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Mtensteig, den 16. März 1933.

Reparaturzvschiifse. Von zuständiger Seite wird mit­geteilt: Rach der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten über die Uebernahme von Reichsbürgfchaften für Znstand- setzungs- und llmbauarbeiten und über die Instandsetzung von landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden vom 22. Febr. 1933 (R.E.Bl. 1, S. 79) dürfen Jnstandsetzungszuschüsse auch für landwirtschaftliche Wirtschafts­gebäude gegeben werden. Die hiesür vom Reichs­arbeitsminister erlassenen Bestimmungen vom 17. Septem­ber 1932 / 24. Januar 1933 wurden daher entsprechend ge­ändert und im amtlichen Teil desStaatsanzeigers" be­kannt gegeben. Eine größere praktische Bedeutung dürfte aber der getroffenen Anordnung zur Zeit nicht zukommen, nachdem die Mittel auch des 2. Abschnitts der Reichs- zuschüsse zum größten Teil schon begeben sind und von vornherein dem vorhandenen Bedarf nicht entfernt genügt haben.

Bo« der NSDAP, wird uns geschrieben: Am Freitag abend um 8 Uhr spricht auf dem Marktplatz der natio­nalsozialistische Reichstagsabg. Dr. Stähle-Nagold.

vom Musikverband Neckar - Schwarzwald - Ga«. Am ver­gangenen Sonntag tagte der geschäftsführende Vorstand des Gaues in Haiterbach, um mit dem dortigen Musikverein den Fragenkomplex, den das 7. Gaumusikfest aufwirft, Lurchzubera­ten. Das 7. Gaumusikfest findet am 1., 2. und 3. Juli Ls. Zs. in Hart erb ach statt. Die Anmeldungen hiezu find bis spätestens 1. Juni an den Vorstand des dortigen Musikvereins, Gottlob Bacher, zu richten; die Partitur bezw. Direktions- itimme der wettbewerbenden Vereine ist auf dem Festbüro (Rathaus) bei Empfang der Festabzeichen abzugeben. Zum Preiswettspiel werden alle Kapellen in und außer Gau gleich­berechtigt zugelassen. Es find fünf Abteilungen vorgesehen: Anfänger-, Unter-, Mittel-, Oberstufe mit Stundenchor und Kunststufe mit prima vista. Die Bewertung erfolgt nach den diesbezüglichen Richtlinien des Bundes Südwestdeutscher Musik- oereins. Mit den besten Wünschen für das große Fest schloß Gaupräsident. Hauptlehrer Storz. zu guter Abendstunde die harmonisch verlaufene Tagung.

Kaugenwald, 15. März. (Zur ui allen deutschen Landen, so wurden

Flaggenhissung.) Wie überall cden auch hier die Regierungs- iahnen Schwarz-Weiß-Rot und das Hakenkreuzbanner gehißt. Aus diesem Anlaß versammelte sich die hiesige Einwohnerschaft gestern mittag zu einer kleinen Feier unter den flatternden Fahnen vor dem Rathaus, wobei Bürgermeister Wurster in einer Ansprache in ehrender Weise besonders der tapferen Sol­daten gedachte, die einst unter der schwarz-weitz-roten Fahne gestritten, geblutet und ihr Leben gelassen haben. Nach dem gemeinsam gesungenen LiederversNun danket alle Gott" sprach yauptlehrer Bitzer, ein eifriger Vorkämpfer für die Sache Atters, zuerst dankend und ehrend für die fürs Vaterland gefallenen Kameraden, auch für die SS.- und SA.-Männer, worauf diesen einige Zeit ein stilles Gedenken gewidmet wurde, und gab dann weiter mit Dank zu Gott auch seiner Freude Aus­druck, daß nach schweren Jahren, nach harten Kämpfen endlich doch Deutschland wieder erwacht und den nationalen Kräften ein Sieg geschenkt worden sei. Nach einem gemeinsamenSieg Heil" für das neue Deutschland stimmt« er zu dem LiedDeutsch­land, Deutschland über alles" an und ermahnte zum Schluß, daß Loch jedes auch in unserem Dorf im Sinn der Volksgemeinschaft am Aufbau Deutschlands mithelfen möchte. Möge uns die wahre Volksgemeinschaft einer besseren Zukunft entgegenführen! Nur so blicht wieder durch Deutschlands Nacht, die Sonne, die zum Frühling scheint, wenn aus dieser Zeit der Geist wieder erwacht, der uns als Volk, als Brüder vereint!

