Nr. 247
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«in Personenauto auf. Dabei erlitt sie einen Arm- und ei- nen Schädelbruch und mußte ins Bezirkskrankenhaus ver- bracht werden. Die Verletzte hat sich erst vor vierzehn Tagen verheiratet.
Ochsenhausen OA, Biberach, 20. Okt. (Motorradun- gliick.) Am Dienstag verlor Zimmermeister Bendel die Herrschaft über sein Motorrad, überschlug sich und fiel in den Sägebach. Auf Hilferufe eilte der Schwager des Verunglückten hinzu, sprang in den Bach und brachte den Schwer- »erletzten ans Land.
Rot OA. Laupheim, 20. Okt. (Tragischer Tod eines Kindes.) Das dreijährige Söhnchen des Söldners Konrad Kiesle von hier trank aus einer Flasche, die er aus einem Abfallhaufen fand. Es stellten sich sofort furchtbare Schmerzen ein, an deren Folgen das Kind heute, trotz sofortiger ärztlicher Hilfe, verschied. Da in unmittelbarer Nähe sich eine Flaschnerei befindet, vermutet man, daß es sich bei dem Inhalt der Flasche um Salzsäure oder Lötwasser oder dergleichen handelt.
Friedrichshafen, 20. Okt. (Tödlich verunglückt.) Dienstag nacht wollte ein Wanderbursche, der ledige 21 Jahre alte Sattlergehilfe Xaver Egget aus Oberweikersho- fen Bez.-Amt Fürstenseldbruch, mittels einer Leiter in ein von ihm einige Tage vorher bewohntes Fremdenzimmer im Gasthof zum Löwen einsteigen, das inzwischen an einen anderen Wanderer, den 21 Jahre alten ledigen Kaufmann Wilhelm Hinkens aus Oberhausen (Rheinland) vermietet worden war. Hinkens erwachte, als der vermutliche Einbrecher den Fensterflügel geöffnet hatte, und versetzte ihm mehrere Schläge auf den Kopf, sodaß er von der Leiter etwa sechs Meter abstürzte und sich tödliche Verletzungen zuzog. Bei der Durchsuchung seiner Kleider fand man auch einen scharf geladenen Revolver.
Wangen i. A., 20. Okt. (DerDankdesReichsprä- sidenten.) Reichspräsident v. Hindenburg übersandte Joseph Blattner, Rentner in Wangen einen herzlich gehaltenen, eigenhändig unterschriebenen Dankjagungsbrief für die ihm zu seinem 80. Geburtstag übermittelten Glückwünsche. Blattner, früherer Schmiedmeister in Edensbach bei Waldburg, ist Veteran von 1870/71 und steht heute im 87. Lebensjahre. In den Jahren 1868 und 1869 hatte Blattner, als Soldat des 6. Württ. Infanterieregiments (später Jnf.-Regt. 124, Weingarten) zu Fahnenschmied Nagel und Schuh in Ulm als Hufschmied abkommandiert, öfters Gelegenheit, dem jungen Leutnant v. Hindenburg, damals beim Ulmer Artillerieregiment stehend, das Pferd zu beschlagen. Der Reichspräsident erinnert sich heute noch an seinen damaligen Hufschmied, Infanterist Blattner.
Bon der bayerischen Grenze, 20. Okt. (A u tounf all.) In der Nähe der Bahnunterführung Nordheim—Äuchses- heim geriet ein ausländischer Kraftwagen die Straßenbö- schung hinab. Die beiden Insassen, die Witwe des verstarb. Meisterjongleurs Rastelli und ihre Freundin, oie auf der Reise von Bergamo nach Nürnberg begriffen waren, kamen mit unbedeutenden Verletzungen davon.
Vom bayerischen Allgäu, 20. Okt. (Des Winter- Einzug.) Die Schneegrenze ist jetzt schon über 1000 Meter heruntergegangen. Im Walsertal hat sich bereits eine leicht« zusammenhängende Schneedecke gebildet.
