Schwarzwälder Tageszeitung

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BrzIrkMulvttsammImig io Nagold - Tag der teaWeo Erziehung

Am Samstag, den 13. Mai, fand nach dreijähriger Pause mm ersten Mal wieder eine Bezirksschulversamm­lung statt, die dadurch eine besondere Note erhielt, daß gleich­zeitig im ganzen Lande solche Versammlungen waren, und daß in ihrem zweiten Teil der neue württembergische Kultministcr, Professor Mergenthaler und der bayer. Kultminister und Führer des nationalsozialistischen Lehrerbundes H. Schemm durchs Radio zu den Lehrern Württembergs sprachen. Schulrat Knödler konnte nehen der Lehrerschaft des Bezirks eine statt­liche Zahl von Gästen begrüßen. Erfreulich war die sehr starke Beteiligung aus den Kreisen der Ortsschulräte. Der Tagung lag ein reichhaltiges Programm zugrund. Als erster sprach Di. Stähle- Nagold über Rassenpflege. Wir entnehmen dem ausgezeichneten Vortrag folgende Gedanken: Es scheint, daß das deutsche Volk in weiten Kreisen sich gar nicht bewußt ist der Gefahren, die der Geburtenrückgang, der seit I960 etwa ein­setzte, mit sich bringt. Man hört immer wieder als Grund dafür wirtschaftliche Gründe anführen; sieht man aber näher nach der Sache, zeigt es sich, daß es eine glatte Ausrede ist. Seine eigent­lichen Ursachen sind Materialismus und Mangel an Opferwil­ligkeit. Der neue Staat muß und wird den deutschen Menschen wieder herauslösen aus der individualistischen Einstellung und hineinstellen in die Gemeinschaft, damit er die Verantwortung fühlt, damit er spürt, daß er ein Glied einer Reihe ist, Ahne und Enkel zugleich, daß er mit die Verantwortung trägt für Sein oder Nichtsein seines Volkes; denn die Geschicke der Völker wer­den nicht in Kabinetten entschieden, sondern in den Kindbetten. Der neue Staat muß aber übergehen zu einer Auslese. Rasse ist Schicksal und Gnade, der Mensch wird in sie hineingeboren. Manchen mag heute diese Auslese hart treffen, trotzdem ist sie nicht ungerecht, denn das Volk steht immer über dem Einzelnen und alle diese Maßnahmen entspringen der Liebe zum deutschen Volk. Wer die Mendel'schen Gesetze kennt, weiß auch, daß immer wieder die Rassen sich reinigen, immer wieder rassefremde Ele­menteherausmendeln". Am Anfang jeder Rassenpflege muß das Bekenntnis zur eigenen Rasse stehen, und die nötige Auf­klärung muß in Zukunft eine Ehe mit Fremdrassigen verhin­dern. Aber nötig ist bei jeder Rassenpflege auch die Auslese innerhalb der eigenen Rasse. Groß ist die Gefahr des Ueber- handnehmens der Minderwertigen. Auch der völkische Staat anerkennt die Pflicht, für diese ärmsten Volksgenossen zu sorgen, er kann und will sie nicht ausschließen, dagegen wird er dazu übergehen, minderwertige Erbanlagen zu unterdrücken, indem er die Fortpflanzung Minderwertiger verhindert. Doch wird es Eeschlechtsfolgen dauern, bis dieses Ziel erreicht ist. Aber nicht nur negativ kann die Rassepflege sein, sondern auch positiv. Was nötig ist, ist die Erziehung zu einer neuen Ethik. Der Einzelne muß den Weg finden, vom