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LchnearMÜlber TuAeejettung

»ro Liter angelieferter Milch 1.67 F. Die Altensteiger Genos­senschaft stehe damit an drittniederster Stelle. Dem Vorstand, Rechner und Aussichtsrat wird Entlastung erteilt.

Punkt 5 Neuwahlen brachte keine Veränderung und wurde Gemeindepsleger Kalmbach-Egenhausen als Vorsteher, Bürger­meister Seeger-Zwerenberg als stellv. Vorsteher, sowie die Auf­sichtsratsmitglieder Kratzer-Berneck, Wurster-Eaugenwald und Braun-Egenhausen wiedergewählt, trotzdem sämtlich Ausschei- »enden erklärten, gerne einem anderen Platz machen zu wollen.

Nach Genehmigung eines Dienstvertrags mit dem Geschäfts­führer, sowie eines Mietsvertrags mit Mich. Schmerle, sprach »er Geschäftsführer Schirm- Calw über Zweck und Ziele des Milchwirtschastlichen Zusammenschlusses. Er behandelte in sei­nen Ausführungen das Für und Wider und kam dabei zu dem '

Resultat, dah ohne einen Zusammenschluß der Zusammenbruch der Milchproduktion ein vollständiger wäre. Während die Milchproduktion an 1914 1,3 Milliarden Liter betragen habe, betrage sie Heute 4,9 Milliarden, so daß wir hier also ganz unab­hängig vom Ausland geworden sind. Dem stehe gegenüber, daß die Verbraucherkreise nicht mehr Milch aufnehmen können, sich die Produktion aber immer noch mehr steigere. Redner ging dann noch auf die Funktionen des Verwaltungsrats ein, der heute neben dem Milchpreis auch die Handelsspanne usw. festzusetzen habe. Es sei deshalb auch notwendig, daß die Mitglieder des Zusammenschlusses des oberen Nagoldtals dafür sorgen, daß sie im Verwaltungsrat der Milchlieferungsmenge nach den Vorsitz und etliche Beisitzer erholten. Gemeindepsleger Kalmbach sei dafür der rechte Mann, der wie kaum ein anderer die Milch­

Gauversammlung der Geumbevereme

Die am gestrigen Sonntag im Saal desGrünen Baum" :n Altensteig stattgefundene Gauversammlung der Gewerbe­oereine des nördlichen Schwarzwaldgaues wies ein erfreu­liches Interesse und einen guten Besuch auf. Besonders zahlreich waren die Gewerbevereine von Nagold, Pfalz- grasenweiler und Herrenalb erschienen. Der Vorstand des hiesigen Vereins, Kaufmann Gustav Wucherer, be­grüßte im Namen desselben alle zur Gauversammlung Er­schienenen, besonders Syndikus Eberhardt von der Hand­werkskammer Reutlingen, den Vorsitzenden des Gaues, Fabrikant Kapp-Nagold und den Landtagsabg. Bätzner- Nagold, der mit seinem Erscheinen ein erfreuliches In­teresse an dem Gewerbe zum Ausdruck brachte. Der Redner bezeichnet« es als eine große Ehre, daß Altensteig, aller­dings nach einer langen Pause von 22 Jahren, zum Ort der Tagung gewählt wurde und gab dem Wunsche Aus­druck, daß die Verhandlungen zum Nutzen und Frommen von Handwerk und Gewerbe sein mögen.

Hierauf ergriff Eauvorstand Fabrikant Kapp- Nagold das Wort, um die Versammlung, Sparkaffendirek­tor Walz-Altensteig als Vertreter der Stadt, Syndikus Eberhardt und Landtagsabg. Bätzner namens des Gaues zu begrüßen. Er hob hervor, daß die heutige Gauver­sammlung unter einem besonderen Zeichen tage, an einer Zeitenwende, hervorgerufen durch die nationale Erhebung des Volkes. Nach wie vor stehe die Lösung wichtiger Fra­gen vor uns. Es bestehe nun aber die Hoffnung, daß es besser werde, nachdem das Volk die Konsequenzen aus der Irreführung durch den Marxismus gezogen habe. Der Redner wies auf den schweren Existenzkampf des Mittel­standes hin. Nun gelte es, daß man sichganz hinter die neue Regierung stelle, die für den gewerblichen Mittel­stand eintrete. Die staatlichen und städtischen Behörden hätten sich nicht immer mittelstandsfreundlich eingestellt.

