wunder vor schwerem Schaden bewahrt worden. Er hatte mit einem erst kürzlich gekauften Pferde Holz zu führen, als dieses plötzlich scheute und mit dem vollbeladenen Wagen durch­ging. Forstner verlor die Gewalt über das Pferd und kam zu Fall. Das Vorderrad des Wagens erfaßte ihn an -er Hüfte, und nur dem Umstand, daß in demselben Augen­blick das Pferd nach der andern Seite riß, den Wagen da­durch zum Kippen brachte, hat der Verunglückte es zu ver­danken, daß ihn nicht das volle Gewicht des Wagens er­faßte. Mit schweren Prellungen, unter anderem hat ihn auch noch das Pferd schwer getreten, und Quetschungen mußte sich Forstner in ärztliche Behandlung begeben.r.

Freudenstadt, 12. Juni. In diesem Jahre feiert die »Zuflucht" ihr lOOjähriges Bestehen und die Familie Schmelz le zugleich das 25jährige Geschäftsjubiläum. 3m Jahr 1833 wurde von der Stadt Oppenau an der jetzi­gen Lage der Zuflucht ein Steinhaus errichtet. Im Jahr 1908 war das Haus noch unverändert. Es wurde von Gast­wirt Schmelzte und Sohn übernommen und noch im glei­chen Jahr das Hotel in seiner jetzigen Gestalt erbaut, wel­ches schon vielen Erholung und Zuflucht geboten hat.

Freudenstadt, 12. Juni. Anläßlich der Verbandstagung der Friseurmeister fand auch eine Ausstellung der Fachschulen statt. Von den 25 Fachschulen, die der Verband umfaßt, sind 14 prämiert worden, darunter auch me Fachschule Freudenstadt, die unter Leitung von Josef Hämmer steht. Einzelpreise erhielten Adolf Lieb jr. und Eotthilf Klumpp, beide bei Adolf Lieb, Freudenstadt, Fritz Schmelzle Lei Rügner-Dornstetten und Georg Steeb bvi Thumm-Pfalzgrafenweiler.

Calw, 12. Juni. (Lehrer-Versammlung.) Der Lehrer­verein Calw und der Nationalsozialistische Leh­rerbund hatten die Lehrerschaft aller Schulgattungen zu einer am Samstag tagenden Versammlung im Weitz'schen Saal auf- Serufen. Eine hier noch nie gesehene Geschlossenheit aller be­rufenen Erzieher gab der Veranstaltung ein einzigartiges Ee- Der Hauptredner, Lehrer Friedrich Schmidt, M.d.R.

Eauleiter der NSDAP., verstand es, das Zusammengehörig- enWiihl der Lehrer zu stärken und sie auf ein scharf umgrenz- ^ Ziel einzustellen: auf die Erziehung des deutschen Menschen.

d gelang dem Redner, die Anwesenden zu überzeugen, daß die Mi, M und verschwommenen Phrasen der internationalen Wlojvphasterei einem Aufgeben des Volkstums gleichkommt, löken^ widernatürlich ist, gottgeschaffene Volkseinheiten auf- Woll?" wollen in einen allgemeinen Menschenbrei. Um das RevniWerden dieses neuen Menschentyps, den die letzte -V, . wUlion b-i-nnrs>i-n?s>ro III», Moi-rjgudnis zu bringen, gab der

R-dn» . hervorbrachte, zum Verstä de» ff/?Wn Ueberblick über die Machtkämpfe der zurückliegen- Die Ausführungen des Redners wurden ergänzt t e r kraftvollen Beitrag von Studiendirektor Dr. Grae - wer' 8 jeher ein Anliegen war, die Lehrer an den Cal- wabrn»k " zusammenzuschließen, und der die Gelegenheit Hoiin/Ä'"' d'e Kennzeichen der zukünftigen Schule zu umreißen, des Alexander- Althengstett erklärte als Obmann

Geist ^"blehrervereins die Bereitschaft seiner Mitglieder im Eibn,° - nationalen Erhebung zu wirken. Hauptlehrer kuna ^E^kierg erstattete als Leiter der Versamm- » oen Dank an die Redner und gab feine Eindrücke vom

i Deutschen Erziehungstag in Magdeburg wieder. Die Versamm­lung schloß mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschland- und r Horst-Wessel-Liedes. Eine Reihe von Lehrern, die mit ihrem Eintritt in den NS.-Lehrerbund gezögert hatten, trat, durch die ! Ausführungen der Redner überzeugt, dem Bunde bei, um in Verbindung mit den Leitern der deutschen Schulbewegung zu stehen.