Ich zur Volksgemeinschaft; besonders nötig aber ist, daß unser Volk sich zu einer neuen Eeschlechtsmoral bekennt, sonst ist alle Rassenpflege vergeblich. Nötig ist es auch, daß man wieder Frühehen ermöglicht, beson­ders in den Kreisen, wo beste Nachzucht erfolgt. Die Ehe muß wieder ihren hohen und eigentlichen Sinn haben. Die Mädchen müssen wieder zur Frau, zu ihrem eigentlichen Beruf, zu dem der Mutter erzogen werden. Aufhören muß eine Benachteili­gung der Kinderreichen, nötig ist eine Wohnungspolitik, die der Familie Luft und Raum und Sonne schafft, und nötig ist eine Belehrung der Jugend über Rastenpflege. Entscheidend für die Zukunft des Volkes sind nicht noch so gut geschriebene Gesetze, sondern entscheidend ist der Lebenswille der Nation. (Es sei daraus hingewiesen, daß Dr. Stähle im Laufe des Mai im Rundfunk über diese Fragen spricht). Nach den Ausführungen Dr. Stahles erstattete Schulrat Knödler den Uebersichts- bericht. Er ging aus von der Lage unseres Volkes und Staates und zeichnete die Gefahren, die ihm drohen von innen durch Geburtenrückgang und von außen durch seine Wehrlosigkeit. Nur ein lebenswilliges, gut geführtes und wehrhaftes Volk kann sich helfen in solcher Lage. Daraus entspringt die Aufgabe der Schule, die berufen ist eine neue Gesinnung zu pflegen, die be­rufen ist, den Geist von Potsdam wieder hineinzutragen ins Volk. Wir entnehmen dem Bericht nun einige Zahlen: In 30 Gemeinden bestehen zur Zeit 121 Klassen, 93 planmäßige und 28 außerplanmäßige, dazu kommen 11 Fachlehrerinnen. 1930 waren es 129 Klassen. Von den abgebauten wird da oder dort wohl bald wieder eine aufleben. Die Schlllerzahlen zeigen folg. Bild: 1930: 4899 Kinder, 1931: 5121, 1932: 5378, 1933: 5432, also Zunahme. Hier trügt aber der Schein. Wohl ist's eine augenblickliche Zunahme, das kommt daher, daß jetzt die Kriegs­jahrgänge weg sind und die ganz schwachen Jahrgänge ab 1927 sich noch nicht bemerkbar machen. Ein Vergleich mit früher zeigt das wahre Bild: 1913: 7322 Kinder, 1918 : 6859, 1921: 6576. Erwähnenswert ist die Einweihung des Schulhauses Berneck während der Berichtsjahre und neuerdings der Beschluß Beihingens, ein neues Schulhaus zu bauen. 1932 wurde die Eutterlinschrift eingeführt, 1933 die neue Fibel. 1933 brachte eine Einschränkung der Lernmittelfreiheit. Den Gemeinden ge­bahrt Dank, daß sie auch trotz eigener großer Nöte nie vergaßen, was ihre Schule bedarf. Zum Schluß umriß Schulrat Knödler "W Aufgaben der Schule im neuen Staat: Volk und Volkstum wüsten im Mittelpunkt stehen der Schularbeit. Die Schule mutz Sen deutschen Menschen erziehen, der dienend und opfernd im Bolle wurzelt und der Geschichte und dem Schicksal seines daEs verbunden ist. Nach dem Bericht sprachen dann Haupt- Urer S ch w o n k - Zwerenberg in grundsätzlichen Ausführungen "ser die Aufgaben dörflicher Bildung und seinen Vortrag er- Hauptlehrer D r i tz n e r - Schönbronn in Darlegungen me praktische Ausgestaltung der Dorfbildungsarbeit. Von " 1 "hr hörte die Versammlung dann die durch Rundfunk

