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Maein. Anzeiger für die Bezirke Nagold. Ctüw n. Frendenstftdt

Amtsblatt für den Bezirk Nagold u. Altensteig-Stadt

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Nummer S1

Altensteig, Donnerstag, den 2V. April 1933

zum Siburtstag des ReWkmirlers Mell 5itler

Unser bitter, von

Srr SM des »mischen KampMgers

Zum 15. Todestag Manfred von Richthofens am 21. April

Nur die Frontkämpfer wissen es noch, was das Leben eines deutschen Kampffliegers im großen Kriege gegen die ganze Welt bedeutete. Die meisten verbinden ganz falsche Vorstellungen damit, sehr verdrehte romantische zumeist oder rein auf das sogenannte sportliche Moment abgestellte. Wer die Bücher über und von den überlebenden deutschen Kampffliegern liest, erhält eine Vorstellung von dem ein­zigartigen Geist, von der übermenschlichen Opferbereitschaft Dieser Truppe. Er erfährt vor allem und das ist etwas sehr wichtiges zum Verständnis des Wesens dieser Waffen­gattung daß im Jahre 1918 die Chancen eines aufstei­genden deutschen Kampffliegers im Verhältnis zur Wahr­scheinlichkeit des Nichtwiederkehrens 15:85 waren. Jedes Aufsteigen war ein fast sicherer Abschied vom Leben, denn auf jedes deutsche Kampfflugzeug kamen zuletzt 30 feind­liche.

Dieses Mißverhältnis hat etwas so Lähmendes und Nie- Lerdrückendes, daß man eine grenzenlose Bewunderung für alle die zu empfinden beginnt, die im letzten Kriegsjahr noch aufstiegen. Man muß weiterhin folgendes bedenken: ein Soldat konnte verwundet werden, es gab für ihn zahl­reiche Möglichl-iten, Schlachtfeld lebend zu versoffen. :Mr emen Kampfflieger gab es diese zahlreichen Möglich­keiten nicht. War er getroffen, stürzte er ab, dann war das in 99 von 100 Fällen em unbedingt tödlicher Absturz, töd­lich wie der Absturz des Herrlichsten und Eefürchtetsten nnter den deutschen Kampffliegern, des Freiherrn von Richthofen am 21 April 1918 gegen vielfache feindliche Ilebermacht. Ein ritterliches Begräbnis auf feindlicher Erde wurde ihm zuteil. Es gibt kein soldatisches Herz in dieser Welt, dem der Name und das Andenken dieses "Deutschen nicht der Inbegriff alles Heroischen wäre.

Die Kampfflieger führten an der Front ein vielfachbe­neidetes" Leben. Sie hatten die besten Quartiere, sie tru­gen stets frische Wäsche, sie traten elegant und bevorzugt auf, wohin sie kamen. Dahinter verbarg sich ein sehr eigen­tümliches, beinahe anachronistisches Element im letzten Krieg: der Kampfflieger war der einzige militärische Ty­pus, der uralte ritterliche Tugenden in einer Welt des ma- schinisierten Massentötens verkörperte. Er kannte noch den Einzelkampf Mann gegen Mann, er beobachtete einen ritter­lichen Ehrenkodex, der anderswo schon längst im Entsetzen des Gasangriffs, im blindwütigen Tacken der Maschinen­gewehre erstickt und vergessen war. So wurde zum Bei­spiel ein Luftkampf sofort abgebrochen, wenn der Gegner zur Erde nieder mußte, dasselbe war der Fall, wenn der Gegner etwa eine Ladehemmung hatte und sich nicht ver­teidigen konnte. Gefangene Flieger wurden oft tagelang in den Quartieren der deullchen Kampfflieger bewirtet, ehe sie ins Hinterland abgeschoben wurden. Es war ein seltsames, unerhört gesteigertes und komprimiertes Dasein, man genoß das Leben zwischen zwei Flügen wie ein Ge­schenk und ein Fest Stets flog der Tod mit, der Flieger, der am Morgen seine Zigarette wegwarf und die Maschine bestieg, hatte mit dem Leben abgeschloffen. Er lebte in engster Nachbarschaft mit dem Tode, wie mit einem Bruder.