Kuppingen, 12. Juni. (Zigeuner-Beerdigung.) Eine Zigeunerin namens Reinhardt ist am Freitag­nachmittag hier gestorben. Eine große Anzahl Wagen mit Stammesangehörigen hatte sich im Lause des Samstag und Sonntag hier eingefunden, um der Stammutter das letzte Geleite zu geben. Am Samstagvormittag wurde der Wagen der Verstorbenen, einem alten Brauche gemäß, mit allen Hinterlassenschaften verbrannt. Die Beerdigung war auf Sonntagnachmittag 3 Uhr festgesetzt, aber da mehrere nahe Verwandte noch nicht eingetroffen waren, wurde auf dringendes Bitten der Angehörigen die Beerdigung auf Montagnachmittag 3 Uhr verschoben.

Enzweihingen, OA. Vaihingen, 11. Juni. (Ein schwerer Ver­kehrsunfall an der Pulverdinger Steige.) Auf der Pulverdinger Steige ereignete sich nachts ein schweres Lastwagen- Unglück. Etwa um Mitternacht kam aus Richtung Stuttgart ein Lieferwagen mit Anhänger aus Eschweiler die Steige her­unter. In der Kurve versagte die Bremse des Wagens. Der Fahrer lenkte seinen Zug über den dort rechts der Straße ab­zweigenden Feldweg auf das Feld hinein. Dort stürzten Wagen und Anhänger um und beide wurden sehr stark beschädigt. Unge­fähr eine halbe Stunde nach diesem Unfall kamen aus Richtung Stuttgart ein Personenkraftwagen, ein Dreiradwagen und ein Ludwigsburger Omnibus. Angesichts des über dem Straßen­graben liegenden Liefervagenzu»es hielten die drei Fahrzeuge auf der rechten Straßenseite an, um nach dem Unfall zu sehen. Während sie noch an der Straße standen, kam aus Richtung Enz­weihingen ein Lastwagen mit Anhänger aus Ludwigshafen. Auch dieser hielt an. Fast gleichzeitig kamen aus Richtung Stuttgart hintereinander ein Lastwagenzug aus Mannheim und ein Lastwagenzug aus Eislingen bei Göppingen, beide schwer beladen, ins Rollen. Bei dem hinter dem Mannheimer Zug fahrenden Eislinger Zug hatte der Fahrer nicht genügend durch- geschaltet. Der Zug kam daher in der Steige in starke Fahrt und fuhr auf den vorausfahrenden Mannheimer Zug auf. Die­ser wurde dadurch auf die Seite gedrückt und beide Züge, der Mannheimer und der Eislinger, fuhren dann auf den an der Straßenseite stehenden Ludwigshafener Zug auf, so daß die drei Züge in einem furchtbaren Haufen auf- und ineinander hingen. Auf dem Führersitz des Eislinger Wagens war der Fahrer vollständig einge­klemmt. Ein abgerissenes Brettstück war ihm durch beide Beine hindurchgedrungen. Um den Mann aus seiner furchtbaren Lage befreien zu können, mußten erst die Wagen entladen und auseinandergezogen beziehungsweise geworfen werden. Zu dieser Arbeit wurde ein Zug der Enzweihinger Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Der Kraftfahrer wurde ins Vaihinger Krankenhaus gebracht, wo er s-chr schwer verletzt dar­niederliegt. In seinem Wagen schlief in einem Bett ein Mann, der bei dem starken Anprall aus feinem Bett durchs Fenster hindurch auf den Rasen links der Straße geworfen wurde. Sämtliche Wagen sind schwer beschädigt.