bereine zu gründen, da die Reichsregierung nicht spalten, son­dern einigen wolle.

Die Gleichschaltung des Schwäb. Sängerbundes brachte eine gewijje Aufregung in die Versammlung, die aber schnell wieder beigelegt war. Diese Sache fand ihre Erledigung damit, daß sl wurde, daß diese Frage in Zusammenarbeit mit dem ..""Wund für deutsche Kultur geregelt werden solle. Das uiwediligte Pertrauen, daß die schwäbische Sängerschaft ihrem -prajidenten schenkt, bekam dabei sichtbaren Ausdruck.

Der Ausschuß des Schwäbischen Sängerbundes sandte an 4>errn Ministerpräsident Mergenthaler ein Begrüßungstele- Mmin. Außerdem beschloß er einstimmig, dem langjährigen «anger und Mitglied des Schwäbischen Sängerbundes, jetzigen wurttembergischen Staatsminister Dr. I. Schmid die Ehren- mitgliedschaft des Schwäbischen Sängerbundes anzubieten. Als « lur die Abhaltung der nächsten Hauptversammlung wurde M Präsidenten Biberach bestimmt. Nächstes Jahr soll ein schwäbisches Sängerfest abgehalten werden. Als Festort wurde Veubronn mit starker Mehrheit gewählt. Kassenbericht, Ver­lesene Wünsche und Anträge bildeten den Abschluß der Be­ratungen. Noch einige gemütliche Stunden Beisammensein bei ruer> und Wein und man schied mit einem frohenAuf Wieder- nhen in Heilbronn". Lied Heil!

Nagold, 15. Mai. (Generalversammlung der NSDAP.) Die -AbSruppe Nagold der NSDAP, hatte auf Samstagabend lamuiche Parteigenosten zu einer Geeralversammlung dicht besetzten großenLöwensaal" nach zu Wueßen waren auch fast alle Parteigenossen und -Genossinnen

übertragenen Reden aus Stuttgart. Mit dem Deutschlandlied schloß die Tagung.

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j Tag der deutschen Erziehung

! Stuttgart. 14. Mai. Aus Anordnung des Württ. Kultministe­nums haben am Samstag vormittag un ganzen Lande gemein­same Bezirksschulversammlungen für die Lehrerschaft beider Kon­fessionen an den württ Volksschulen stattgefunden. Den zweiten Teil dieser Bezirksschulversammlungen bildete um 11 Uhr vor­mittags eine große Kundgebung zumTag der deutschen Er­ziehung" im Großen Haus der Württ Staatstheater, die durch Rundfunk auch für die im Lande stattfindenden Bezirksschulver­sammlungen übertragen wurde. Zu der Kundgebung in Stutt­gart hatten sich nicht nur die Volksschullehrer und -Lehrerinnen von Eroß-Stuttgart. sondern auch die Lehrer sämtlicher anderer , Schulgattungen in überaus großer Zahl eingefunden. Auf der mit den Farben des neuen Deutschlands geschmückten Bühne hatte neben den Hauptrednern, dem württ. und bayerischen Kultmini­ster. eine Abordnung des nationalsozialistischen Lehrerbundes mit der Hakenkreuzfahne Aufstellung genommen

Als Vertreter des Württ Kultministeriums eröffnete Ober­regierungsrat Dr. Drück die Kundgebung, die die Einheit aller Schulen und die Einheitlichkeit alles Erziehungswesens mit dem Ziele der Erziehung des deutschen völkischen Menschen zum Aus­druck bringen, soll.

Darauf ergriff der württ Ministerpräsident Kultminister Mergenthaler

das Wort und führte aus, daß, während die ältere, aus dem Krieg heroorgegangene Generation die deutsche Revolution zum Durchbruch gebracht habe, die Jugend die Aufgabe habe, das be­gonnene Werk zu Ende zu führen. Wir stehen erst am Anfang der deutschen Freiheit, die. das zeigen diese Tage, nicht nur ein innenpolitisches, sondern eminent außenpolitisches Problem ist. Der Ernst der heutigen Lage legt den deutschen Erziehern die hohe Verpflichtung auf ihre Aufgabe darin zu sehen, die Jugend fähig zu machen, die Freiheit und die Lebensrechte der Nation bis zum äußersten zu wahren. In der Schule darf nicht das rein Verstandesmäßige bestimmend sein, vielmehr müssen die Schulen aller Art in erster Linie erziehen, den Willen und den Charakter stählen und entfalten. Der Lehrplan wird künftig so um­gestaltet, daß nicht durch Ueberfülle von Stoff die lebensnotwen­dige Erziehungsaufgabe unterdrückt wird. Der körperlichen Er­tüchtigung muß noch mehr als bisher Raum gegeben werden, denn ein Geschlecht von Stubenhockern wird Deutschland nie end­gültig freimachen. Die Erziehung ist Sache der Persönlichkeit. Daher ist es selbstverständlich, daß auf den verantwortlichen Posten in den Oberschulvehörden, bei den Bezirksschulämtern und den Schulvorständen Männer stehen müssen, die unseren An- i forderungen gerecht werden können. Es ist mein Wille, so be- ; tonte der Redner mit Nachdruck, daß jede Schule in Württemberg ein Zentrum des Geistes der nationalen Erhebung wird. Es ist mein Wille, daß in den Lehrerbildungsanstalten der Geist der nationalen Revolution in Hellen Flammen auflodert. Es kommt aber nicht nur auf die Gesinnung an, vielmehr wird das Lei­stungsprinzip unter allen Umständen hochgehalten. Ministerpräsi­dent Mergenthaler versicherte, daß er seine ganze Kraft einsetzen werde, um zu verhindern, daß in Zeiten wirtschaftlicher Not die kulturellen Belange notleiden. Dabei liege ihm die Volksschule ) besonders am Herzen. ^

