Nr. 288

Sitte I

Calw» 1. Dezember. (Tödlicher Verkehrsunfall.) Einer auf dem Lande leider weithin verbreiteten Unsitte, dem Verkehr mit unbeleuchteten Fahrzeugen, ist innerhalb des Ortseingangs von Stammheim die 74jährige Witwe Rosine Kober zum Opfer gefallen. Ein ohne Licht von Calw her in den Ort einfahrender junger Radfahrer aus Simmozheim fuhr die alte Frau in der Abenddämme­rung mit solcher Wucht an, daß sie, rückwärts auf das Pfla­ster aufschlagend, einen Schädelbruch davontrug, an dessen Folgen sie noch in der gleichen Nacht verschied. Der Fahrer gibt an, durch eine Straßenlampe geblendet gewesen zu sein; er wird sich, da er weder Licht führte noch Signal gab, wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten haben.

Agenbach, 1. Dezember. (Ein Menschenschädel gefun­den.) Auf hiesiger Markung fand vergangenen Samstag ein Landwirt in einem Wiesenbewässsrungsgraben des in das Kleinenztal mündenden Heselbachtälchens einen bereits inVerwesungübergegangenenmenschlichen Schädel. Die Untersuchung des Fundes ergab, daß ledig­lich die oberen Schädelpartien noch Haut- und Haarteils aufwiesen. Es handelt sich um den Schädel eines 30- bis 40jährigen Mannes mit gut ausgebildetem, vollständi­gem Gebiß. Weitere Leichenteile konnten beim Abstreifen der Umgebung des Fundortes nicht entdeckt werden. Man vermutet, daß ein Fremder um einen Bezirksangehöri­gen kann es sich keinenfalls handeln in den Waldungen oberhalb des Tälchens selbst Hand an sich gelegt und ein Hochwasser des Baches den Schädel in das Tälchen herab- geschwemmt hat. Nicht ausgeschlossen erscheint auch die Möglichkeit, daß Füchse diesen Körperteil an die Fundstelle verschleppt haben. Zurzeit ist die Vermißtenzentrale in Stuttgart mit der Angelegenheit beschäftigt; sie vermag vielleicht diesen traurigen Abschluß eines Menschenlebens aufzuklären.

Ostelsheim, 30. November. (Diphtherie.) Seit einigen Wochen herrscht unter den hiesigen Kindern die ! Diphtherie. Nachdem ein Fall tödlich verlaufen ist und die Seuche immer größere Ausdehnung annimmt, mußte die Schule bis auf weiteres geschlossen werden.

Reuenbürg, 30. November. Im Hilfsausschuß der Win­terhilfe berichtete dessen Vorsitzender, Bürgermeister Knö­del, über das Ergebnis de; diesjährigen Winterhilfesamm­lung. Außer einer beträchtlichen Menge an Kleidern, Wäsche und Lebensmitteln brachte die Sammlung 1148 Mark, worin auch die Erträge der beiden Wohltätigkeits­veranstaltungen enthalten sind. Ein Teil dieses Betrages soll zum Ankauf verbilligter Kartoffeln verwendet, der Hauptteil aber an den Bezirkswohltätigkeitsverein abge- sührt werden.

Höfen a. E., 30. November. (Unglücksfall.) Heute nachmittag um halb 2 Uhr ereignete sich auf der Arbeits­stätte des Freiwilligen Arbeitsdienstes auf dem Hengstberg ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Arbeitslose Rich. Wöhr wollte beim Wegbau einen Felsblock aus dem Ge­hängeschutt lösen. Als dieser plötzlich in Bewegung kam, wurde Wöhr mit Wucht zu Boden geworfen, wobei er sich Wunden am Kopf und offenbar auch eine innere Ver­letzung zuzog.

