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für 1831 übrig. Im Haushaltsplan 1932 bleibt, wie es im Er- i lab des Oberamts weiter heißt, ein ungedeckter Abmangel im Betrag von 142 000 Mark übrig, zu dessen teilweisen Deckung nunmehr von Aufsichts wegen, nachdem das Bürgermeisteramt es unterlassen hat, an Stelle des Gemeinderats Maßnahmen anzuordnen, oder entsprechende Anträge bei der Aufsichtsbehörde zu stellen, angeordnet, daß die Stadtgemeinde Freudenstadt 1. an Stelle der am 8. November ds. Zs. zu Unrecht beschlossenen Bürgersteuer die Ein wohuersteuer 1LU2 für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1932 im doppelten Betrag des vollen Jahressteuersatzes, 2. die Bürgersteuer 1933 in Höhe von 800 v. H. des Landessatzes zu erheben hat. Von einer weiteren Erhöhung der Getränkesteuer wurde vorerst abgesehen. Als Erträgnis dieser vom Oberamt ungeordneten Deckungsmaßnahmen wird zu erwarten sein aus der Einwohnersteuer 32 000 Mark, hievon in den Voranschlag eingestellt 16 000 Mark, somit Rest 16 000 Mark, aus der Bürger- steuer sechsmal 18 000 Mark gleich 108 000 Mark, davon die Hälfte mit 54 000 Mark (der Rest ist für 1933 anzurechnen), somit insgesamt an Deckungsmitteln 70000 Mark. Der Eemeinderat habe alsbald darüber Beschluß zu fassen, auf welchem Wege der durch die Beschäftigung der Erwerbslosen entstandene restliche Aufwand für 1932 gedeckt werden können. Das Oberamt behält sich weitere Maßnahmen vor. Eventuell käme für die Erwerbslosenaufwendungen ein außerordentlicher im laufenden Wirtschaftsjahrzehnt wieder ausgleichender Holzhieb in Betracht. Nach längerer Debatte kommt abschließend der Eemeinderat zu dem einstimmigen Beschluß, zur Deckung des Abmangels 1931 einen außerordentlichen Holzhieh nachzusuchen.
Wildbad, 7. Dezember. (Schwerer Einbruch.) Vergangene Nacht haben sich drei Einbrecher mit falschen Schlüsseln im Feinkosthaus Kloß Eingang verschafft und dort furchtbargehaust. Zm Laden ließen sie ein Faß Oel auslaufen, Delikatesten, Wurstwaren, Rauchfleisch usw., die sie nicht mehr mitnehmen konnten, wurden auf den Boden geworfen und zertreten; was nicht zertreten wurde, ist durch Begießen mit Tinte unbrauchbar gemacht. Außerdem wurde ein Faß Linsen auf den Boden geleert und mit einem Zettel versehen: „Sind vergiftet — nicht verkaufen". Im Büro wurde eine Chaiselongue mit dem Messer zerschnitten, eine Schreibmaschine total demoliert. Gestohlen wurde eine große Menge Schinken, feine Wurstwaren, Liköre, Schokolade, Bonbons, zirka 3000 Zigaretten und Zigarren. Geld fanden sie keines. Der Schaden an Gestohlenem und Demoliertem ist ungeheuer und der Zustand, in dem die Diebe Büro und Baden zurückließen, spottet jeder Beschreibung. Es ist festgestellt worden, daß die Täter sich durch die Paulinenstraße entfernten. Zn Calm- ba h sind drei Radfahrer im Alter von 20—28 Jahren, mit vollbepackten Gepäckträgern, Rucksäcken und Taschen, heute früh 6.^o Uhr von einem Eisenbahnbeamten gesehen worden, dem sie auf Befragen zur Antwort gaben, sie kämen ron einer Geburtstagsfeier von Wildbad. Nach den bis- herioen Namtorschungen zu schließen, handelt es sich um gefährliche Einbrecher aus der Gegend von Pforzheim oder Karlsruhe.
