Nr. 245
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gart hat nun die Anerkennung des hies. freiw. Arbeitsdienstes ausgesprochen und die Förderung für denselben genehmigt. Die Arbeit wurde als volkswirtschaftlich wertvoll anerkannt. Die Stadtgemeinde erhält pro Arbeitslosentagwerk bei geschlossenem Lager (Unterkunft und Verpflegung im Lager) pro Tagwerk 2 Mark, bei halboffenem Lager (Unterkunft zu Hause) 1.90 Mk. pro Tagwerk Reichszuschuß gewährt. Nach dem Voranschlag des Kulturbauamts, in Welchem auch die Ausführung der Wege 2 und 2a (Verbindungsweg von der Hohenbergstraße zur Brandhalde zwischen den Kolbe', Haller' und Eberhard'schen Gebäuden und dem Gebäude des Oberlokomotivführers Hartmann) vorgesehen sind, betragen die der Stadtgemeinde verbleibenden Kosten einschl. der auf rund 8500 Mark berechneten Materialkosten 15 000 Mark. Die Zahl der Arbeitstagwerke ist auf
17 000 berechnet. Das Arbeitsdienstlager wurde inzwischen in den früheren Laden- und Lagerräumen der Firma Karl Henßler am Schulberg eingerichtet. Die Betreuung ist auf Anregung des Vezirkskommissars dem Heimatwerk übertragen worden.
Aus der Mitte des Eemeinderats ist ein Antrag eingegangen, den Empfängern von Arbeitslosen- und Krisenunter st ü tz u n g e n die Differenz zwischen ihrer Unterstützung und den Sätzen der gehobenen Fürsorge aus der Stadtkasse zu bezahlen. Die Berechnungen haben ergeben, daß hiefür für die derzeit vorhandenen 44 Unterstützungsempfänger jährlich ca.
18 000 Mark erforderlich wären. Da es bei den derzeitigen finanziellen Verhältnissen der Stadtgemeinde nicht möglich ist, einen solch hohen Betrag aufzuwenden, insbesondere wenn sich die Zahl der Alu.- und Kru.-Empfänger noch wesentlich erhöht, wird beschlossen, eine Zusatzunterstützung nur von Fall zu Fall zu gewähren und inzwischen möglichst feste Grundsätze über die Gewährung dieser Unterstützung aufzustellen.
Zur Wasserableitung und zur sonstigen Verbesserung der Garten- und Halden st raße wird die Beschaffung der hiezu erforderlichen Eisenteile und eines Eisenbahnwaggons Randsteine genehmigt.
Aichelberg» 19. Oktober. (25 Jahre Kirchenmeinde.) Die Kirchengemeinde Aichelberg hat am vergangenen Kirchweihsonntag ihr 25jähriges Bestehen gefeiert. Die Bergorte haben früher teils zur Pfarrei Zwerenberg, teils zur Pfarrei Neuweiler gehört. Durch eine allgemeine Kirchenkollekte hat die Landeskirche schon 1992 der Gemeinde Bergorte zum Grundstock für den Vau einer eigenen Kirche ver- holfen. Jetzt sind's gerade 25 Jahre, seit das schmucke Kirchlein, rings von herrlichen Birken umgeben, und daneben das Pfarrhaus, eingeweiht worden sind. In freudigem und zugleich ernstem Gedenken sammelte sich eine große Gemeinde im festlich geschmückten Gotteshaus, um sich von dem ersten ständigen Pfarrer der Gemeinde, Pfarrer Holzapsel-Unterhausen, daran erinnern zu lassen, was uns mit unserer Kirche geschenkt ist. Am Nachmittag fand ein liturgischer Gottesdienst statt mit Gemeinde-, Chor- und Einzelgesängen unter Leitworten aus der Schrift. Die Gemeinde hat sich dankbar dieses Tages gefreut.
