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Allgem. Anzeiger für die Bezirke Nagold. Calw u. Freudenstadt Amtsblatt für den Bezirk Nagold u. Altensteics-Stadt

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Altensteig, Montag, den 8. März 1933

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Stocke Wahlbetettiguns - 847 ReWtogsabgeordnete - Keine Aenderuns -er RegierungMammmfetzuno - ReiKsminister Gering zum WahlreWat

BorläuMs amtl. Endresultat der Reichstagstvahl

Berlin, K. März. Der Reichswahlleiter teilte um 3 Uhr nachts das vorläufige amtliche Gesamtergebnis der

Reichstagswahl mit. Insgesamt wurden abgegeben

39 318 873 Stimmen.

Es entfielen auf:

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei 17 2K5 823 Sozialdemokratische Partei Deutschland« 717K 505

Kommunistische Partei Deutschlands 4 845 379

Deutsche Zentrumspartei 4 423181

Kampffront Schwarz-Weih-Rot 3132 595

Bayerische Volkspartei 1072 893

Deutsche Bolkspartei 432 105

Ehristlichsoz. Volksdieust (Evang. Bewegung) 384118

Deutsche Demokratische^Partei 333 487

Deutsche Bauernpartei 114 231

Wurtt. Bauern- und Weingärtnerbund 83 828

Deutsche Hannov. Partei 47 723

Sozialistische Kampfgemeinschaft 3 909

Kampfgemeinschaft der Arbeiter «. Bauern 1118

Berlin, 8. März. Nach genauer Berechnung des Wolff'schen Telegraphen-Büros setzt sich der neue Reichstag folgendermaßen zusammen:

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei 288 Sitze Sozialdem. Partei Deutschlands u. Staatsparter 125 Sitze

Kommunistische Partei Deutschlands 81 Sitze

Deutsche Zentrumspartei 73 Sitze

Kampffront Schwarz-Weih-Rot 52 Sitze

Bayerische Volkspartei 19 Sitze

Bauern- und Weingärtnerbund 1 Sitz

Deutsche Bolkspartei, Ehristlichsoz. Volksdieust,

Deutsche Bauernpartei und Deutsch-Hannooer. 8 Sitze

zusammen 647 Sitze Wie wir soeben vom Reichswahlleiter erfahren, stimmen obige Berechnungen des Wolff'schen Telegraphen-Büros genau mit der amtlichen Meldung über die Zusammen­setzung des neuen Reichstags überein.

Sa; amtlichr Ergebnis in Württemberg

Stimmberechtigte 1828 811, abgegebene St. 1583 028 kl 321 80« ungültige Stimmen 7116 (7837)

Abgegebene Stimmen Gültige Stimmen Nationalsozialisten Sozialdemokraten Kommunisten

1584 898 (1321 886) 1577 771 11313 78«) 682 354 (344 840)

231925 (288142)

144 343 (188 765)

279 948 (268 765)

86 588 (69 917)

18 955 (19 515)

(55 865) (39 353) (1 752) (185 216)

Zentrum

Schwarz-Weih-Rot Deutsche Bolkspartei Christlicher Bolksdienst - 48 961 Demokraten 33 479

Deutsche Bauern 1883

Bauernbund 83 563

Verteilung -er Sitze in Württemberg

Nationalsozialisten 11 (bisher 5) Sozialdemokraten 3 (bisher 3) Kommunisten 2 (bisher 3)

Zentrum 4 (bisher 4)

Schwar^Weih-Not 1 (disher 1)

Christ!. Bolksdienst 1 (d. Listenverbindnng) Bauernbund 1 (bisher 1)

Bei Verrechnung der Reststimmen mit Baden erhält in Würt-, kemberg die Sozialdemokratie einen Sitz weiter, das Zentrum ui Baden einen mehr, und die Deutschnationalen in Bade« einen Sitz.

Auf der Reichsliste ist auch Wirtschaftsminister Dr Maier ge-, wählt, der dort an zweiter Stelle steht.

Eia großer Erfolg brr aattonalen Bewegung!

Keine Aenderung der Regierungszusammensetzung!

Berlin, 6. März. In den Kreisen, die der Regierung nahestehen, bezeichnet man den Ausgang der Wahlschlacht naturgemäh als einen grohen Erfolg der natio­nalen Bewegung, der in erster Linie der Arbeit des Reichskabinetts und im besonderen der Persönlichkeit des Reichskanzlers zu verdanken ist. Von maßgebender Stelle wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, dahsichander Zusammensetzung der Regierung nichts ändern wird. Das entspricht dem» was von führen­den Mitgliedern des Reichskabinetts schon vor der Wahl erklärt worden ist.

