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Nr. 74

Der Kronprinz gegen Greuelpropngand«

Berlin. 28 März Der frühere Kronprinz har an den ameri­kanischen Schriftsteller Viereck einen Brief gerichtet. ,n dem er sich mit Nackduck gegen die im Ausland« getriebene Ereuelpro- paganda wende: Es bleibt mir. heißt es in dem Schreiben, un­begreiflich. daß das ausländische Publikum, nachdem es sich erst : vor wenigen Jahren davon überzeugen konnte, wie sehr es wäh­rend des Weltkrieges in bezug auf Deutschland belogen worden ist. erneut einer derartig blinden Psychose verfallen kann. Wir bemühen uns hier in Deutschland ebenso wie Sie in den Ber­einigten Staaten darum, aus dem Elend, in welches die abend­ländische Welt in den Nachkriegsjahren versunken ist. zu neuem Wohlstand, zu Frieden und frischer Kraft zurllckzukehren.

Der Deutsche Vortrupp mrtionaldeutscher Jude» gegen dir Hetze im Ausland

Beel»«, 28. März. Der Deutsche Vortrupp, ein Verband, der sich aus nationaldeutsch gesinnten, jungen, hündisch gerichtete» Juden zusammensetzt, übergibt der Oeffentlichkeit eine Erklärung, in der es heißt: Ostjudcn und angebliche deutsche Juden aus de» linksgerichteten Parteien, die aus Deutschland geflüchtet sind, wagen es, eine grenzenlose Hetze gegen Deutschland zu betreibe». Wir biindischgerichteten nationalistischen deutschen Juden ver­wahren uns ebenso wie der Verband nationaldeutscher Jude» schärsstens gegen die Angriffe solcher Personen, die niemals I irgend eine innere Beziehung zu Deutschland gehabt haben. Unser Verhältnis zu unseren deutschen Volksgenossen und zu unserer Regierung geht lediglich uns deutsche Juden an. sonst niemand«» in der Welt. Auch der Verband ausländischer Pressevertreter in Berlin hat sich gegen die Greuelpropaganda gewandt.

Die Protestkundgebung in Neuyork

Reupork. 28. März. In der von 29 SW Menschen besuchte» Madison-Square-Garden-Haus wurde eine Protestversammlung veranstaltet Die einzelnen Redner betonten in ihren Ansprache» durchweg ihre Freundschaft für Deutschland und das deutsch« Volk und beschränkten ihre Proteste auf die angeblich vorhandene oder i« Zukunft mögliche Absicht der deutschen Regierung, gegen die deutschen Juden vorzugehen. Die Versammlung, die überaus ruhig und ohne Demonstration verlief nahm zum Schluß eine ! Entschließung res R ibbiners Wise an, in der die deutfche Regierung ausgcsordert wird,ihre fudeuseindliche Politik und die Ausweisung der Ostjodea z» unterlassen". In ihren Berich­ten über die Protestversammlung heben die Blätter hervor, »atz keine Angriffe aus Deutschland erfolgen würden. Zum erstenmal fiele» die Meldungen über Ereuelnachrichten aus Die deutsche« Dementis wurden vollständig abgedruckt

Die Demonstrationen der polnische« Jude»

Warschau, 28 März. Die Juden haben am Montag abend die angekündigte Demonstration gegen das nationale Deutschland «dgehalten. In zahlreichen Versammlungen faßten sie Ent­schließung en gegen diedeutsche Barbarei" und beschlossen, »entsche Ware« zu boykottieren. An verschiedenen Punkten der Stadt versuchten sie. Umzüge zu bilden, wobei die Juden, um den Polen zu gefallen, auch polnisch-nationalistische Ruse ans­stießen, wieHände weg >on Pommerellen", oberEs lebe bas polnische Danzig". Der Versuch, vor die deutsche Gesandtslhaft zu ziehe» wurde von der Polizei mühelos vereitelt

Deutschfeindliche Hetze in Palästina

Zernsale», 28. März. (Reuter.) Die hiesigen Juden habe« beschlossen. in ganz Palästina eine Boykottbewegung gegen deutsche Waren und deutsche Filme einzuleiten, um gegen de» Antisemitismus in Deutschland z» protestieren.

