Sicherheit vollgültige Zahlungsmittel, mit denen sie ihren Verpflichtungen naMommen können. Den Hausbesitzern möchten wir aber ans Herz legen, in die­sen Zeiten nationaler Prüfung christliche Nachsicht zu üben. (Die Red.)

Strümpfe für unsere Soldaten. Aus Frauenkreisen kommt die Mahnung an die Frauen Stuttgarts: Strümpfe, Socken, möglichst aus naturfarbener Wolle! Der ausmarschierte Soldat mutz dauernd auf guten Strümpfen gehen. So wohl ausgerüstet unser Soldat ins Feld zieht: es wird gerade in diesem Kleidungs­stück ein Nachschub in Menge notwendig werden. Da­rum tun Frauenhünde, die den Soldaten auf gute Sol­len stellen, echte vaterländische Arbeit, und wer sollte das nicht können: Ablieferung Königsbau, groher Saal, Abteilung für Liebes gaben. _

Weitere Nachrichten.

Vom Roten Kreuz.

Der König hat für die Samlung des Roten Kreuzes lg 000 ttt, die Königin bekanntlich 5000 -4t gespendet. Den Abteilungen des Roten Kreuzes in den Landesbe­zirken wird dringend empfohlen, da Material zur Her­stellung von Sanitätshilfsmitteln von Stuttgart aus nicht abgegeben werden kann, solches an Ort und Stelle selbst zu besorgen. Ueberall da, wo im Lande noch keine Helferinnenkurse eingerichtet werden, sollte dies so schnell als möglich in die Wege geleitet werden.

Strafnachlah.

Der König hat aus Anlatz der Mobilmachung ver­fügt, datz die gegen Beamte, Unterbeamte und Arbeiter der Verkehrsanstalten erkannten und noch nicht voll­zogenen Ordnungsstrafen und Ersatzzuscheidungen oder der noch nicht vollzogene Teil der Strafen nachgelassen werden.

Ein Hirtenbrief.

Am nächsten Sonntag kommt in den katholischen Kirchen des Landes ein Hirtenbrief des Bischofs Dr. Paul Wilhelm v. Keppler zur Verlesung der die her­aufbeschworene ernste Zeit zum Gegenstand hat, ermu­tigt und tröstet, insbesondere aber ermahnt, die schwere hereinbrechende Heimsuchung eines Krieges zur Buhe und zum Gebet zu benützen, und vertrauensvoll sich in Gottes heiligen Willen zu ergeben. Den Schluß bilden Fürbitten für das Kgl. Haus und die Wehr im Felde.

Aufhebung der Zölle auf Nahrungsmittel.

Der Bundesrat ist ermächtigt, während der Dauer des Krieges Getreide, Malz, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Rüben, Grün- und Rauhfutter, Küchengewächse, Vieh,

Fleisch und Zubereitungen von Fleisch, Fische, Fette zum Genuß, Käse, Eier, Müllereierzeugnisse, gewöhn­liches Backwerk eingedickte Milch, Nahrungs- und Ge­nußmittel, anderweit nicht genannt (auch in luftdicht verschlossenen Behältern) und Mineralöle zollfrei ein­zulassen.

Der friedfertige Poincarö Ueber die Botschaft des Präsidenten der Republick an die Kammer genüge für heute, datz mit derselben der französischen Heuchelei die Krone aufgesetzt wurde.

Pforzheim, 5. Aug. Der Bürgerausschutz beschloß in seiner gestrigen außerordentlichen Sitzung nach über­aus lebhafter Debatte, auf die Kaysersche Erbschaft zu verzichten um eine außergerichtliche Abwickelung der Zahlungsschwierigkeiten des Pforzheimer Bankvereins zu ermöglichen. Mit dem Neffen Robert Kayser, der nach dem Erbverzicht der Stadt alleiniger gesetzlicher Erbe des verstorbenen Bankdirektors August Kayser ist, soll ein Vertrag geschlossen werden, wonach das Ver­mögen August Kaysers, das etwa nicht für die Deckung des 7 Millionen-Fehlbetrags beim Bankverein gebraucht wird, der Stadt zufällt. Damit ist dieses Riesenerbe für die Stadt in ein Nichts zerronnen. Nach einer Meldung aus Durlach soll Fritz Krämer, einer der be­trügerischen Direktoren, dort verhaftet worden sein. Der zweite Hermann, befindet sich vermutlich auf dem Wege nach Amerika.

