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Tch»«:zMSlber Tageszeitung

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Altensteig, den 8. März 1933.

Amtliches.

Der Staatspräsident hat das Forstamt Wkldbad dem Oberförster Dr. Wulz in Schrozberg übertragen und den Forstmeister Knapp in Ochsenhausen ;um Forstmeister der Gruppe 3 befördert.

Ernannt wurde der Postmeister BodczekinBad Liebenzell zum Oberpostmeister in Künzelsau.

SA. »nd Stahlhelm als Grenzschutz. Seit Freitag, 3. März ist der bisherige Grenzschutz an der Schweiz durch die Hinzu­ziehung von SA.-, SS.- und Stahlhelmleuten verstärkt worden. Die Anordnung ging von der Reichszollverwaltung aus. Die Leute find bewaffnet und überwachen nicht nur die eigentlichen Erenzübergänge. sondern patrouillieren auch der ganzen Grenze entlang. Ihre Verwendung ist bis IS. März 1935 befristet. Auch in den Zügen aus dem Innern Deutschlands nach der Grenze wird die Kontrolle schärfer gehandhabt. Es ist jedermann dringend zu empfehlen, die notwendigen Ausweispapiere (Reisepaß, Grenzkarte) stets mit sich zu führen.

15. Deutsches Turnfest in Stuttgart. Die Festbesucher dieses größten Festes aller Deutschen werden wiederholt daran erinnert, daß die Frist für den ermäßigten Festbei­lrag von 5 Mark, für Zugendliche bis zu 18 Jahren 3.50 Mark am 31. März abläuft. Wer sich später meldet, muß 6.50 Mark bezw. 4.50 Mark bezahlen. Inbegriffen ist in diesem Betrag die Festkarte, auf welche auch die Ermäßi­gung des Fahrgeldes auf der Eisenbahn und Straßenbahn gewährt wird, sowie das Festbuch. Die Teilnehmer wen­den sich am besten rechtzeitig an die Vorstände der Turn­vereine, welche die Anmeldung nebst dem Festbeitrag wei­terleiten und für das weitere besorgt sind. Es dürfte sich auch empfehlen, an den jeweiligen Versammlungen teilzu­nehmen, sie werden dabei über manches Wissenswerte unterrichtet werden. 8eb6.

Benzin billiger. Die in letzter Zeit immer häufiger aufgetretenen Preisunterbietungen von Außenseiterfirmen und die billigen Verkäufe durchSchleuderzapfstellen" ha­ben die Betrirbsstoffgesellschaften veranlaßt, die Preise für sämtliche Autotreibstoffe mit Wirkung vom 6. März an zu ermäßigen. In Stuttgart beträgt die Preisermäßigung 3 Pfennig, in Orten des Landes 2 Pfennig. Es dürfte sich hierbei in erster Linie um eine Kamvfmaßnahme der Kon- sentionssormen gegen die sog. ADAC -Vsrtragsfirmen han­deln, die den Treibstoff beispielsweise in Württemberg um 45 Pfennig unter den Preisen der Konvention liefern. Außer in Württemberg erfolgte die Preisherabsetzung in Baden. Bayern, Schafen und Rheinland.

Versuchsballone. Die nächsten unbemannten Ballon­aufstiege zu meteorologischen Forschungen finden am 8., 9., 22. »nd 23. März und am 12., 13, 28. und 27. April dieses Jahres statt. Die Finder werden gebeten, die Ballone und das Gerät nach der daran befindlichen Anleitung zu be­handeln. In Zweifellsfällen wende man sich an die nächste Ortspolizeibehörde oder an die zuständige Landeswetter- «arte.