All diese spezifischen Fliegertugenden verkörperte viel­leicht am reinsten und vollkommensten der junge Freiherr Manfred von Richthofen. Er tat ein übriges: er strich sein Flugzeug rot an, um darzutun, wie gleichgültig ihm alle Vorsichtsmaßregeln waren. Niemand, der heute im Ber­liner Zeughaus den eigentümlich geformten Dreidecker be­trachtet, sollte vergessen, daß in diesem Flugzeug einst Deutschlands kühnstes Herz schlug. LotharFarber.

BerWkbM« der Kabineilssttzmg

Berlin, 19. April. Die vorgesehene Sitzung des Reichska­binetts ist am Mittwoch verschoben worden. Sie wird erst am FMtag oder Samstag stattfinden. Herr von Papen hatte erst für Donnerstag seine Rückkehr angekündigt. Wie sich jetzt herausstellt, war es aber auch dem preußischen Mi­nisterpräsidenten Göring nicht mehr möglich, rechtzeitig einzutreffen. Außenminister von Neurath weilt zur Zeit noch in Württemberg. Reichsminister Göring ist einer drin­genden Einladung des Ministerpräsidenten Mussolini nach Mailand gefolgt und kehrt Donnerstag früh über München zurück. Der Kanzler hat sich entschlossen, die Kabinetts- Ützung abzusagen und noch bis zum Freitag im Süden Deutschlands zu bleiben, wo er auch seinen Geburtstag fei-

ToldausWMrbot in -m Bereinigten Staaten

Washington, 19. April. Präsident Roosevelt hat als ersten Schritt zur Erhöhung der heimischen Warenpreise die Wiedereinführung des Goldausfuhrverbotes verfügt.

Berlin. 19. Avril. Es ist mir am heutigen Tage, da Adolf Hitler sein 44. Lebensjahr vollendet, ein Herzensbedürfnis, zu ihm ein persönliches Bekenntnis abzulegen. Ich glaub« dabei vielen Hunderttausenden von Nationalsozialisten weit und brett im Lande aus der Seele zu sprechen. Wir überlassen es anderen, die vor einigen Monaten noch auf der gegnerischen Seite zu fin­den waren, und sich vielleicht in Begeiferung und Verleumdung des Führers geradezu überboten, ihn heute mit veinlichem Pa. thos und falschem Zungenschlag zu verherrlichen. Wir wissen, wie wenig Adolf Hitler darauf Wert legt, und wieviel mehr seiner Art und seinem Charakter die buldiaungsoolle Treue und die niemals wankende Anhänglichkeit seiner Freunde und Mit­kämpfer entspricht. Dab Adolf Hitler ein Mann ist ganz groben Formates, daß er als einziger die deutsche Lage nach dem Kriege mit niemals trügender Sicherheit erkannt und vorausgeseben bat, daß er allein den Willen zum Mut fand, daraus aber auch die harten, unerbittlichen Folgerungen für die reale Politik zu ziehen, das ist uns, die wir Tag um Tag um ihn sind, von ihm Rat. Hilfe, Ansvruch und niemals versagenden Glauben empfangen, so selbstverständlich geworden, daß wir es kanm noch zu betonen brauchen.

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Der historische Handschlag des neuen und des alten Deutschlands

Hier hatte Adolf Hitler seine erste Etappe des vierzehnjährigen Kampfes erreicht Vor dem ganzen deutschen Volke reichte ihm Reichspräsident von Hindenburg die Hand und hieß damit den Erneuerer Deutschlands willkommen.