Calw, 18. Oktober. (Herbstversammlung des Bez.-Bienen- Züchter-Vereins.) Am Sonntag, den 9. Oktober, versammelte sich eine stattliche Anzahl Imker des Calwer Waldes im Gasthaus zum „Löwen" in Würzbach. Förster Wi n t e r l l e - Calw begrüßte die Jmkerfreunde und gab in seiner Jahresrückschau bekannt, daß das Jahr 1932 für die Imker wieder eine bittere Enttäuschung gebracht habe. Schon im Frühjahr hat die gefürchtete Nosemaseuche auf manchen Ständen böse gehaust, so daß die Volksentwicklung sehr zu wünschen übrig ließ. Auch die Hoffnung auf Königen des Waldes ging leider nur zu einem geringen Teil in Erfüllung, denn während die Wälder nur im unteren Nagold- und Enztal honigten, versagten sie auf den Höhen ihren Segen vollständig und die Imker mußten den ganzen Sommer mit teurem Zucker notfüttern. Leider wurde auch zur Herbsteinflltterung kein steuerfreier Zucker zur Verfügung gestellt. Glücklicherweise haben einige Imker von Calw und Umgebung ihre Völker während der Waldtracht ins untere Enztal verbracht und dort den beliebten Waldhonig ernten können. Anschließend hielt Hauptlehrer Werner-Calw einen instruktiven Vortrag über die „Einwinterung unserer Bienenvölker".
Affstätt» 17. Oktober. Am Samstag fuhren Friedrich Widmaier und seine Schwester Julie ins Obst. Als an unübersichtlicher Stelle kurz nach dem Ueberholen eines Fuhrwerks überraschend ein Auto daherbrauste, stiegen die Geschwister vorsichtshalber vom Wagen ab. Das Pferd setzte seinen Weg fort, ehe das Mädchen wieder ganz auf den Wagen gestiegen war. Durch Ausgleiten kam sie unter das Rad, das über sie weg ging. Der alsbald gerufene Arzt stellte eine innere Verletzung fest und ordnete rasche Ueber- führung in die chirurgische Klinik nach Tübingen an. Der operative Eingriff zeigte eine schwierige Darmverletzung.
Herrenberg, 17. Oktober. Die Abrechnung über das Freibad lag dieser Tage dem Eemeinderat vor: Die Einnahmen betrugen 6614.60 Mark. Im Etat wurden 5000 Mark in Voranschlag genommen. Die Besucherzahl belief sich auf 27 490. Es wurden 394 Jahreskarten ausgegeben.
Hagelloch» 17. Oktober. (Einbruch im Pfarrhaus.( In der Nacht vom Samstag zum Sonntag wurde im Pfarrhaus eingebrochen und sämtliche Behältnisse des Studierzimmers durchsucht, jedoch ohne jeden Erfolg. Vom Täter, der wohl beobachtet aber nicht erkannt worden war, fehlt noch jede Spur. — Auch bei Bäcker Fritz wollte der Täter sein Heil versuchen. Hier machte er jedoch beim Eindrücken des Küchenfensters selbst vorzeitig Lärm, so daß er das Weite suchen mußte.
Tübingen, 15. Oktober. Der Rückgang des Wirtschafts- I/bens kennzeichnet sich in ernster Weise durch die Tatsache, daß hier an einem Tag drei Gaststätten zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben waren.
Schwenningen, 18. Okt. (800 Prozent Bürgerst e u e r.) Zur teilweisen Beseitigung des auf den Haushaltsplan 1932 übernommenen Fehlbetrages des Rechnungsjahres 1931 hatte die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung die nachträgliche Erhebung eines weiteren Zuschlags zur Bürgersteuer 1931 von 300 Prozent des Landessatzes angeordnet. Die Stadtverwaltung hat die Zulässigkeit der nachträglichen Erhebung eines solchen Zu- - schlags bestritten. Das Württ. Finanzministerium und In- s nenministerium haben diese Streitfrage jetzt dahingehend j entschieden, daß die nachträgliche Bllrgersteuererhebung zu- s lässig sei. Die genannten Ministerien schlagen jedoch vor. an Stelle der nachträglichen Erhebung eines 300prozentigen s Zuschlags zur Bürgersteuer eine um 300 Prozent erhöhte S Bürgersteuer 1933, d. h. eine Bürgersteuer 1933 in Höhe von zusammen 800 Prozent des Landessatzes zu erheben f
Stuttgart» 18. Okt. (Württ. Landestheater.) Da-, Schauspiel bereitet für Samstag, Len 22. Oktober, Eerharr Hauptmanns „Winterballade" vor. Das Stück, eine der bedeutsamsten Verdichtungen Eerhart Hauptmanns, wurde bisher in Stuttgart noch nicht gegeben.