Wart, 7. März. (Generalversammlung des Darlehenskassen­oereins.) Wir leben in der Jahreszeit der Generalversamm­lungen. So hielt nach dem Kriegerverein der Darlehens­kassenverein Wart gestern imHirsch" seine diesjährige Generalversammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorstand, Hirschwirt Dürr, der im verflossenen Jahre verstorbenen Mitglieder Matthäus Kübler, Michael Kern, Michael Köhler, Andreas Werner. Der Bericht des Vorstandes brachte einen allgemeinen lleberblick über die Tätigkeit des Vereins und ließ erkennen, daß die Lage des Vereins trotz schwerer Zeit als gut zu bezeichnen ist. Der Bericht über den Kassenabschluß, welchen der Rechner, Herr Bürkle er­stattete, wies einen Gesamtumsatz von 366009 Mark auf. Der Barumsah betrug 80 000 Mark. Der Reingewinn von 570 Mark soll hauptsächlich dem Reservefond und dem Auf­wertungsfond zugeführt werden. Wie im Vorjahr, so werden auch Heuer 6 Prozent Dividende verteilt. In den Vor­stand wurden gewählt: Hirschwirt Dürr, Bürgermeister Hartmann und Landwirt Fritz Kübler; in den Aufsichts­rat: Heinrich Dürr, Bäcker. Bürgermeister Hartmann sprach im Namen der Genossenschaftler dem Vorstand und Rechner den Dank für die mühevolle Arbeit während des vergangenen Rech­nungsjahres aus. Anläßlich des Ausscheidens des Aufsichts- ratsnntgliedes Joh. Eg. Hartmann gedachte der Vor­stand dessen 33jähriger treuen Tätigkeit und übergab ihm als Zeichen des Dankes einen Ruhesessel. Als Abschluß der Ver- Mmmlung hielt Hauptlehrer Reich einen Vortrag über die Entstehung und Bedeutung des landwirtschaft­lichen Genossenschaftswesens. Hierauf schloß der Vorstand die Versammlung, zu welcher sich auch eine Anzahl MitgliÄ>er des Nachbarvereins Ebershardt eingefunden hatten, mit der Bitte an alle Genossen, zur Förderung des D. K. V. W. auch in den kommenden schweren Zeiten das Bestmöglichste zu tun.

Nagold, 7. März. (Seminardienstprüfung.) In der letzten Woche fand im Seminar die 1. Dienstprüfung ihren Abschluß. U. a. konnte die Befähigung zur Versehung von Lehrstellen an Volksschulen erteilt werden: Fessele, Johannes, Rotfelden; Koch, Walter, Nagold; Mast, Jakob, Neuweiler; Schüttle, Eugen, Eb- Haufen.

Hornberg, OA. Calw, 7. März. Jagdpächter Kirn gelang es dieser Tage, ein Wildschwein (Jährling), das sich in einem Fuchseisen verfangen hatte, zu erlegen.

Schwenningen. 7. März. (Der Sprengstoffan- schlag.) Zu dem Sprengstoffanschlag wird noch beuchtet, daß nach den bisherigen Feststellungen dem Verbrechenof. fenbar ein persönlicher Racheakt gegen den Schlachthofdrrek» tor Schlenker zuarundelieat.

Etnttgart, 7. März. (Verwendung deutschen Holzes.) Bei der Vergebung von größeren Lieferungen, bei denen es sich um die Verwendung und Verarbeitung von Holz handelt, hat das Wehrkreisverwaltungsamt im Beneh­men mit dem Waldbesitzerverband und Forstwirtschastrat die ausschließliche Verwendung deutschen Holzes den Lieferfir­men nunmehr zur bindenden Verpflichtung gemacht.

Krhr. v. Stauffenberg nicht meh r g e w ä hl t. Unter den Abgeordneten, die nicht mehr gewählt worden sind, befindet sich auch der bisherige Reichstagsabgeordnete des Bauernbunds Frhr. v Stauffenberg-Rißtisfen

worden. . -....bestätigt

Birenbach. OA. Göppingen, 7. März. (Einbruch im Rathaus.) In der Nacht zum Samstag ist in das Rat­haus ln Birenbach eingebrochen worden. Der Täter ist durch Aufbrechen einer Türe in das Gebäude gelangt Es fiel rhm ein Betrag von 12 RM. in die Hände, mehr Geld war nicht da.