Wildberg, 14. März. (Flaggenhissungen Reichs­präsident v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler Ehrenbürger.) Der Sieg der nationalen Revolution wurde auch in Wildberg unter freudiger Anteilnahme der Bevöl­kerung gefeiert, nachdem Wildberg am 5. März zu 70 Pro­zent nationalsozialistisch gewählt hat. In letzter Woche wurde das Hakenkreuzbanner durch SA. und das Arbeits­lager Wildberg des Nationalen Hilfsdienstes mit einer An­sprache des Lagerführers Bücher auf dem Rathaus gehißt. Heute wurde in freudiger Ausführung der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten die schwarz-weiß-rote und die Hakenkreuz-Flagge auf allen öffentlichen Gebäuden (Rat­haus, Sanatorium, Schulhäuser, Postamt, Reichsbahn­gebäude, Postamt) durch SA. und das nunmehr national­sozialistische Arbeitslager Wildberg mit Ansprachen von Bürgermeister Schmelz l e, Lagerführer Bucher, Ober­lehrer Rentschler und Hauptlehrer Roos unter großer Beteiligung der Bevölkerung feierlich gehißt. Der Ee- meinderat hat heute beschlossen, Len Herrn Reichs­präsidenten v. Hindenburg und den Führer und Lolkskanzler des Deutschen Reiches Adolf Hitler zu Ehrenbürgern des Luftkurortes Wildberg zu er­nennen.

Dornstetten, 14. März. (Ein 84-Jähriger.) Gottlieb Köhrer, früherer Amtsdiener und Postbote, von Beruf Schuhmacher, feierte am Montag seinen 84. Geburtstag. Aus diesem Anlaß veranstaltete der Militärverein in der Krone" eine stimmungsvolle Feier, die von der Stadt­kapelle verschönert wurde. Ist doch der Jubilar noch der einzige lebende Mitbegründer des Vereins, besten Kassier er lange Jahre war.

Freudenstadt, 15. März. (Polizeiaktion gegen die KPD.) Heute in den frühen Morgenstunden hat auf der Parzelle Langenau (Glasfabrik) eine größere Polizeiaktion statt- gefunden, an der die Landjägerbeamten, städtische Polizei und die Hilfspolizei sich beteiligten. Im Verlaufe dieser Aktion gelang es, den seit Wochen gesuchten Führer der hie­sigen Kommunisten Erwin Hai st in seiner Wohnung lestzustellen und zu verhaften. Er wurde ins Amtsgerichts- gesängnis eingeliesert.

^ Freudenftadt, 15. März. (Vorsicht beim Ueberholen.) Schuhmacher Blocher- Rodt und sein Bruder fuhren mit »en Fahrrädern nach Hause. Beim HotelWaldlust" wur- ! »en sie von einem Lastwagen überholt. Dabei fuhr der Lastwagen Blocher an. Blocher erlitt ziemlich schwere Ge- .

fichtsverletzungen, ob ein Kieferbruch vorliegt, wird erst die nähere Untersuchung ergeben. Ein Auto brachte den Verletzten nach Loßburg.

Dietersweiler, OA. Freudenstadt, 15. März. (Eröffnung eines Arbeitslagers vom Freiwilligen Arbeitsdienst.) Nachdem im Bezirk Freudenftadt schon verschiedene Arbeitslager des Freiwilligen Arbeitsdienstes zur Durchführung kamen, ist man nun auch in Dietersweiler diesem Beispiel gefolgt. Die offi­zielle Eröffnungsfeier fand am Montag im Heime des hiesigen Christlichen Vereins junger Männer statt, der der Träger und Durchsührer des Lagers ist und sein eigenes, für diese Zwecke wohl geeignetes Haus zur Unterbringung des Lagers zur Ver­fügung gestellt und noch ausgebaut hat. Bürgermeister Beutt- ler ging in einer Ansprache auf die durch das Arbeitslager zur Ausführung kommenden Projekte ein. Es sind dies in erster Linie Waldwege, die neu hcrgestellt bezw. verbessert werden müssen. Die Hauptarbeit dürfte wohl die Herstellung eines Verbindungsweges zwischen dem Wälleweg und der Straße nach Freudenstadt sein. Die durch das von März bis Juli währen­den Arbeitslager verursachten Kosten betragen insgesamt 7500 Mark. Das Arbeitsamt bezw. das Reich zahlt pro Tag 2 Mark für jeden Mann; bei den vorgesehenen 3000 Tagewerken sind dies 6000 Mark. Die restlichen 1500 Mark bringt die Gemeinde auf. Sie entsprechen einer zwciprozentigen Gemeindeumlage und sollen aus dem Erlös eines außerordentlichen Holzhiebes erstanden werden. Die Ausgabe rechtfertigt sich in der durch die Verbesserung der Waldwege und Holzabfuhrverhältnisse geschaffenen Werterhühung des Gemeindewaldes.

