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SchwarzwLldei: TsgeszeitunG

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wird der privaten Initiative überlassen, an den Bau einer sol­chen Badegelegenheit heranzugehen. Mit dem Eemeinde- psleger Bloß wurde ein neuer Dienstvertrag abgeschloffen. Die Aufnahmegebühren bei Erteilung des Nutzungsbürger- rechts find seit 1. 12. 1930 weggesallen. Diejenigen Bürger, denen in der Zwischenzeit das Nutzungsbürgerrecht erteilt wurde, werden die Gebühren mit je 10 M zurückbezahlt. Nach Ertei­lung eines Armenrechtszeugnisses und nach Beratung sonstiger kleinerer Gegenstände werden die angefallenen Rechnungen zur Zahlung angewiesen.

Dornstetten, 4. März. Zn seiner letzten Sitzung beschloß der Eemeinderat die Uebertragung Der Messungs­arbeiten im Walde zur Fertigung eines Waldwirt- schaftsptanes für das nächste Jahrzehnt 1934/1943 an das amtskörperschastliche Messungsamt in Freudenstadt. Der geschätzte Kostenpunkt von 300 Mark darf nicht überstiegen werden.

Calw, 4. März. (Vorläufig keine Bettlerschecks. Die Grippe.) Der Calwer Eemeinderat hatte in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Fürsorgekommisston möge zur Frage der Vettlerschecks erneut Stellung nehmen. In der gestrigen Sitzung der Fürsorgekommission wurde nach ein­gehender Besprechung aus den verschiedensten Gründen be­schlossen, die Einführung von Bettlerschecks vorerst zurückzu st eilen. Die Erkrankun­gen an Grippe mehren sich nun auch in unserem Oberamtsbezirk. Bei der Allgemeinen Ortskrankenkaffe Calw war dieser Tage der Krankenstand auf 250 Personen gestiegen, während im Vorjahre am gleichen Tage nur 186 Krankmeldungen Vorlagen.

Liebenzell, 3. Mürz. (Bürgermcisterabschied. , Von der Liebenzeller Mission.) Am 1. März ist Bürgermeister Mau­len nach über 3vjähriger, erfolgreicher Amtszeit m den Ruhe­stand getreten. Mit Rücksicht auf seinen angegriffenen Gesund­heitszustand konnte keine öffentliche Abschiedsfeier stattfinden. Deshalb versammelten sich die Vertreter des Gemeinderats, der städtischen Beamten, der hiesigen Staatsbehörden und der Kirche am letzten Tag seiner Dienstzeit auf dem Rathaus um den schei­denden Stadtvorstand. Amtsverweser Sauer würdigte in seiner Ansprache die Verdienste um die Entwicklung der Stadt, die unter seiner Führung aus einem armen, unbekannten Städt­chen ein schöner, gepslegter Kurort geworden sei. Stadtpfleger Klepser sprach namens der städtischen Beamten Worte des Dankes. Stadtarzt Dr. Seegcr erinnerte als Mitglied des Kurausschussesan das Wachsen des Kurorts seit der Jahrhun> dertwende. Dank der zielbewutzten Führung von Bürgermei­ster Mäulen sei das Bad aus seiner Jahrhunderte langen Ver­gessenheit herausgeriffen worden, so daß es heute wieder einen guten Platz unter den deutschen Bädern errungen habe. Forjt- meister Wiedmann sprach namens der Staatsbehörden. Stadtpfarrer Lempp wies darauf hin, daß Bürgermeister Mäulen immer ein warmes Herz für die Kirche gehabt habe. Oberlehrer M ast dankte für die Unterstützung der Schule. Bür­germeister Mäulen dankte den Rednern in bewegten Worten. Unter den Bewerbern um die Stadtvorstandsstelle ist als erster Stadtpflegcr Klepser zu nennen, welcher seit zehn Zähren in Bad Liebenzell tätig ist. Pfarrer Lörper, Direktor der Liebenzeller Mission, feierte seinen 70. Geburtstag. Er kann auf eine mehr als 30jährige, erfolgreiche Tätigkeit im Dienste der Mission zurückblicken. Die China-Jnland-Mission, die in Hamburg gegründet wurde, hatte anfänglich ihren Sitz > dort, verlegte ihn aber im Jahre 1902 nach Liedenzell. Aus kleinen Anfängen heraus entstand nach und nach die heutige bedeutende Liebcnzeller Mission. Glückwunschtelegramme aus > allen Ländern Deutschlands trafen in Mengen ein und es war rührend, zu sehen, wie alles wetteiferte, um dem greisen - Kämpfer der Mission zu danken für seine großen Wohltaten. !