Aus Baden
Singen, a. H., 19. Oktober. (Ein Mißbrauch der Jugendherberge.) Unter der Ueberschrift „Ungehörige Gäste in der Jugendherberge in Singen" nimmt die in Hamburg erscheinende Fachzeitung „Küche und Keller" in längerem Artikel scharf Stellung gegen die mißbräuchliche Benützung der Singener Jugendherberge „Hohentwiel" von Reisenden, die nach ihrer finanziellen Lage durchaus Unterkunft in guten Gaststätten zu bezahlen vermögen. Auf Grund der von den Hoteliers und Gastwirten in Singen im Verein mit dem Verkehrsverein Singen heraus- gegebenen und von diesen finanzierten Werbefaltblättern ist eine englische Gesellschaft nach Singen gekommen, die in der Jugendherberge „Hohentwiel" in Singen übernachtete und sich dort verpflegen ließ. Es wäre interessant, zu wissen, ob diese englische Reisegesellschaft auch an anderen Plätzen in Jugendherbergen Unterkunft gesucht haben.
Neustadt i. Schw., 19. Oktober. Einer der größten Höfe bei Langenordrach, der Schwarzhausenhof, kam zur Zwangsversteigerung. Vom Notar war der fast 75 Hektar große Hof mit Gebäulichkeiten zu 35 000 Mark und mit Zubehör zu 37 340 Mk. geschätzt. Er wurde verkauft an die Spar- und Waisenkasse Neustadt; sie hat das Recht aus dem Meistgebot abgetreten an Major a. D. Hubert Sander in Langenordrach. Dieses geschlossene Hof- gut, zuletzt Eigentum des Martin Kleiser in Langenordrach, wurde um 30 600 Mark Herrn Sander zugeschlagen.
Die Rkichstagswahle»
find von so großer Bedeutung, daß das Lesen einer Zeitung eine unbedingte Notwendigkeit ist.
Mim Nachrichten aus «Iler Mit
Memels Landtag aufgelöst. Das Direktorium des Memel- ebiets hat den memelländischen Landtag ausgelöst. Die
egründung lautet, daß ein Teil der Wahlberechtigten bei der letzten Landtagswahl im vergangenen Jahre verhindert worden sei, das Wahlrecht auszuüben.
Liebesdrama. In dem Dorf Fünfstetten im Ries hat sich ein Liebesdrama abgespielt. Der 23jährige Xaver Kettl unterhielt mit der 21jährigen Babette Leinberger ein Liebesverhältnis, das die Eltern des Mädchens nicht dulden konnten. Daraus schlich Kettl zum Anwesen der Eltern seiner früheren Braut und feuerte mit einem Jagdgewehr auf das im Erdgeschoß schlafende Mädchen einen Schutz ab. Er jagte sich dann selbst eine Kugel durch den Kopf, die seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Die Leinberger erlitt schwere Verletzungen an Arm und Fuß.
Sechs Tote der Schlagwetterexplosion bei Aachen. Zwei weitere der bei der Schlagwetterexplosion in HUckeljoven schwerverletzten Bergleute sind gestorben. Die Gesamtzahl der Toten betragt nunmehr sechs.
Eine hundertköpfige Schmugglerbande gestellt. Zollbeamte stellten am Mittwoch im Aachener Wald eine Schmugglerbande von 100 Personen und beschlagnahmten eine große Menge Waren.
Einbruch in das Zittauer Stadtmuseum. Das Stadtmuseum wurde von Einbrechern heimgesucht, denen Museumsgegenstände von unschätzbarem Wert in die Hände fielen. Besonders zu beklagen ist der Verlust von sechs wertvollen Taschenuhren aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Weiter wurden zwei große goldene mit Diamanten besetzte Monstranzen und ein goldener Kelch mit Deckel gestohlen.
Gronau in Colombo eingetroffen. Der deutsche Flieger v. Gronau ist am Donnerstag in Colombo eingetroffen.
Handel und MM
Wirtschaft
Die schwebende Schuld des Reiches Ende September. Die schwebende Schuld des deutschen Reiches betrug am 30. September 1932 1757,1 Millionen RM. gegenüber 1908,8 Millionen RM. am 31. August 1932.