Eutingen, 1. Dezember. (Vergebung von weiteren ; Bauarbeiten auf dem neuen Eutinger Bahnhof.) Zur Zertigstellung des neuen Eutinger Bahnhofs sind folgende Arbeiten vergeben worden: Vahnhofzufuhrstraße: 3800 Kubikmeter Einschnitt, 840 Kubikmeter Humusandeckung, 7200 Quadratmeter Vorlage, Bewalzen der Fahrbahn. Drehscheibe: Aushub 1050 Quadratmeter, Beton 930 Kubik­meter. Untersuchungs- und Entschlackungsgrube: den Zu­schlag für diese Arbeiten erhielt die Firma Eebr. Eaiser E. m. b. H., Baugeschäft, Stuttgart. Weiter wurde ver­geben: Für das zweite Gleis auf der freien Strecke zwischen Neckarhausen und Sulz: 1. Verlegung der Staatsstraße Nr. 76: Einschnitt 18 000 Kubikmeter, Vorlage 6000 Quadratmeter, Beton 700 Kubikmeter, Bewalzen der Fahr-

> bahn. 2. Stützmauer bei Kilometer 88Z-660: Aushub 1100 Kubikmeter, Beton 600 Kubikmeter, Steinbeigung

t 250 Kubikmeter. Für diese Arbeiten erhielt die Baufirma k Jakob Bosch und Söhne, Metzingen, den Zuschlag.

! Rottenburg» 1. Dezember. In einem Alter von sechzig

> Jahren starb nach längerer Krankheit hier Eärtnerei- j besitz er Stemm ler. Als tüchtiger Geschäftsmann i hat er sein Geschäft an der Silchener Straße in bedeutende

Höhe gebracht und namentlich als strebsamer Baumzllchter sich einen Namen gemacht. Vor zwei Jahren ging ihm ein erwachsener Sohn im Tode voran.

Aidlingen, 30. November. (Unfall.) Ein noch gut ver­laufener Unfall hat sich am Freitagabend auf der Straße AidlingenDeufringen zugetragen. Bei Begegnung eines Pferdefuhrwerks mit einem Lastkraftwagen ? wurde das Pferd unruhig. Ein zu spät von dem Kraft- !j fahrzeugführer beachtetes, vielleicht auch von dem Fuhr­werkslenker gegebenes Haltezeichen, führte dazu, daß das Pferd gegen das noch in Bewegung befindliche Auto sprang, wodurch dem Tier die Brust ausgeschnitten wurde und Pferd und Lenker zu Fall kamen. Obwohl die Räder des Lastwagens über die Füße des Fuhrwerklenkers gingen, s kam er ohne Beinbrüche davon und erlitt nur verschiedent­lich Quetschungen. Mann und Pferd müssen den Arzt in Anspruch nehmen. Das Verhalten der Kraftfahrer nach dem Unfall ließ viel zu wünschen übrig und erregte bei der Bevölkerung Aergernis.

Reutlingen, 30. Nov. (Festgenommene Einbrecher.) Dienstagnacht wurden durch eine Polizeistreife zwei Ein­brecher auf frischer Tat ertappt und fest genommen. Der Tatort war eine Tankstelle beim Eüterbahnhof. Ge­stohlen wurde Bargeld. Ein des Wegs kommender Auto­fahrer, der von der Polizei angehalten wurde, leistete mit seinem Fahrzeug und Scheinwerfern wertvolle Hilfe. Einem dieser Erwischten wurde ein Schlüsselbund mit über dreißig verschiedenen Schlüsseln abgenommen.

Reutlingen» 30. November. (Genossenschaftliche Ver­wertung von Steuergutscheinen.) Der Haus- und Erund- befitzerverein Reutlingen will Steuergutscheine genossen-

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schaftlich verwerten. In Betracht kommen Steuergutscheine in Höhe von 1050 Mark.

Rottweil, 1. Dez. (KeineAushebungdesSemi- nars.) Oberstudiendirektor Kottmann teilt aus Grund ei­ner Anfrage beim Kath. Oberschulrat und beim Kultmini­sterium mit, daß an diesen beiden zuständigen Stellen von einer Aushebung des Rottweiler oder eines anderen Semi­nars nichts bekannt ist. Es wäre auch zu merkwürdig, wenn man das neueste, das einzige für sechs Klassen eingerichtete und für sechs Klassen zureichende, das am besten und neu­zeitlich eingerichtete Seminar aufheben und die alten Se­minare erhalten würde.