Stuttgart, 12. Juni. (Allerlei.) Infolge des starken Regenfalles stürzte am Samstag in Ostheim bei einem Neu­bau eine 6 Meter hohe Erdwand ein und verschüttete meh­rere Arbeiter. Ein 34 Jahre alter Hilfsarbeiter erlitt dabei einen Beinbruch. Am Sonntag brach in einem Fabrikge­bäude in der Haldenstraße in Cannstatt ein größerer Brand aus, der nach zweistündiger Arbeit der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Der entstandene Schaden ist bedeutend

Verbrannt. Im St. Fidelis-Haus in der Silberburg­straße kam das Kllchenfräulein E. V. den Flammen des Gasherdes zu nahe und sofort brannte die Kleidung. Das Mädchen wollte zuerst selbst das Feuer ersticken, was aber nicht gelang. Erst als es zu spät war, sprang es aus der Kü­che hinaus ins Freie und rief um Hilfe. Ein junger Mann kam hinzu und konnte die Gefahr beseitigen. Beide wurden sofort in das Marienhospital übergeführt, denn auch der Mann hatte Brandwunden an den Händen erlitten. Leider war bei dem Mädchen ärztliche Hilfe vergebens. Es ver­schied an den schweren Verletzungen.

Gautag der Wirte. Der Verbandstag der Wirte findet nicht am 14. sondern am Montag. 19. Juni, in Stutt­gart statt.

Feuerbach, 12. Juni. (Zu Tode gestürzt.) In einem Hause der Adolf Hitler-Straße stürzte bei der Rückkehr von der Nachtschicht ein 53 Jahre alter verheirateter Mann die Treppe herunter. Er wurde nach dem Krankenhaus über­führt, wo er seinen schweren Verletzungen erlegen ist.

Beihingen OA. Ludwigsburg, 12. Juni. (DenTodge- fucht.) Am Samstag abend verließ eine etwa 30jährige Frau von hier, Mutter von fünf Kindern, ihre Wohnung. Nun wurde sie am Wehr des Kraftwerkes tot aus dem Neckar geborgen.

Maichingen OA. Böblingen, 12. Juni. (Besuch des R e i ch s st a t th a l te r s.) In der hiesigen Turnhalle fand am Sonntag ein von der NSDAP, veranstalteter Deutscher Abend statt, dem auch Reichsstatthalter Murr mit Familie beiwohnte. Bürgermeister Wagner überreichte während der Veranstaltung dem Reichsstatthalter den Ehrenbllrgerbrief. Reichsstatthalter Murr dankte herzlich und betonte dabei in längerer Rede, wie sehr die Staatsmänner des Dritten Rei­ches sich in Stadt und Land verbunden fühlen. Es sei not­wendig, die ganze Kraft in den Dienst von Volk und Vater­land zu stellen. Nur so werde es möglich sein, aus Not und Elend wieder herauszukommen.

Reutlingen, 12. Juni. (Tragischer Tod eines Zwillingspaares.) Zu dem tragischen Tod der Zwil­lingsknaben des Oberlehrers Wirsching, die am Samstag abend, nur zwei Stunden auseinander, gestorben sind, be­richtet dieSchwarzwälder Kreiszeitung" noch: Die beiden Kinder sind vor acht Tagen geimpft worden. Es erfolgte , eine Sezierung, und Teile der beiden Leichen wurden nach Tübingen zur weiteren Untersuchung der Ursache des Todes der Zwillinge mitgenommen. Es wird sich zu erweisen ha­ben, ob wirklich die Impfung die Schuld an dem tragischen Tod der Zwillinge.trägt.