Oberndorf a. N.» 8. Dezember. (Ein Beispiel, wie unsinnig die Landpostverkraftung sein kann.) Es sind nunmehr anderthalb Jahre, daß die Po ft Versorgung verschiedener Landorte des östlichen Oberamtsbezirks Oberndorf und Sulz vom Postamt Sulz aus bestätigt wird. Die praktische Auswirkung dieser am grünen Tisch beschlossenen Einrichtung zeigt ein Beispiel dieser Tage. Eine Familie in A. erhielt am Montag, 8. Dezember 1932, beim amtlichen Bestellgang die Trauermilteilung über das Ableben des Bruders der Frau. Diese Mitteilung wurde, wie es der Poststempel ausweift, am 2. Dezember 1932, von 20 bis 22 Uhr, in Schramberg aufgegeben, kam mit dem Postauto nach Oberndorf aufs Postamt, von dort mit der Bahn nach Sulz und wurde hier auf weitem Umweg (Böhringen—Sigmarswangen—Trichtingen usw.) an seinen Bestimmungsort geleitet. Da an diesem Ort am Samstagabend, sowie am Sonntag kein Bestellgang mehr stattfindet, konnte die Todesanzeige erst am Montag dem Adressaten zugestellt werden. Die Beerdigung fand aber bereits am Sonntag,
4. Dezember, statt. Durch die überaus „komplizierte, um- wegige und moderne" Postbeförderung konnte die Frau nicht mehr am Leichenbegängnis ihres eigenen Bruders teilnehmen und erfuhr das Hinscheiden desselben erst, als er schon begraben war. So geschehen im Zeitalter der Autopostbeförderung; einstens ging es mit der Postkutsche ebenso rasch!
Epsendorf, OA. Oberndorf, 8. Dez. (Z u m E r o ß f e u e r.) Die Vrandursache aus dem Butschhof im Schlichemtal ist noch in Dunkel gehüllt, aber man dürfte mit Bestimmtheit annehmen, daß das Feuer gelegt worden ist, weil sämtliche vier Gebäude fast gleichzeitig in Flammen standen. Verbrannt sind auch drei Stück Vieh, zirka 15 Schweine, darunter 9 junge, und sämtliches Geflügel. Einige Rinder konnten sich selbst dadurch dem Flammentod entziehen, daß die Stricke, mit denen sie festgemacht waren, durchbrannten Etliche erlitten schwere Brandwunden und zwei davon müssen geschlachtet werden. Wie durch einen wunderbaren Zufall wurde das Leben des alten Herrn Zimmermann und das seiner Tochter gerettet, die ihrem kranken Vater in dem Augenblick eine Arznei zurecht machen wollte, als schon die Flammen sie umzüngelten.
Vom uuteren Neckar. 8. Dez. (Christbäumewerden imGroßenge st ohlen — Wildschweinschade n.) In den Wäldern am unteren Neckar werden die Christbäume gleich im Großen gestohlen. Dieser Tage kam bei Weisach ein Lastkraftwagen aus Mannheim gleich mitten in den Wald gefahren und ohne viel Federlesen hieben die Burschen ein halbes Tausend Tannenbäume um. Zum Glück wurden sie noch rechtzeitig erwischt. — Wildschweine haben auf der Markung Waldkatzenbach erheblichen Schaden angerichtet und di« Winterfrucht vernichtet.
Aus Baden
Lahr, 8. Dezember. (Großes Schadenfeuer.) Das aus der Paßhöhe zwischen Schütter- und Kinzigtal gelegene Gasthaus zum „Löwen" wurde von einem Schadenfeuer heimgesucht. Das Oekonomiegebäude brannte vollständig nieder. 13 Stück Großvieh und 50 Hühner kamen in den Flammen um. Ueber 1000 Zentner Futtervorräte und die ganzen Wirtschaftsgeräte verbrannten.