Als Vertreter der Stadt begrüßte nun Sparkaffen- sirektor Walz die Versammlung, wünschte den Verhand­lungen einen guten Verlaus und daß die auswärtigen Gäste einen recht guten Eindruck aus Altensteig mit nach Hause Rchmen.

Landtagsabgeordneter Bätzner-Nagold hob einlei­tend hervor, daß er nicht als Parteimann spreche. Die Nationalsozialisten seien keine Partei, sondern sie seien der Staat geworden Nur wenn es dem Staate, dem Volke im Gesamten bester gehe, dann gehe es auch den einzelnen Berufen bester. Er erklärte dann seine Stellungnahme in der Steuerfrage der freien Berufe und zeigte, daß es nach den Vorgängen in anderen Ländern keinen Zweck habe, die freien Berufe mit der Gewerbesteuer zu belegen, wenn diese die Steuern wieder auf das Volk abwälzen, was dort geschehen sei. Er habe nur einen gerechten Steuerausgleich verlangt. Auch die Filialsteuer erfülle nur ihren Zweck, wenn sie reichsgesetzlich geregelt werde. Politik müsse sein, Wirtschaftspolitik aber keine Partei­politik. Der Marxismus bedeute Chaos und Untergang eines jeden Volkes. Nun sei der Glaube an eine bessere Zukunft wieder in die Herzen der Menschen in Deutschland eingezogen. Man zolle aber der neuen Regierung nicht zumuten, daß sie heute schon alle Maßnahmen ergreife, es gelte Wochen und Monate zuzusehen, denn erst müßten die Vorbedingungen geschaffen, vor allem der Beamtenstand erst wieder in die früheren Verhältnisse zurückgeführt wer­den. Der Redner hob hervor, daß 88 Prozent der Steuern vom Mittelstand getragen werden und nur 15 Prozent von den anderen Ständen. Deshalb müsse auch dem Mittel­stand in erster Linie geholfen werden. Die Zeiten der Parasiten seien vorbei. Erst müsse nun dafür gesorgt wer­den. daß jeder Widerstand und Boykott beseitigt werde, dann erst könne an den Wiederaufbau gegangen werden. Die Parteipolitik sei hauptsächlich daran Schuld gewesen, daß es dem Handwerk so schlecht gehe. Der Handwerker­stand sei einer der besten Stützen des Staates und er müsse erhalten bleiben.

Nach diesen Begrüßungsansprachen konnte zur Tages­ordnung übergegangen werden. Der Schriftführer des Gaues, Stadtpfleger Schuster-Nagold, erstattete den Geschäftsbericht über das verflossene Jahr und hob zum Schluß seines Berichtes die Wichtigkeit hervor, den Glau­ben an uns selbst und den Glauben an unser Vaterland wieder zu gewinnen.

Fabrikant Eugen Rentschler - Nagold erstattete den Kassenbericht, aus dem hervorging, daß der Gau wieder ein kleines Vermögen schaffen konnte. Nachdem Gauaus­schußmilglied Essig-Calw namens der Prüfungskom­mission konstatiert hatte, daß die Kastenführung in Hefter Ordnung befunden wurde, konnte dem Kassier Entlastung erteilt werden.

Die Beratung der Anträge und Wünsche ging rasch vor sich. Vom Eewerbeverein Altensteig lagen zwei Anträge vor, 1. daß die amtlichen Gebühren für Post, Eisenbahn etc. ermäßigt und 2. daß die Pfändungsgrenze entsprechend dem heutigen höheren Geldwert herabgesetzt werden solle. Vorsitzender Kapp stimmte beiden Anträgen zu. ebenso die Gauversammlung.

UnterSonstiges" konnte Landtagsabg. Bätzner die erfreuliche Mitteilung machen, daß der Straßenbau Ragold-Altenfteig gesichert und die Mittel dazu verwilligt seien. Er selbst hat sich um diesen Straßen­bau, wie aus seinen Ausführungen zu entnehmen war, schon sehr bemüht. Letzter Tage hörte er von Bürgermeister Maier-Nagold, der in Stuttgart war. daß Gefahr im Ver­