WahlabkommenzwischenDVP. u. Deutschnationalen. Die Reichsparteileitung der Deutschen Volkspartei hat den Wünschen des Landesverbands Würt- s temberg der Deutschen Volkspartei Rechnung getragen und i Herrn Keinath mit auf dem Reichswahlvorschlag aufgestelli ^ Damit dürfte die Wahl Keinaths als gesichert gelten Das i technische Wahlabkommen, das für die Neichstagswahl am 31. Juli zwischen Deutschnationaler Volkspartei und Deut- ! scher Volkspartei geschlossen worden war, ist für die Wahl ! am 6. November erneuert worden.
: 8 0. Geburtstag. Geh. Kommerzienrat Arthur Fa
bel, Inh. einer großen Holzfirma in Bietigheim, kann am s 19. Oktober den 80. Geburtstag begehen. Seit vielen Jahren ! ist er Vorsitzender der Südwestdeutschen Holzberufsgenossenschaft und gehörte auch lange Jahre dem Ausschuß der Deutschen Berussgenossenschaften an.
Lrossingen, 18. Okt. (Wieder ein schweres Mo-
- torradungliick.) Am Samstag abend fuhr der 31 Jahre < alte Monteur beim hiesigen Ueberlandwerk, Otto Leicht, ge- ! bürtig aus Sigmaringen, in der Nähe des Bahnhofs Deiß- s lingen auf ein unbeleuchtetes Fuhrwerk auf. Mit schweren
inneren und äußeren Verletzungen wurde er ins Kranken- s Haus eingeliefert.
? Hohenheim, 18. Okt. (Richtfest.) Am Saiysmg fand anläßlich der Fertigstellung der Rohbauten der beiden Sei-
- lenflügel des Wirtschaftshofes ein Richtfest statt. Beim
- Richtfestschmaus dankte Oberbaurat Winker allen für ihre ! gute und rasche Arbeit.
§ Aalen, 18. Okt. (Unglück.) Am Samstag wollte Schrei-
- nermeister Max Sutor von hier mit seiner Frau und seinem i Kind zu Verwandten auf die Alb fahren Sein Nachbar ! Brenner wollte ihn mit seinem 4sitzigen Auto dorthin brin- I gen. Oberhalb Hausen bei Herbrechtingen hielt Brenner, i um den Windschutz an dem Wagen aufzubauen. Sutor stieg s nun gegen die Straßenseite zu aus. In diesem Augenblick ! sauste ein Ulmer Personenwagen vorüber und schleifte Su- s tor 30 Meter weit mit. Sutor überschlug sich wiederholt und ' blieb mit dreimal gebrochenem rechten Bein und mit einem § Bruch des linken Beins, sowie einem Schädelbruch liegen.
; Sutor wurde ins Bezirkskrankenhaus nach Heidenheim ver- ^ bracht, wo er seinen schweren Verletzungen erlegen ist.