Schwenningen a. N., 4. März. (Ein kommunistischer Terrorakt?) Die Bewohner Der unteren Bismarckstraße ^ wurden gestern abend, kurz nach 8 Uhr, durch einen furcht- . baren Knall aufgeschreckt. Auf ein Fenstergesims des Wohnhauses von Schlachthofdirektor Dr. Schlenker war ! vor verbrecherischer Hand eine Bombe gelegt und zur / Explosion gebracht worden, die in Dem betreffenden Zim- - mer sehr bedeutenden Schaden anrichtete. Fenster, Decke, ^ Lampen usw. sind stark beschädigt, eine Verwüstung, wie wenn eine Granate eingeschlagen hätte. Die Bombe ging nur zum Teil los, wäre sie ganz explodiert, so wäre zweifel­los die ganze Wand eingedrückt worden. Es war ein glück- ^ licher Zufall, daß im Augenblick der Explosion sich niemand ^ in dem Zimmer befand, so Daß Personen dabei nicht ver­letzt wurden. Die Bombe wurde aus Röhren angefertigt, die mit Zement und starkem Sprengstoff gefüllt waren. > Wer die Täter sind, weiß man noch nicht, man vermutet '

aber allgemein, daß es Kommunisten waren, welche Den ! Anschlag verübten. Warum gerade Dr. Schlenker zum Ziel des Anschlags ausersehe wnurde, ist ebenfalls noch i unbekannt. Tr. Schlenker ist politisch nie in der Oefsent- ! lichkeit besonders hervorgetreten, er gehört der Deutsch- Demokratischen Partei an.

Rottwcil a. N., 4. März. (Aussehenerregende Verhaf­tung.) Großes Aufsehen erregte die am Montag erfolgte Verhaftung Des NaturheilkunDigen Fr. Oßberger in Murg, des Inhabers des nach ihm benannten, dortigen Naturheilinstituts. Der Verhaftete, der im Verdacht steht, Kurpfuscherei im größten Ausmaße getrieben zu haben, hatte einen ungeheuren Zulauf von Patienten aus dem Rheintale und aus weiter Umgegend, hielt zu seiner Assi­stenz einen Mediziner und eine Krankenschwester und ver­fügte über vier Autos. Oßberger, der, wie es sich jetzt herausstellte, französische Staatsangehörigkeit hat, prakti­zierte, bevor er sich in Murg niederließ, in Rottweil a. N. Er wurde ins Ämtsgefüngnis eingeliefert.

Stuttgart, 5. März. (Hakenkreuzfahnen auf dem Bahn- hosturm.) Heute abend nach 6 Uhr hißten Nationalsozia- , listen auf dem Turm des Hauptbahnhofs am Mast die j Hakenkreuzsahne, die jedoch nach einer Viertelstunde wie- ! der entfernt wurde. Dagegen hängt noch über die Brüstung des Bahnhofturms eine schwarz-weiß-rote Fahne. Noch ein zweites Mal ist die Hakenkreuzflagge am Mast des Vahn- hofturms hochgezogen worden. Aber auch das zweitemal wurde sie heruntergeholt.

Ludwigsburg, 5. März. (SchwereExpiosion.) Eine heftige Explosion ereignete sich am Freitag in der Färberei und Chem. Waschanstalt Haag, wo sich V-nzindämpfe ent­zündeten. Zahlreiche Fensterscheiben gingen i>. Trümmer, und auch sonst wurde mancherlei Schaden angerichtet. Durch die Elassplitter erlitt ein Bewohner des Nebenhaujes, der Fri­seur Ludwig Schurrer. nicht unerhebliche Verletzungen. Ein ausbrechender Brand wurde von der Weckerlinie, die schnell zur Stelle war, nach kurzer Arbeit gelöscht.