Das allein aber ist noch nicht erschöpfend und ausreichend, um den geheimnisvollen Zauber zu erklären, den dieser Mann auf alle, die nur irgendwie mit ihm in Berührung kommen, aus­übt. Was ihn uns so lieb und wert macht, das ist mehr: dab Adolf Hitler in allen Tiefen und Höhen seiner Laufbahn vom Beginn seiner politischen Tätigkeit an bis zu ihrer gewaltigen Krönung durch die Ilebernahme der Macht immer derselbe ge­blieben ist, ein Mensch unter Menschen, ein Freund seiner Kame­raden, ein hilfsbereiter Förderer jeder Fähigkeit und aller Ta­lente, ein Wegbereiter für die, die sich ihm und seiner Idee Hin­gaben, ein Mann, der die Herzen seiner Mitkämpfer im Sturme eroberte und sie nie mehr aus seinen Händen lieb.

Es scheint mir. dab zum Ueberschwang der Gefühle gerade das einmal gesagt werden muß. Nur wenige kennen Hitler von nahe. Die meisten, die Millionen, die zu ihm in gläubigem Vertrauen emporschauen, sehen ihn nur aus weiter Ferne; er ist für sie schon zum Symbol ihres ganzen Zukunftsglaubens geworden. Sonst verhält es sich meistens so, dab, wenn man groben Män­nern die man aus der Entfernung verehrte, näher kommt, sie an Zauber und Wirkung verlieren. Bei Hitler ist es umgekehrt. Je länger man ihn kennt, desto mehr lernt man ihn schätzen und lieben und desto vorbehaltloser ist man bereit, in seiner groben Sache aufzugehen.

Man hat einmal gesagt, dab das Große das Einfache und dab Las Einfache das Grobe sei. Wenn auf einen, dann vabt dieses Wort auf Hitler. Seine ganze Gedankenwelt ist eine geniale Ver­einfachung der seelischen Not und Zerrissenheit, die das deutsch« Volk nach dem Kriege erfüllte. Er hat sie auf den allgemeinsül- tigsten Nenner gebracht und darum allein konnte seine Idee sie­gen, weil sie sich auch auf den kleinen Mann auf der Straße in ihrer ganzen Tiefe und Abgrllndigkeit ausdebnt.

Hitler ist ein Columbus!" So hat ihm einmal vor Fahren in einer Versammlung nach einer Rede ein begeisterter Zuhörer zu­gerufen, der traf damit den Nagel auf den Kopf. Er bat alles mit spielerischer Leichtigkeit gelöst. Für ihn gibt es überhaupt keine Widerstände, die unüberwindlich wären und keine Hinder­nisse, vor denen er kapitulieren müßte.

Was hat man aus diesem Mann in den vergangenen Jahren gemacht: ein Zerrbild, das sich selbst widersprach. Keiner seiner Feinde, die ihn nicht angegiftet und keine Sünden, die ihm nicht

Sr. SM Göbbels

zugesprochen wurden. Wenn er sich trotzdem gegen diese Lügen- slut durchsetzte, wenn er am Ende über alle Gegner triumphierte und das Banner seiner nationalen Revolution über Deutschland aufpflanzte, so bat ihn das Schicksal sichtbar vor aller Welt auf den Platz gestellt, der ihm kraft seiner genialen Begabung und kraft seines braven und makellosen Menschentums zukommt.

Wir alle, seine engsten Mitarbeiter und Freunde, stehen deute in Dankbarkeit und Liebe um ihn versammelt. Wir wissen, wie wenig es gerade Lei ihm angebracht ist, dab man ihm Lobesbym- nen singt; aber das eine mub doch einmal gesagt werden: dieser Mann, der Deutschland aus seiner tiefsten Erniedrigung wieder emporsührte zu Ehre und Geltung, darf wissen, daß hinter ihm Dienst, und wenn es nottut auch vor ihm eine geschloffene und entschlossene Kämvferschar steht, die jederzeit bereit ist, für ibn und seine Idee ihr Letztes hinzugeben. Wir wünschen ihm und uns zu seinem Geburtstag, daß das Schicksal ihm dem Vater­land« auf viele, viele Jahrzehnre noch erhalten möge, und daß er immerdar unser bester Freund und Kamerad bleibe.