- Neunstadt OA. Ellwangen, 18. Okt. (Tödlich über- i fahren.) Am Sonntag wollte der über 60 Jahre alte s Schuhmachermeister Laib beim Viehhüten eine Ziege über s die Straße zurückholen, als gerade ein Motorradfahrer aus
Erpfental daherfuhr. Der Motorradfahrer sah Laib zu spät j und streifte ihn, so daß er drei Meter zur Seite geschleudert
> wurde. Laib erlitt dadurch eine so schwere Verletzung am ! Hinterkopf, daß er eine Stunde später starb.
j Abstatt OA. Heilbronn, 18. Okt. (GroßerWaldver- s kauf.) Schon längere Zeit steht die Fürst!. Löwenstein- s Rosenberg-Wertheimsche Standesherrschaft in Unterhand- ! lungen betr. Verkauf ihrer zur bekannten Burg „Wildeck"
- gehörenden, 650 Hektar großen Waldungen. Diese vertei- ' len sich auf die Markungen der Gemeinden Abstatt, Heinriet
und Schmidhausen. Sicherem Vernehmen nach ist der Ver-
- kauf des Waldes samt der Burg Wildeck und den Wildecker s Weinbergen zum Preise von 500 000 RM. zu Abschluß ge- i kommen. Die Gemeinden werden wohl in Anbetracht der ! schlechten Wirtschaftslage von ihrem Vorkaufsrecht keinen j Gebrauch machen können.
; Neuhausen a. d. Erms, 18. Okt. (WennKinderzün- : dein.) Der Brand des Weiblenschen Wohnhauses ist nun- f . mehr aufgeklärt. Die Ursache sind zwei zündelnde Kinder s im Alter von zirka vier Jahren.
! Von der bayerischen Grenze, 18. Okt. (Ein Geld- s s ch r a n k g e st o h l e n.) In der Nacht wurde in das Bahn- s Hofsgebäude in Kirchheim bei Türkheim eingebrochen. Da ! die Schalterkassen, die die Diebe gewaltsam öffneten, leer ? waren, gingen sie an den vier Zentner schweren Eeldschrank,
§ der aber den Gewaltanstrengungen widerstand. Kurz snt- : schlossen luden die Einbrecher den Schrank auf einen Karren,
! den sie im Eüterraum geholt hatten und entschwanden im ; Dunkel der Nacht. Andern Tags fand man den Schrank ! samt dem Karren auf einem Komposthaufen. Mit einem ! Schweißapparat wurde der Schrank geöffnet. Das Geld fand sich unversehrt vor.
j Mühlacker, 16. Oktober. Das Fi sch wasser wurde vom ! Eemeinderat um 200 Mark jährlich an vier hiesige Bürger ver- l pachtet. Früher wurde ein Mehrfaches erlöst. Bevor die Jn-
> dustrie kam, war hier das beste Fischwasser Württembergs. Die
- Maulbronner Mönche gaben dieses Stück, auch wegen der Sand- i gewinnung aus der „Herrenwaag", in keine andere Hand. Heute s ist es^nach dem Urteil des Landessachverständigen, Dr. Smolian
aus Stuttgart, das geringste geworden. Es ist durch Abwässer s so verschmutzt und verdorben, daß die Fische vollends zugrunde j gehen müssen. Bessere Fische, Forellen, Hechte, auch Barben, sind ! fast verschwunden. Der Sachverständige empfiehlt, Karpfen,
^ Schleien und auch Hechte einzusetzen. Bemerkenswert ist noch ^ der Ueberrest alten Rechtes, daß die Burger Samstag nachmit- ! tags frei fischen dürfen und daß dieses Recht auch an den Tagen gilt, an denen die Enz Hochwasser führt. Die Gebühr für die Fischkarte sorgt dafür, daß keine Raubfischerei betrieben wird.
ins Baden
Pf' rzheim, 1> ' (Tödlicher Motorradunfalls.) Heute
nacht, 1.45 Uhr, u», n einem Kraftfahrer auf der Krcis- straße, an der Abzw^.„„„g des Alten Eöbricher Weges, ein Kraftradfahrer leblos im Straßengraben aufge- künden. Das Notrufkommando eilte an Ort und Stelle. Nach den näheren Feststellungen muß der Kraftradfahrer mit großer Geschwindigkeit gefahren sein, so daß er die Biegung dort nicht mehr nehmen konnte und gegen einen Fernsprechmast geschleudert wurde. Das Kraftrad war vollständig zertrümmert und
S
lag auf dem Toten. Der Verungückte ist ein 30 Jahre alter Elektromonteur von hier und der Polizei als Schnellfahrer bekannt.