Mannheim, 20. Okt. (Preisermäßigung der Großmühlen.) Die süddeutschen Großmühlen haben gestern die Mebtpceise abermals um 0,10 RM. ermäßigt, so daß die Preisermäßigung ab Montag dieser Woche bis heute 0.30 RM. pro Sack beträgt. Danach stellt sich der Eroßmühlenvreis iür die 100 Kilo Weizenmehl Spezial Null auf 30.80 RM. und für desgleichen mit Aus- landsweizen auf 31.80 RM. ab Mllhlenstation.
Börsen
Berliner Börse vom 2V. Okt. Zu Beginn der Börse konnte die Erundstimmung weiter als zuversichtlicher bezeichnet werden. Anleihen konnten sich durchweg beseitigen, Reichsschuldbuchfordsrun- gen waren 0,5—0,75 Prozent höher. Am Rentenmarkt war die Stimmung gleichfalls freundlicher, bei den Großbanken waren verschiedentlich kleine Kauforders für Pfandbriefe vorliegend. Im Verlaufe konnten die Kurse zunächst etwas anzieben, doch behaupteten sich diese Gewinne infolge des stillen Geschäftes später nicht immer.
Getreide
Berliner Produktenbörse vom 20. Okt. Weizen märk. 196 bis 198 Roggen märk. 154-156, Braugerste 175—185, Futrer- und Jndustriegerste 167-174, Safer märk. 134—138, Weizenmehl 24.50—28, Roggenmebl 20—22.50. Weizenkleie 9.25—9.60, Roggenkleie 8.40, Viktoriaerbsen 22-24, kleine Speiseerbsen 20—23 Futtererbsen 14—17 RM. Allgemeine Tendenz: schwach.
Markte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 20. Oktober
Zutrieb: 15 Ochsen. 2 Bullen, 13 Jungbullen 8 Kühe, 107 Rinder, 138 Kälber, 419 Schweine. 1 Schaf, 2 Ziegen. Unverkauft: 5 Ochsen. 3 Jungbullen, 2 Kühe, 47 Rinder.
Bullen: ausgem. 23—25 (24-25), oollsl. 21—22 (22—23).
Rinder: ausgem. nicht notiert, vollfl. 25—28 (26—30), fl. 22—24 (22—25).
Zälb
Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 37—40 (37—41), mittl. 33—36 (unv.), ger. 30—32 (unv.).
Schweine: über 300 Pfd. 46 (46-47), von 240—300 Pfd. 44—45 (45—46). von 200—240 Pfd. 43—44 (43—45), von 160 bis 200 Pfd. 41—42 (42-43), von 120—160 und unter 120 Pfd. 39—40 (40—41) Sauen (31—36) RM. Verlauf: Großvieh schleppend. Ueberstand; Kälber ruhig; Schweine langsam; fette Schweine über Noti».
Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 20. Okt. Zutrieb- 93 Kälber. 59 Schafe, 370 Schweine. 756 Ferkel und Läufer, 36 Lämmer. Preise: Kälber b 36—40, c 32—36, d 28—32 Schafe b 21 bis 27 RM. Preise pro Stück: Läufer 15—18. Ferkel bis 4 Wochen 6—10, über 4 Wochen 12—14 RM. Marktverlauf: Kälber ruhig. Ueberstand: Ferkel und Läufer rubig.
Stuttgarter Großmärkte. Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz. Zufuhr 1000 Zentner. Preis 6—6.60 RM. — Kartoffel- großmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr 200 Zentner. Preis 2.70—3 RM. — Filderkrautmarkt auf dem Leonbardsplatz. Zufuhr 50 Zentner, Preis 2.50—2.80 RM. je für 1 Zentner.
Obstpreise. Balingen: Mostbirnen 1.60—3.60, Bratbirnen 4—4.60, Aepfel 5.40—6.20 RM. — Herrenberg: Tafelävfel 10—16, Wirtschaftsäpfel 7—10, Tafelbirnen 6—15 Mostäpfel 5.80, Mostbirnen 4—4.50, gem. Mostobst 5.40, Zwetschgen 11—15, Quitten 10—12 RM. — Neuen st ein: Tafelävfel 12—16, Wirtschaftsäpfel 5—5,50, Mostbirnen 4.30—4.50 RM.