Diesen Wunsch legen wir. seine Mitkämpfer und Freunde, ihm auf den Geburtstagstisch. Wir reichen ihm dabei unsere Hände und geloben, dab er für uns immer das sein wird, was er uns heute ist: unser Hitler!

Flaggenerlaß zum Geburtstag des Reichskanzlers

Berlin, 19. April. Zur Feier des ersten Geburtstage;:, den Adolf Hitler als Reichskanzler begeht, flaggen am Don­nerstag alle Behörden des Reiches, der Länder und Gemein­den im ganzen Reich.

Die Reichsregierung ruft das ganze deutsche Volk auf, sich dem Vorgehen der Behörden anzuschlietzen und damit der Verbundenheit aller Kreise des Volkes mit -er staat­lichen Macht feierliche« Ausdruck zu verleihen.

GtiiLwmische an Leu ReiKskauzler

Der Reichspräsident gratuliert

Berlin, 19. April. Reichspräsident von Hindenburg hat dem Reichskanzler Adolf Hitler zu seinem Geburtstage sein Bild in silbernem Rahmen mit eigenhändigem herzlichem Glückwunsch­schreiben durch Staatssekretär Meißner übermitteln lassen.

Glückwunschtelegramme an den Reichskanzler

Berlin, 19. Avril. Der Führer der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion, Reichsinnenminister Dr. Frick, hat an Reichs­kanzler Adolf Hitler das nachstehende Glückwunschtelegramm ge­richtet:

Sieg-Heil dem Führer und Volkskanzler zum ersten Geburrs- tag im neuen Deutschland. NSDAP.-Reichstagsfraktion gelobt an diesem Tage erneut treueste Gefolgschaft und restlose Pflicht­erfüllung. Wir sind stolz, unter Ihrer Führung am Neuaufbau des Reiches Mitarbeiten zu dürfen.

Berlin, 19. April. Der erste Bundesführer des Stahlhelm, Rcichsarbeitsminister Franz Seldte, hat an Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Glückwunschtelegramm gerichtet:Dem Frontsoldaten des großen Krieges, dem Kanzler des neuen Reiches herzliche Wünsche in kameradschaftlicher Verbundenheit. Front Heil! Franz Seldte".

Berlin, 19. Avril. Reichsminister Hugenberg sandte cm Reichs­kanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm:

Namens der Deutschnationalen Volksvartei und tm eigene» Namen sende ich Ihnen aufrichtige Grüße und Wünsche. Möge es der gemeinsamen Arbeit unter Ihrer Führung gelingen, Deutsch­land wieder grob und frei zu machen. Auch die deutschnational« Reichstagssraktion bar au den Kanzler ein Glückwunschtele­gramm gesandt.

Oberbürgermeister Dr. Sah« und Stadtverordnetenvorsteber Sviewok haben im Namen der städtischen Körperschaften de» Reichskanzler nachstehendes Telegramm gesandt:

Ihrem großen Ehrenbürger, dem Schmiede des Dritten Rei­ches, sendet die Reichsbauptstadt zum Geburtstag ihre aufrich­tigsten und ergebendsten Glückwünsche zugleich mit dem Gelöb­nis, den nationalen Wiederaufbau des Reiches auch ihrerseits mit allen Kräften weiterzufördern.

Fürbitte der evangelischen Kirche für den Reichskanzler Berlin, 19. April. Präsident I). Dr. Kapier hat im Namen des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes und seiner deutschen evangelischen Auslandsdiaspora dem Reichskanzler Hitler zu seinem Geburtstage die wärmsten Segenswünsche übermittelt. Als Symbol des Segens, den die deutsche evangelische Kirche für die Wiederaufrichtung des Reiches erflehe, heißt es in dem Schreiben, werde am 20. April die Flagge des Kirchenbundes von den Gotteshäusern wehen.