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Amerikanischer Generalkonsul besucht bas Konzentrationslager auf dem Heu- Her g. Me wir erfahren, hat der hiesige amerikanische Ge. aeralkonsul am Mittwoch auf Einladung der württ. Regie- > runa das Konzentrationslager auf dem Heuberg besucht, i Der Besuch diente dem Zweck, den Konsul davon zu über- ? zeugen, daß die im Ausland verbreiteten Ereuelnachrich- « ten über die Mißhandlungen der politischen Hästlinge Lii- ! gen darstellen und jeder Grundlage entbehren. Im Lager > befinden sich zur Zeit 2000 Schutzhäftlinge. Durch Ausbau ^ soll das Lager derart vergrößert werden, daß etwa 4000 ^ Häftlinge untergebracht werden können. Die Insassen stam- ? men fast ausschließlich aus Württemberg. s

Ludwigsburg, 30. März. (Tödlicher Unfall.) Auf s dem Hofe der Artilleriekaserne ereignete sich ein Unfall, dem ; der Obergefreite Sontheimer von der Minenwerser-Kom- j pagnie I.-N. 13 zum Opfer fiel. Sontheimer wollte in der i Luitpold-Kaserne mit einem Gespann etwas abholen, als ihm plötzlich di« Pferde durchgingen und er unter den Wa­gen geriet. Man bracht« ihn nach dem Standortlazarett,

«o er jedoch bald darauf seinen schweren Kopfverletzungen ! «laa.

Ludwigsburg» SV. März. (Arbeitsbeschaffung.) Unter Gesang verlieb lt. Ludwigsburger Zeitung Donners­tag vormittag ein Omnibus mit 30 Leuten aus allen Be­rufen und viel Gepäck den Hof des Arbeitsamtes. Die jun­gen Leute werden auf verschiedene landwirtschaftliche Be­triebe der Obernmter Ludwigsburg, Marbach und Back­nang verteilt und verbleiben dort ein halbes Jahr gegen Erhalt des Tariflohnes, zu dem behördlicherseits auch bis zu einem gewissen Betrag beigesteuert wird. Von den ins­gesamt 200 eingelaufenen Gesuchen konnten bis jetzt etwa SO berücksichtigt werden.

Bietigheim, 3V. März. (Schlecht gezielt.) Bei der Sistierung eines renitenten Straßenmustkanten, der sich der Verhaftung durch die Flucht entziehen wollte, wurde durch einen Hilfspolizisten ein Schreckschuß abgegeben. Der Schuß ging unglücklicherweise durch ein Fenster der Wohnung des Bürgermeisters. Die sofort angestellte Untersuchung hat er­geben, daß es sich um einen unglücklichen Zufall handelt.

Aalen, 30. März. (Gerechte Strafe.) Bom Amts­gericht Aalen wurden zwei Burschen, die Anfang Februar 5 . I. an der Straße Essingeu-Aalen 3040 Obstbäume ge­knickt und beschädigt und auf dem Bahnhof Essingen Sig­nale zerstört haben, wegen Sachbeschädigung und vorsätz­licher Transportgefährdung zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Adelmanusfelde«, OA. Aalen, 30. März. (Totgeschos- s e n.) In Buhler zeigte ein junger Mann seinem Kamera­den seine» Revolver und war der Meinung, daß er ge­sichert sei. Das war jedoch nicht der Fall, die Wasfe ging los und traf den 28jährigen, ledigen Korbmacher Anton Müller so schwer i« den Bauch, daß er im Ellwanger Kran­kenhaus starb. __.

Abschied des SA.-Gruppenfiihrrrs von Zagow Amts- übernähme des «eue« SA.-Gruppeufüh-ers Ludi«