Gmünd, 12. Juni. (Eröffnung des Segelflie» gerlagers Hornberg.) Die Eöffnung des Segel­fliegerlagers Hornberg soll nicht, wie ursprünglich vor. gesehen, am Sonntag, S. Juli, sondern erst am Mittwoch. 12. Juli, erfolgen, da Reichsminister Dr. Eöring erst an diesem Tage frei sein wird, um der Eröffnung beiwohnen zu können. '

Sigmaringen» 10. Juni. Das Reichswehrministerium hat genehmigt, daß die Fahnen des Hohenzollerischen Füsilier-Regiments Nr. 40, dessen letzter Standort Rastatt war und des Hohenzollerischen Fußartillerie-Regiments Nr. 13, das seinen letzten Standort in Ulm und Neubreisach hatte, von Kassel nach dem Schloß Sigmaringen überführt und dort aufgestellt werden. Die Ueberfüh- rungsfeier findet am 9. Juli statt.

Friedrichshafen, 12. Juni. (Großer Seeuferwe g.) Die Stadtgemeinde Friedrichshafen erstrebt den Bau eines Seeuferweges zwischen Friedrichshafen und Langenargen^ Der Eemeinderat Langenargen hat sich mit dem Plan ein­verstanden erklärt, ebenso das Landesamt für Denkmal­pflege.

Aus Baden

Pforzheim, 10. Juni. (Bekenntnis zu Hugenberg.) In der am 8. Juni stattgefundenen Mitgliederversammlung der Deutsch­nationalen Front, in der Dr. Hugenber g, M. d. R., sprach, wurde folgende Entschließung einstimmig gefaßt:Die Deutsch­nationale Front in Pforzheim steht geschlossen hinter der Regie­rung der nationalen Erhebung und ihren Führern Hindenburg, Hitler und Hugenberg. Sie verurteilt alle Versuche, das Eini­gungswerk vom 30. Januar zu zerstören, als verantwortungslose Schwächung der deutschen außenpolitischen Stoßkraft und als schwerste Gefährdung für die Regicrungsmatznahmen zur Ueber- windung der Wirtschaftsnot und des Arbeitslosenelends. Sie bekennt sich mit Stolz zu Hugenberg und versichert ihm in seinem zielbewußten Kampf um Deutschlands Freiheit und Aufstieg un­bedingte Gefolgschaft."

Königsfeld, 10. Juni. (Gesuchter Mörder. Verhaftet.) Den vereinten Bemühungen der Eendarmeriestationen Meßkirch und Stockach gelang es, Mittwochfrüh den steckbrieflich schon lange gesuchten, vielfach vorbestraften Korbmacher Constan­tia Harr aus Lützenhardt in einem Bahnwärterhaus bei Wackershofen zu stellen und festzunehmen. Der Ver­haftete wird wegen mehrfacher Verbrechen gesucht und steht im Verdacht, dahier den Gendarmerie-Oberwachtmeister Vratzler erschossen zu haben.

Konstanz, 10. Juni. Die Landeszentrale des Badischen Ein­zelhandels gibt bekannt, daß die Ladengefchäftsinhaber in Kon­stanz einmütig beschlossen haben, daß kein mittelstän­disches Unternehmen mehr Rabatt, Rabatt­marken oder Rabattzettel abgibt.

