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zeichnet ein Bild Hugenbergs und schildert ihn als überaus fähigen, sachlichen und bescheidenen Mann, der schon etwas geleistet habe. Wenn Papen auch schon Fehler gemacht habe, so sei er doch auf dem rechten Weg. Als Hugenberg gesehen habe, datz die Regierung Papen gutes leistet, habe er sich hinter die Regierung gestellt. Hugenberg habe seit dem Jahr 1924 mit seinem geradezu seherischen Blick alles richtig vorausgesagt. Er sei kein Redner, aber ein Mann der Sachlichkeit. Jetzt brauche man ganze Männer, denn es gehe um das Schicksal des deutschen Volkes. Es gehe nun darum, datz nach den Grundsätzen der Deutschnationalen Partei regiert werden könne. Je stärker wir werden, umso sicherer werden die Nationalsozialisten in die richtigen Bahnen gelenkt werden können. Es sei Pflicht des Mittelstandes, den Deutschnationalen die Stimme zu geben. Es sei ein Wendepunkt gekommen. Es müsse heihen, weg von der Linken und weg von den Nationalsozialisten.
Der Redner schlotz mit der Bitte, den Wahlzettel ernstlich zu prüfen, ehe man ihn abgibt und bei jedem Parteiredner sich zu fragen, was ist Phrase und was Lockmittel. Wie man wähle, so werden die Geschicke unseres Volkes. — Nach kurzer Debatte in der Fabrikant Zimmermann für die Deutsche Volkspartei eintrat, Dr. Wider ihn aber aufforderte, in die Reihen der Deutschnationalen Partei einzutreten, schlotz der Vorsitzende die Versammlung mit dem Dank an den Redner und die Versammelten und mit der Aufforderung, am Tag der Wahl Liste 5 zu wählen.
— Fünf-Nentenmarkscheine noch gültig. Es liegt Veranlassung vor, daraus hinzuweisen, datz die Fünf-Rentepmark- scheine noch nicht aus dem Verkehr gezogen sind, datz sie also noch gültig sind.
— Verbotene Signalinstrumente sür Kraftfahrzeuge. Ls werden jetzt Signalinstrumente für Kraftfahrzeuge aus den Markt gebracht, die mehrere verschiedene Töne nicht zur gleichen Zeit, sondern einzeln hintereinander abgeben. Die Anbringung oder Verwendung solcher Signalinstrumente ist verboten und strafbar. Bei mehrtönigen Signalinstrumsn- ten müssen die verschiedenen Töne gleichzeitig in einem harmonischen Akkord anklingen. Nur für Kraftfahrzeuge der Feuerwehren im Dienst, der Wehrmacht, der Reichspost und der Polizei sind Ausnahmen zugelassen.
— Wie lange gelten Sonntagsrückfahrkarten. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft teilt mit: In der Oeffentlichkeit ist noch nicht hinreichend bekannt, datz der Zeitpunkt für den Antritt der Rückreise mit Sonntagsrückfahrkarten an Montagen oder an Tagen nach Feiertagen bis auf Widerruf, längstens bis 1. April 1932, aus 12 Uhr ausgedehnt worden ist. Es darf also die Rückfahrt auf dem Zielpunkt der Sonntagsrückfahrkarten am Montag oder am Tage nach Festtagen spätestens um 12 Uhr, von llnterwegsbahnhöfen spätestens mit dem Zug angetreten oder fortgesetzt werden, der den Zielbahnhof um 12 Uhr verlätzt. Die Rückfahrt ist nach 12 Uhr ohne Fahrtunterbrechung zurückzulegen. Bei Zugwechsel ist sie spätestens mit dem nächsten anschliehenden Eil- ooer Personenzug fortzusetzen: auch ein dem Personenzug folgender Eil- oder Schnellzug darf benutzt werden, wenn er den Ausgangsbahnhof eher als der Personenzug erreicht. An dem frühesten Zeitpunkt der Hinfahrt (Samstag um 12 Uhr) hat sich nichts geändert.
Zusammenstoh. Am Dienstagabend zwischen 7 u. 8 Uhr fuhr ein Nagolder Kaufmann mit seinem Personenwagen in der oberen Poststratze in der Nähe bei Bäckermeister Drexel aus das beleuchtete Zweispännerfuhrwerk des Fuhr- halters Gottl. Eünthner von hier auf. Personen kamen nicht zu Schilden, dagegen wurde ein Pferd innerlich verletzt.