Sontheim. OA. Heidenheim, 7. März. (ZurBürger- meisterwahl.) Zur Vürgermeisterwahl meldeten sich außer dem seitherigen Stelleninhaber Bürgermeister HL- fele, noch folgende Kandidaten: Oberamtsassistent Otto Maier-Hetderrheim, Verw.-Prak. Eng. Breuling-Stuttaart. Verw.-Prak. Willy Egle-Biberach und Verw.-Prak. Fried­rich Wögner-Kuchen bei Geislingen.

Heilbronn. 7. März. (Verbot des (Neckar- Echos .) Wie die Polizeidirektion mitteilt, hat das In­nenministerium das hiesige sozialdemokratischeNeckar-Echo­wegen eines aufreizenden Artikels mit der Ueberschrift Kinder, sie morden lernen" auf die Dauer von 10 Tage« bis einschließlich 17. März verboten. ^

Heilbronn. 7. März. (Kabeldiebstahl.) In der Nacht »um 23. Februar wurde zum Nachteil der Arbeitsgemein­schaft für den Neckardurchstich ein am westlichen Ufer des Kanals lagerndes kupfernes Kabel von 580 Meter Länge bestehend aus 19 einzelnen Litzen im Gesamtdurchmesser von 12 Millimeter, entwendet. Da das Kabel ein Gewicht von zirka 6 Zentner hat, mutz der Diebstahl unter Verwendung eines Fahrzeugs durch mehrere Täter verübt worden sein.

Heilbronn, 7. März. (Die Winternothilfenicht genehmigt.) Das Innenministerium hat die von der Verwaltungsabteilung beschlossene zweite Winternothilfe für die Erwerbslosen, für die diese vom Eemeinderat Voll­macht bekommen hatte, nicht genehmigt. Die Ablehnung ist damit begründet, daß die Verwaltungsabteiluna nicht gleich­zeitig für Deckung gesorgt habe.

Weigheim,. Tuttlingen, 7. März. (Hausein­st u r z.) Am Samstag früh stürzte dem Landwirt Johannes Hirt der Großteil seines Oekonomieanwesens zusammen. Es war ein donnerähnliches Getöse, das die Einwohnerschaft aufhorchen ließ und alles glaubte an ein Erdbeben. Das Unglück ist fast ein Rätsel, weil das Anwesen sich im allge­meinen in gutem Zustande befand. Da es ein sehr hoher und größtenteils massiver Bau ist, dürften die vorausge­gangenen Erdbeben doch nicht ganz ohne Einfluß gewesen sein. Verletzt wurde niemand. Auch das Vieh konnte rest­los und unbeschadet geborgen werden.

OLerkirchberg, OA. Laupheim, 7. März. (Nächtlicher Brand.) Kaum sind 4 Wochen verflossen, daß dem Land­wirt Martin Wegerer die Scheune durck Feuer vernichtet wurde. Nun ist am Montag abend auch das Wohngebäude mit Stallung den verheerenden Flammen zum Opfer gefal­len. Von Einrichtungsgegenständen konnte so viel wie nichts gerettet werden. Es soll sich, wie beim Scheunenbrand, wie­der um Brandstiftung handeln.

Blaubeuren» 7. März. (Brand.) Am Sonntag nach­mittag gegen 3 Uhr brannte das den Pfadfindern gehörende Häuschen beim Metzgerfelsen ab. Der Brand ist durch lleber- heizung des Ofens entstanden.

Wie würde der Württ. Landtag ausseyen?

Legt man die Stimmenzahlen der Reichstagswahl in Würt­temberg zugrunde, so ergäbe sich für die Zusammensetzung un seres Laudesparlaments nunmehr folgendes Bild:

Zahl der Sitze bisher

Rationalsoizalisten.

