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Allgem. Anzeiger für die Bezirke Nagold, Calw u. Freudenstadt Amtsblatt für den Bezirk Nagold u. Altensteig-Stadt

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Nummer 122

Altensteig, Montag, den 28 Mai 1933

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Scharfe Neftlmmmm gegen Seflerreich

im Reiseverkehr - Besonderer Ausreisesichtvermerk

Borläufigrs amtliches Endergebnis der Sanziger Bo'kstagswihlen

Danzia, 29. Mai. Es erhielten insgesamt: NSDAP. 107 335, SPD. 38103, KPD. 14 766, Zentrum 31339, Kampffront Schwarz-Weitz-Rot 13 595, Hausbesitzer 976, IungdeutsÄe Bewegung 1698, Polen (Li. 8 und 9) 6738 Stimmen. Wahlberechtigt waren 233 798, insgesamt wur­den abgegeben 215 703 Stimmen. Davon waren gültig: 214 550, ungültig: 1153. Die Wahlbeteiligung betrug ,92,3 Prozent. Es wurden 1991 Wahlscheine ausgegeben.

Die Neubildung der Danziger Regierung Danzig, 29. Mai. Durch das eindeutige Ergebnis der gestrigen Wahl ist der gegenwärtigen Danziger Regierung, die sich auf eine Koalition von Deutschnationalen, Zentrum und liberaler Mitte stützte, der Boden entzogen worden. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß die Regierung Ziehm nunmehr ihren Rücktritt erklären und bis zur Wahl des neuen Senats durch den Volkstag nur noch geschäftsführend amtieren wird. Nach der Danziger Verfassung mutz der neue Volkstag inner­halb von 30 Tagen einberufen werden. Die Nationalsozialisten sind, da sie über die absolute Mehrheit verfügen, ohne weiteres in der Lage, die neue Regierung ohne Mitwirkung anderer Par­teien zu bilden, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß sie auf die Einbringung eines verfassungsändernden Ermäch­tigungsgesetzes verzichten; zur Verabschiedung eines solchen Ge­setzes wäre eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, über die die NSDAP, allein nicht verfügt. In diesem Falle würde die NSDAP, wohl mit dem Zentrum und den Deutschnationalen Verhandlungen aufnehmen.

Die Süsstldorser Schlageter-Feler

- - Eine Rede Eörings

Düsseldorf, 28. Mai. 23 Musikkapellen mit insgesamt 1000 Mann brachten am Samstag abend, dem Vorabend der Hauvt- gedächtnisfeier für Leo Schlageter, auf den Rbeinwiesen alte Märsche zum Vortrag. Ungeheure Menschenmassen belagerten dre Ufer. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Zavienstreich und ein grandioses Feuerwerk, das von Kanonenschlägen ange- kiindigr wurde. Eine Feuerschrift.Schlageter lebt", zeichnete sich am Himmel ab. Dann leuchtete in riesenhaften Ausmaßen das Kreuz auf der Golzheimer Heide aus tausenden von Elühlamven auf. Dort waren seit den frühen Mittagsstunden viele tausende von Hitleriungen und Hitlermädchen zusammengeströmt, die nun im Scheine der Fackeln mit einem dreifachen Siegbeil ihren Füh­rer Baldur von Schirach begrüßten. In seiner Ansprache be­tonte Galdur v. Schirach, daß die Todesstunde Schlagerers die Eeburtsstunde eines neuen werdenden Reiches gewesen sei. Mit Albert Leo Schlageter. fuhr der Reichsjugendfübrer fort, be­kennt sich heute die gesamte Jugend Deutschlands zu jenem Ge­setz der Pflicht, das ihn zum Handeln zwang und gelobt zu leben und zu sterben wie er für dieses Deutschland, von dem wir sin­genDeutschland, Deutschland über alles". Nach der Weihe von 12 neuen Fahnen brauste das Horst Wessel-Lied in die nächtliche Stille. Die Fackeln erloschen.