Stuttgart, 30 März. Der bisherige SA.-Gruppenfiihrer Süd- coest (Württemberg, Baden, Pfalz und Saar) und Polizeikom­missar für das Land Württemberg, von Zagow, nahm am Rund­funk Abschied von Württemberg, von Land und Volk, seinen Freunden und Kameraden. Vor elf Jahren, so führte er aus. sei er nach Württemberg, das ihm dann zur zweiten Heimat ge­worden sei. gekommen mit dem Auftrag, dieses Land für die nationale Revolution zu gewinnen. Zn dieser Abschiedsstuno« gedenke er der Jahre in Tübingen, der Arbeit im dortigen Stu­dentenbataillon, der Kameraden der jugendlichen Wandervereine, die heute so zahlreich bei der SA. stehen, desWicking" und auch -er Kameraden, die jetzt beim Stahlhelm und der Organi­sation F organisiert sind. Er gedenke weiter aller Parteigenossen, der SS., der Hitlerjugend, besonders aber der SA., an deren Spitze er viele Zahre gestanden habe. Ein Bedürfnis sei ihm, auch zu gedenke» seiner Mitarbeiter bei der SA., SS. und bei der württembergischen Polizei. Die Führerzeit bei der württem- belgischen SA., dann al« Reichs- und Staatskommissar bei der württembergischen Polizei fei und bleibe der Stolz seines Le­bens. Ais Obergruppenführer der SA.-Obergruppe in Frank­furt a. M. bleib« er mit der SA.-Eruppe Südwest, die ihm auch weiterhin unterstellt sei. eng verbunden.

Der neue SA.-Gruppenführer Südwest und bisherige Ober­führer der SA-Untergruppe Baden und Polizeipräsident von Karlsruhe. Lud in. (früher Reichswehrleutnant im Artillerie­regiment 5 in Ulm) übernahm die Führung der SA.-Grupp« Südwest mit Worten des Dankes an den bisherigen Gruppen­führer von Zagow Mutig und beharrlich trage die SA das siegreich« Banner vorwärts, bis Deutschland frei, unsere Ebro »iederhergestellt und das Glück der deutschen Frauen und Kin­der aus Jahrzehnte gewährleistet sei. Die beiden Rundfunk» »»sprachen waren von Darbietungen der Kapelle der SA.-Staa- darte 110 unter Leitung von Musikmeister Franz umrahmt.

Stahlhelm Ehrudert das Eindringen unerwünschter Elemente

Stuttgart, 30. März. Der Landesbeauftragte des Stahlhelms für Württemberg. Major Merkel erklärt u. a. Es ist Vorsorge getroffen, daß bei Neuanmeldungen eine etwaige frühere poli­tische Betätigung restlos geklärt wird. Zm übrigen wird fest- gestellt, daß aus ven außerordentlich zahlreichen Neuanmeldun­gen bisher nicht eine Ausnahme als Mitglied folgte, da in jedem Falle eine Probezeit von einem Vierteljahr satzungsgemäß vorgeschrieben ist Die Stahlhelmsührung ist sich der Aufgabe voll bewußt, die ihr und den anderen Gruppen der nationale» Front der auch zahlenmäßig unaufhaltsame Vormarsch der na­tionalen Bewegung auferlegt. Am 1 April begeht der Stutt­garter Stahlhelm Bismarcks Geburtstag nachmittag» S.30 Uhr durch sine» Marsch der Ehrenkompagnie zum Bismarckturm.

BorlSufig« Personal«»ändernuge« j« württ. Staatsdienst !

Stuttgart, SO. März. Der langjährig« stellvertretende Mini- > strrialdirektor im Staatsministerium, Ministerialrat Tloh. ist s zum Verwaltungsgerichtshof versetzt worden. Die Geschäfte des z Ministerialdirektor, beim Staaatsministerium werden zur Zeit von Oderregierungsrat Dr. Wider versehen. Der beim Wirt- j ich« ft »Ministerium planmäßig« Ministerialrat KSstlin, der schm, uater Staatspräsident De. Bazille i« Staaatsministerium !

beschäftigt war, ist jetzt ebenfalls wieder im Staarsministerium tätig. Auch der natioaalsozialistische Landtagasbgeordnets und Vorsitzende des Finanzausschusses des Landtags. Oberrechnungs­rat W a l d m a n n. ist jetzt ebenfalls im Staatsministerium tätig.

Ins Kultministerium ist der nationalsozialistische Landtags­abgeordnete Studienrat Blankenhorn vom Gymnasium in Ehingen a. D einberufen worden, wo er an Stelle von Ministe­rialrat F re v das Kunstreferat versieht.

Zns Justizministerium sind Amtsgerichtsrat Truckenmül» ler und Amtsrichter Dr. Cuhorst einberufen worden.

Zu den höheren Beamten, die unter die neue Verordnung über die Herabsetzung der Altersgrenze fallen, gehört auch der Prä­sident der Württ Forstdirektion. Dr. König.

Im Jnnnenministerium ist der Personalreserent für die Schutz­polizei. Polizeioberstleutnant Hager, beurlaubt worden.