zug sei. Daraufhin richtete Bätzner ein Schreiben an den Reichstagsabgeordneten Dr. Stähle nach Berlin, dessen Bemühungen an maßgebender Stelle den Erfolg sättigten, daß er nach Nagold telegraphieren konnte:Staats- straßenmittel soeben g enehm i g t. Dr. Stähle." Für den Bau sind zunächst 420 000 Mark bewilligt. Diese Mitteilungen über den genehmigten Straßenbau fanden lebhaften Beifall. Im übrigen konstatierte Landtagsabg. Bätzner, daß er seither schon erklärt habe, daß, solange diese Herren an der Macht seien wie seither, alles nichts helfe. Nun habe die Regierung einen tüchtigen Mann als Ver­treter des Wirtschaftsministers berufen, lieber die Ver­hältnisse, wie sie nach dem Sturz im württ. Wirtschafts­ministerium angetroffen wurden, berichtete er nichts gutes. Alsdann brachte der Gewerbeverein Neuenbürg noch interne Wünsche vor und Essig- Calw Fragen über die Arbeitsgeineinschaft des Einzelhandels und über die Nach­teile der verschiedenen Termine der Jnventurfchlußver- käufe in Württemberg und Baden. B re zing-Haiterbach kritisierte die allzuhohe Umsatzsteuer. Damit war auch der PunktSonstiges" erledigt.

Anschließend sprach Syndikus Eber har dt-Reut­lingen. Einleitend hob er hervor, daß er immer dafür ein­getreten sei, daß der Gedanke der Volksgemeinschaft in die Tat umgesetzt werde. Voll innerer lleberzeugung trete man den Ausführungen des Reichskanzlers in der Regie­rungserklärung über den Mittelstand bei. Im übrigen sagte er über die Kammer selbst, daß sie nur Anträge stel­len, aber keine Gesetze schaffen könne. Die Moral, die in Deutschland etwas gelitten habe, habe ihre Ursache haupt­sächlich in der Inflation, die moralisch schlimmer gewirkt habe, als materiell. Schließlich wies er noch auf den Be­schluß der Handwerkskammer hin, Laß sie bereit sei, die nationale Regierung zu unterstützen, um als dann zu seinem Vortrag über die Geschichte der Handwerk s- politik im Verlauf der letzten Jahrzehnte überzugehen. Seine rückschauenden Betrachtungen über die seitherige Handwerkspolitik waren äußerst interes­sant. Sie gipfelte« in der Feststellung, daß auch ferner im Handwerk und Gewerbe die Selbsthilfe neben der Staatshilfe nötig sei. Als Selbsthilfe ist auch die von dem Redner erwähnte Einführung einer Handwerkskarte gedacht, die dafür sorgen soll, daß nichr berufsfremde Ele­mente in das Handwerk hineinpfuschen, sondern daß der Nachweis der Befähigung zur Ausübung eines Handwerks durch die Meisterprüfung nachzuwersen ist. Mit diesem Gesetzentwurf soll eine gewisse Ordnung in den Beruf ge­bracht werden, die zweifellos sehr notwendig ist, es soll dem bestehenden Unwesen ein Damm entgegengesetzt werden zum Nutzen des soliden Handwerkerstandes^ Zum Schluß seiner Ausführungen gab er der Hoffnung Ausdruck, daß wir den Platz an der Sonne behaupten und daß die Ver­hältnisse bald bester werden, mit den Worten Fichtes schließend:

Du sollst

an Deutschlands Zukunft glauben, an deines Volkes Auferstehn, laß diesen Glauben dir nicht rauben, trotz allem, allem, was geschehn.

Nach weiteren Ausführungen des Landragsabgeord- ten Bätzner ging aus der Mitte der Versammlung der An­trag ein, die Gauversammlung möge wie folgt beschließen:

Die Gauversammlung erblM in der Ein­führung der Handwerkerkarte durchaus mit ein Mir tel zur Besserung der Verhältnisse im Handwerk und befürwortet die baldige Einführung derselben." Dieser Antrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen und zum Beschluß erhoben.