stondgebuao der Fuldner NiMsskvv- frreiiz zur nMoziMiiiim Brwkgung

Fulda, 28 März Die Fuldaer Bischofskonserenz hat eine Kund­gebung erlaßen, in der es u. a. heißt:

Die Oberhirteu der Diözesen Deutschlands haben aus triftige« Gründen in den letzten Jahren gegenüber der nationalsozialisti­schen Bewegung eineablehnendeHaltungdnrchBer- bote und Warnungen eingenommen. Ls ist aun- mehr anzuerkeuueu, daß oo» de« höchsten Vertreter der Reichs- regieruog, der zugleich autoritärer Führer jener Bewegung ist» öffentlich« »nd feierliche ErNiirnugeu gegeben stad, durch di« der Unverletzlichkeit der katholische» Glaubenslehre and de» »nnee- önderttche» Ausgabe» «ud Rechte» der Kirche Rechuuug getragen wird.

Ohne die in unsere» früheren Maßnahmen liegende Verurtei­lung bestimmter religiös-sittlicher Jrrtümer aufzuheben, glaubt daher der Episkopat das vertraue» hege» zu könne». »atz die »orbezeichneten allgemeiueu »erböte und Warnunge» uicht «ehr als »otweodig betrachtet za werde» brauche». Zu Geltung blertt die Mahnung a» die politischen Vereine »ud Organisationen, i» Gotteshaus und bei kirchliche» Funktionen aus Ehrfurcht vor der HeiUgkrit derselbe» zu vermeid«», was als politische »der partei­mäßige Demoaftratioa erscheiae» und daher Anstoß errege« kann.

»Germania" undVölkischer Beobachter" zu« Beschluß der Fuldaer Bischofskonserenz

Berlin» 29. März. Der heutige Erlaß der Fuldaer Bischofs- konferenz wird von der Berliner Morgenpreffe meist im Wort­laut, jedoch ohne redaktionelle Stellungnahme wiedergegeben. NurGermania" undVölkischer Beobachter" knüpfen an die Wiedergabe kurze Bemerkungen.

DieGermania" schreibt: Wir haben immer wieder be­tont, daß es sich für die kirchlichen Instanzen in dieser wichtigen Frage nie um Erwägungen politischer Natur gehandelt hat. sondern um eine Frage, die die Glaubenslehre und das Wesen der Kirche selbst angeht. Erst die klaren Ausführungen des Herrn Reichskanzlers haben es dem Episkopat ermöglicht, diese bedeutsame Erklärung der Oeffentlichkeit zu übergeben.

DerVölkische Beobachter" zieht aus der Erklärung den Schluß, daß sämtliche Verfügungen gegen die NSDAP, und auch gegen die nationalsozialistischen katholischen Priester zurück­gezogen werden. Das Blatt, das den Schritt der Fuldaer Bischofskonferenzaußerordentlich begrüßt", schließt: Wir wür­den uns freuen, wenn aus dem Entschluß jetzt noch offiziell die Folgerung gezogen würde, daß der dchrtsche Rationalismus keine .Häresie" darftellt, sondern «ine zu schützende LebensLußernm? des deutschen Mensche«.

Die KabinetlSderalungkil mn MillwvA?

Berlin, 28. März. Bon unterrichteter Seite wird bestä- ! tigt, daß der Reichskanzler erst im Laufe des Mittwoch i vormittag «ach Berlin zurückkehren wird. Mittags oder l nachmittags wirb dann eine Ministerbesprechung und tm s Anschluß daran eine Kabinettssitzung stattfinden. Die Mi- : «ksterbesprechung gilt der Aussprache über die allgemeine < politische Lage. In der Kabinettssitzung werden die Ent- ; würfe verschiedener Verordnungen behandelt werden, da- >- runter eine über den Vorläufigen Reichswirtschaftsrat. s worüber wir bereits vor einiger Zeit berichteten, ferner die ^ angekündigte Verlängerung des Reichshaushaltsplanes -im § ei« Vierteljahr und schließlich die Aufhebung des Woh- - nungsmangelgejetzes. ^