Der bayerische Kuttminister Schemm r

betonte in seiner Ansprache, daß Hitler der erste war, der in der 2000jährigen Geschichte mit dem Begriff Rasse Geschichte macht, s Es ist die Aufgabe der Erzieher, den Begriff Raste als geschichts- - s bildenden Faktor in jedem Schülerherz zu verankern. Wo eine s schöpferische Kraft aus der Welt sich äußerte, waren Arier die '

< Begründer dieser Werte. Gott und Volk muß dem Deutschen das Höchste sein. Aus dem religiösen Göttlichen quillt jedes j Leben. Dann baut sich eine gottgewollte Ordnung nach der i anderen auf, die wieder zu Gott zurllckführt. Wer die Kuppel f Gottes und der Religion wegreißt, wer uns oen Vater im Him- ! mel raubt, zerstört auch das Vaterland und Vater und Mutter. - s Die Nationalsozialisten bekennen sich zu einem positiven Christen- s - tum. Sie bejahen Katholizismus und Protestantismus. Beide i sind da, also gottgewollt. Wer den Frieden in konfessioneller ; Hinsicht stört, ist nicht nur ein Feind Deutlchlands, sondern ein ! Feind des Christentums. Lingespannt zwischen die beiden reli- ! giösen Imperative am Anfang und am Ende wird der große ,

. Bau des deutschen Domes entstehen. 2000 Jahre Geschichte und i 2000 Jahre Zukunft blicken auf uns. Jeder Deutsche muß stolz sein, daß ihn der Herrgott in dieser Zeit leben läßt. Am deut­schen Wesen wird doch noch üie Welt genesen. Musikvorträge -es Wendling-Quartetts umrahmten die begeistert aufgenom­menen Reden.

anwesend, was sich auch später beim Ablesen der Namen be- : stätigte. Die Ortsgruppe Nagold umfaßt nun 650 Parteigenos- ; sen, davon sind allein 150 seit dem 1. April 1933 neu Hinzuge- ! kommen. Nach einem flott gespielten Marsch begrüßte Studien- ' rat Kubach als Ortsgruppenführer die erschienenen Partei­genossen. Er führte aus, daß wir in diesem Momat Mai, in den die Generalversammlung fällt, nicht nur den ewig wieder­kehrenden Frühling der Jahreszeit erleben, sondern weit mehr noch, wir erleben einen neuen Frühling unseres Volkes, den Frühling des neucrwachten Deutschlands. Zeitenwende, fast kann man mit llhland sagen, nun muß sich alles alles wenden. An uns tritt nun die große Frage der Bewährung. Ein unend­lich wichtiges Gebiet der Kleinarbeit liegt den Amtswaltern der Ortsgruppe ob, die nachher über ihr Amt und ihre Tätigkeit berichten werden. Eine große Verantwortung liegt auf uns. Die Aufgabe der geistigen Arbeit ist es, die Erhebung im Volk zu lebendigem Bewußtsein zu bilden und in diesem Bewußtsein zu halten. Fast wird es uns manchmal ein wenig bang, was wir noch reden sollen, wenn man heute bis ins kleinste Dorf hinein die Gedanken und Worte der Führer hören kann. Stu­dienrat Kubach gab anschließend seinen Gedanken über den