Forbach, 17. Oktober. (Eroßfeuer.) Montagfrüh gegen 4 Uhr brach in dem Anwesen der Metzgermeister Max Götz und Jofef Eernsbech Großfeuer aus. Das große Wohnhaus brannte bis auf das erste Stockwerk völlig aus. Viel Mobiliar und die Heuvorräte verbrannten. Das Nachbarhaus des Bäckermeisters Wunsch war sehr stark gefährdet, konnte aber durch die Feuerwehr gerettet werden. Der Brand wurde von den neben dem Speicher schlafenden Kindern entdeckt. Die Vrandursache ist noch unbekannt. Der Schaden ist außerordentlich hoch.
Mine RatbrWkn ans aller Welt
Mord mit vergifteten Pralinen? Vor einigen Tagen wurde in Chemnitz der Eeschirrführer Hennemeier, der dem „Wehrwols" angehörte, in seiner Wohnung tot ausgefun« den. Da die Todesursache nicht festgestellt werden konnte, wurde die behördliche Oeffnung der Leiche angeordnet. Die Untersuchung ergab als Todesursache Vergiftung. Die weiteren behördlichen Nachforschungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß Pralinen, die Hennemeier in der Tasche trug, Cyankali enthielten. Von wem er die Pralinen erhalten hat, steht noch nicht fest. Auffallend ist, daß Hennemeier an dem Tage vergiftet aufgefunden wurde, an dem er in einem Meineidsprozeß als Hauptbelastungszeuge auftreten sollte.
Geisteskranke wirft ihr Kind aus dem Fenster. In einem Anfall geistiger Umnachtung hat eine 26jährige Ehefrau in Wiesbaden-Sonnenberg ihr drei Monate altes Kind auf die Straße geworfen. Das Kind ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Nachbarn konnten die Frau, die vor 14 Tagen schon einen Selbstmordversuch unternommen hatte, im letzten Moment daran hindern, auf die Straße zu springen.
Luxushotel an der Riviera abgebrannt. Eines der größten Luxushotels an der französischen Riviera, das Grand- Hotel am Cap Martin, in der Nähe von Mentone, wurde ein Raub der Flammen! Der Luxuspalast, in dem viele bekannte Staatsmänner abzusteigen pflegten, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden beläuft sich auf etwa 15 Millionen Franken.
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Der Böblinger Landfriedensbruchprozeß
Stuttgart, 18 Okt. In der Nacht zum 24. Juli d. I tum es in Böblingen zu einer an offenen Bürgerkrieg grenzenden politischen Schlägerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, die jetzt die Große Strafkammer des Landgerichts Stuttgart beschäftigt Nachdem ursprünglich 34 Beschuldigte in das Verfahren verwickelt waren, wurde nur gegen 16 Beteiligte. 9 Kommunisten und 7 Nationalsozialisten, Anklage wegen schweren und einfachen Landsriedensbruchs und Waffenvergehens erhoben. Nach der Anklage versammelten sich an jenem Abend Angehörige der Antifa, um heimkehrenden auswärtigen Nationalsozialisten, die an einer Feier im Flughafenhotel teilgenommen hatten, aufzulauern. Es war ein regelrechter strategischer Ueberfallplan besprochen worden, der dazu führte, daß es an verschiedenen Stellen zu schweren Schlägereien kam. Der Hauptkampf spielte sich bei einem Sportplatz ab, wo von beiden Seiten scharfe Schüsse abgegeben wurden. Wie immer bei solchen Fällen gab es auf beiden Seiten zahlreiche Verletzte. Neben den 16 Angeklagten werden auch noch 13 Zeugen vernommen.