AHManysKonfereuz vts zum 25. Avril verlast

Geuf. 28 März. Der Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz ! hat sich am Montag abend nach Abschluß der allgemeinen Aus» ! spräche über den britischen Konoentionsentwurf bis zum 25. April ! vertagt. Mit 42 Summen wurde eine Entschließung an- ^ genommen, die vom Berichterstatter der Konferenz. Benesch. ans- ^ gearbeitet worden ist. In dieser Entschließung wird im wesent­lichen gesagt, saß der britische Kouventiousentwurs die Grund­lage für die kommenden Eiuzelberatuugen des Hauptausschusse» fei« mied. Zu dem materiellen Inhalt der Resolution, in der auch aus die Resolution des Hauptausschusies vom 23. Juni 1932 Bezug genommen wird, gaben die Vertreter Rußlands. Deutsch­lands. Italiens, Ungarns und Oesterreichs kurze Erklärun­gen ab. in deaen sie daraus hinwiesen, daß sie seinerzeit gegen diese Resolution gestimmt bezw. sich der Stimme enthalten hät­ten. In der angevommrien Resolution werden die Delegierten ausgesordert, eventuelle Abänderungswünsche zu dem britische» Konoentionsentwurf bis spätestens 20. April d. I. einzureiche».

Aus Stadt and Laad

Mtenfteig. Len 29. März 1933.

Das Gesetz über bi« Gleichschaltung in Ländern und Gemeinden, bas dieser Tag« in Kraft treten soll und über das wir am Montag berichteten, würde für die Zusam­mensetzung des Altensteiger Eemeinderats evtl, nachstehend« Auswirkung haben. Es würden erhal­ten: Nationalsozialisten 8 Sitze, Sozialdemokraten 2 Sitze, Kommunisten 2 Sitze, Schwarz-Weiß-Rot 1 Sitz, Christ- s licher Volksdienst 1 Sitz. Dabei käme es noch aus evtl, j Lrftenocrbindungen an, die eingegangen werden können.

> Die kommunistischen Stimmen würden hier den National- ! sozialisten zusallen.

- Haiterbach. 27. März. (Ballonlandung.) Heute vor- ! mittag halb 12 Uhr überflog ein bemannter Ballon die >' Stadt und landete bald darauf auf der westlichen Mar- : kung. Die drei Insassen waren auf dem Flugfeld bei

Augsburg aufgestiegen und hatten die 170 Kilometer lange Strecke in drei Stunden zurückgelegt. Um der Gefahr einer Landung auf französischem Boden zu entgehen, hatten sie vorgezogen, schon am Rande der ausgedehnten Waldungen des Schwarzwaldes niederzugehen. Die Landung ging auf dem Felde zwar etwas unsanft, aber ohne Unfall vonstatten.

Calmbach» 27. Marz. Ein llnglücksfall, der noch . gnädig abgelaufen ist, passierte am Samstagmittag um ! 12 Uhr in der Schömbergerstraße beim Heimgang der Ar­beiter der Eauthierlchen Fabrik. Ein rücksichtsloser Rad- : fahrer fuhr in einem Tempo aus der linken Straßenseite ? den entgegenkommenden Schreinermeister Erhard sen. so an, daß es den Mann zwei Meter weit an die Wand eines Hauses warf, wo er mit blutender Kopfwunde liegen blieb.

Neuenbürg, 27. März. Polizeibeauftragter Bätzner er­schien heute in Neuenbürg. Es wurden umfassend« poli­zeiliche Maßnahmen getroffen. 21 Personen wurden vor­läufig festgenommen. Neun sind in Schutzhaft behalten worden und befinden sich im hiesigen Amtsgerichtsgefäng- ms; u. a. Pfarrer Fritz Hornecker von Schwann, der den Kommunisten nahestehen soll, der Zentrumsmann Studienrat Braun von Neuenbürg und der lang­jährige sozialdemokratische Gemeinderat Buchdruckerei­befitzer Heinzelmann. Außer ihnen sind mehrere s Amtsträger von Neuenbürg verhört oder vorläufig fest- ^ genommen worden. Die Namen der Verhafteten werden ! im übrigen noch nicht bekannt gegeben. Am Dienstag wurden in der Gemeinde Birkenseld ähnliche Poli­zeimaßnahmen durchgeführt.