23

Zentrum .-

. 15

17

Sozialdemokraten .....

14

Kommunisten.

. 7

7

"auernbund .

9

eutschnationale (Bnrgerpartei)

. 4

3

i christlicher Volksdienst....

. 2

3

Deutsch-Demokraten . . .

1

4

zusammen: 80 80

Wenn man von dem Reichstagswahlsrgebnis in Württemberg ausgeht, so ergibt sich, daß nach diesen Stimmenzahlen National­sozialisten, Deutschnationale und Bauernbund, also die Rechte, eine Mehrheit von zusammen 13 Sitzen bei insgesamt 80 Sitzen hätte: würde auch der Christliche Volksdienst mit einbezogen, so verfügte diese Koalition über 45 Mandate. Unbedingt sichere Schlüsse auf die Landtagswahlen waren allerdings auf Grund von Reichstagswahlen nicht möglich. Der 1932 im April ge­wählte Württ. Landtag würde normalerweise im Frühjahr 1936 neugewählt, da die Landtagsperiode nach der Verfassung vier Jahre umfaßt. Vor Ablauf der Landtagsperiode kann das Lan­despartament durch Volksabstimmung aufgelöst werden, sofern der Landtag nicht selbst seine Auflösung beschließt. Die Frage der Auflösung des Landtages ist nach der Verfassung dem Volke vorzulegen, wenn das Staatsministerium es beschließt oder wenn ein Fünftel der bei der letzten Landtagswahl Stimmberechtigten das Volksbegehren stellt. Binnen zweier Monate nach der Auf­lösung müssen alsdann Neuwahlen stattfinden. Ob einer dieser Fälle eintritt. mutz abgewartet werden.

Aus Baden

Gernsbach. 5. März. (Sturz ins Murgbett.) In der Nacht zum Montag stürzte der hiesige Gärtnermeister Gaiser in der Igelbachstratze über das Geländer der Uferpromenade in das steinige Murgbett so unglücklich, daß an seinem Aufkommen ge­zweifen wird.

Pforzheim, 7. März. (Hakenkreuzfahne und Schwarz-Weiß- Rot auf dem Pforzheimer Rathaus.) Gestern vormittag gegen halb 12 Uhr erschien im Pforzheimer Rathaus eine Abord­nung der Nationalsozialisten unter Führung des Standarten­führers Rilling und verlangte, zum Oberbürgermeister vor­gelassen zu werden. Diesem erklärten die Nationalsozialisten, die in SA.-llniform waren und eine zusammengerollte Fahne mit sich führten, daß sie die Hakenkreuzflagge auf dem Rathaus " l. Oberbürgermeister Günoert

wollten. Oberbürgermeister Gündert erwiderte, er Kinne dies nicht gestatten, da das Hakenkreuzbanner als Partei­fahne angesehen werde. Als die Abordnung auf ihrem Ver­langen weiter bestand, erklärte der Oberbürgermeister, erbeug« sich der Gewalt". Die Abordnung begab sich darauf ins zweite Stockwerk hinauf und ließ sich noch den Weg dorthin weisen, um

, dann aus dem großen Mittelfenster des Rathauses die Fahne i der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei herauszu­hängen, Der Vorgang wickelte sich in ziemlich kurzer Zeit und in aller Ruhe ab. Während man die Fahne am Rathaus hißte, nahm eine nationalsozialistische Sturmabteilung auf dem Markt­platz, die dort aufmarschiert war, grüßende Haltung ein. Eine SA.-Wache von sechs Mann wurde vor dem Rathaushauptein­gang zurückgelassen, die zur Zeit noch alle paar Stunden durch neue Ablösung ersetzt wird. In den gestrigen Abendstunden wurde auf dem Pforzheimer Rathaus von einer Abteilung des Stahlhelms" auch die alte Reichsflagge Schwarz-Weitz-Rot auf­gezogen. Sie weht nun neben der Hakenkreuzfahne.