Die Hauptfeier am Sonntag vormittag

Bereits am frühen Morgen des Hauvttages der Schlageter» gedenkieiern in Düsseldorf ziehen endlose Züge von Jungen und Mädchen mit Fahnen und Wimpeln durch die Straßen um Spa­lier zu bilden, wenn die Führer zur Feier auf die Golzheimer Heide fahren. Das Bild auf der Heide selbst ist überwältigend. Der Vater und ein Bruder Schlageters nahmen an der Feier teil. Nach Ansprachen der Geistlichen beider Konfessionen spielte die Reichswebrkavelle das Niederländische Dankgebet. Dann sprach

l Ministerpräsident Göring

m den Versammelten. Er führte aus: Als vor 10 Jahren im Morgengrauen die Schüsse aufblitzten, da fuhr gleichsam von die­ser Stelle aus ein einziger Blitz durch deutsche Nacht und weckte Deutschland aus Ohnmacht und Schmach Damals war das Ge­denken an Schlageter Ansporn und Hoffnung für uns. Wir konn­ten und wollten nicht glauben, daß das Ovier eines solchen Deut­schen umsonst gewesen sein sollte. So war uns sein Andenken Acht in Finsternis, es war die Fackel, die uns voranleuchtete auf dem Wege, den wir geben mußten. Es zeigte dieses Sterben der Welt, daß deutscher Geist nicht zu töten, nicht zu erschlagen ist. Damals wurde sein Gedenken Auflehnung. Empörung gegen ein feiges System, das Deutschland knechtete, das deutsche Ebro und Freiheit vernichtete. Mit seinem Ovker, mit seinem Sterben kiß er das deutsche Volk emvor, heraus aus diesem Irrsinn, zur Selbstbesinnung au? eigene Kraft und eigenen Glauben.

Heute, Kameraden, da stehen wir wieder hier, nicht Hunderte, nicht Tausende. Zehntausend« umsäumen diesen Platz. Und wenn beute der alte Vater unter uns weilr. und seines Sohnes ge­denkt und des bitteren Verlustes, der ihn betroffen, so soll auch er wissen: Zwar bat er seinen Sohn verloren, dafür bat er beute hunderttausende von Söhnen bekommen, die in ibm den Vater eines Mannes ehren, der uns allen vorgelebt bat.

Kameraden, Vorleben ist schwer, vors» armen ist gewalrig. Du, Schlageter, bist beute das Vorbild für eine deutsche Jugend, die wieder an Deutschland glaubt. Man sagt, du seiest der letzte Sol»

Berlin, 28. Mai. (Amtlich.) Die gegen die nationalsoziali­stische Bewegung in Oesterreich auf dem Notverordnungsweg er­lassenen Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung, die in dem absoluten Verbot aller Uniformen, Fahnen. Adzeiche» und sonstigen Enbleme der nationalsozialistischen Bewegung gi­pfeln, haben die Gefahr heraufbeschwore», daß die als Gäste in Oesterreich weilenden reichsdeutschen Nationalsozia­listen in Unkenntnis dieser Bestimmungen ln Konilikt mit den österreichischen Behörden geraten, was zwangsläufig zu einer Störung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oester­reich und dem Reich führen müßte. Ja dem Bestreben, die deut­schen Reisenden vor unliebsamen Zwischenfallen zu bewahren und alles zu vermeiden, was zu einer Störung des Verhältnisses der Rcichsregierung zur österreichischen Bundesre­gierung führen könnte, wird der Reichsinnenminister eine den Reiseverkehr nach Oesterreich betreffende Verordnung erlassen, wonach ab 1. Juni 1933 die Ausreise von Reichsdeutschen nach Oesterreich von der Erteilung eines Ausreisesicht- vermerks abhängig gemacht wird, der gegen Zahlung einer Gebühr von 1888 RM. erteilt wird. Ausnahmen hiervon werden nur gewährt für den ordnungsmäßigen Geschäftsverkehr zwischen beiden Ländern und für den sogenannten kleinen Grenr- verkehr im Sinne der Zollgesetzgebung, nicht dagegen für den Aussluasverkehr. Die Verordnung wird am Montag, den 29. Mai, erlassen werden.