Stutgart, 7. Aug. In der vergangenen Nacht um !412 Uhr wurde ein Einjährig-Freiwilliger vom Gre­nadier-Regiment Nr. 119, als er mit einem öffentlichen Auto in übermäßig raschem Tempo die Unteren Anlagen aufwärts fuhr, in der Nähe des Schwefelbrunnens von einem Militärposten, weil das Auto auf den Ruf des Postens nicht hielt, angeschossen. Der Einjährig-Frei­willige wurde am Oberarm verletzt und mit dem Auto nach dem Karl-Olga-Krankenhaus verbracht. _

Veränderungen im Familienstand Calws.

(Dom 28. Juni bis 29. Iu!i 1914).

1. Getauft wurden: 28. Juni (geb. 31. Mai) Rein­hold Matthäus, Kind des Matthäus Waidelich. Bremsers hier. 28 Juni (geb. 28. Mai) Irmgard Annemarie, Kind des Ernst Stähle, Lokomotivheizers hier. 28. Juni (geb. 31. Mai) Helene Marie, Kind des Wilhelm Wackenhuih, Mechanikers hier. 5. Juli (geb. 11. Juni) Else, Kind des Johann Spahmann, Steueraufsehers hier. 12. Juli (geb. 29. Juni) Erwin, Kind des Christian Breuning, Eisenbahn­schaffners hier. 12. Juli (geb. 24. Juni) Friedrich, Kind des Friedrich Ungemach. Kaufmanns hier. 16. Juli (geb. 20. Juni)

Alfred Paul, Kind des Albert Jung, Lokomotivführers hier. 19. Juli (geb. 30. Mai) Walter Karl, Kind des Wilhelm Ehmert, Goldarbeiters hier. 26. Juli (geb. 6. Juli) Dora Maria, Kind des Gotthilf Bayer, Malermeisters hier. 26. 3uli lgeb. 4. Juli) Hedwig Elsa Maria, Kind des Tottlieb Ziegler, Drehermeisters hier. Zus. IO. 2. Getraut wurden- August Walter Haas, Hilssbremser hier, gebürtig von Ingers- Heim und Anna Stetter, gebürtig von Wain, beide evang. 3. Kirchlich beerdigt wurden: 28. Juni Karl Schweizer. Postinspektor a. D. hier, 67 I. 13. Juli Karl Friedrich Leonhardt, Privatmann hier, 67'/« 3. 23. Juli Henriette Enslin, Privatier« hier, 90'/« I. Zus. 3. (Gdebl.) _

Allerlei.

Die höchste Ironie der Geschichte besteht darin, datz die lausigste Nation den Weltbrand von 1914 entfacht hat.

Große Seltenheit: In Tasmanien tauchte ein Engländer auf, der niemals in seinem Leben der Perfidie bezichtigt wurde.

Soldatenhumor im Gesang. In Pforzheim erklang die luftige Weise.

Frankreich mutz sterben,

Rußland verderben

Und Serbien geht in Scherbien!

Mit dem Refrain:

Nicolaus o Nicolaus

Dir treiben wir die Mucken aus.

Für die Schriftl. verantwortlich: I. V. Or. P. N ad i g. Druck und Verlag der A. Oelschläger's chen Buchdruckerei

Die Jagd auf Autos einstellen.

Zufolge Befehls des Kgl. Generalkommandos ist die Jagd auf angebliche feindliche Automobile einzu­stellen.

Hiemit fällt die Bewachung der Etterstratzen in den einzelnen Ortschaften weg.

Calw, 8. August 1914.

K. Bezirkskommando. K. Oberamt.

Scholl. Binder.

Lanäwirlschattl. öerirkzvemn

ßalw.

Der vom X. landw. Gauverband geplante Farrcnaufkauf in der Schweiz findet nicht statt.

Calw, 7. August 1914.

Vereinsvorstand:

Regierungsrat Binder.