j Staufen bei Freiburg, 6. März. Am Sonntagabend gegen i 6 Uhr erschoß ein 22 Jahre alter arbeitsloser Konditor i eine 21 Jahre alte hiesige Bürgerstochter und brachte sich ! dann selbst einen tödlichenSchuß bei. Der Grund zu der Tat soll dann liegen, daß Las Mädchen das Verhältnis mit dem Täter abbrechen wollte. Dazu erfahren wir noch folgende Ein­zelheiten: Der Tote heißt Willi Gümpel, das Mädchen Friede! Hiß, sie ist die älteste Tochter eines hiesigen Gast­wirts. Ihre Eltern wollten von einer Heirat zwischen beiden nichts wissen. Die Verhältnisse spitzten sich zu, als Gümpel vor drei Wochen von seiner Arbeitsstelle entlassen wurde. Aus Ver­zweiflung über die Aussichtslosigkeit ihrer Hoffnungen scheinen nun die beiden jungen Leute den Entschluß gefaßt zu haben, ge­meinsam aus dem Leben zu scheiden. Am Sonntagnachmittag unternahmen beide einen Spaziergang vor die Stadt. Plötzlich hörten Spaziergänger mehrere Schüße und sahen das Mädchen zu Boden sinken. Darauf richtete Gümpel, ehe ihn die herdei­geeilten Leute daran hindern konnten, die Waffe gegen sich selbst l und brachte sich gleichfalls zwei tödliche Schüße bei.

-anbei mb Verkehr

Wirtschaft

Die Bedeutung der neuen Holzzöllc

WP. Die am 23. Februar d. I. in Kraft getretenen neue« Zollsätze für eine Reihe wichtiger Holz- und Holzwarenposttione» des deutschen Zolltarifs sind sowohl von der deutschen Forst­wirtschaft als auch von der Sägeindustrie und großen Teilen der holzverarbeitenden Industrie begrüßt worden. Ihre Bedeutung liegt darin, daß dieser Zollschutz den dringend notwendige» eisernen Vorhang" darstellt, hinter dem sich allein eine Ge- sundung üer innerdeutschen Holzmarktverhältniße wieder anbah- nen kann Der Tiefstand der Holzpreise von 30 bis 50 Prozent unter Vorkriegslage, bei einer Belastung und Vetriebsunkosten, die 200 bis 300 Prozent höher liegen als 1913, gestattet !cho« seit einigen Jahren keine rentable Wirtschaftsführung mehr, s» daß diese Zollmaßnahmen alsNotstandszölle" die unerläßliche Voraussetzung für die Wiederherstellung der Rentabilität der Forst- und Holzwirtschaft bilden. Selbst von einem namhafte» holzwirtschaftlichen Fachmann und besonderen Kenner des ost­deutschen Holzmarktes ist unter Hinweis auf den russischen Ex- portdrang zum Ausdruck gebracht worden, daß weder die deutsch» Forstwirtschaft noch die Sägewerke und der Holzhandel mit Rußland konkurrieren könnten, wenn nicht diesen Wirtschafts­zweigen ein ausreichender Zollschutz gewährt würde. Rußland unterbietet jeden Preis aus politischen und devisenpolitischen Gründen und habe bei dem bislang unzureichenden Zollschutz in erster Linie die allgemeine Unsicherheit auf dem deutschen Holz­markt hervorgerufen. Nicht die tatsächlich eingeführten Holz­mengen seien für die Gestaltung der deutschen Holzmarktverhält» nisse ausschlaggebend gewesen, sondern die Gefahr, daß bei an­steigenden innerdeutschen Preisen die russische Holzeinfuhr ent- sprechend wieder einsetzen könnte, und damit neue Preisrückgänge Hervorrufe.