Wildbad, 28. März. Gestern abend wurden hier nnd

- auch nahezu im ganzen Enztal polizeiliche Maßnahmen ; durchgeführt, die der neuernannte Polizeibeauftragte, i Landtagsabg. Bätzner von Nagold, leitete. Zahlreiche ! Personen wurden verhaftet. Im Sitzungssaal des Rat­hauses in Wildbad, vor dem sich eine große Menschenmenge

! angesammelt hatte, wurde ein vorläufigesSammellager"

^ eingerichtet. Als die vorläufig Festgenommenen entlasten ! werden sollten, riefen drei von ihnenRot Front", worauf sie sofort endgültig in Schutzhaft genommen wurden.

Ebingen, 28. März. (Selbstmordversuch auf den - i Schienen.) Montagfrüh wurde auf dem Bahnkörper zwi- ^ schen Lautlingen und Laufen ein Unbekannter schwerver- ! letzt aufgefunden, der auf den Schienen den Freitod suchen ! wollte. Es handelt sich um einen verheirateten Kaufmann - M. K. aus Rohr bei Stuttgart, der vor wenigen Tagen ! unter der Beschuldigung, Unterschlagungen begangen zu haben, arbeitslos geworden ist. Er erlitt sehr schwere Verletzungen an beiden Beinen. '

Herrenalb, 27. März. (Waldbrand.) Um 12.4S Uhr! ! rief die Sirene de» Elektrizitätswerks Feueralarm. ^

An -er Kurve der Rotenfoler Steige hatte eine Neufatzer Frau Reis angezündet; das Feuer griff auf den benachbarten jungen Wald bestand üben Die Gefahr eines gefährlichen Waldbrandes wurde durch die sehr rasch herbeigeeilte Feuerwehr abgewandt, ehe größerer Schaden entstehen konnte.

Stuttgart. 28 März. (SA.-Führer sprechen im Rundfunk.) Am Mittwoch, 29. März, werden von IS bis 19.30 Uhr die Herren von Zagow und Ludin im Südd Rundfunk sprechen.

Oberhauseu OA. Reutlingen. 28. März. (Nächtliche» Feuer.) Dienstag morgen stand das Wohn- und Oekono- miegebäude des Christian Röcker in Hellen Flammen. Die Bewohner, die alten Eheleute Röcker. sowie eine eingemie- tete Frau, konnten sich notdürftig gekleidet, retten.

Göppingen. 28. März. (B e u r l a u b r.) Der vom Wiirtt. Znnenmuüsierrum als Unterkommistar für das Oberamt Göppingen ernannte Reichstagsabgeordnete Dreher-Ulm hat Landrat Feurer hier als Kommissar für die Stadt Göp­pingen bestellt und gleichzeitig Oberbürgermeister Hart­mann von seinen Dienstgefchäften bis auf weiteres be­urlaubt.

Waiblingen, 28. März. (Tragischer Tod.) Ein 18 Jahre alter Eärtnerlehrling. dem von seinen Lehrern und dem Lehrherrn in Rommelshausen die besten Zeugnisse ausgestellt wurden, fiel bei Ablegung der Gesellenprüfung in Stuttgart durch. Aus Verzweiflung darüber stürzte sich der hoffnungsvolle junge Mann vom fahrenden Eisenbahn- zug und wurde als verstümmelte Leiche nach Stuttgart ver­bracht.

Hall, 28. März. (Große W a f f e nf u n d e.) Die in den letzten Wochen gegen die Kommunisten betriebene Ak­tion hat nun auch in Hall einen unerwartet starken Erfolg zu verzeichnen. Am Freitag und Samstag wurden in Ena- dental und in Hall eine größere Anzahl Pistolen verschie­denen Kalibers und mehrere tausend Schuß Munition ge­funden. Vor der Reichstagswahl fand in einer Feldscheune eine geheime Versammlung der KPD. unter Leitung des Kommunistenführers Heinrich Stark von Enadental statt. Bei dieser Versammlung wurden die Teilnehmer bis ins kleinste über das Vorgehen bei der damals bevorstehenden kommunistischen Revolution unterrichtet. Am Dienstag nach i der Wahl wurde dann Stark in Hall sestgenommen. Cr ist ! jetzt im Konzentrationslager auf dem Heuberg. Die In- , struktion über die Behandlung der Waffen fand in der ! Wohnung der Näherin Albrecht im Haalamt statt. Am Freitag stellten die Beamten in einer Waldklinge unter ei-

> ner Tanne, zwei Spatenstiche tief, eine große wasserdicht i verschlossene Blechbüchse fest, in der eine größere Anzahl

Pistolen verschiedenen Kalibers und etwa 1000 Schutz Mu- » nition enthalten waren. Weiter befand sich bis vor kurzer ! Zeit auf Markung Enadental eine größere Kiste mit 18 i Pistolen und etwa 2000 Schuß Munition. Diese Waffen

> und die Munition wurden aber von Backnanger Kommuni- i sie« abgeholt, wo nnn weitere Ermittlungen stattfinden.