Muttertag in warmen Worten Gestalt. Eine große Traurigkeit überfällt einen da oft, trotz aller Freude über diese Ehrung der Mutter. Sorge, Mühe und Arbeit ist die Erfüllung einer Mutter, Sorge und Arbeit zeichnen ihr Gesicht und Gestalt. Sie verdient im vollen Sinn des Wortes diesen Ehrentag. Stu­dienrat Kubach gibt in diesem Zusammenhang auch bekannt, daß ein neues Gesetz geschaffen werden soll zum Schutz der deut­

schen Rasse. Wer deutsche Rasse schädigt und entehrt, soll künf­tig streng mit Zuchthaus bestraft werden. Wir marschieren weiter, mit trotzigem Glauben dem Tag entgegen, dem Tag des Deutschen, dem Ziel von uns allen. Wir kämpfen darum. An all die alten Kämpfer der Bewegung, an alle die Neudazu- gekommenen muß der Appell zur Mitbereitschaft ergehen. Der Geist muß wachgerusen werden. Es ist an uns, die Aufgaben, die uns jetzt mehr denn je gestellt sind, zu erfüllen. Wir können nicht ruhen, wir haben zu sein die Verufer einer Idee, die ja so unnennbar groß ist. Sie ist aus dem Krieg heraus geboren, diese Idee; was in vielen geschlummert hat, hat einer zum Er­wachen gebracht. Millionen stehen heute hinter ihm, die alle erkannten, daß dieses bereits in ihren brodelte, aber nicht zum Ausdruck gebracht werden konnte. Die Partei hat dem neuen Staat Inhalt und Gehalt gegeben. Für uns gibt es nichts an­deres, als fortgesetzt Pflicht und Verantwortung, uns ganz in den Dienst für das deutsche Volk zu stellen und zu handeln nach dem Treuegelöbnis, das unser Führer von uns fordert. Die Rede des Ortsgruppenführers klang in dem Deutschlandlied aus. Dr. Stähle gab nun bekannt, daß Studienrat Kubach zum Ortsgruppenführer von Nagold ernannt sei. Ferner wurde davon Kenntnis gegeben, daß Dr. Stähle als Kreisinspektor für die Kreise Freudenstadt und Horb, sowie Landtagsabgeordneter PH. Bätzner als solcher für die Kreise Herrenberg, Nagold und Rottenburg bestimmt worden seien. Hieran anschließend sprach Pg. Schönthal über die NSBO., über den Arbeiterstand als gleichberechtigten Stand im dritten Reich. Seine Ausführungen wurden mehrfach von starkem Beifall unterbrochen. Nun folg­ten die Berichte der einzelnen Amtswalter und zwar gab Wacht­meister Ratsch den Kassenbericht, Oberrallehrer Bodamer den kommunalpolitischen Bericht, der seiner Freude Ausdruck gab, daß sich jetzt ein vollkommen rechtsstehender Eemeinderat zu einmütiger und ersprießlicher Arbeit zusammengefunden habe. Pg. Renz berichtete über Arbeitsdienst, Pg. und Ge­meinderat Schuon über die NSBO. für Nagold, sowie Land­wirt und Eemeinderat Kaiser über Forst- und Landwirt­schaft. Die humorvollen, aber auch kernigen und zu Herzen gehenden Ausführungen des allgemein beliebten Talhofbauern fanden besonders herzlichen Beifall. Schließlich berichtete noch Frau Eh mann über die Frauenschaft und Fräulein Bau­mann über den B. d. M. Das Schlußwort sprach, von star­kem Beifall begrüßt, Landtagsabgeordneter PH. Bätzner. Wir kämpften und kämpfen nicht, führte er aus, um den Aufnahme­schein, sondern um das Herz. Wir freuen uns, daß gerade in den letzten Wochen so viele nun doch noch den Weg zu uns gefunden haben. Es ist unsere große Aufgabe, die vergangene Epoche mit Stumpf und Stiel auszurotten. Unsere Aufgabe ist es aber auch, dafür etwas anderes, größeres und besseres zu fetzen. Landtagsabg. Bätzner gab nun ausführliche Darlegungen über den neu geschaffenen Ständestaat, der den Ständestaat des Ar­beiters, des Mittelstandes, der Landwirtschaft, der Industrie und der freien Berufe in sich vereinige. Einen neuen Staat, einen neuen Geist, ein neues Volk zu schaffen, das ist unsere Aufgabe und darum geht es: Es geht um Deutschland, unserem Vaterland und seinem Wiederaufblühen. Nach der Ansprache des Landtagsabgeordneten Bätzner kamen noch Otto Kopp­ler, dann Landrat Vaitinger, SS.-Führer Walter Voll­mer, sowie Stadtrat Lang zum Wort. Am Schluß hielten Dr. Stähle sowie Landtagsabg. Bätzner nochmals kurze Ansprachen, worin sie den Dank an die Versammlung zum Aus­druck brachten und an die volle Mitbereitschaft jedes einzelnen ermahnten. M.