Ser Zag der beuWkn Zagend

Aufruf der Hitlerjugend

Stuttgart, 10. Juni. Die Hitler-Jugend ruft die ge­samte Jugend in der Nacht vom 24./25. Juni auf die Höhen. Feuer sollen allem Land zum Mittsommer künden, wie deutsche Jugend Wacht hält. Unsere Voreltern wußten um die dunkle Kraft dieser Stunden. Eiftkräuter schießen unter der wärmeren Sonne auf, Eintrachtssaat zu über­wuchern. Und von den Nibelungen geht die Kunde, daß sie zu diesem Tage fielen, von der Heiden Hand:Ze eine sunenwenden der groze mort geschach". Darum finde uns die Stunde stark. Die Leiber Härten wir in Kampf und Spiel. Sportliche Wettbewerbe sollen den Sonnabend Nachmittag füllen. Soldatisch in Gepäckmärschen mit Horn­signalen und Trommelklang oder lautlos schleichend im Nachtgeländespiel erklimmen wir die Schlösser und Burgen. Sportlich, in langen Waldläufen gewinnen wir die Lich­tung des Schwarzwalds. In langgezogenen Radfahrer­scharen überziehen wir die einsamen Wege der Alb, von Kreuzweg zu Kreuzweg, lieber die Wasser gleiten Kähne mit Fackeln. Hitler-Jungen, führt an! Ihr, denen der Führer Deutschlands seinen Namen gab, führt die deutsche Jugend zur Einheit. An der Spitze der Jungen des Sech­zigmillionenvolkes grüßt die, die jenseits der Grenzen mit heißem Blick in die Heimat schauen und ruft ihnen zu in dieser Nacht: Seit ruhig, hinter dem fliegenden Haken­kreuzbanner schließt sich das Volk; in unseren Reihen ist nicht mehr Haß, hoch steht wieder Deutschlands Ehre, wir wachen mit unserer jungen Kraft. Und dann wollen wir Feuerräder ins Tal laufen lassen und glühende Scheiben in die Luft schlagen, nach altem deutschen Brauch mit manch einem geraden Spruch, der uns das Herz erleichtert und über die verglimmenden Gluten springen, alte Freund­schaft zu erneuern und neue zu fügen. Und während noch der letzte Reigen um die schwelenden Reste des Feuers huscht, wieder ins Tal hinabsteigen, aufrecht und stolz in zäher Arbeit: Die Jugend des dritten Reiches.

Schwäbische Jugend, Jungs und Mädels!

So wollen wir diesen Tag gestalten. Am Samstagnachmit­tag machen wir unserer Jugend gemäß Wettkämpfe auf den Plätzen der Vereine unter besonderer Berücksichtigung der Mannschaftskämpfe. Hier bleibt die Durchführung und Aus­gestaltung den Leitern der Vereine überlassen. Zwischen 67 Uhr sammeln wir uns zum Marsch auf den Platz, wo das Feuer stattfinden soll. Diesen Marsch gestalten wir als Gelände­marsch. Ab 8 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit gestalten wir eine Festwiese der Jugend mit Volkstänzen, allgemeinem Singen, Tauziehen und sonstigen Uebungen. Dann brennen wir unser Sonnwendfeuer ab. Wir schließen diesen Tag mit einem Lied. Der geschlossene Abmarsch muß sich in würdi­ger Form vollziehen. Im Rahmen der gegebenen Richtlinien bleibt die Ausgestaltung den Jugendführern überlassen. Der Ordnungsdienst wird von der Hitler-Jugend gestellt.Flamme empor!"

Für die württembergische Jugend: gez. Hugo Wacha, gez, Dr. Klett, gez. Robert Köhler, gez. Hugo Häußler.

Staatssekretär Rohr in Oberschwaben Ravensburg, 12. Juni. Der Staatssekretär im Reichsministe­rium für Ernährung und Landwirtschaft, von Rohr, hat. um sich persönlich über die Verhältnisse der süddeutschen Landwirt­schaft speziell auch der Milchverwertung orientieren zu können, eine Besichtigungsfahrt durch Württemberg unternommen. Zn seiner Begleitung befanden sich Staatsrat Professor Dr. Lehnich- Stuttgart, Präsident Springer von der Zentralstelle für die Land­wirtschaft Stuttgart, Dr. Wegener, Vertreter des Reichswirt­schafsministeriums Berlin, Dr Strobel, Direktor der Landwirt­schaftskammer Stuttgart. Mosthat Oberregierungsrat. Stuttgart. Arnold Staatskommissar für die Landwirtschaft. Stuttgart, und Freiherr von Stauffenberg-Rißtissen. Das erste Ziel der Infor­mationsreise war das Bezirksbutterwerk Rtedlinge«. Nachdem sie sich über das Belieferungsgeb'et, das Verarbeitungsvermögen und die Rentabilität des Werkes orientiert hatten, gaben sie ihrer