Psullendorfer Marktberichte. Der Obstmarkt haue eine Zufuhr von 2206 Zentner Mostobst, 700 Körbe Tafelobst, davon 611 Körbe Aepfel, 66 Körbe Birnen und 25 Körbe Zwetschgen 3 Wagen Rüben und etwa 15 Zentner Kraut. Preise: Mostobst
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4—9 RM. pro Doppelzentner. Tafelobst: Aepfel 16—22, Wirtschaftsäpfel 10—14, Birnen 10—16, Zwetschgen 12—18 Pfg pro Kilogramm, Rüben 50—60 Pfg. das Viertel, Kraut 2—3 RM. pro Zentner. Der Handel war flott. — Auf dem Fruchtmarkt kosteten Weizen 20—21.30, Gerste 15.30—1K, Roggen 1k. Hafer 11.70 bis 12.70, Spelz 15.70-15.80 RM.
Freiburg, 20. Okt. (Kreisobstmarkt.) Der 2. Kreisobstmarkt auf dem Karlsplatz in Freiburg war mit etwa 6—700 Zentner» Kernobst, überwiegend Aepfeln, beschickt. Es kosteten je nach Qualität: Aepfel 12—18 Birnen 15—25 NM. per Zentner. Die gesamte Anfuhr war vor Marktschluß verkauft.
Calw, 20. Oktober. (Obstpreise.) Amdem Mittwochmarkt war Heuer zum ersten Male ein Wagen Mostobst aufgestellt, in der Hauptsache Birnen. Für den Zentner wurden 5.50 Mark verlangt. Tafelobst war ebenfalls zugeführt. Der Preis stellte sich für schöne Rosenäpfel auf 10 Mark pro Zentner.
Leonberg. 20 Okt. (Zwangsversteigerung.) Das Solzäpfeljche Anwesen (Babnhofstraße) wurde bei der gestrigen Zwangsversteigerung von der Oberamtssvarkasse um den Preis von 43 000 RM, übernommen.
Weinversteigerungen. In den nächsten Tagen finden lotsende Weinversteigerungen statt: Montag, den 24. Oktober, nachmittags 2.30 Uhr Weingärtnergesellschaft Gellmersbach OA. Heilbronn im Adler in Gellmersbach 180 Hektoliter weiß gemischt 180 Hektoliter rot gemischt, 70 Hektoliter weiß Riesling, SO Hektoliter Trollinger — Dienstag, den 25. Oktober nachmittags 2 Uhr Weingärtnergesellschaft Fellbach in der Eesellschaftskelter in Fellbach. — Mittwoch den 26. Oktober nachmittags 1 Ubr Weingärtnergesellschaft und Winzergenossenschaft Weinsberg in der Hildthalle in Weinsberg, 400 Hektoliter weiß und Riesling, 400 Hektoliter rot. — Donnerstag, den 27. Oktober vormittags 11 Uhr Weingärtnergesellschaft Jngelfingen OA. Künzelsau in der Glocke in Jngelfingen. 800 Hektoliter weiß Riesling und Silvaner. — Freitag, den 28. Oktober vormittags 10.30 Ubr Freiherr von Sturmieder-Hornecksche Gutsverwaltung Schozach OA. Besigheim im Herrschaftsgebäude, 150 Hektoliter Portugieser. Lem- berger Clevner Riesling und weiß Riesling. — Montag, den 31. Oktober nachmittags 2 Uhr Weingärtnergesellschaft Untertürkheim in der Alten Krone in Untertürkheim, 350 Hektoliter Rotwein.
Herbstnachrichten. In L a u f f e n a. N. konnte so ziemlich alles verkauft werden bei anziehenden Preisen (Trollinger und Weibriesling zu je 190, gemischtes Gewächs zu 173—177 RM. der Ei- mer). — In Dürrenzimmern geht die Lese zu Ende; Verkäufe zu 185—190 RM. — JnKleingartach wurden die Reste abgesetzt zu 175—180, Weißwein zu 185 RM. pro Eimer. — Vaihingen a. E. erzielte für den Eimer 190—200 RM.. Horrheim 180—190 RM. — InEllhofen bewegte sich der Preis zwischen 170—180 RM. — InAuenstein wurden Käufe zu 170 RM. getätigt, in Jlsfeld zu 150—170 RM. — In Leonberg wurden die ersten Weinkäufe abgeschlossen. Der Preis bewegte sich für gute Lagen zwischen 230—250 RM. pro Eimer.