Handel und Verkehr
Die gefallenen Preise. Die Indexziffer der Lebenshaliungsio« sten ist von 1928 bis Juli 1932 gefallen in Deutschland um 19/ Prozent, in Amerika um 20 Prozent in Italien um 15,2 Prozent in Großbritannien um 14,5 Prozent, in der Schweiz um 14,3 Prozent und in Holland um 16,6 Prozent Während die Senkung der Eroßhandelsindexziffern zwischen 32 und 39 Prozent betragen batte, liegen die Rückgänge der Lebenshaltungskosten in den angeführten Länder nur zwischen 12 und 20 Prozent.
Getreide
«Berliner Produktenbörse vom 18. Okt. Weizen märk. 199 bis 201, Roggen märk. 156—158, Braugerste 175—185. Futtergerste 167—174, Hafer märk. 135 -139, Weizenmehl 24.75—28.25. Roggenmehl 20.25—22.75, Weizenkleie 9.40—9.75, Roggenkleie 8.40 bis 8.80. Viktoriaerbsen 22—26, kleine Speiseerbsen 20—23, Futtererbsen 14—17 RM. t
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 18. Oktober
Zutrieb: 57 Ochsen. 55 Bullen. 322 Jungbullen. 232 Kühe, 463 Rinder, 1114 Kälber, 2444 Schweine, 10 Schafe, 1 Ziege. Unverkauft: 17 Ochsen, 5 Bullen, 10 Jungbullen, 7 Kühe. 120 Rinder, 250 Schweine.
Och > en : ausgem. 30—32 t30—33). vollft. 26—28 lunv.). fl. 22—24 lunv.).
Bullen: ausgem. 24—25 (25—26), vollfl. 22—23 (23—24).
fl, gl_22,
Kühe: ausgem. 22—26 (unv.), vollfl. 17—20 (uno.), fl. >2 bis 15 (unv.), ger. 9—11 (unv.).
Rinder: ausgem. 33—35 (34—37), vollft. 26—30 (26—31). fl. 22—25 (23—25).
Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 37—41 (37—40). mittl. 33—36 lunv.). ger. 30—32 <unv.).
Schweine: über 300 Pfd. 46—47 (47), von 240—300 Pfd. 45—46 (46—47), von 200- 240 Pfd. 43—45 (44 -46). von 160 bis 200 Pfd 42—43 (42—44). von 120—160 und unter 120 Pfd. 40—41 (40—42). Sauen 31—36 (unv.) RM. Verlauf: Großvieh rubia. Ueberstand: Kälber mäßig: Schweine (anglam.
Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 18 vrr. Autttieo: iv bimsen, 9 Kühe. 53 Rinder. 31 Farren, 31 Kälber. 6 Schafe, 506 Schweine. Preise: Ochsen 27—33. Farren 22—26. Kühe 12—24. Rinder 31—36, Kälber 33—42, Schweine 47—48 RM.
Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 17. Okt. Zufuhr: 83 Ochsen, 62 Bullen. 33 Kühe 129 Färsen, 108 Kälber. 1388 Schweine. Preise: Ochsen 22—34, Bullen 18—26, Kühe 19 24. Färsen 22 vis 36, Kälber 23—44, Schweine 42—50, Sauen 34—38 RM. Tendenz: Großvieh langsam, erheblicher Ueberstand. Schweine mittelmäßig, erheblicher Ueberstand, Kälber langsam geräumt.
Freiburger Schlachtviehmarkt vom 17. Okt. Zufuhr: 14 Ochsen, 18 Rinder, 20 Farren, 8 Kühe. 130 Kälber, 440 Schweine, 20 Schaf«. Preis«: Ochsen und Rinder 22—32. Farren 20—24, Kühe 14—20. Kälber 32—40, Schweine 48-52, Schafe 24-30 RM. Marktverlauf: mittelmäßig.
Thinge» 18. Okt. (Schafmarkt.) Zufuhr: 900 öämmel, 1535 Schafe und 1185 Lämmer; verkauft wurden 790 Sämmel, 55 Eöltschafe und 300 Vrackschafe, 400 Mutterschafe und 350 Jährlinge. Preise: Sämmel 42—60, Eöltschafe 35—56, Brackschafe 30 bis 42, Mutterschaf« 40—56, Lämmer 35—42 RM.