Zu dieser Verordnung wird von zuständiger Stelle betom, baß es angesichts der gegen den Nationalsozialismus in Oesterreich ergr.ffencn Maßnahmen für die deutsch« Regierung unmöglich geworden ist, den Fremdenverkehr nach Oesterreich so zu überwa­chen, daß in Oesterreich keine Zusammenstöße zwischen deutschen Nationalsozialisten und österreichischen Regierungs- und Polizei­organen erfolgen. Die deutsche Reichsregierung ist nicht in der Lage, die Reisenden an der Grenze nach Nationalsozialisten und Nichtnationalsozialisten zu sortieren. Sie muß es verhindern, daß die deutschen Reisenden in Oesterreich der peinlichen Situation ausgesetzi werden, als lästige Ausländer zu gelten und als solche eventuell ausgewiesen zu werden. Da zwischen Deutschland und Oesterreich bisher ein besonders enges freundschaftliches Verhält­nis besteht, ist die Reichsregierung bemüht, dieses nicht zu stö­ren, und sie wird daher auch alles unterlassen, was den An­schein erwecken könnte, als ob Deutschland eine Weltanschauung, die bei uns die Staatsauffassung geworden, Oesterreich aufok- troieren wolle.

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Die Landesleitung der NSDAP. Oesterreichs gibt zu dem Er­laß der Reichsregierung eine Kundgebung heraus, in der es u. a. folgendermaßen heißr:

Damit ist nunmehr das eingetreten, was jeder unbefangene Beobachter seit Wochen berankommen sah als die notwendige Folge des Verhaltens der österreichischen Regierung gegenüber dem Reich und gegenüber der nationalsozialistischen Bewegung.

Seit Wochen ist die nationalsozialistische Bewegung in Oester­reich Verfolgungen ausgesetzt, die vielfach über das Maß Lessen hinausgehen, was die Bewegung einst unter dem schwarz-roten System im Reich erleben mußre. Die nationalsozialistischen Zei­tungen werden verbalen, die nationalsozialistischen Führer wer­den verhaftet und in die Gefängnisse gesperrt oder des Landes verwiesen, die Anhänger und Mitglieder der Bewegung werden mißhandelt und zum groben Teil aus Amt und Brot gejagt. Die nationalsozialistischen Organisationen. Partei, SA. und SS. werden Tag für Tag mit der Beschlagnahme ihres Besitzes be­droht. Oesterreichische Regierungsstellen bezeichnen in aller Öf­fentlichkeit die Reichsregierung als die Regierung des braunen Bolschewismus. Nationalsozialistische Minister aus dem Reich werden in Wien amtlich als unerwünschte Gäste bezeichnet. Eine beispiellose Hetze gegen den Reichskanzler und seine Mitarbeiter wird getrieben. Das ist die Lage in Oesterreich zu Beginn der eigentlichen Reisezeit, in der bunderttausende zahlende Gäste aus dem Reich erwartet werden. Die zuständigen Reichsstellen sind sich der Schwere der Nachteile bewußt, die diese Maßnahmen für Oesterreich haben müssen, vor allem angesichts der Tatsache daß 22 Prozent des Reiseverkehrs in Oesterreich auf reichsdeutsche Gäste entfallen, in den Alpenländern sogar 72 Prozent. Die deut­sche Grenze ist gesperrt. Der österreichische Fremdenverkehr und

dat des Weltkrieges und auch der erste Soldat des Dritten Rei- ches gewesen. So grüben wir in Dir Vergangenheit und Zukunft; ruhmreiche Vergangenheit und schwere, arbeitsharte Zukunft, aber wieder eine deutsche Zukunft und eine Zukunft der Ebre.

Während die Kapelle das LiedIch batt' einen Kameraden" intoniert und die Fabnen sich senken, schritt Minister Göring zur Gedenkstätte, um einen Kranz niederzulegen. Oberbürgermeister Dr. Wagenführ übergab das Schlagetergedächtnismal als Ratio- nalbeiligrum in die Obhut des Ministerpräsidenten Göring, der es im Namen der Reichs- und Staatsregierung sowie des ganzen deutschen Volkes übernimmt.

damit die österreichische Wirtschaft sind in schwerster Sorge. Soll Oesterreich zugrundegehen, nur damit das Kabinett Dollfuß seine Regierung fortsetzen kann? Fort mit der Regierung Dollfuß und her mit einer Regierung der nationalen Konzentrarion, die al­lein in der Lage ist. die bestehenden Gefahren zu überwinden?"