Nachdem Syndikus Eber Hardt noch betont hatte, daß man im Unglück das Vaterland doppelt lieben müsse, ergriff Schuhmachermeister Schüler-Calw das Wort, klagte über den katastrophalen Preisverfall im Handwerk, der keinen Verdienst mehr lasse und gab seiner Freude ! Ausdruck, daß durch Len politischen Umschwung Ansätze zu einer Besserung der Verhältnisse vorhanden seien. Den neuen Geist solle man auch in die Ortsvereine hineintragen und jeder solle so handeln, wie im zweiten Teil des oben i zitierten Fichtewortes gesagt ist: z

Und handeln sollst du so, als hinge !

von dir und deinem Tun allein i

das Schicksal ab der deutschen Dinge j

und die Verantwortung war' dein.,

Gauausschußmitglied Essig-Calw gedachte noch des letzter Tage verstorbenen Generalsekretärs Hermann, der früher Syndikus der Kammer war, und seiner großen Verdienste um Handwerk und Gewerbe, worauf sich die Versammlung zu Ehren des Verstorbenen von den Sitzen erhob.

Zum Schluß konstatierte Gauvorstand Kapp, daß die heutige Gauversammlung von einem anderen Geiste ge­tragen gewesen sei als seither. Nicht zuletzt haben dazu die letzten drei Wochen beigetragen, aber auch die Not. Er sagte herzlichen Dank dem Landtagsabg. Bätzner, der ge­zeigt habe, daß er dem Mittelstand gegenüber seine Pflicht als Abgeordneter tue, ferner dankte er Syndikus Eberhardt und schloß mit der Bitte, daß die Gedanken, die heute ge­hört wurden, umgesetzt werden in die Tat, daß jeder Ein­zelne in nationaler Hinsicht alles tun solle und daß auch die künftigen Gauoersammlungen vom gleichen Geiste ge­tragen sein uwchten, wie die heutige.

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Wirtschaft renne und der sich auch mit der ganzen Kraft für das Interesse der Genossenschafter einsetze, wie er das auch seither immer getan habe.

An den Vortrag, der aufmerksam verfolgt wurde, schloß sich eine lebhafte Aussprache an, in der auch der Unmut der Land­wirte über die schlechte Entlohnung ihrer Arbeit zum Ausdruck kam. Nach dem Dank an Redner und Mitarbeiter, der seitens des Aufsichtsrats auch dem Vorsteher ausgesprochen wurde, konnte dieser die Versammlung schließen.

Erleichterungen im staatlich anerkannten freiwillige» Tubee- kulosctilgllngsversahren beim Rindvieh. Bei der Durchführung des staatlich anerkannten freiwilligen Tuberkulosetilgungsver- sahrens beim Rindvieh sind die Bestände jährlich zweimal tier­ärztlich zu untersuchen. Die bei der Durchführung des Verfah­rens in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen haben ge­zeigt, daß namentlich in kleineren Beständen weitere Fälle von offener Tuberkulose selten werden. Aus diesem Grunde ist das mit der Leitung des Verfahrens beauftragte Tierärztliche Lan­desuntersuchungsamt versuchsweise ermächtigt worden, eine ver beiden jährlichen Untersuchungen für solche Bestände, in denen bei zwei aufeinanderfolgenden Untersuchungen offene Tuber­kulose oder Verdacht dieser Tuberkulose nicht mehr festgestellt worden sind, nachzulassen.

Simmersfeld, 27. März. (Vürgermeisterwahl.) Bei der am gestrigen Sonntag statrgefundenen Wahl des Ortsvorstehers, die durch den Ablauf der Wahlzeit des seitherigen Bürgermeisters Metzger notwendig wurde, erhielt von 280 abgegebenen Stimmen Bürgermeister Metzger 221, Gemeindepfleger Schaible 53, sechs wäre» zersplittert. Metzger ist demnach mit großer Mehrheit gewählt. Im Anschluß an die Wahl wurde dem um die Gemeinde Simmersfeld sehr verdienten Ortsvorsteher vo» der SA. und der Hitlerjugend, vom Jungvolk und de« Kirchenchor eine Huldigung dargebvacht. Nach dem Gesang des Kirchenchors brachte Pfarrer Rehm dem Neugewähll ten Glückwünsche dar, ebenso Hauptlehrer Claß für ds» Kirchenchor und Scharführer Wurster für die Ml. Bürgermeister Metzger dankte in herzlichen Worten und versicherte, daß er weiter seine ganze Kraft zum Wohl der Gemeinde einfetze.

Leider kam es Abends noch zu einer wüsten Schlä­gerei. Die Angreifer wurden noch am Abend verhaftet und die Beteiligten vernommen. Dies ist ein sehr bedauer­licher Ausgang des Wahltages, hat doch die Gemeinde feit Jahren bei allen Wahlen eine so erfreuliche Einmütigkeit an den Tag gelegt.