Rottweil, 1. Dez. (Volkszählung.) Nach der am 10 Oktober 1932 durchgeführten Volkszählung hat Rottweil 11146 Einwohner gegenüber 10 576 Einwohnern bei der Zählung im Jahre 1925.

Stuttgart, 1. Dez. (Württ. Landestheater.) Die Oper der Württ. Landestheater wurde eingeladen, am 1. Dez. in Baden-BadenDie Hochzeit des Figaro" zu spielen. Als Weihnachtsmärchen erscheint in diesem Jahr Curt ElwenspoeksDornröschen" am 4. Dez. im Spielplan.

Vom Landtag. Am nächsten Samstag wird keine Vollsitzung des Landtags stattfinden. Dafür wird der Ver- waltungs- und Wirtschaftsausschuß zusammentreten und sich mit den Anträgen Dr. Ströbel (BB.) betr. Maßnahmen zum Schutz des Binnenmarktes und Dr. Bruckmann (Dem.) betr. Aenderung der Gewerbeordnung befaßen.

DasberüchtigteCorbusierhaus. Inder Wirt­schaftsabteilung der Eemeinderats wurde mitgeteilt, daß der Umbau des berüchtigten Corbusierhauses der Weißen­hofsiedlung 28 000 RM. erfordert. Der Umbau wurde scharf kritisiert und als Kapitalfehlleitung bezeichnet. Bürgermei­ster Dr. Dollinger wußte nicht einmal, woher das Geld für den Umbau stammt. Interessant ist, daß der Architekt Cor­busier, der vorher wegen des Umbaues gefragt wurde, gar keine Antwort gegeben hat.

Zahlungsein st ellungderVogt-Bank. Die Dr. Vogtsche Bank, Kommanditgesellschaft in Stuttgart, hat wie das Stuttgarter Neue Tagblatt berichtet, ihre Zahlun­gen eingestellt.

MitdemLeben bezahlterUebermut. Bei der Heimfahrt eines Vergnügungssonderzugs aus dem Unter- inntal stieg bei Innsbruck der Hochschüler Rolf Pfeffer aus Stuttgart im Uebermut auf das Dach eines Eisenbahnwa­gens. Er kam dabei mit der elektrischen Hochspannungslei­tung in Verbindung und erlitt schwere Brandwunden, denen er im Innsbrucker Krankenhaus erlegen ist.

Backang, 1. Dez. (Arbeitereinstellungen.) Wie derMurrtal-Bote" erfährt, sind weitere Mehr-Einstellun­gen in hiesigen Großbetrieben aufgrund der Notverordnung erfolgt. 2n der Spinnerei I. F. Adolfs AG. soll die Mehr­belegschaft nunmehr 450 Personen betragen.

Gächingen OA. Urach, 1. Dez. (H o lz m a ch e rl o s.) Beim Holzfällen verunglückte Fritz Beck, Sohn des Ee­meinderats Beck. Er wollte zusammen mit noch andern Holz­machern eine hängengebliebene Tanne zu Fall bringen, als diese ihn plötzlich an einen Stamm drückte. Der junge Mann scheint innere Verletzungen davongetragen zu haben, so daß er ins Krankenhaus Urach llbergeführt werden mutzte.

Bissingen OA. Kirchheim, 1. Dez. (Tödlich abge- stürz t.) In der Nähe des Räubers stürzte der Besitzer des Gasthaus zum Falken in Eßlingen von einem Felsen in ei­ner Höhe von 2530 Meter ab und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Der Verunglückte befand sich auf der Jagd und hatte einen Fuchs angeschossen. Um nach dem Tier zu se­hen, begab er sich aus den Felsen hinaus.