Strenge österreichische Devisenbestimmungen für deutsche Reisende

Berlin, 28. Mai. Von zuständiger amtlicher Stelle wird da­rauf hingewiesen, daß nach den in Oesterreich geltenden Devifen- vorschristen aus Oesterreich nur 200. ö. S. bzw. der Gegenwert von LVV.-- ö. S. ausgeführt werden dürfen. Dies gilt auch für die Durchreise durch Oesterreich. Deutsche Reichsangehörige, die einen gröberen als den genannten Geldbetrag bei sich führen, haben damit zu rechnen, daß ihnen bei der Ausreise aus Oester­reich von dem österreichischen Grenzzollamt der Mehrbetrag be­schlagnahmt wird, wie dies beinahe täglich seitens des Oester- reichischen Eisenbahnzollamts in Kufstein geschieht. Um eine Be­schlagnahme von Geld und die mit der Wiedererlangung verbun­denen Scherereien zu vermeiden, wird den deutschen Reisenden dringend empfohlen, sich bei der Einreise nach Oesterreich, insbe­sondere auch bei der Rückreise von Italien, von dem österreichischen Zollbeamten die mitgefübrten Geldbeträge im Reisepaß vermerken zu lasten.

Der österreichische Gesandte «ach Wien berusen

Wien, 28. Mai. Die Neue Freie Presse ist dabin unterrichtet, daß der österreichische Gesandte in Berlin. Ingenieur Tau- schitz, von der österreichischen Regierung nach Wien berufen wurde. Dienstag findet ein Ministerrat statt, der sich mit der durch die Ausreiseverordnung der Reichsregierung geschaffenen neuen Sachlage beschäftigen wird. Es verlautet, daß zunächst bei Ausreisen von Oesterreich nach Deutschland entsprechend vorge­gangen werden soll, was allerdings nicht wesentlich ins Gewicht fallen würde. Darüber hinaus wird aber der Gedanke weitge­hender Einfubrbeschränkungen gegen Deutschland erwogen.

Die österreichische Presse zu der Sichtgebührenverordnung Wien. 28. Mai. Die neue Sichtgebührenordnung für die Aus­reise nach Oesterreich beherrscht die Sonntagsvreste vollkommen. Ohne Ausnahme wird festgestellr, daß Oesterreich durch diese Maßregel an seiner empfindlichsten Stelle, dem Fremdenverkehr, auf das schwerste getroffen wird. Wenn auch die den National­sozialismus feindlich gegenüberstehenden Wiener Blätter de« Schritt der deutschen Regierung mehr oder minder stark kritisie­ren, so klingen die Kommentare doch schließlich in dem Wunsche aus, daß der Konflikt durch beiderseitiges Entgegenkommen mög­lichst bald beigelegt werden möge.

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Die Klagenfurter BDA.-Tagung in Pasfau Berlin, 28. Mai. Die Ereignisse der letzten Zeit haben in ibr*r unmittelbaren Auswirkung auf die Gestaltung der VDA.» Pfingsttagung in Klagenfurt die Reichsfllbrung des VDA. ver­anlaßt, diese Tagung alsKlagenfurter Tagung" nach Pasta» zu verlegen. Der VDA. bat sich bis zuletzt aufs äußerste bemüht, trotz der immer mehr sich häufenden politischen Treibereien und gehässigen Zeitungsangriffe bestimmter politischer Gruppen die Durchführung dieser auf Volksdeutscher und gesamtdeutscher Grundlage stehenden Tagung zu ermöglichen. Diese Treibereien richteten sich besonders gegen den Anschlußcharakter der Tagung. Es wurde den reichsdeutschen Teilnehmern auch verwehrt, vom Reiche amtlich anerkannte Flaggen zu zeigen und im Festzuge mitzuführen. Die allgemeinen volitischen Ereignisse verschärften die Lage derartig, daß die Gewähr für die freie Durchführung der VDA.-Tagung nicht mehr gegeben erschien. So ordnete die VDA.-Reichsfübrung die Verlegung der Gesamttagung nach Pasjau an.

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