Warnung vor Hausierern mit Bestecken. Die Handwerkskammer Reutlingen schreibt uns: Aus verschiedenen Bezirken gehen der Kammer Klagen und Beschwerden darüber zu, datz Hausierer unter Anwendung unlauterster Methoden minderwertige Bestecke und Löffel als „Rostfre i" verkaufen. Die angeblich sehr billigen Preise sind aber in Wirklichkeit für diese Schundwaren viel zu hoch, denn beim ersten Gebrauch erweist sich schon die Minderwertigkeit derselben. Die Bestecke sind nur aus Eisenblech gestanzt und leicht vernickelt oder verchromt, sind aber mit der irreführenden Aufschrift „R o st g e s ch ü tz t" oder „Rostsicher" gestempelt. Der angebliche Rostschutz blättert bald ab, außerdem schneiden die Bestecke nicht und sind deshalb gebrauchsunfähig, bilden also eine Quelle ständigen Aergers. Die sogenannten Hornhefte — in Wirklichkeit ganz minderwertiges Material — färben ab und zerbrechen bald. Die Löffel sind nur mit einem Zinnüberzug versehen, der im Gebrauch sehr bald verschwindet. Es wird deshalb vor dem Kauf solcher Bestecke gewarnt. Wer wirklich erstklassige Bestecke mit rostfreien Stahlklingen und Löffel bester Qualitäten kaufen will, der wende sich vertrauensvoll an die Fachgeschäfte am Platze bezw. im Bezirk. Diese prüfen die Güte der Ware und verkaufen nur beste wieder schleifsähige Waren zu billigen Preisen. Die Fachgeschäfte bieten auch jede Garantie und außerdem die Möglichkeit umzutauschen oder zu reklamieren, während die Hausierer, die solche minderwertige Ware vertreiben, nie wiederkommen.
1(6. Nagold, 19. Oktober. (Eine neue Zeitung in Nagold.) Wie man hört, wird von Anfang November an in Nagold eine nationalsozialistische Bezirkszeitung „Schwarzwald-Wacht" erscheinen und zwar in gleicher Aufmachung wie der NS.-Bezirkszeitung in Calw. Die Drucklegung erfolgt in Pforzheim. Als Schriftleiter soll vorerst Kaufmann Fr. Walz - Nagold zeichnen.
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Freudenstadt, 19 . Oktober. (Die Fremdensaison.) Unsere Höhenkurstadt hat dieses Jahr trotz mancherlei Hemmnisse durch Politik und Wetter doch einen recht befriedigenden Fremdenverkehr gehabt. Es betrug die Zahl der Kurgäste im Jahr 1932 bis 30. September 33 043 (gegenüber 25 833 im Vorjahr). Die Zahl der Uebernachtungen betrug im Jahr 1932 bis 30. September 222 907 (gegenüber 221673 im Vorjahr). Der Besuch unserer Stadt hat also auch im Jahr" 1932 trotz allen Zeitnöten zugenommen. Das läßt auch für die weitere Zukunft hoffen.
Baiersbronn, 19. Oktober. (Festgenommene Einbrecher.) In den letzten Tagen gelang es badischen Eendarmerie- bsamten durch erfolgreiches Zusammenarbeiten mit dem
Freudenstädter Stationskommando Hermann Graf, Heinrich Banz und Josef Grünling, sämtliche aus Baden, die in der Nacht zum 4. Aug. ds. Js. in den Kellerrüumen und dem gemischten Warengeschäft des Seifensieders Ernst Gaiser in Baiersbronn einen unerlaubten Besuch abgestattet und dabei 360 Stück frische Eier, mehrere Kilogramm Margarine, Käse aller Art, Kautabak, Konfitüren, Schuhcreme sowie mehrere Flaschen Wein und Malaga im Gesamtwert von 165 Mark auf erschwerte Weise gestohlen hatten, dingfest zu machen. Nebenbei haben sie nicht weniger als 45 Fahrraddiebstähle verübt. Zur Fortschaffung des Diebesguts hatten die Diebe einen Personenkraftwagen benützt, mit dem sie auch an verschiedenen anderen Orten in Baden ihre nächtlichen Raubzllge ausführten.