Böfinge«, 27. März. (Walddrand.) Gestern nachmittag gegen 4 Uhr wurde man plötzlich durch Feuerläute» überrascht. Sofort erkannte man, daß ein Waldbrand ausgebrochen ist. Die Feuerwehr und sonstige Leute such­ten rasch nach dem schwer zu findenden Brandplatz. A« demselben angekommen, war schon eine große Menschen­menge versammelt und hatte das Feuer so ziemlich gelöscht. Durch das starke Emporsteigen von Rauchwolken war es weit sichtbar und Bewohner aus Pfalzgrafenweiler, Reu- Nuifra usw. leisteten große Hilfe. Die Feuerwehr aus Pfalzgrafenweiler mit Motorspritze eilte ebenfalls zur Hilfe herbei. Der Wald gehört dem Staat und die Brand­fläche ist zirka zwei Morgen groß imMaiacker". Es ist zwanzigjähriger Bestand. Die Brandursache ist auf das ! WegwerfeneinesStreichholzesdurcheixe» Spaziergänger zurückzuführen. Eine erneute ernste Warnung zur Vorsicht. Bei der Konfirmation, die heute gefeiert wurde (kommenden Sonntag findet sie in Beihin­gen statt), brachte der Feueralarm und der Waldbrand keine geringe Aufregung in die Festteilnehmer.

Sommenhardt, 27. März. (Goldene Hochzeit.) Am gestrigen Sonntag durste Joh. Braun und Frau Bar­bara das Fest der goldenen Hochzeit feiern. An der Feier beteiligten sich der Krieger- und Schützenverein. Nach der kirchlichen Feier wurden dem Jubelpaar vor dem Denkmal Gaben überreicht.

Calw, 27. März. InS1 ammheim wurde gestern von nationalsozialistischer Seite der dortige Konsum- oereinsladen (eine Filiale vom hies. Konsumverein) zur Schließung gebracht, doch wurde die Ange­legenheit später wieder geregelt.

Erklärung des Industrie- und Handelstages

Stuttgart, 2S. März. Der Württ. Industrie- und Handelstag hat als Eesamtvertretung der Handelskammern des Landes dem Württ. Staatsministerium folgende Erklärung überreicht: Reichs­präsident und Reichskanzler haben in der starken, eindrucksvollen Kundgebung vom 21. März 1933 alle lebendigen Kräfte de» Volkes, die guten und ernstlichen Willens sind, sich in den Dienst des Wiederaufbaues des Reiches zu stellen, zu einheitlicher Zu­sammenarbeit ausgerufen. Die großen und schweren Aufgaben, die hierbei auf dem Gebiete der schwer erschütterten deutschen Wittschaft zu lösen sein werden, legen auch den Württ. Handels­kammern und ihrer Eesamtvertretung. dem Württ. Industrie» und Handelstag, die Pflicht auf, sich freudig in den Dienst dieser Aufgaben zu stellen. Sie werden sich bei gleicher vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der nationalen wllrttembergischen Regie­rung als lebendige Kräfte der einheimischen Wirtschaft und tragende Faktoren der deutschen Zukunft im Sinne der Pots- damer Ausführungen des Reichskanzler erweisen.

Das württembergische Handwerk zur «ationale« Bewegung

In einer Sitzung des Württ. Handwerkskammertages nahm dieser zu der durch den Regierungswechsel geschaffenen Lag« Stellung. Er stellt sich durchaus hinter die neue Regierun g welche in ihrer schweren nationalen Aufbauarbeit jeglicher Unterstützung seitens der Handwerkskammern gewiß sein kann. Sämtliche handwerkerlichen Organisationen werden zu dieser im Interesse des gesamten gewerblichen Mittelstandes und des deutschen Volkes liegenden Gemeinschaftsarbeit avfgeriifenk Uederzeugt, daß die nationale Regierung sich bei ihren Maß­nahmen zur Durchführung der bevorstehenden schweren Aufgaben in erster Linie von nationalwirtkchastlichen und völkischen Ge. sichtspunkten leiten läßt, wovon Handwerk und Gewerbe eine Stärkung und Gesundung ihrer Wirtschaft erhoffen, hält es die amtliche Berufsvettretung des Württemberg ischen Handwerks für ihre oberste Pflicht, sich der Regierung im Kampfe gegen alle Hemmungen einer nationalen Aufbauarbeit zur Verfügung zu