Heilbronn, 1. Dez. (Zwangsversteigerung.) Bei der Zwangsversteigerung der Kaiser-Otto AE.. Vereinigte deutsche Nahrungsmittelfabriken wurde der CH. Knorr AE. mit 200 000 RM. der Zuschlag erteilt. Die hypothekarischen Werte der Knorr AE. auf diesem umfangreichen Gebäude- komplex sind weit höher. Von der gemeinderätlichen Schätzungskommission war der Wert des gesamten Anwe­sens samt Zubehör auf 711 000 RM. angegeben worden. Die Knorr AE. wird sich nun schlüssig werden müssen, was mit diesem Betrieb werden soll.

Vogt OA. Ravensburg, 1. Dez. (Brandstiftung.) Nachts brach in dem Oekonomiegebäude der Landwirtswitwe Franziska Burkhardt in Stocken Feuer aus. Binnen kurzer Zeit brannte es bis auf die massiven Grundmauern nieder. Das Gebäude wurde erst im Laufe dieses Jahres neu erbaut. Das lebende Inventar und ein Teil der Baumannssahrnis konnte gerettet werden. Der Täter, der den Brand legte, ist bis jetzt unbekannt.

Ertingen OA. Riedlingen, 1. Dez. (Die Hand zer­schnitten.) Die Tochter des Waldschützen Anton Buck verunalllckte beim Futterschneiden. Das Messer ging ihr über

den Handrücken und zerschnitt ihn vollständig, so daß die Hälfte der Hand in der Tenne lag.

Tuttlingen, 1. Dez. (Textil arbeiter streik.) Am Montag trat die Belegschaft der Firma Jakob Stortz, Tri­kotfabrik in Tuttlingen, in den Streik.

Vom bayerischen Allgäu, 1. Dez. (Todesurteil rechtskräftig.) Vom Schwurgericht Memmingen wurde, wie seinerzeit berichtet, der Hilfsarbeiter Joses Joos von Memmingen, gebürtig von Leutkirch, zum Tod und au­ßerdem zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Joos hatte im Laufe eines Familienstreits in seiner Wohnung seine 17 Jahre alte Stieftochter, mit der er unerlaubte Beziehungen unterhielt, mit zirka 20 Messerstichen gräßlich ermordet so- wie seine Frau und seinen 14 Jahre alten Sohn schwer ver­letzt. Nach der Tat machte er einen Selbstmordversuch und schwebte lange Zeit zwischen Leben und Tod, konnte aber wieder geheilt werden. Wie nun aus Leipzig berichtet wird, hat das Reichsgericht die Revision als unbegründet verwor­fen: das Todesurteil ist damit rechtskräftig geworden.

Von der bayerischen Grenze, 1. Dez. (Tragisches Ende.) Als der Totengräber Xaver Reimlingen von Veits­riedhausen bei Lauingen im Friedhof ein Grab schaufeln wollte, wurde er, als er eben die erste Erdschicht abgehoben hatte, vom Herzschlag gerührt. Die Schaufel entsank plötzlich seiner Hand und er fiel tot zu Boden.

Aus Baden

Raumünzach, 1. Dezember. (Großes Forellensterben.) Im oberen Teile des Forbaches, bei dem Pachtwasser der Fischerei Graf, ist aus bisher nicht feststellbaren Gründen ein halber Zentner Laich forellen zugrunde gegangen. Man vermutet, daß auf irgend eine Weise scharfe Chemikalien in den Forbach eingeleitet worden sind. Die Untersuchung ist noch im Gange. Eine große Anzahl Forellen büßte übrigens durch die mutmaßlichen giftigen Abwässer das Augenlicht ein. Dem Fischereipächter Graf ist ein beträchtlicher Schaden entstanden.

Tagung der Landwirtschaftskammer

Stuttgart, 1. Dez. Am Dienstag, 6. Dezember, nachmittag» 3 Uhr, tritt die Württ. Landwirtschaftskammer im Sitzungssaal des Württ. Wirtschaftsministeriums in Stuttgart zusammen. Auf der Tagesordnung stehen: Agrarpogramm der Reichsregie­rung. a) Landwirtschaft (Ströbel). bl Gartenbau (Saug), c) Forstwirtschaft Ivon Rechberg), ferner Fragen der Zinsgestaltung bei Personal- und Realkredit (von Staufsenbergl, Württ. Fleisch­steuergesetz (Hermann-H.), Freiwilliger Arbeitsdienst (Reg.- Rat Stahlecker). Einheitssteuer und Ersatzbewertung (Herrmana- Vl). Stand der muchwirtschastlichen Zusammenschüsse in Würt­temberg (Scherer). Krautbau und Krautabsatz (Wacker), Ehrung alteingesessener Bauernsamilien (Ottenbach).