Wring znm Wablrefnttat

Berlin, 5. März. Wie wir erfahren, hat sich Reichs- i minister Göring zu dem Ausgang der heutigen Wahlen folgendermaßen ausgelassen:

Die gröhte politische Entscheidungs­schlacht ist geschlagen. Die nationale Front hat durch die Hingabe und Opferfreudigkeit ihrer Anhänger unseren Sieg aus der ganzen Linie errungen. Ich bin glück­lich und dankbar, daß unser deutsches Volk dem Schritt des Reichspräsidenten, das Kabinett Adolf Hitler einzuberufen, mit so überwältigender Mehrheit gefolgt ist. Zum ersten- ! mal seit Bismarcks Zeiten ist die Schlüsselstellung des Zen- r trums gebrochen. Die ungeheure lleberlegenheit der natio- i nalen Front gerade auch in den Süddeutschlandländern gibt den süddeutschen Regierungen nicht mehr das Recht, namens ! des Volkes weiter zu regieren, da sich auch hier das Volk j hinter Adolf Hitler gestellt hat."

Zu dem gewalliM Sie« der N.S.S.A.«.

Berlin, 6. März. (Telegr.) Zum Wahlergebnis schreibt die Reichspressestelle der NSDAP..

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei hat heute im Reiche und in Preußen einen gewaltigen entschei­denden Sieg errungen. Das Volk hat gesprochen und nicht nur der Regierung das verfassungsmäßige Mandat zur Durchführung ihres großen nationalen Aufbauprogramms erteilt, sondern darüber hinaus der NSDAP, einen ge- r radezu überwältigenden Beweis seines Vertrauens gege­ben. Heber 17 Millionen Stimmen konnten allein die Nationalsozialisten im Reiche auf sich vereinigen und damit den Beweis erbringen, daß sie innerhalb der Regierung der nationalen Erhebung nicht eine von vielen Säulen, son­dern einen Block darstellen, der fast allein diese von einer Mehrheit gestützten Regierung trägt.

Niemals hätte Deutschland diese Wende seines Schick­sals, die sich heute vollzog, erlebt, wenn nicht die national­sozialistische Bewegung und ihre heroischen Kämpfe das S deutsche Volk aus seinem tiefsten Verfall emporgerissen S hätten. Die Welle nationaler Erbebung, die jetzt das i deutsche Volk in seinen tiefsten Schiften erfaßt, dieser ele­mentare Aufbruch der Nation, ist das Werk der national­sozialistischen Freiheitsbewegung und daher kann auch das große deutsche Befreiungswerk, das der Nationalsozialis­mus begonnen hat, nur durch ihn zu Ende geführt werden. An diesem überwältigenden Spruch des Volkes, der für uns Nationalsozialisten ehrenvoll und verpflichtend ist, kann niemand vorübergehen. Der Nationalsozialismus hat die Macht, den Urteilsspruch, den das Volk heute über den Marxismus gefällt hat, ebenso zu vollziehen, wie es die Kraft besitzt. Deutschland wieder aufwärts und einer bes­seren Zukunft entgegenzusühren. Er wird dies zum Segen des Volkes zu nützen misten."

Keine marxistische Mehrheit mein in Berlin Zum erstenmal seit 19 di

Berlin, 6. März. (Tel' M um.) Die Stadt Berlin stand schon lange vor dem Kriege in dem Ruf, r ot zu sein.

Es gab dort immer eine Linksmehrheit und seit 1918 gab es in der Stadtverordnetenversammlung eine Mehrheit vor» Sozialisten und Kommunisten. Diese rote Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung dürfte nach dem Wahl­ergebnis vom 5. März nicht mehr bestehen. Zum ersten­mal haben die bürgerlichen Parteien zusammen mit den Nationalsozialisten bei weitem die Mehrheit. Die Natio­nalsozialisten find bei weitem die stärkste Parte geworden und haben in Berlin die Millionengrenze überschritten. Sie erhielten 1V10 776 Stimmen in Berlin, in weiten Abstän­den folgen die Kommunisten mit 718 403, die Sozialdemo­kraten mit 626 370 Stimmen, das Zentrum mit 142 002 Stimmen, vor ihm noch die Kampffront Schwarz-Weitz- Rot mit 315 468 Stimmen. Weiter hat erhalten die Deutsche Volkspartei 25 642 Stimmen, die Chriftlichsozia- len 17109 Stimmen, die Staatspartei 25 426 Stimmen.