Eßlingen» 4. März. (K o mm uni st e n st e ll e n Hand­granaten her.) Der Polizei ist es gelungen, in der Gießerei von Hahn und Kolb eine kommunistische Werk­stätte zur Herstellung von Handgranaten zu entdecken. Es wurden deshalb mehrere führende Kommunisten verhaftet.

Alm, 4. Marz. (Von Ulm nach Augsburg in 58 Minute n.) 2m nächsten Sommerfahrplan ist bereits eine Uebersicht über die neue elektrische Strecke UlmAugsburg vorgesehen. Im nächsten Sommer wird man von München bis Ulm elektrisch fahren können. Personenzüge werden künf­tig die 84,6 Kilometer lange Strecke UlmAugsburg in durchschnittlich etwa 120 Minuten bewältigen, das bedeutet eine Zeitersparnis von etwa einer halben Stunde. Beschleu­nigte, zuschlagsfreie Personenzüge werden etwa 8590 Mi­nuten brauchen, während die Schnellzüge die Strecke in 58 bis 75 Minuten durchfahren werden.

Aus Waden

Waldshut, 4. März. (Tragischer Tod eines Polizeibeamten.) In den frühen Morgenstunden des Freitags befand sich der 24 Jahre alte, aus Karlsruhe gebürtige Rottenmeister Alfred Müller von der Staatspolizei Waldshut zwischen Erzingen und Grießen mit seinem Hanomag auf der Heimfahrt nach Waldshut. Unterwegs wurde er von einem Zollbeamten an­gerufen und zum Halten aufgefordert, was er offenbar über­hörte. Auch ein zweiter Zollbeamter rief Müller an und als dieser auch dann nicht anhielt, schoß der zweite Beamte auf Müller. Die Kugel traf diesen in die Lunge; auf dem Wege ins Krankenhaus Waldshut erlag er seiner schweren Verwun­dung. Die Eltern des Getöteten wohnen in Freiburg.

Miillheim, 4. März. (Eine Einschränkung deskleinen Grenzverkehrs".) Die französischen Behörden an der deutsch- elsässischen Grenze über Neuenburg lehnen zurzeit die Er­neuerung der abgelausenen Grenzkarten ab. Man schließt daraus, daß eine Einschränkung des sogenanntenkleinen Erenzverkehrs" beabsichtigt wird.

Pforzheim, 5. März. (Verwarnt.) DemPforzheimer Anzeiger" wurde seitens der badischen Regierung eine Ver­warnung erteilt, weil er eine Anzeige der Kampffront Schwarz-weiß-rot veröffentlicht hat, in der eine Beschim­pfung und böswillige Verächtlichmachung des badischen Fi- nanzminister. Dr. Mattes erblickt wird.

Sn- dem SrrlchtSlaal

Die Rundfunkstörer abgeurteilt Stuttgart, 5. März. Am Samstag wurden die vier -n: sor Rundiunkstörung vom letzten Donnerstag beteiligten SozraN»«- mokraten vor dem Schnellrichtcr zur Rechenschaft geigen. Anxe- klagt war der 21 Jahre alte Eelekrromonteur Kruft Walter, der 29 Jabre alte verbeiratete Kraitwagenkübrer Theodor Beith, der Schriftsteller Reinbold Eckberdt und Waldemar Dello«, sämt­liche von Stuttgart. Nach den Aussagen der Angeklagten wurde in dem im Gebäude der Schwad Tagwacht befindlichen Jukcntz- deim schon seit längerer Zeit besprochen dab »m Rundfunk et­was unternommen werden solle. Diese Anregung wurde schl«rtz- lich von dem Angeklagten Vellon ausgegriffen, der der Reihe nach mit den übrigen Angeklagten in Verbindung trat und den Angeklagten Walter zur Ausführung des Planes gewinnen konnte. Die Rollen waren bei dem Komvlott derart verteilt, dasi Walter, der zuvor das Gelände sondierte, den Zwischenruf machen sollte, während Eckberdt den Kraftwagen unetere. der von dem Angeklagten Vcitb gesteuert wurde Der Angeklagte Bellon. den der Staatsanwalt als spiritus recror bezeichnet^ stellte eine Fliegerbaube und Motorradbrille zur Verfügung, di» Waller aussetzte, um sich unkenntlich »u machen Mir Ausnahme des Angeklagten Bellon waren sämtlich« Angeklagten im wesent­lichen geständig, nur der Angeklagte Bellon wollte seine Betet- ligung nach Möglichkeit abschwächen, batte aber damit kei» Glück, da er von den übrigen Angeklagten belastei wurde. Da» Gericht erkannte bei dem Angeklagten Bellon auf n Wochen Ge­fängnis und 8 Wochen Harr. Bei dem Angeklagten Walter auf 4 Wochen Gefängnis und 6 Wochen Hart und bei den Angeklagte« Eckberdt und Veitb auk re 3 Wochen Gefängnis und je 8 Woche»