Vom Staatsgerichtshof abgewiesen

Stuttgart, 1. Dez. Bei der letzten Stuttgarter Gemeinderats­wahl im Dezember 1931 hatte auf der Einheitsliste der bürger­lichen Parteien Obersekretär Lau von der Volksrechtspartei 58 690 Stimmen erhalten und kam damit gleich hinter Post­amtmann Ahner, der mit 60 092 Stimmen damals an der Spitze der Gewählten stand. Der Demokrat Hausmann hatte 49 698 Stimmen erhalten, sein Parteifreund Harrschar nur 48 580 Stim­men. Beide wurden aber gewählt. Lau kam damals wegen de» Grundsatzes der Stellenwahl nicht zum Zug, weil mehr als die Hälfte der Stimmzettel der Einheitsliste unabgeändert abgege­ben worden war. Die Volksrechtpartei hat dann den Staats­gerichtshof angerufen, der, wie derSchwäbische Merkur" hört, vor einigen Tagen seine Entscheidung gefällt hat und zwar im Sinne der Stellenwahl. Die Beschwerde der Volksrechtpartei ist damit abgewiesen.

«elnr Nachrichten aller MV

Einberufung des sozialdemokratischen Parteitags. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei hat beschlossen, dem Parteiausschuß vorzuschlagen, daß der Parteitag in der Woche vom 12. bis 19. März, in die auch der 50. Todestag von Karl Marx fällt, in Frankfurt a. M. stattfinden soll.

Verzweiflungstat einer Mühlenbesitzersfamilie. In der Hedwigsmühle bei Goßlar haben in der Nacht zum Don­nerstag der Mllhlenbesitzer Kruß und sein 14jähriger Sohn sich erschossen. Die Frau des Mühlenbesitzers, die auf die gleiche Weise Selbstmord hatte verüben wollen, wurde in bedenklichem Zustande aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Finanzielle Schwierigkeiten des Mühlenbesitzers sollen die Ursache der Verzweiflungstat sein.

Die chinesische Regierung wieder in Nanking. Die Natio­nalregierung, die während des Vormarsches der Japaner nach Loyang geflüchtet war, hat die Geschäfte in Nanking wieder ausgenommen.

Ein Postamt in Ostgalizien überfallen. In der ostgalizi- schen Stadt Grodek wurde Mittwoch nachmittag das Postamt von acht Banditen überfallen. Zwischen den sich zur Wehr setzenden Postbeamten und den Räubern kam es zu einer Schießerei, bei der zwei Banditen getötet wurden. Die übri­gen Räuber entkamen mit 3000 Zloty Kleingeld.

Bergwerksunglück bei Laibach. Im Stollen eines Berg­werks in Hrasnik bei Laibach explodierte der Motor einer s Lokomotive. Sechs Personen wurden getötet, drei schwer ver­letzt.

Eine Eiseubahnräuberbande gefaßt. Der Fahndungsdienst ' der Reichsbahn hat in Halle eine siebenköpfige Eisenbahn­räuberbande unschädlich gemacht, der zur Last gelegt wer­den eine ganze Reihe Eüterzugberaubungen Die Führer waren mit modernen Selbstladepistolen bewaffnet. Insge­samt wurden bisher 20 Zugüberfälle aufgeklärt. Etwa 14 Personen werden sich wegen Hehlerei zu verantworten ha­ben.

Maßregelung Turatis. Der Parteisekretär hat den Abge­ordneten Turati aus unbestimmte Zeit seiner Dienstgeschäfte enthoben, weil er sich in Privatbriefen, die der Oefsentlich- keit zugänglich wurden, bedauerliche und unzulässige Aeuße- rungen habe zuschulden kommen lassen.