Diese Ungewißheit über die russischen Kolzexportabsichten ist es vor allem gewesen, das den deutschen Holzmarkt so gelähmt hat und die Holzwirtschaft hinderte, kaufmännische zu kalkulieren und zu disponieren. Deshalb ist es so außerordentlich wichtig, daß durch die neuen Zollmaßnahmen der Reichsregierung der eiserne Vorhang" gefallen ist, hinter dem die deutsche Forst- «nd Holzwirtschaft endlich wieder aufbauen kann. Ohne diese weit­gehende Abhängung des deutschen Marktes vom Ausland ist im Hinblick auf den außergewöhnlichen Tiefstand der Holzpreise und die in den letzten Jahren in der Holzwirtschaft erlittene» Kapitalverluste ein solcher Wiederaufbau nicht denkbar. Es muß aber leider gesagt werden, daß die Zollsätze in ihrer Höhe den wohlbegründeten Forderungen der forstlichen Vertretungen nicht entsprechen. Auch hat man verschiedene Ausnahmen zugunsten der deutschen Sperrholz- und Parkettindustrie für notwendig ge­halten. die doch recht bedenkliche Durchlöcherungen des Zoll­schutzes darstellen. Um so mehr muß gefordert werden, daß diese Zollsätze nicht in irgend welchen neuen Handelsverträgen gebun­den werden, sondern autonom bleiben, damit jederzeit die Mög­lichkeit besteht, sie der Entwicklung der Holzeinfuhr gegebenenfalls rechtzeitig anzupaßen.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 7. März. Weizen mark. 199 vis 201, Roggen mark. 155157, Braugerste 172180, Futter- und Jndustriegerste 163171, Haler märk. 126129, Weizen­mehl 2427.25, Roggenmebl 21.1022.85. Weizenkleie 8.759. Roggenkleie 8.759, Diktoriacrbsen 2124. kleine Sveiseerbsen

19 21. Futiererbsen 1214 RM. Allgemeine Teirdenz: gut be« bauvter.

Märkte

Stuttgarter Schlachtoiehmarkt vom 7. März

Zutrieb: 31 Ochsen. 47 Bullen, 211 Jungbullen. 346 Kühe 402 Rinder. 1354 Kälber, 1685 Schweine. 7 Schafe. Unverkauft: 1 Ochse, 3 Jungbullen. 3 Kiibe, 40 Rinder, 10 Kälber. 30 Schweine.

Ochsen: ausgem. 2528 (unv.). vollfl. 22- 24 (2223). kl. 1820 (unv.).

Bullen: ausgem. 2425 (unv.). vollst. 22 23 (unv.), fl.

20 21 (unv.).

Kühe: ausgem. 2224 (unv.), vollll. 1619 <uno.). fl. 12 bis 14 (unv.), ger. 911 (unv ).

Rinder: ausgem. 3031 lunv ). sollst. 25 28 (unv.). fl.

21 24 (unv.).

Kälber: feinste Mast- und ueste Saugt. 39 -43 (39421, mittl. 3538 (unv.). ger. 3033 (3034).

Schweine: über 300 Psd. 43. von 240-300 Psd. 4243 (38 bis 39). von 209-240 Psd. 4142 (38-38), von 160- 200 Pst». 3840 (3536). von 120160 und unter 120 Pid 3638 (32 bis 34) , Sauen 30 -36 RM. Verlauf: Großvieh mäßig belebt; Kälber belebt; Schweine mäßig belebt.

Pforzheimer Schlächttnehmarkt vom 7. März. Austrieb: 5 Och­sen. 5 Kübe. 43 Rinder. 23 Farren. 41 Kälber. 2 Schafe, 379 Schweine. Preise: Ochsen 2328, Farren 2225. Kübe 1822. Rinder 2531, Kälber :)441. Schweine 40- 43 RM. Marktver­kauf: mäßig belebt.