Staatskommissar für die Landesversicheruugsanstalt Württemberg

Der Staatspräsident hat den Landtagsabgeordneten Stü ru­pf i g. Bürgermeister in Wiesenbach OA. Eerabronn, zum ehren­amtlichen Staatskommissar für die Landesverficherungsanstalt Württemberg beim Wirtschastsministerium bestellt. Der Staats- kommissar hat gegenüber der Landesversicherungstalt Württem­berg die in die Zuständigkeit' des Landes fallenden Maßnahmen beamten- und besoldungsrechtlicher Art in besonderem Auftrag wahrzunehmen.

Das Programm der Funkstunde am 1. April Wie die Funkstunde mitreikt. wird am l. Avril zur Bismarck- feier über den Deutschlandsender Königswusterhausen folgende» Programm gesandt: Erster Teil: Von 2V bis 21 Uhr: Ewige» Deutschland (von Versailles über Versailles nach Potsdam). Hörbild in drei Szenen, Manuskript und Bearbeitung von Otto- Heinz Jahr. Zweiter Teil: Von 21 bis 22 Ubr: Huldigung der deutschen Jugend an der Bis marck-Warte am Müggelsee. Feierrede von Reichsminister Dr. GLbbels Svrecher am Mi­krophon Baldur von Schirdach.

Der deutsche Rundfunk überträgt Freitag. 31. März, in der Zeit von 21.80 bis 22.30 Ubr die Rede des Reichsminister» Göbbels auf der Berliner Gautagung der NSDAP, in de» Tennishallen Wilmersdorf.

lllrlor RachrMrn aus all« SSE

Dr. Oberfohren legt fein Neichslagsmandat nieder. Wie wir erfahren, hat Dr. Oberfohren fein Reichstagsmandat niedergelegt. Dr. Obrrfohren ist seit 1928 Vorsitzender der Reichstagsfraktion der Deutschnationalen Bolkspartei.

Flugzeugzufammenstoß. Zwei japanische Wasserflugzeuge sind bei Luftmanövern zusammengestoßen und abgestürzt. Ein Apparat versank im Meer, der andere zerschmetterte auf dem Erdboden. Drei Schwerverletzte find geborgen. Bon den drei Fliegern fehlt jede Spur.

Hitler Ehrenbürger von Königsberg. In der neuen j Stadtverordnetenversammlung wurde aus Antrag der na- ! tkvnalsozialistischen Fraktion mit alle» Stimmen gegen die ! -br ^Sozialdemokraten beschlossen, dem Reichskanzler Adolf j Hitler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Königsberg zu ver- ? , Yen. Di« >0 sozialdemokratischen Stadtverordneten find,

' sie bci dem Antrag, Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft zu verleihen, de» Saal verließen, in Schutzhaft genommen j worden.

j Vrriihoitr BvrlWem

r Wie dem auch sei, Ser Brauch ist alt. und die größten Per- j sönlichkeiten haben sich einen Spaß daraus gemacht, viele Perso- l neu in den April zu schicken. In früheren Jahrhunderten waren

- die Scherze mitunter recht derb und roh. Einen der schlimmsten i Scherze leistete sich Philipp ver Gütige von Burgund l mit seinem Hofnarren Kölling. Er schloß mit ihm eine Wette h ab. daß es dem Narren gelingen werde, ihn am Ersten in den E Avril zu schicken. Sollte der Herzog verlieren, jo erklärte er sich j bereit, des Narren Kavoe mit goldenen Dukaten bis zum Rand j zu füllen. Gelinge es dagegen Kölling nicht, den Herzog in den s Avril zu schicken, so müsse er seine Unfähigkeit mit dem Tode ? bezahlen. Kölling ging auf die Wette ein. und zur Bekräftigung s wurde ausdauernd gezecht. Dies geschah in der Nacht vom 31. i Mär». Die Hofgesellschaft half Sem Herzog, den Narren so z gründlich unter den Tisch zu trinken, daß er bier halb bewußtlos s in liefen Schlaf fiel. Am nächsten Tag. den l. Avril, wurde Köl» l ling geweckt. Man schleppte ihn in ein Verließ, in dem der ! Herzog und mehrere seiner Getreuen bereits warteten. Außerdem > war ein Blulgerllst aufgestellt worden und ein Henker stand mit ! gezücktem Schwert da. um Kölling hinzurichten. Mil donnernder i Stimme fuhr der Herzog Sen Narren an. er habe seine Wette s verloren, indem er den 1. Avril verschlafen habe. Der Senker