Saft.

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Letzte Nmhrlkh

Regieruugskontrolle über die Goldvorräte in den Vereinig­ten Staaten Ansfuhr von Gold und Silber verboten Washington, 8. März. (Telegramm.) Präsident Roosevelt hat eine Proklamation erlaffen» durch die der Bundesregierung die absolute Ko «trolle über die Goldvorräte der Nation gegeben wird. Die Proklamation erklärt ferner ein Ausfuhrverbot für Eold und Silber und verbietet das Bereitstellen von Gold für ausländische Rechnung. Außerdem gibt sie den Bundes- behörden die Ermächtigung von Clearinghousecertrficaten. Das Hamstern von Münzen und anderen Währungsmittel» wird verboten. Schließlich wird ein nationaler Bankfeier­tag bis einschließlich Donnerstag erklärt. Die Proklamatio» trat heute Montagfrüh 1 Ahr amerikanischer Zeit in Kraft.

DieWelt am Montag" verboten Berlin, 5. März. Der Polizeipräsident von Berlin hat mit sofortiger Wirkung die linksgerichtete Wochenschrift Die Welt am Montag" aus Die Dauer von vier Wochen verboten.

Reichskanzler Hitler wieder in Berlin Berlin, 5. März. Der Reichskanzler ist heute nachmit­tag 13.16 Uhr aus Königsberg kommend, auf Dem Flug­hafen in Tempelhof gelandet und hat sich direkt nach Der Reichskanzlei begeben.

Hiffung der Hakenkreuzfahne auf dem Essener Nathans Essen, 6. März. Um 0.30 Uhr wurde von der SA. am hiesigen Rathaus die Hakenkreuzfahne gehißt. Gauleiter Reichstagsabgeordneter Terboven richtete vom Balkon des Rathauses aus eine Ansprache an die unübersehbare Men­schenmenge, die sich auf dem Rathausplatz versammelt hatte.

Gestorben

Nagold: Friedrich Schübel, Gipsermeister, V0 Jahre alt. Ne bringen: Martin Egeler, Bürgermeister.

Hirsau: Katharina Maier geb. Hausier. ÜLtzenhardt: Eduard Denner, 74 Jahre alt.

Wetter für Dienstag

Bei vorherrschendem Einfluß des westlichen Tiefdrucks ist für Montag und Dienstag noch unbeständiges Wetter zu erwarten.

Verantwortlich für die Schriftleitung: L. Lauk. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig

Mütterberalungsstunde

Dienstag, 7. März von 24 Uhr im Gemeindehaus.

Leuren.

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bür die vielen Leveise sterblicher Teil­nahme clie vir vükrend der langen Krank­heit und bei dem lffinsckeiden unserer lieben Lntscklskenen

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erksdren dursten, kür die trostreichen Worte des Mssiouars OökrinF, kür den erhebenden OesanZ des SinMiiors unlc: Teilung von hierin hisuptlestrer brikr, kür die aufopfernde liebe­volle pflege der Lcstvester Karoline, sowie kür die rsklreicste LeZIeitunß rur st ören kaste- stStte, sa§en herrlichen Dank

die trauernden Hinterbliebene«.

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