Amtliche und Privatauzeigen.

Finanz-Departement. MMlMlhlW ins K. RmzinWeriWS, steiwillige Steneremrichtlliig betreffend.

Die Verbindung der Wehrbeitragsveranlagung mit der Veranlagung zur Einkommen- und Kapitalsteuer auf 1. April 1914 hat es mit sich gebracht, datz die Steuerzettel und Veranlagungsbescheide ungeachtet angestrengtester Tätigkeit noch nicht an alle Steuerpflichtigen ausgegeben werden konnten. Es wird allem aufgeboten, die Steuerveranlagung trotz des durch die Mobilmachung verringerten Personals zu beschleunigen und die Steuerbehörden werden zur raschen Erreichung dieses Ziels ihr Aeutzerstes tun. Andererseits erscheint es, da die Staatskasse bei den gegenwärtigen Ver­hältnissen sehr großer Mittel dringend bedarf, als die vater­ländische Pflicht jedes einzelnen Beitragspflichtigen, zu ihrer Beschaffung auch in seinem Teil nach Kräften beizutragen. Demgemäß ergeht hiemit an alle Steuerpflichtigen die Auf­forderung, ohne Rücksicht auf die Fälligkeitstermine ihre Leistungen an Einkommensteuer» Kapitalfteuer» Wehrbeitrag freiwillig und unverweilt an die zuständigen Steuerstellen abzuführen; sofern ihnen ihre Steuerschuldigkeit derzeit noch nicht eröffnet sein sollte, unter eigener Abschätzung des mut­maßlichen Betrags, für den bei der Einkommen- und Kapital­steuer in vielen Fällen der im letzten Jahr (1913) entrichtete Steuerbetrag einen Anhalt geben wird.

Stuttgart, den 4. August 1914.

_ Pistorius.

Aufruf.

Im Anschluß an den schon ergangenen Aufruf ersuchen Mir diejenigen

Landwirte von Calw und Bezirk,

die zu ihren Feldarbeiten die Beihilfe von Schülern, bezw. von Mitgliedern des Jungdeutschlandbundes wünschen, sich an Herrn Prof. Widmann hier, der die Vermittlung über­nommen hat, (ev. durch ihr Schultheißenamt). zu wenden. Dabei sollte genau angegeben werden, wie viele Schüler dezw. Äungmänner gewünscht werden, und wann und wozu ste verwendet werden wollen.

Calw, den 8. August 1914.

Für die höheren Schulen:

Rektor Dr. Knödel.

Der 1. Vorsitz, der Ortsgruppe Iungdeutschland Calw:

Bauinspektor Schaal.

Ätio. SmiMMlie Äff«.

Da die Kolonne nunmehr sehr zusammengeschmolzen ist und

Mannschaften dringend benötigt werden,

wollen sich

geeignete Männer,

die unter keiner militärischen Kontrolle stehen, bei dem Unterzeichneten in der Verband- und Erfrischungsstation (Güterschupppen Calw)

alsbald melden.

Der Rolonnenführer: R. Pfizenmaier.

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Nachdem die Feuerwehr in 2 Aufgebote eingeteilt ist wird Z 7 der Ortsfeuerlösch-Ordnung von Talw vorbehaltlich späterer Oberamtlicher Genehmigung folgendermaßen ab­geändert :

8 7 Feueralarm.

I. Bei Brandfällen in der Stadt:

1. Aufruf des ersten Aufgebots:

Läuten mit sämtlichen Glocken der evang. Kirche mit 3 maligem Absetzen und Huppensignale.

2. Aufruf des 2. Aufgebots:

Läuten der 3 er Glocke mit Huppensignal.

3. Bei sofortigem Gesamtaufgebot:

Läuten sämtlicher Glocken der evang. Stadtkirche in kurzen Absätzen abwechselnd mit dem 3 er Glöckchen allein.

II. Bei Brandfällen außerhalb der Stadtmarkung: Trommeln der Feuerwehr in den Straßen der Stadt und Läuten mit der großen Kirchenglocke der Feuer­glocke mit 3 maligem Absetzen.

Calw, den 7. August 1914.

Stadtschultheißenamt:

_ Conz. _

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