Hirsau, 14. März. Der Ausschuß des Turnvereins be­schloß, die neuerstellte Turnhalle über Ostern durchmar­schierenden SA.-Leuten zur Verfügung zu stellen. Am K-lllscheu Turnfest werden sich voraussichtlich 20 Mann von hier beteiligen.

Renningen, 14. März. (Verhaftet.) Der 61jährige Naturheilkundige Anton Zipperer von hier wurde verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Leonbera eingeliefert. Er hat einen unerlaubten Eingriff bei einem jungen Mädchen vorgenommen, an dessen Fol­gen das Mädchen gestorben ist.

Stuttgart, 15. Marz. (Hauptfestausfchußfürdas Turnfe st.) seiner Sitzung hat der Haupt-Festausschuß für das 15. Deutsche Turnfest auf Antrag von Professor Paykok den Entwurf von Hans Weber, Stuttgart, nahezu einstimmig ausgewäylt, damit nach ihm das Festabzeichen hergestellt werde. Der Entwurf, der das KennwortGau­kämpfer" trug, hatte gelegentlich eines Wettbewerbs, den die Württembergische Staatliche Kunstgewerbeschule in Stuttgart veranstaltete, den ersten Preis erhalten. Weber hat die vier Turner-F in einer eigenartigen Art verwendet, durch die dem Festabzeichen auch eine gute Fernwirkuva ge­sichert wird.

Prämie fürErmittlungderTäter. Vom Po« lizeipräsidium wird mitgeteilt: Am 13. März abends haben sich zwei unbekannte Männer unter dem Vorwand, sie seien Kriminalbeamte, in der Wohnung des Generalkonsuls Dr. h. c. Wanner, des Vorsitzenden des Deutschen Auslandsin­stituts, in Stuttgart im Hohengehren Nr. 2 Zutritt ver­schafft und haben den Generalkonsul tätlich angegriffen. Der Poltzeikommissar für das Land Württemberg hat für Mit­teilungen aus der Bevölkerung, die zur Ermittlung der Tä­ter führen, eine Belohnung bis zum Betrage von 500 RM. ausgefetzt.

Hohenheim, 15. März. (Ab ge lehnt.) Professor Dr. Vrigl von der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim hat den an ihn ergangenen Ruf als ordentlicher Professor für Chemie an die Hochschule in Ankara (Türkei) abgelehnt.

Zuffenhausen, 15. März. (Rücksicht auf den Kir­che n d i e nst.) Wie wir hören, hat Stadtpfarrer Dr. Schenkel-Zuffenhausen, im Interesse feines kirchlichen Dienstes alle seine politischen Beziehungen gelöst. Er wird sich ausschließlich dem kirchlichen Dienste widmen; damit entspricht er auch einem Wunsche seines Kirchengemeinde­rats.

Heilbronn, 15. März. (Sprengstoffdiebstahl.) Noch immer sind die Täter des Sprengstoffdiebstahls am Ka» nal bei Neckargartach nicht gefaßt. Die Staatsanwaltschaft hat für die Ermittlung oer Täter 1000 RM. Belohnung ausgesetzt.

Göppingen, 15. März. (26 führende Kommuni­st e n f e st g e n o m m e n.) Da sich in den letzten Tagen trotz umfassender Maßnahmen besonders im Bezirk eine Rührig­keit und Betriebsamkeit unter den Kommunisten entwickelte» wurden heute früh im Einvernehmen mit dem Landeskrimi­nalpolizeiamt weitere 26 führende Mitglieder der KPD. festgenommen, und zwar 5 aus der Stadt und 21 aus den Vezirksgemeinden, verhaftet und mit Omnibussen nach aus­wärts befördert.