Nagold, IS. Mai. (Schwerer Zusammenstoß. Vier Verhaftungen.) Nach der Versammlung der NSDAP, kam es am Samstag imPflug", wo einige Kommunisten saßen, noch zu Reibereien. Dabei wurde der Sohn des Ee- meinderats Schuon, der der NSDAP, angehört, tätlich an­gegriffen, ihm die Zähne eingeschlagen und son­stige Verletzungen am Kopfe beigebracht. Nach Herbei- holung weiterer Hilfe wurden vier der Kommu­nisten festgenommen. SS.

Wildberg, 12. Mai. (Fremdenverkehrsstatistik.) In der Zeit vom 1. Oktober 1932 bis 31. März 1933 betrug die Zahl der Fremden in Wildberg 1119 mit 8251 Ueber- nachtungen. Davon waren 694 Württembergs:: mit 6115 Uebernachtungen, 396 sonstige Deutsche mit 2030 Ueber- nachtungen und 29 Ausländer mit 106 Uebernachtungen. Zusammen mit dem Sommerhalbjahr 1932 beträgt die Zahl der Fremden 2687 mit 20 917 Uebernachtungen. Trotz der Ungunst des vergangenen Jahres konnte der Fremden­verkehr in Wildberg sich wesentlich steigern. Hoffen wir, daß auch Heuer sich recht viele Fremde zur Kur und Er­holung in unserem romantischen Schwarzwaldstädtchen einfinden.

Calw» 14. Mai. Gestern abend um 11 Uhr wollte sich der 63 Jahre alte Witwer Andreatta von einem Besuch in Hirsau hieher begeben. Zwischen Hirsau und Calw wurde er auf der Landstraße von einem Radfahrer tot aufgefunden. Der Verunglückte scheint von einem Auto überfahren worden zu sein. Nähere Angaben fehlen vollständig.

Neuenbürg, 11. Mai. Solange die Straße Enzbrücke Dobel gesperrt ist, verkehren die Kraftposten von Neuenbürg nach Dobel zu den im Fahrplan vorgesehenen Zeiten weiter. Die Sommerlinie WildbadBaden-Baden wird erst nach der Freigabe der gesperrten Straße in Be­trieb genommen.

Stuttgart, 13. Mai. (ErklärungderOrtsvorste- h e r.) Die Vereinigung württ. Ortsvorsteher begrüßt in ei­ner Ausschuß-Erklärung die Absicht der neuen Staatsfüh­rung, die organischen Mängel des Ortsvorsteheramts zu be­seitigen, und gibt die Versicherung ab, daß die Ortsvorste­her treue Helfer und Verwalter des neuen starken Staats­willens sein werden.

Reichsleitung fürden Arbeitsdien st. Die bisher mit dem NamenDer Reichskommiffar für den Ar­beitsdienst" bezeichnete Behörde führt nunmehr die Bezeich­nungDie Reichsleitung des Arbeitsdienstes".

Materialbeschaffung für den Arbeits- dienst lieber die Beschaffung von Bekleidung, Ausrü­stung, Lagereinrichtung, Verpflegung usw. für den Arbeits­dienst werden rechtzeitig Richtlinien in der Presse bekannt­gegeben. Persönliche Besuche von Firmenvertretern bei der Bezirksleitung für den Arbeitsdienst von Südwestdeutsch­land sind daher zwecklos. Die Bezirksleitung bittet dringend, derartige Besuche zu unterlassen. Die Materialbeschaffung für den freiwilligen Arbeitsdienst ist nach wie vor Sache der einzelnen Arbeitsdienstträger (Nationaler Hilfsdienst und Stablbelm).