Oeschelbronn» O.A. Herrenberg, 18. Oktober. (Abschied.) Nach zehnjähriger Tätigkeit schied Pfarrer Hang (zuvor Stadtpfarrer in Altensteig) aus unserer Gemeinde und aus dem Amt, um sich der wohlverdienten Ruhe hinzugeben. Er hat in dieser Zeit den Dank und die Anhänglichkeit der Gemeinde in vollem Maße erworben. Die Gemeinde ließ es sich daher nicht nehmen, ihm einen würdigen Abschied zu bereiten.
Stuttgart, 19. Okt. (Krebsbekämpfung.) Der neue Vortragszyklus des Redners, Herren Dr. Wetterer, Präsident des Deutschen Bundes für Krebsbekämpfung, früher Mannheim, jetzt Leiter des Deutschen Radiumheims in Neckargemünd, findet Freitag, 21. Oktober, abends 8 Uhr, im Hotel Marquardt statt. Der Redner verfolgt mit der Demonstration den Zweck, die Panikstimmung gegenüber dem Krebs zu zerstreuen. „Krebs haben, ist nicht mehr gleichbedeutend mit Verlorensein".
Vöckingen OA. Herlbronn, 19. Okt. (Einbruch in die Stadtkirche.) Zur nächtlichen Stunde wurde in der evang. Stadtkirche ein Einbruch verübt. Der Dieb, ein 19- jähriger Bursche, dem nur wenige Pfennige in die Hände fielen, konnte durch die Kriminalpolizei ermittelt werden.
Oetishsim OA. Maulbronn, 19. Okt. (Falschmünzerwerk st ä t t e e n t d e ck t.) In einem neueren Haufe wurde eine Falschmllnzerwerkstätte entdeckt. Die ganze Familie wurde verhaftet. Die Fälscher hatten 5-Markstücke hergestellt.
Bernhardsdorf OA. Aalen, 19. Okt. (Bran d.) Zum drittenmal innerhalb weniger Wochen brannte es in unserem Ort. Abends brach in der Scheuer des Landwirts Amon Abele (Stoffelbauer) Feuer aus. Die daneben stehende Kapelle und ein Backhaus hatten schon Feuer gefangen. Nach mehrstündiger Arbeit war die Gefahr einer Weiterverbreitung des Feuers beseitigt. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet.
Unterkochen OA. Aalen, 19. Okt. (Verunglückter Segelflieger.) Gestern mittag wollte der 30 Jahre alte verheiratete Maschinenführer Heinrich Hunold von hier seine Prüfung als Segelflieger ablegen. Plötzlich wurde das Flugzeug von einer harten Windböe in rascher Geschwindigkeit an den Abhang des Grünenbergs gedrückt. Dabei hat Hunold beide Oberschenkel gebrochen.
Tübingen» 19. Okt. (400ProzentBürgersteuer.) Der Gemeinderat beschloß, im Jahr 1933 nur 400 Prozent Bürgersteuer zu erheben und auf die Getränkesteuer vorläufig zu verzichten. Damit verzichtet der Eemeinderat auch auf die üblichen Zuschüsse, die ohnedies auch nicht mehr sehr hoch sind.
Zuffenhausen, 19. Okt. (Schwerer Zusammenstoß.) Am Dienstag verunglückten zwei Kraftwagen bei der Ziegelei Knecht. Einer der Kraftwagen geriet ins Schleudern und fuhr einem anderen Auto in die Flanke. Dabei wurden fünf Personen verletzt, davon zwei schwer.
Wangen i. A., 19. Okt. (Kurs für Molkerei.) Die Staatliche Milchwirtschaftliche Lehr- und Forschungsanstalt Wangen i. A. veranstaltet bei genügender Beteiligung in der Zeit vom 2. bis 30. November d. I. einen Unterweisungskurs über Molkereiwesen.
Hasenweiler OA. Ravensburg, 19. Okt. (Brand.) In «er Nacht auf 15. Oktober ist das zujammengebaute landwirtschaftliche Anwesen des M. Wielath in Esbach, Gemeinde Hasenweiler vollständig ein Raub der Flammen geworden. Die Familie konnte sich nur notdürftig bekleidet retten. Auch sämtliche Hühner sind mitverbrannt. Die Entstehungsursache dürfte wohl auf Kurzschluß zurückzuführen sein.
Engetweiler OA. Waldsee, 19. Okt. (Brand.) Montag nacht stand plötzlich das unbewohnte alte Wohn- und Scheuergebäude des Landwirts Heinrich Birk hier in Hellen Flammen. In kurzer Zeit brannte das alte, hauptsächlich aus Holzfachwerk bestehende Haus zusammen.