Hall-Steinbach, 15. März. (VomSpielindenTod.) Das 6jährige Töchterchen des Kaufmanns Huttenlau in Steinbach, das sich mit anderen Kindern unter Singen und Lachen auf den Anhänger desDr. Oettker-Reklameauto" begeben hatte, kam, als die Kinder auf der bergigen Strecke nach Hessental von dem langsam fahrenden Auto abspran­gen. unter ein Hinterrad. Es wurde ihm der Kopf zer­quetscht. was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.

Göppingen, 15. März. (Opernsänger Jäger f) Am Freitag ist in Göppingen Opernsänger Franz Jäger im Alter von 62 Jahren gestorben. Er ist durch seine zahlreichen Silcherkonzerte, die er zusammen mit seiner Tochter veranstaltet hat, bekannt geworden. Auch als schwäbischer Heimatdichter hat sich der früher beliebte Opernsänger einen Namen gemacht. Er war früher in Heilbronn und zuletzt in Göppingen wohnhaft.

Aus Bade»

Pforzheim, 14. März. Oberbürgermeister Eüuderl ver­läßt diese Woche unsere Stadt nach 13jähriger Tätigkeit, um nach Mannheim überzufiedeln, wo er bekanntlich die Stelle des Präsidenten des Badischen Sparkassen- und Eiroverbandes über­nimmt. Der Stadtrat beschloß in Anerkennung der Verdienste des Scheidenden, der neuen Umgehungsstraße von der Brötzinger Unterführung zum Kleinbahnhos und der Wildbader Straße den Namen Erroin-Eündert-Stratzc zu geben.

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Pforzheim, 15. März. In der vergangenen Nacht wurde« die Straßenbenennungs-Schilder an der Friedrich Ebert- und Stresemannstraße von unbekannten Tätern entfernt.

Heidelberg, 14. März. Gestern fand vor dem Notattat die zweite Versteigerung des von altersher bekannten Hotels Ritter" statt. Im Laufe der ersten Versteigerung hatte Kaufmann Eugen Dreysuß ans Mannheim mit 160 000 Mark das Höchstgebot abgegeben. Der Zuschlag wurde aber versagt, da die Gläubiger die Fortführung des Verfahrens beantragt hatten. Nach Ablauf des gesetzlichen Gebots wurde derRitte?' nun an Norbert Zeuner in Heidelberg mit 18717S Mark Angeschlagen.

Bühl, 14. März. Wie wir erfahren, sollen die früher auf Kurhaus Sand beim Bismarckdenkmal abgehaltenen Bts - mar ck feiern wieder eingesührt werden.

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Kirchspiel Earrweiler und Grömbach. 5 Knaben, sieben Mädchen: Willi Wurst, Grömbach; Alfred Mast, Eröm- bach; Ulrich Schmerle, Earrweiler; Hans Hammann, Eröm- bach; Eugen Seid, Grömbach; Maria Lang, Wörnersberg; Maria Kürble, Grömbach; Gertrud Vachmann, Grömbach; Hedwig Mast, Grömbach; Rosa Schaible, Wörnersberg; Maria Frey, Grömbach; Lina Klenk, Grömbach.

Kirchspiel Göttelfingen. 5 Knaben, 6 Mädchen: Hugo Seeger, Hochdorf; Johann Ziefle, Schernbach; Max Jetter, Göttelfingen; Walter Bauer, Hochdorf; Hans Pfeifle, Hoch­dorf; Frida Frey, Göttelfingen; Elsa Ottmar, Göttelttg^Hrr; Eva Seeger, Hochdorf; Frida Leeger, Hochdsrf; Marths Keppler, Schernbach; Martha Eutekunst. Göttelfingen.

Kirchspiel Besenfeld. 2 Knaben. 5 Mädchen: Friedrich Seid, Karl Klumpp, Gertrud Kirn, Gertrud Rothsuß, Rosa Armbruster, Anna Mast, Lore Steudinger.

MstHrZistengemeinde Besenfeld. 1 Knabe, 3 Mädchen: Walter Rothfuß, Hildegard Kallfaß, Hedwig Wahr, Martha Steudinger.

Zum Verbot des Reichsbanners

Vom Polizeikommissar für das Land Württemberg wird mit- geteilt:

- Der Polizeikommissar für das Land Württemberg hat auf Grund der Paragraphen 1 und 2 der Verordnung des Reichs­präsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar ! 1933 folgendes angeordnet:

i Das am 13. März 1833 ausgesprochene Verbot des Reich» i bannersSchwarz-Rot-Golv" und derEisernen Front" sowie ! oer Vereinigungen, die für die Belange dieser beiden Organt. > lationen eintreten hat nicht zur Folge die Auflösung und da» i Verbot der SPD. und der Freien Gewerkschastsverbände.