- solle seines Amtes walten. Kölling wurde aus den Richtblock s geschleppt. Als er den Kops auigelegt hatte, zog der Senker j unter dem Mantel eine bis dabin versteckte Blutwurst hervor j und schlug damit dem Narren über den Nacken. Kölling siel s um und der Herzog, sowie alle anderen Anwesenden brachen in ! ein schallendes Gelächter aus. Dies verstummte jedoch rasch. ^ als Kölling wie leblos liegen blieb. De, Herzog selbst war be- ! stürzt, er klagte sich selbst an. durch leinen derben Scher» den ^ Narren getötet zu haben. Im gleichen Augenblick sprang jedoch j Kölling am, riß seine Narrenkappe herunter und rief:April,

. Avril!" Der Sereingekallene war nicht er. sondern der Herzog.

Auch Goethe bat sich einmal mit einer ganzen Gesellschaft einen Aprilscherz erlaubt, den er auf Veranlassung des Herzog» in Schloß Tiefurt ausiührte. Am 1. Avril fand in dem Park «in Frühlingsfest statt. Nachdem man sich mit Spielen im Freien ergötzt batte, betrat die Gesellschaft den großen Sveisesaal im Tiefurter Schloß, wo ein leckere« Mabl angerichtet war. Aber wie groß war das Lachen und zugleich die Bewunderung, als sich berausstellte, daß alles nur Atrapp« war. Noch beute kann man in Schloß Tiefurt das gesamte Porzellan sehen, das Goetb« damals den Gästen oorgesetzt batte.

Ein reizender Aprilscherz wird von dem französischen Zeich­ner Henry Monier erzählt. an dem besonders die sich selbst be­lächelnde Genügsamkeit des Franzosen aukkällt Monier bestiea nach längerem Warten eine Elektrische hinter einem Herrn, der febr würdig aussab und ganz weißhaarig war. Die Baku führt nach Tharbonne hinaus, wo eine bekannt« Irrenanstalt liegt. Monier wandt, sich an den Schaffner, gab ibm ein Trinkgeld

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von 50 Centimes und sagte zu ibm:Der Herr dort tu de» weißen Bart ist mein Vetter. Er ist nicht direkt wahnsinnig, aber Sie verstehen schon. Er mutz nach Cbarbonne hinausfahren. Sein Trick besteht darin, daß er immer anderswo aussteigen will. Bitte sorgen Sie dafür, daß der Herr bis nach Cbarbonne kommt. Dorr wird er seinen Weg schon finden". Der Schaffner, erfreut über das Hobe Trinkgeld, erklärte sich selbstverständlich dazu bereit. Nunmebr stieg Monier ab. nachdem er noch gerührt dem alten Herrn mit dem Taschentuch zuwinkte. Wie die Ge­schichte weitergegangen ist, das hat Monier niemals erfahren; aber es machte ihm die größte Freude, sich die entstehende Si­tuation nach den verschiedensten Richtungen auszumalen.

Der Aprilscherz ist beule zum Bestandteil vieler Zeitungen mch Zeitschriften geworden. Bei den vielen guten Ideen, die scho« ausgedacht worden sind, ist es allerdings schwer, die Leser auf» Glatteis zu führen. So erregte großes Aufsehen die Melduna über eine hustende Pflanze, die in den Tropen entdeckt morde« sein sollte und deren Blüte jeden Staub und jede Verunreini­gung durch ein explosives Ausstößen von Gas aus ihren Pore» heraushusten könne. Durch alle Zeitungen ging auch einmal ei» Artikel über die Rückkehr des Halleischen Kometen. Dieser Ko- met hatte schon vor seinem Erscheinen die Welk in Auftegun» versetzt, weil viele prophezeiten, daß damit der Weltuntergal» kommen werde. Nun hatte man gerade den Schrecken überwun­den. und da sollte der Halleische Komet zurückkebren! Viel« Hunderttausende von Lesern einer illustrierten Zeitschrift sinh auch aus die Owievicktse-Fliege bereingeiallen, die angeblich di« Erregerin der Schlafkrankheit sein sollte. Nur die Erfinder ei- ner bestimmten Art von Aprilscherzen haben Pech gehabt, und zwar dann, wenn sie sich auf technisches Gebiet begaben. S« wurde im Jahre 188k der Bau einer elektrischen Babn a»f die Junsirau als Aprilscherz angekündigt. Zehn Jabre später wurde diese Arbeit bereits begonnen, und jetzt ist alles da», »a» der Witzbold von einst erfand. Wirklichkeit geworde«.