! Enzweihingen» OA. Lndwigsburg, 28. Mörz. (Vanda­lismus. Der Betrieb der Eisen- und Metallindustrie AG.

> wird nach Westfalen verlegt. Ein kleiner Teil der Arbeiter ! wird mitgenommen. Nun wurden in den letzten Tagen in

dem Fabrikgebäude, und zwar von Arbeitern selbst, nicht ! weniger als 79 Fensterscheiben eingeworsen. Erreicht wurde : dadurch nur das eine, daß das Werk jetzt acht Tage früher stillgelegt wird, als vorgesehen war.

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j Gemeinde Bergsrte 5 Söhne und 4 Töchter. Aus i Aichelberg: Christian Walz, Georg Bolz, Frida Volz. k Aus Hünerberg: Luise Hack, Emma Schaible. i Aus Meistern: Zakob Eroßmann, Fritz Kübler, Fritz ! Schumacher, Anna Großmann.

« Ans Bade»

« Pforzheim, 28. März. Gestern wurden zwei hiesige Kom- i munistenführer, die sich längere Zeit verborgen und den Nach- ? forschungen der Polizei entzogen hatten, boi häuslichen Durch- i suchungen entdeckt und festgenommen. Es handelt sich um de» ! kommunistischen Stadtrat Heinr. Jäger und um den Par- i leibevollmächtigten Hellmut Schwarz, die beide in i Schutzhaft genommen worden sind.

i Sichern, 27. März. Am Sonntagfrüh wurde in Sasbach j Bürgermeister Kühner von einigen SS.-Leuten i aus feiner Wohnung geholt, im Kraftwagen in die Gegend von s Freistett gebracht dort im Walde aufs gröblichste ! mißhandelt und ausgesetzt. Die Ortsgruppe Acher« - der Nationalsozialistischen Partei erläßt zu diesem Vorfall ein« j Erklärung, in der es heißt:Trotz wiederholten Befehls der ! obersten Parteiführung, keine Sonderhandlungen zu unterneh- ! men, haben hiesige Mitglieder der SS. am Sonntaafrüh gegen i den Bürgermeister von Sasbach eigenmächtig Handlungen l unternommen, die von der Parteileitung unbedingt abgclehnt ! werden. Zur Beruhigung der Oeffentlichkeit sei mitgeteilt, daß , die Sache untersucht wird und die Täter ihrer Bestrafung ent- ' gegensehen. Niemand soll glauben, daß wir solche Sonder- handlungen billigen."

Der neue badische Landtag

Karlsruhe, 28. März. Der neue Badische Landtag dürfte sich auf Grund des Eleichschaltungsgesetzes 1er Landesparlamente zum Reichtsag wie folgt zusammensetzen: NSDAP. 33. Deutsch­nationale 3, Sozialdemokraten 9 Zentrum 18, Volksdienst und Volkspartei 2 Sitze; das sind 65 Abgeordnete, die NSDAP, hat somit im neuen Badischen Landtag die Mehrheit. Die Kommu­nisten sind im neuen Landtag völlig ausgejchaltet.

Mannheim, 28. März. (Schwere Unterschlagun­gen.) Bei Durchsicht der Akten des beurlaubten Verwal­tungsdirektors der städtischen Krankenanstalten wurde ein Schreiben gefunden, das auf schwere Unterschlagungen ver­schiedener Angestellten hinweist.

Mannheim, 28. März. (Ortskrankenkasse von SS. besetzt.) Auf generelle Anweisung des Reichsar- bettsministeriums hin wurde am Sonntagabend die Mann­heimer Ortskrankenkasse von der Mannheimer SS. «in­dem Stahlhelm besetzt. Die Besetzung dauert noch an im Interesse der in Kürze zu erwartenden Maßnahmen.