2. Aufgelö't und verboten werden mit sofortiger Wirkung der Kampfbund gegen den Faschismus", sämtliche kommunistisch«« . Sportvereine einschl. der Arbeiterschützenoereine sowie alle Hilf», i und Nebenorganisationen der KPD. einschließlich ihrer Jugend­organisationen. Das Vermögen dieser Vereinigungen ist beschlag» ; nahmt und bis zum 20. März 1933 beim zuständigen Oberamt, i in Stuttgart beim Polizeipräsidium, abzuliefern Das gleich« s gilt für die KPD.-Oppofltion und ihre Hilfs- und Nebenorgani- i sationen.

i 3. Das Tragen von Uniformen sowie das Tragen und Führe« von Abzeichen jeder Art, die die Zugehörigkeit zu der KPD. und KPDO oder ni deren Hilfs- und Nebenorganisationen kenn­zeichnen, wird verboten.

Zur Reform der Unfallversicherung

Stuttgart, 15. März. Der Verband württ. Gewerbeoereine und Handwerkervereinigungen macht auf folgendes aufmerksam: Die Beittagssätze zu den Berufsgenossenschasten haben in den letzten Zähren eine dauernde Steigerung erfahren. Es ist damit zu rechnen daß auch die neuen Veranlagungsbescheide, die in nächster Zeit herausgehen werden, im Durchschnitt eine abermalige Er­höhung um 100 Prozent ersahren. Eine solche erneute Belastung bleibt für viele Betriebe einfach untragbar. Auch eine raten­weise Begleichung der Beiträge kann die vorliegenden Schwierig-- ketten nicht beseitigen. Helfen kann nur die Bereitstellung von Reichszuschüssen oder Darlehen, die im Laufe der Jahre wieder zur Abdeckung gelangen. Auf diese Weise sollten die Beiträge auf einen nicht mehr zu überschreitenden Höchstsatz gesenkt wer-' den. Der Reichsverband des deutschen Handwerks hat im Sinne dieser Ausführungen erneut die Fühlungnahme mit dem Neichs- arbeitsminister ausgenommen.

Die Reinausgabcn des württ. Staates

Stuttgart, 15. März Einer dem Staatshaushaltsplan für 1933 Leigefügtcn llebersicht über die Reinausgaben des wiirttem- bergischen Staates ist zu entnehmen, daß diese betrugen 1914: 123 817154 Mk., 1924: 107 017 404 RM., 1925: 119 013 013 RM 1926: 129 896 453 RM.. 1927: 147 942 180 RM., 1928: 157 201773 RM., 1929: 161 177 218 RM., 1930: 157 973 479 RM., 1931: 128 340 750 RM.. 1932 (Staatshaushaltsplan): 118 288 924 RM 1933 (Staatshaushaltsplan): 117 609 601 RM. Im Jahre 1914 gab es einen Abmangel von 111534 RM.. im Jahre 1924 einen lleberschuß von 16 949 860 RM., im Jahre 1925 einen Ueberschutz von 4 682 627 RM. und im Jahre 1927 einen Ueberschutz von 5 015 447 RM. In den Jahren 1926 sowie 1928 und 1931 wurde nach den Rechnungsergebnissen ein Ausgleich erzielt. Die Staats­haushaltspläne für 1932 und 1933 zeigen wieder Abmängel, der erstere 2 854 916 RM, der letztere vorläufig 10 040191 RM.

Mine Nachrichten aus aller Weil

Noch 130 Verletzte von Neunkirche« im Krniikenha« ,. Aus Neunkirchen wird gemeldet: Nach einer neuerlichen Avniabme in den Krankenhäusern wurden noch etwa 130 bei dem Explosionsunglück von Neunkirchen verletzte Per­sonen gezählt.

Aufhebung des Freikorps Franke«. Nach einer Mittei­lung der Polizeidirektion München wurde das Freikorps Franken aufgelöst und verboten Bei dem Freikorps Fran­ken handelt es sich um eine Grupve, die unter Anerkennung -er Grundsätze der nationalsozialistischen Bewegung sich or­ganisatorisch von der SA. gelöst hatte.