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Lö. Nagold, 8. Dezember. (Krastfahrzeugführer vor den Schranken des Gerichts.) Am 19. August d. I., kurz vor Einbruch der Dunkelheit, ereignete sich am Ortseingang von Alten- steig ein Zusammenstoß zwischen einem von der Angeklagten S. gesteuerten Personenkraftwagen, der die Hohenbergstraße herunterfuhr und den auf der Staatsstraße von Ebhausen herkommenden Motorradfahrer W. aus Zumweiler. Der Motorradfahrer und sein Beifahrer wurden erheblich verletzt, während der Kraftwagen stark beschädigt wurde. Die Führerin des Kraftwagens war wegen fahrlässiger Körperverletzung des Motorradfahrers und Beifahrers angeklagt. Sie habe den Unfall dadurch verschuldet, daß sie nicht langsam genug gefahren sei und außerdem die Kurve nicht richtig ausgefahren habe. Gegen den Motorradfahrer war Anklage erhoben wegen Uebertretung der Fahrvorschriften, namentlich zu rasches Fahren. Wegen Körperverletzung konnte er nicht bestraft werden, da der Beifahrer, dessen Verletzungen er zwar mitverschuldet hatte, den Strafantrag gegen ihn als seinen Bruder zurückgenommen hatte. Das Gericht stellte fest, daß der Motorradfahrer an dem Unfall ein erhebliches Verschulden treffe, La er mit übermäßiger Geschwindigkeit sich der Stelle, die ihm als unübersichtlich bekannt war, genähert hatte. Zudem war wegen der vorgeschrittenen Abendstunde besondere Vorsicht für ihn geboten, die er leichtsinnig außer Acht gelassen hatte. Der Kraftwagenführerin wurde zwar von den Zeugen bestätigt, daß sie vorsichtig und langsam gefahren sei; das Gericht war jedoch der Ansicht, daß, wie der Unfall zeige, eben an dieser Stelle ein besonders großes Maß von Vorsicht beachtet werden müsse und daß bei richtigem Ausfahren der Kurve der Unfall vielleicht doch vermieden worden wäre. Es wurden verurteilt: der Motorradfahrer zu einer Geldstrafe von 15 Mark und die Kraftwagenfahrerin zu der Geldstrafe von 30 Mark.
Gestorben
Eeislinge n-St.—F reudenstadt: Gotthilf Glauner, Rechnungsrat a. D., 53 Jahre alt.
Ü o m bach: Johs. Hornberger, 81 Jahre alt. Möttlingen: Wilhelmine Kopp, 76 Jahre alt.
Würzbach: Georg Friedrich Rentschler, 68 Jahre alt.
Wetter für Samstag
Infolge des nordeuropäischen Hochdruckgebiets ist für Samstag zwar zeitweilig bedecktes, aber vorwiegend trockenes und ziemlich frostiges Wetter zu erwarten.
Druo to Rierer ,o-i> Du.^dtuckerei, Inh. L. Laut, Ältensteig Verantwortlich für die Schriftleitung: L. L a u k.
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Getreide
Berliner Vroduktenbörse vom 8. Dez. Weizen märk. 187—189. Roggen märk. 151-153, Braugerste 169—170,Autler- und Jndu- striegerste 160—167 Haler märk. 118—123, Weizenmehl 24 bi» 26.60, Roggenmebl 19.50-21.80. Weizenkleie.910-9 70, Rossen- üVN_als Nittnriaerblen 21—26 kleine speiseerbsen 20
Märkte
Stuttgarter Schlcich'viebmarkt vom 8. Dezember
Zutrieb: 9 Ochsen, 2 Bullen. 18 Iungbullen 5 Kühe, 67 Rinder. 137 Kälber. 520 Schweine. >9 Schafe. Unverkauft: 3 Ochsen.
2 Bullen. 4 Jungbullen. 1 Kuh. 32 Rinder,
Bullen: aussein. 23—24 (unv.), vollil. 21—22 (unv.). fl. 20 bis 21 (unv.),
Rinder: ausgem. 30- 33 (unv.) vollil. 24—28 (unv.), fl. AI bis 23 (unv.).
Kälber: feinste Mast- und beste Saugt 30—33 (unv) mittl, 25—28 .unv.). ger. 21—24 (unv ).
Schweins: über 300 Pfd 41 (42—43), von 240 -300 Pfd 40 bis 4, (41-43), von 200-240 Pfd. 35-41 (40-42), von 160 bis 200 Pid. 38- -39 (38 -40), von 120—160 und unter 120 Pid. 36 bis 37 (36—38) RM, Verlauf: Großvieh schlevvend, Ueberstand: Kälber, rubig; Schweine schleppend.
Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 8. Dez. Auftrieb: 91 Kälber, 2 Schafe, 53 Schweine, 866 Ferkel und Läufer Preise: Kälber b 31-34. c 26 27, V 20—24 Schafe b 20-24 RM, Preise pro Stück Läuker 16-18, Ferkel bis 4 Wochen 5—10. über 4 Wochen 1l—13 RM. Marktverlauf: Kälber ruhig, langsam geräumt; Ferkel und Läufer rubig. i
Freiburger Nutzvl-Hmarkt vom 7. Der. Zufuhr: 10 Ochsen. 4S Kühe 18 Kalbinnen, 13 Rinder Preise: Ochsen junge 220—280. ältere 320—400, Kühe junge 280 -350, äliere 150—250, Kalbinnen 250 400, Rinder 100—180 RM Verleb'' flau verkauft kaum ein Drittel.
Letzte Nachrichten
Der Reichsstiidtebuud an den Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung
; Berlin, 8. Dezember. Wie der Reichsstädtebund mit- , teilt, hatten im Einvernehmen mit den kommunale» Spitzenverbänden die zuständigen Reichsministerien unlängst den Entwurf eines Arbeitsbeschaffungsprogramms beraten, nach dem Mittel für die Beschäftigung von etwa 499 000 Wohlfahrtserwerbslosen bereitgestellt werden sollten. Die Finanzierung dieses Programms hätte etwa 600 Millionen Reichsmark erfordert. Durch die Entwicklung in , den letzten Wochen hat dieser Plan endgültige Form nicht ' gewonnen. Der Reichsstädtehund hat daher den Reichs- tommissar für Arbeitsbeschaffung gebeten, im Interesse der Beschäftigung langfristig Erwerbsloser, sowie einer Entlastung der Gemeinden und nicht zuletzt im Interesse einer Belebung der Privatwirtschaft den Plan für die Arbeitsbeschaffung möglichst bald zur Durchführung zu bringen.
? Ein Nationalsozialist in seiner Wohnung niedergeschossem Berlin» 8. Dezember. Der 38jährige Ingenieur Julius Bergmann, der der NSDAP, angehört, wurde in der ver- , gangenen Nacht in einer Wohnung in dem Vorort Hohenschönhausen, die zu ebener Erde liegt, niedergeschoffen. Als der Ingenieur die erleuchtete Küche betrat, krachte plötzlich von der Straße her ein Schuß. Tie Kugel zertrümmerte die ' Fensterscheibe und traf Bergmann in den linken Oberschenkel. Ein Arzt entfernte die Kugel und stellte fest, daß die ^ Verletzung nicht lebensgefährlich ist. Der Täter, vermutlich ein politischer Gegner, ist in der Dunkelheit entkommen.
Stuttgart, 8. Dez. (Keine Solitude-Rennen Mehr? Wie wir erfahren, soll das Solituderennen nicht mehr stattfinden, da der ADAC, das geldliche Wagnis von 35 000 RM. nicht allein aus sich nehmen will.
Arbeitslose. In der Arbeitslosen- und Krisenunterstützung befanden sich am 30. Nov insgesamt 14 641 Unterstützungsempfänger, davon entfallen auf Groß-Stuttgart 10 554 Unterstützte. Am Ende der Berichtszeit waren bei 34 Maßnahmen des Freiw. Arbeitsdienstes 1312 Arbeitsdienstwillige, bei 26 Maßnahmen der Notstandsarbeit 906 Notstandsarbeiter beschäftigt. Die Gesamtzahl der Stellenjuchenden im Arbeitsamtsbezirk Stuttgart beträgt 43 492.
veonverg» 8. Dez. (Die Schulden der Stadt.) In der gestrigen nichtöffentlichen Eemeinderatssitzung wurde ein Antrag angenommen, wonach die Schulden der Stadt durck- Verkauf von Grundstücken gedeckt werden sollen. Die Umtageerhöhung und die Erhöhung der Bürgersteuer auf 8üll Prozent ist also abgewsndet
^der da viele Lißaretten-Kaucker 68 ^ern Selien,liefen odenaut' injeder 0 6 k k8?-8cliLclrt6l netts LoldLlsN.- bilden Das isr nur eine kleine Kebabs. HauxtsLeks
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