Irr Verlaus »er WaWonntags

Der Wabljonnlag ist»»» Berlin und imReich ohne bemer­kenswertere Zwischenfälle verlaufen. Die Wahlbeteiligung war im Hinblick auf das fast überall herrschende Vorfrühlingswetter in den Vormittagsstunden sehr lebhaft.

In Berlin war das Straßenbild beherrscht von deu Haken­kreuz- und jchwarz-weiß-roten Fahnen. Bemerkenswert ist. Lab kaum irgendwelche Fahnen anderer Parteien zu sehen waren. Im übrigen stand bas Straßenbild im Zeichen des verstärkte» Polizeischutzes. Ein starkes Intereste bei dem Publikum fand, wie immer, das Wahllokal in der Kanonierstrage, m vem der Reichsvräsident und mehrere Minister wählten. Als ser Reichspräsident, der einer alten Gewohnheit entsprechend als einer der ersten Wähler kurz nach 9 Uhr zur Wahlurne ging, vor dem Wahllokal in Begleitung von Staatssekretär Meißner erschien, wurde er von der Menge mit stürmischen Zürn­ten vegrützt. Eine Eruvve älterer Herren, die eigens aus der Provinz gekommen waren, um in dem Wahllokal des Reichs­präsidenten auf Stimmschein zu wählen und das Reichsober- bauvt zu sehen, begrüßten den greisen Feldmarschall mit dem Zuruf:Gott mich Euch, Herr Reichspräsident!" Kurz danach erschienen auch Reichsaußenminifter Frhr. »Neurath und seine Gattin, und am späteren Vormittag dann Vizekanzler v. Popen, um ihrer Wahlpflicht zu genügen.

Reichskanzler Hitler, der im Anschluß an die große KunL- gebung in Königsberg dort übernachtet bat, bat Sonntag trüb vor seinem Rückflug nach Berlin seiner Wahlpflicht genügt.

Im einzelnen liegen folgende Meldungen über den Wahltag vor:

Hamburg. In ganz Nord- und Nordwestdeutschland ist der Wahltag und die Nacht vorher ruhig verlaufen. Lediglich in Quickborn (in der Nähe von Pinneburg) kam es nachts zu ei­nem blutigen Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, bei dem ein junger Kommunist namens Warnecke erschossen wurde. Die Wahlbeteiligung war schon in den trüben Vormittagsstunden sehr rege. In Schwerin waren au, den staatlichen Gebäuden Hakenkreuzfahnen gesetzt.

Essen. Im ganzen rheinisch-westfälischen Industriegebiet ha­ben sich keinerlei Zwischenfälle ereignet. Am Rathaus in Düs­seldorf hatte« die Nationalsozialisten ein Riesenbildnis de» Reichskanzlers angebracht. In einer ganzen Reihe von Orten i» Regierungsbezirk Düsseldorf sind Samstag noch zahlreiche Durch­suchungen vorgenommen worden. Man fand in Düsseldorf ein« vollständige Eebeimdruckerei der Kommunisten und zahlreiches Druckschriftenmaterial. Weiter wurden Schuß-, Hieb- und Stich Waffen beschlagnahmt. Insgesamt wurden 78 Personen feftge- nommen. Auch in Duisburg-Hamborn wurden bei einer Aktion Flugschriften und Waffen beschlagnahmt. In Homberg (Kreis Mörsj wurde eine Person durch den Schuß eines Poli­zeibeamten leicht verletzt. In Essen-Schülerhof wurde« 48 Nationalsozialisten beschossen. Zwei der Angreifer konnten sest- aenommen werden.

Köln. Wie überall haben chh auch im ganzen rheinischen Ge­biet keinerlei wesentliche Zwischenfälle am Wahltag ereignet. In eine« Wahllokal barten bis gegen 1 Uhr mittags bereits zwei Drittel der Stimmberechtigtem gewählt. In Aachsn ist die Lage ähnlich. Ein besonderer Wachdienst ist hier au der deutsch- holländischen Grenze eingerichtet worden. InEuven wurde die Gendarmerie in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt und durch Mi­litär mit Maschinengewehren und Panzerwagen verstärkt, weil man Massenübertritte deurscher Kommunisten über die belgische Grenze befürchtete. Auch die holländischen Grenzbebörde« habe» in der Grenzstadt Baals verstärkten Wachdienst eingerichtet. Die Paßkontrolle wird von den deutschen Grenzbeamten besonder» streng gebandhabt.

Auch in Süd- und Südwestdeutschlans bot der Wahltag kein außergewöhnlicher Bild. In München batten in viele« Wahl«