Mm» 19. Okt. (Tödlich verunglückt.) Der verheiratete Brauereiexpedient Karl Beck von Neu-Ulm fiel in der Löwenbrauerei durch einen Fehltritt von der Bühne in den Auszugsschacht bis in das Erdgeschoß herunter. Die Verletzungen hatten den Tod zur Folge.
Aus Baden
Freiburg, 19. Oktober. (Ein Jahr Gefängnis wegen zwei Stallhasen.) Eine harte Strafe erfuhr ein 39jähriger Landwirt aus Schallstadt, der in angetrunkenem Zustande nächtlicherweile einem Nachbarn zwei Kaninchen aus dem Stall entwendete. Der Angeklagte lebte in auskömmlichen Verhältnissen und ist selbst Besitzer von vierzig Kaninchen, w datz ihm eine Notlage nicht zugebilligt werden konnte. Da ^ zerdem Rückfalldiebstahl unter erschwerten Umständen vorlag. ' das Gericht trotz Zubilligung mildernder Umstände - setzliche Mindeststrafc von
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Protest der Kraftfahrer
Stuttgart, 19. Okt. Viele Kraftfahrer versammelten sich auf Einladung des ADAC, zu einer Protestkundgebung im Büraer- museum. Die Stimmung war äußerst gereizt, und als der Redner des Abends die Behandlung des Kraftfahrwesens durch Treib- stoffinüustrie und Fiskus schilderte, wurde er oft mit Zurufen wie „Skandal, unerhört!" unterbrochen. Als er gar die Frage stellte, was hiergegen zu tun sei, rief die Versammlung wie aus einem Munde: „Fahrzeuge abmelden!" Eausyndikus Dr. Molt zeigte die Belastung, die das deutsche Kraftfahrwesen langsam zum Erliegen bringt. Die in dem Spiritusmonopol vereinigten interessierten Kreise konnten mit Rsgierungshilfe die Kraftfahrer zwingen, zu übermäßig hohen Preisen ihnen den Kartoffelspiritus abzukaufen. Dazu gesellten sich bestimmte Kreise der Industrie, die sich Subventionen aus den Taschen der Kraftfahrer holten. Di-. Reichsbahn fühlte sich durch den Kraftwagen in ihrer Konkurrenzfähigkeit und in ihrem finanziellen Bestand bedroht und veranlatzte die Knebelung des Gütertransportes. Und jetzt haben sich auch die großen Venzinfirmen unter Duldung und Förderung des Reichswirtschaftsministeriums zu einem Kartell zusammengeschlosssn. Daß auch die geldbedürftigen Gemeindeverwaltungen sich an diesem Veutefeldzug in Form von Anerkennungsgebühren, Schlauchleitungsgebühren usw. beteiligen, ist selbstverständlich. So setzte sich der Preis von eine» Liker Benzin zusammen, das in Stuttgart 40 Pfg. kostet, aus einem Einstandspreis loko Hamburg von 8 Pfg., Zoll 18 Pfg.» 3 Pfg. für dre IVprozcntige Spritbeimischung, die Fracht nach Stuttgart mit etwa 3,5 Pfg. und etwa 9,5 Pfg. für Tankstellenverwaltung und Benzinfirma. Die Eesamtbelastung des deutschen Kraftverkehrs durch den Fiskus belaufe sich auf 547,5 Mil- ilonen RM. Davon entfielen 160 Millionen allein auf Subventionierungen, die von den Kraftfahrern als ganz großes Unrecht empfunden würden. Es sei eine Legende, daß durch den Spritbetmischungszwang der Landwirtschaft geholfen würde. Von 1,15 Millionen landwirtschaftlichen Betrieben über 5 Hektar hätten nur 5000, in Württemberg z. B kein einziger, das Brennrecht. Der ADAL. fordere alle Kraftfahrer auf. ihm darüber Auskunft zu erteilen, ob sie bei den in Kraft getretenen Belastungen ihren Fährbetrieb noch aufrechterhalten wollen und ob sie sich an einer organisierten Abmeldung der Fahrzeuge beteiligen wollen.