Besigheim, 21. Oktober. Weinlese beendigt. Käufe zu 200 und 203 Mark für den Eimer. Noch gute kleinere Reste verkäuflich.
Freiburg, 20. Okt. (Neues vom „Neuen".) Der Herbst ist >u ganz Oberbaden in vollem Gange wenn nicht gar schon dem Ende nab Das Ergebnis ist schon mehrfach genannt worden. Quantität wenig befriedigend, Qualität sehr zufriedenstellend. Auch das Weingeschäft ist überall im Gange und die Umsätze werden zu erhöhten Preisen getätigt. — In Kippend eim ist der Neue im großen und ganzen verkauft. Erlöst wurden 40—44 RM. Dasselbe gilt von Mablberg und Ringsheim. — Auch in Ettenheimweiler ist der Neue nahezu zu 40 RM. ausverkauft — In Eichstetten am Kaijerstuhl wurden 44 RM. für den Hekto. bezahlt. — In Köndringen 40 RM. — In Müllheim und in Aiggen sind Käufe zu 54—60 RM. pro Hekto und darüber abgeschlossen. — In 2 leinenst adt wurden 50 RM. pro Hekto bezahlt. — Oberweiler und Vögisheim konnten 55—60 RM. pro Hekto erzielen. — In Eimeldingen und in Fisch insen wurden 55 RM. pro Hektoliter bezahlt.
Vergleichsverfahren
Karl Weckerle, David Sohn, Fabrikant, Alleininhaber der Firma Weckerle L Co., Lack- und Farbenfabrik in Stuttgart— Zuffenhausen.
Firma Alois Mohr, Landesprodukte in Leutkirch.
Wirtschaftliche Wochenrundschau
Börse. Die Börse war auch in dieser Woche lustlos und schwächer. Die Zeit vor den Wahlen lähmt hie Unternehmungslust; auch scheint die in einzelnen Branchen ungebahnte oder erwartete Geschäftsbelebung die Mittel des Publikums abseits der Börse jetzt mehr zu beanspruchen. Auch die schwächere Haltung der Neuyorker Börse wirkte ungünstig ein Der Spekulation fehlte es an Anregung. Der Rückgang erstreckte sich am Aktienmarkt ziem-, lich gleichmäßig auf alle Gebiete. Nur vereinzelt boten Publikumsaufträge eine kleine Stütze. Der Rentenmarkt war bei kleinem Geschäft ebenfalls schwächer. So lagen vor allem Jndustrie- Obligatronen, ferner Stadtanleihen. Liquidationspiandbriese niedriger, während Länderanleihen wenig verändert waren.
Geldmarkt. Nach der Schrumpfung des Akzevtumlaufs seit der' Kreditkrise im letzten Jahre ist allmählich wieder eine Ausdehnung des deutschen Wechselkredits eingetreten. Der Reichsbank dürste die Ausdehnung des Akzeptumlaufs nicht ungelegen kommen. Infolge der umfangreichen Fülligkeit früherer Reichsschatzanweisungen gestaltete sich der Absatz neuer Reichsschatzanleihen und Reichsschatzwechsel seitens der Reichsbank ziemlich lebhaft. Die Entwicklung der Devisenbilanz der Reichsbank ist erfreulich. Von einem Einfluß der Diskontsenkung auf die kreditmäßige Beanspruchung des Instituts war noch wenig zu spüren. Die Neueinstellung von Arbeitskräften scheint hauptsächlich aus Barmitteln, nicht durch neue Kredite ermöglicht worden zu sein.
Produktenmarkt. An der Getreidebörse kam kein« Unternehmungslust auf. Das Angebot war zwar im allgemeinen nicht dringend, aber die Nachfrage hielt sich in engsten Grenzen. Das Mehlgeschäft ist ungewöhnlich klein, obwohl unter normalen
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