Letzte Nachrichten

Reichsbankpräsident Schacht beim Reichskanzler

Berlin, 30. März. Wie wir erfahren, hat der Reichs­kanzler heute auch den Reichsbankprä'stLenten Dr. Schacht und außerdem den neuen österreichischen Gesandten Tau- schitz empfangen.

Reichskanzler Hitler und Vizekanzler v. Pape« bei« Reichspräsidenten

Berlin, 30. März. Reichspräsident o. Hindenburg empfing heute nachmittag Reichskanzler Hitler und Vize­kanzler v. Papen zum gemeinsamen Vortrage über die politische Lage.

Eine Rundfunkrede des Ministers Göbbels

Berlin, 30. März. Die Funkftunde teilt mit: Der deutsche Rundfunk überträgt heute Freitag, 31. März, irr der Zeit von 21.3022.30 Uhr die Rede des Herrn Reichs­ministers Göbbels auf der Berliner Gautagung der NSDAP, in den Tennishallen Wilmersdorf.

.Hitler ist all right"

Kiel, 30. März. An den vom amerikanischen Flotten-' besuch 1930 in Krel bekannten amerikanischen Admiral W. T. Cluverius, denSonny Boy" der Kieler, ist von deutscher jüdischer Seite dieser Tage folgendes Telegramm gesandt worden:

Teile Ihnen als deutscher Jude mit, daß alle Greuel Nachrichten über Deutschland nur zu dem Zweck ausgestreut werden, um Mißstimmung zwischen dem amerikanische« und meinem Vaterlande zu erregen, Hitler ist all right. Brock."

Sackett gegen die Deutschenhetze .

Newyork, 30. März.Times" bringt ein Interview Botschafters Sacketts, in dem dieser nachdrücklichst die Not­wendigkeit betont, daß man mit einem Urteil über die Ereignisse in Deutschland zurückhalten müsse. Als er i« Ser letzten Woche Deutschland verlassen habe, habe er de« Eindruck gehabt, daß die Demonstrationen vorüber seien. Soweit sich die Kundgebungen gegen politisch Unbeteiligt« gerichtet hätten, seien sie ohnedies mehr sporadisischer Natur gewesen. Die wenigen Fälle, die zur Aufmerksamkeit des Botschafters gebracht worden und in denen Amerikaner die Opfer gewesen seien, seien alle durch besondere Umstände veranlaßt gewesen und die deutsche Regierung habe sich be­eilt, Abhilfe zu schaffen. Es wäre bedauerlich, wenn diese Fälle zum Anlaß einer allgemeinen Verurteilung der deutschen Negierung genommen würden und wenn infolge einer solchen Verurteilung eine wirkliche antisemitische Bewegung in Deutschland entstehen sollte. Die weitere Entwicklung hänge in hohem Maße von der Freiheit nutz dem Einfluß ab, den Deutschland auf der Weltwirtschafts­konferenz erhalte.

Kommunistenführer aus der Haft eutwtchen Zehn Kommunisten in SA.-llniform verhaftet

Eilendorf bei Aachen, 30. März. Ein Kommunisten­führer ist heute aus dem hiesigen Gefängnis entflohen. Der Flüchtling, der die Türfüllung seiner Zelle gesprengt hatte und im Eefängniskittel entkam, konnte noch nicht wieder ergriffen werden. Die von der Polizei unter Mit- ! Wirkung von SA.-Leuten durchgeführte Razzia führte zur z Festnahme von etwa zehn Kommunisten, die in SA.-Unr- ! form unter den Nationalsozialisten als Spitzel gewirkt i hatten.

15 Kommunisten in Eelsenkirchen wegen Hochverrates festgenommen

Gelfenkirchen-Buer, 30. März. Die politische Polizei hat hier 15 kommunistische Funktionäre wegen Vorberei­tung zum Hochverrat festgenommen. Eine große Menge hochverräterischer Schriften, sowie mehrere Waffen wurde» beschlagnahmt. Ferner wurde der kommunistische Funk­tionär Paul Trapp. Führer des Kampfbundes gegen den Faschismus, festgenommen. Als die Polizei in der ver­gangenen Nacht sein Versteck ausfindig gemacht hatte und zur Festnahme schreiten wollte, sprang Trapp aus dem dritten Stockwerk auf den Hof, zog sich aber nur geringe Verletzungen zu.

Gestorben

Würzbach: Johann Georg Pfrommer, 86 Jahre alt. Druck und Verlag der W Rieker'schen Buchvruckerei, Altensteitz