Am Schluß der Kundgebung wurde eine Entschließung einstimmig angenommen: „Die Kraftfahrer protestieren gegen di» Abwürgung und die Erdrosselung des Kraftverkehrs. Wir verlangen steuerliche Erleichterung. Wir verlangen aber vor allem, daß die dem Kraftverkehr auferlegte Sonderbelastung ausschließlich zu produktiven Zwecken des Wegebaues verwendet und nicht das Geld der deutschen Kraftfahrer allen möglichen privaten Interessenten zugeschanzt wird. Wir protestieren daher gegen den Spritbeimischungszwang, gegen die Betriebsstoffschutzzölle und j gegen die Ausbeutung durch das Kartell. Wir sind entschlossen, in diesem Kampf alle gesetzlichen Mittel, auch die der organisierten zeitweisen Stillegung unserer Kraftfahrzeuge, anzuwenden."
Der württembergische Staatspräsident im Wahlkampf
Weilderstadt OA. Leonberg, 19. Okt. Staatspräsident Dr. Bolz sprach in einer Wahlversammlung der Zentrumspartei des Bezirks Leonberg. Er kam auf seinen Kampf bei den letzten Wahlen zu sprechen und erklärte: Wir sahen im National-^ sozialismus eine ernste Gefahr, weil diese Partei die Diktatur auf > ihre Fahne geschrieben hatte. Ihre Alleinherrschaft wäre eine schwere Gefahr für unser Volk gewesen und deshalb haben wir so leidenschaftlich gegen den Nationalsozialismus gekämpft. Diesmal können wir den Wahlkampf ruhiger führen, weil wir diese Gefahr für überwunden betrachten. Nach den Wahlen werden w-r erneut vor der Frage stehen, ob wir mit den Nationalsozialisten Zusammenarbeiten können. Wir waren auch in Württemberg bereit, mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten. Aber ihre Ansprüche (Ministerpräsident und Polizei) kamen uns verdächtig vor. Wenn die National- s sözialisten uns das zeitweilige Zusammenarbeiten mit den Sozialdemokraten zum Vorwurf machen, so sagen wir: Wir bekämpfen wie immer den Marxismus, halten es aber für falsche die Sozialdemokraten von der Arbeit auszuschließen, wie es falsch wäre, die Nationalsozialisten grundsätzlich von der Mit- s arbeit auszuschließen.
Mine SiaKriKtrn aus aller Mit
„Adolf Hitler-Haus" in Berlin. Dienstag nachmittag wurde das neue Parteihaus der Berliner Nationalsozialisten in der Votzstratze Nr. 11 eingeweiht und dem Verkehr übergeben. Dieses Parteihaus trägt den Namen: „Adolf Hitler-Haus".
Drei Todesopfer der Schlagwetterexplosion bei Aachen. Drei der bei dem Unglück auf der Grube „Sophia Jakoba" in Hückelhoven schwer verletzten Bergleute sink gestorben. Drei weitere Opfer des Unglücks schweben noch in Lebensgefahr.
Drei Bergleute verschüttet. Auf der Grube Göttelborn im Fischbachthal im Saargebiet, wurden drei Bergleute verschüttet. Sie konnten sofort befreit werden, doch haben alle drei schwere Verletzungen erlitten.
254 ÜÜÜ Zlotys unterschlagen. Oberschichtmeister Kietz und Rechnungsführer Budell, die auf dem Bergwerk in Katto- witz beschäftigt sind, wurden verhärtet, weil sie 254 00V Zloty im Laufe von 12 Jahren unterschlagen haben sollen.
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Das Urteil im Döblinger Landfriedensbruchprozeß
Stuttgart, 19. Okt. Entgegen der Ansicht des Sraatsanwalrs stellte sich die Große Strafkammer im Döblinger Landfriedens- bruchprozeß auf den Standpunkt, daß die Beweise nicht ausreichen, auch nur einen der Angeklagten wegen Landfriedensbruch zu verurteilen. Soweit Verurteilung erfolgte, geschah es lediglich unter dem Gesichtspunkt des Waffenvergehens. Insgesamt 4 Kommunisten und ein Nationalsozialist wurden zu je 3 Monaten Gefängnis und ein weiterer Nationalsozialist zu 3 Monaten 20 Tagen Gefängnis, sowie zu einer Geldbuße von 120 RM. verurteilt. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. In einem Fall war kür das Gericht mitbestimmend, daß einer der Zeugen einen so miserablen Eindruck machte, daß seine Angaben nicht verwendet werden konnten. Der Staatsanwalt harte gegen 5 Nationalsozialisten und 7 Kommunisten Gefängnisstrafen von 2 bis 8 Monaten beantragt.